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Frank Laufenberg ist tot

Ulrich Köring

RADIOSZENE
Mitarbeiter
Er war die Stimme einer Radiogeneration: Frank Laufenberg ist tot. Der Musikjournalist prägte SWF3, „Pop Shop“ und das deutsche Radio wie kaum ein anderer.
 
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Oh, das ist wirklich sehr traurig. Wir haben ihn noch am Montag in der Sendung behandelt und Musik von ihm gespielt.
Ich muss zugeben, dass ich ihn nur selten im Radio gehört habe, wahrscheinlich zu selten, um mich mit seiner Art zu moderieren richtig anzufreunden. An Möglichkeiten hätte es mir ja trotz meines jungen Alters nicht gemangelt, Frank Laufenberg war ja bis zuletzt im Radio hörbar.
Doch auch, wenn ich selbst nur wenig mit ihm verband, bin ich traurig über diese Nachricht. Dieser Mann hat ohne jeden Zweifel Radiogeschichte geschrieben (SWF3 wurde gewissermaßen um ihn herum gebaut) und sein Musikwissen war mehr als beeindruckend.
Ich meine, gestern hätte ich noch eine Sendung von ihm gehört. Er klang wie immer.
Das kann sehr gut sein, denn gestern Abend lief seine Rubrik "zwei bei Frank" noch ganz regulär im "Oldieabend" bei SR 3.
Anhang anzeigen 2025-07-05_12-00-19_SR 3 Saarlandwelle.mp3
So verwundert es auch nicht, dass gerade der SR einen Nachruf veröffentlicht. Dort könnte ich mir auch gut vorstellen, dass sein Tod auch im Programm noch einmal größere Beachtung finden wird. Beim SWR wäre ich mir da deutlich weniger sicher, leider.
 
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Danke. Aber können wir mal darüber reden, wie unsinnig dieser Satz ist: "Er wurde 80 Jahre alt, heißt es aus seinem engen Bekanntenkreis". Wenn man für irgendeine Information aus dieser Meldung nicht auf Laufenbergs Umfeld angewiesen war, dann ja wohl für diese.
 
Oh, da ist wirkliche ein Großer, vor allem "stabiler" Radiomann gegangen. Einer, der noch großes Wissen, Leidenschaft um Musik und Zugewandtheit zum Hörer verbinden konnte.
Genau deswegen ist er auch ab Ende der 80er Jahre von den Wogen des unempathischen Formatradios, von der Gleichmacherei auf allen Wellen, etwas hinweggespült worden. Eine Entwicklung, mit er der sich m.E. weder anfreunden noch arrangieren konnte und wollte.

Als Bayern 3- und SDR3-Hörer der 80er Jahre hatte ich allerdings im Radio nur so "nebenbei" Kontakt zu Laufenberg bekommen. Ein Volltreffer war aber das im Sommerprogramm des BR-Fernsehens lange Zeit ausgestrahlte und von ihm moderierte "Supergrips" - das schnelle Spiel für schlaue Köpfe. Eine erste Form der täglichen Quizshow, bestritten von Schulklassen. Das hat er sehr symphatisch und sehenswert moderiert - toller Sidekick dabei war im übrigen Bettina Stummeyer vom BR (Bayern 3, leider viel zu früh verstorben), die sehr witzige Einspieler und Gewinn-Spots beisteuerte. Ab Anfang der 90er wurde diese Sendung dann leider von Ingo Dubinsky "zerstört"....

Supergrips mit Frank Laufenberg

Die an bemerkenswerten Stimmen arme Radiowelt ist in jedem Fall heute wieder ein Stück ärmer geworden!

Mühli
 
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Das sind keine guten Nachrichten für das Radio in Deutschand. Erst Carlo von Tiedemann und nun wenige Tage später Frank Laufenberg. Der Kreis an leidenschaftlichen Radiomachern mit Herz und Fachwissen wird immer weiter ausgedünnt und ist mittlerweile doch sehr überschaubar geworden. Wolf-Dieter Stubel und Günter Fink sind auch schon gegangen. Ein Profi vom alten Schlag mit einem unerschöpflichen Repertoirewissen der noch wusste was Showprep bedeutet. Da verschwindet nicht nur eine große Radiostimme und Mikrofon-Personality, sondern vor allem ein gigantisches Musiklexikon aus dem Äther. Einer der noch viel vorhatte und noch lange nicht zum Alteisen gehörte. Besonders tragische Note der Nachrichtenmeldung: Der heutige SWR hat es über Jahrzehnte hinweg nicht geschafft, Nachwuchs aufzubauen, der Leuten wie Frank Laufenberg auch nur annähernd das Wasser reichen könnte. Über den mittlerweile gesichts- und kantenlosen SR müssen wir gar nicht erst reden. Vielleicht für seine Angehörigen ein schwacher Trost, dass er nicht mehr mit ansehen muss wie die ARD das von ihm so geliebte und verkörperte Medium zu Grunde richtet. Der SWR war sich selbst zu fein, einen eigenen Artikel einzustellen sondern verlinkt stur auf die Tagesschau-Seite.


 
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Danke. Aber können wir mal darüber reden, wie unsinnig dieser Satz ist: "Er wurde 80 Jahre alt, heißt es aus seinem engen Bekanntenkreis". Wenn man für irgendeine Information aus dieser Meldung nicht auf Laufenbergs Umfeld angewiesen war, dann ja wohl für diese.
Darüber bin ich in dem Moment des Nebenbei-Live-Hörens gar nicht gestolpert. Deine Frage stellt sich zurecht und ich vermute, daß das leider nur ungenau formuliert wurde und das "heißt es aus seinem engen Bekanntenkreis" sich als Quellen-Angabe auf den Halbsatz unmittelbar davor bezog, der da lautet: "ist nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben".
Vermutlich war also gemeint: Frank Laufenberg "ist nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben", "heißt es aus seinem engen Bekanntenkreis".
Was es nicht weniger traurig macht...
 
Das ist wirklich ein herber Verlust.

Frank war ein Mann mit unfassbarem Musikwissen, der konnte zu jedem Künstler was erzählen.

Und er hat auch schon bei SWF3 seine Sendungen inklusive Musik immer selbst gestaltet, da hat er sich nicht reinreden lassen.

Später hat er bei RPR (1) noch "Bei Anruf Pop" moderiert. Das war aber keine Wunschsendung, sondern es ging darum, Frank "unbekannte" Musikstücke vorzuspielen, die Frank dann erkennen musste, auch mit Unterstützung der Hörer. War immer sehr interessant.

Ich denke, man kann mit Recht sagen: Eine ganz große Radiopersönlichkeit ist von uns gegangen, so einer kommt nie wieder.

R.I.P.
 
Ich muss zugeben, dass ich Frank Laufenberg erst durch den "WWF-Club" (1980-1990) im damaligen WDR-Regionalfernsehen kennengelernt habe. Das damalige SWF-Radio konnte man bei uns nicht empfangen. Laufenberg hat damals den WWF-Club mit Marijke Amado und Jürgen von der Lippe (später abgelöst von Jürgen Triebel) moderiert.
 
Auch ich habe Frank Laufenberg als Teenager in den 1980er Jahren bei SWF3 entdeckt. Zusammen mit Elke Heidenreich war er damals eine prägende Figur auf der Popwelle des Südwestfunks, keine Frage. :thumbsup: Als dann gegen Mitte bis Ende der 1980er Jahre die privaten Fernsehsender neben ARD, ZDF und den dritten Programmen starteten moderierte er wohl plötzlich parallel bei SAT1, damals ein absolutes "No-Go" für einen öffentlich-rechtlichen Sender und gleichzeitig für die private Konkurrenz zu arbeiten :(

Es kam wohl, wie es kommen musste: Bei SWF3 wurde ihm gekündigt, und als neue Radiostation fand er beim Privatsender RPR in Rheinland-Pfalz eine neue Station. Elke Heidenreich über den Rauswurf ihres engen Kollegen erbost, machte es wohl umgekehrt und kündigte daraufhin wohl selber als Moderatorin in Baden-Baden. 😔

Einst den "Pop-Shop" bei SWF3 gegründet, war Frank Laufenberg nun Anfang der 1990er Jahre plötzlich mit der Sendung "Bei Anruf Pop" beim Rheinland-Pfälzischen-Rundfunk (RPR) zu hören. Doch Jahre später wurde es dann scheinbar mehr und mehr legitim bei den öffentlich-rechtlichen und privaten gleichzeitig zu arbeiten. Also nach der zwischenzeitlichen Fusion von Süddeutschem Rundfunk (SDR) und Südwestfunk (SWF) ein Comeback bei SWR1. Denn dort hatte man mittlerweile auch mehr und mehr die Pop-Hits hin verlagert, mit denen SWF3 einmal groß wurde. :cool:

Kurzum, er hat über mehrere Jahrzehnte die Südwestdeutsche Radiolandschaft geprägt und wird als Moderator 🎙️und Musikexperte sicher unvergessen bleiben. 📻
 
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Oh Mann Frankie, das macht mich so traurig.
Mochte ihn nicht nur als Moderator, sondern auch als Mensch.
Ein toller Typ, sehr authentisch und professionell.
Unvergessen der WWF Club, der gehörte für mich damals zum Freitag und Wochenende, ich war verrückt danach.
Frank, ich danke dir für unendlich viele wunderbare TV und Radiostunden.
Einer der ganz großen ist von uns gegangen.
 
Der SWR war sich selbst zu fein, einen eigenen Artikel einzustellen sondern verlinkt stur auf die Tagesschau-Seite.



Ich kann - mit Verlaub - die Kritik am Südwestrundfunk jetzt nicht ganz nachvollziehen. 🤔 Die ARD und auch die Tagesschau setzt sich doch wohl aus den einzelnen Landesrundfunkanstalten zusammen, also auch dem SWR. Ich kann mir vorstellen, dass der Beitrag in der ARD Tagesschau also letztlich vielleicht vom oder zumindest unter Mitwirkung des SWR erstellt wurde. https://www.tagesschau.de/inland/regional/rheinlandpfalz/swr-frank-laufenberg-ist-tot-102.html
 
Das glaube ich nicht. Die von der Tagesschau vorgetragenen Fakten sind bekannt, die Videoschnipsel leicht zu finden. Eher ist anzunehmen, dass im SWR ein vorbereiteter Nachruf nicht vorlag und für Hörfunk und Online Personal am Sonntag erstmal nicht vorhanden ist. Gut, ich weiß, geglaubt wird in der Kirche. Tatsächlich wäre es aber bedauernswert, wenn der SWR im Programm und auf seiner Seite zu diesem traurigen Anlass nicht doch noch eine größere Würdigung ausspräche.
 
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Gut, man weiß manchmal wirklich nicht, nach welchen Kriterien eine Pressemeldung verfasst wird. Als Stefanie Tücking starb, gab es direkt auf der SWR3 Startseite eine riesengroße Meldung. Von Frank Laufenberg finde ich auf der SWR3 Startseite selbst wenn ich suche, keine Nachricht über den Tod des ehemaligen SWF3 Moderators und Miterschaffer des Senders.

Unterschied mag vielleicht sein: Stefanie Tücking hat noch aktiv bei SWR3 moderiert, als Sie unerwartet starb. Beim heutigen SWR3 kennen vielleicht weder die Macher noch die Hörer und Hörinnern den Namen Frank Laufenberg. Es sind sicher gut 35 Jahre vergangen als er zuletzt bei SWF3 moderiert hat und es ist eine andere Generation herangewachsen. SWR3 ist halt nicht mehr SWF3. 🙁
 
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