Frank Laufenberg/Radio damals und heute

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"Ich habe mir die aktuelle deutsche Hitparade angehört. Und bin so dankbar für die Gnade meiner frühen Geburt".
Jeder hält die Musik* seiner Zeit für die beste und einzig wahre. Wirklich jeder! Leute, die in den 60ern sozialisiert wurden. Leute, die in den 80ern sozialisiert wurden (wie ich). Leute, die in den 00ern sozialisiert wurden. Und auch die Leute, die jetzt in den 20ern sozialisiert werden, werden das. (und alle, die ich eben nicht genannt habe, auch) Mit spätestens 25 ist der Musikgeschmack ausdefiniert und man wird zum Oldie-Hörer. Das heißt natürlich nicht, dass man danach nicht auch noch neue Lieblingshits oder -richtungen entdeckt, aber die Basis steht.

* Ich will das auch garnicht nur auf Musik begrenzen, das gilt auch für alles andere. Für Serien, für Filme, für Hörspiele ("die alte Bibi Blocksberg war ja geil, die neue nicht"), sogar für Fressi ("Mcs war früher viel besser als heute", dabei haben die vielleicht garnichts geändert).

Und das, worüber in der Jetzt-Zeit gelacht wird, gilt 30 Jahre später als übelst legendär!
 
Laufenberg sollte sich aber fragen, was sein Vater von den Charts in den 1970ern gehalten hat. Ist auch ne Generationenfrage.
Nun ja, speziell Frank Laufenberg war ja bereits Ende der 70er den Titeln, die schon damals Oldies waren, durchaus zugetan. Und ähnlich wie Elmar Hörig hat(te) auch er offenbar eine Schwäche für die Beatles. Man schaue sich nur mal die (spezial)Sendungen von ihm an, die sich im Archiv unseres Digiandi finden oder höre mal "Rapper's Deutsch".
 
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Hä? Was hat jetzt ein zweifelsohne alter, aber ausnehmend kompetenter Radiomoderator, der offenbar immer noch mit sehr viel Herzblut bei der Sache ist, mit der DDR zu tun? Haben die Moderatoren, wie sie sich Laufenberg heutzutage zurückwünscht, seinerzeit die Hörer in ihrem Sendegebiet durch Frequenzsicherungsmaßnahmen daran gehindert, auf andere Frequenzen auszuweichen, Hörer, deren musikalische Vorlieben ihnen nicht genehm waren, inhaftiert und gefoltert oder Störsender gegen Programme mit anderer Musikauswahl betrieben, um diese zu unterdrücken? Nein? Dann ist der Vergleich wohl eindeutig unangemessen.
 
"Mir fällt auf, dass es bei vielen jungen Moderatoren an Erzählkunst fehlt." Was ihm leider nicht auffällt ist, dass sich -neben der Musik- auch die Erzählweise der Jugend geändert hat. Und die findet nicht mehr im Radio statt, sondern auf insta und TikTok. Welche jungen Talente wurden von Frank Laufenberg gefördert?
Sein "PopStop"-Radio bietet ihm doch die Spielwiese, die er braucht - und das ist völlig okay. Wenn er zeitgemäßen Musikjournalismus machen und hören will, gäbe es genügend Angebote: byte.fm, radioeins, ego fm, ... und ich bin mir sicher, dass der ein oder andere Sender gern eine Legende wie Frank Laufenberg begrüßen würde.

Zum Thema Musiksozialisierung: ich bin 1974 geboren, mit Depeche Mode, den Pet Shop Boys, Erasure und 90er Jahre Euro-Dance und Rap aufgewachsen. Musik, die ich in sehr, sehr seltenen Fällen auch heute noch höre. Meine Alltagsmusik ist aber mittlerweile die, die mein Uropa hörte: Comedian Harmonists, Glenn Miller, die Andrews Sisters, Frank Sinatra, Leo Reisman, Rudi Schuricke oder Willy Berking...
 
Hä? Was hat jetzt ein zweifelsohne alter, aber ausnehmend kompetenter Radiomoderator, der offenbar immer noch mit sehr viel Herzblut bei der Sache ist, mit der DDR zu tun?
Sicherlich war das ein Vergleich mit Äpfeln und Birnen.

Ich mag es einfach nicht, wenn alte Männer uns erklären, wie Radio funktioniert und welche Oldies unbedingt gespielt werden müssen.
 
Mit Frank Laufenberg gehts mir ähnlich wie mit Elmar Hörig - nicht mein Fall. Vor allem Laufenbergs Überheblichkeit gegenüber Musik die ihm nicht in den Kram paßte, war zeitweise ja durchaus legendär, siehe u.a. diverse Mitschnitte auf Youtube.
Dennoch gibts in Bezug auf das Interview bei Radioszene ein Aber. Ich weiß gar nicht so recht, was manche hier so zu "lästern" haben darüber. Laufenberg hat immerhin die Größe folgendes festzustellen:

muss ich allerdings auch zugeben, dass ich nicht mehr die Zielgruppe der heutigen Hitparaden bin – es also völlig normal ist, dass ich das, was sich dort tummelt, zu großen Teilen nicht gut finde.
Außerdem liegt er mit einigen Aussagen nunmal noch immer richtig! Da führt kein Weg dran vorbei.
Die Urangst ganzer Generationen von Programmchefs ist, dass ein falscher Song die Hörer in Massen vom Sender treibt. Diese Einschätzung möchte ich nicht teilen: ein Musikstück – und mag es auch noch so weit vom sonstigen “Format“ entfernt sein – wird von den Hörern gerne akzeptiert – wenn den Hörern erklärt wird, warum man den Titel spielt.
 
Taschengeld?! Nicht wirklich. Also Ich. Jeden Dienstag in jedes Haus: Das neue Heft der Micky Maus. 1x im Monat LTB. Ketchupbrötchen, Esspapier & Wassereis. Sozusagen All inclusive. By the way: Wir waren die letzte Generation, die auf der Strasse spielte!!! Und die letzte, die Mucke auf Cassette aufnahm...
Die Moneten mussten eben eingeteilt werden. Micky Maus fand ich nie gut. Ich bin in den 70ern in den Dorfladen gerannt, weil es dort Marvel-Comics gab. "Die Rächer", "Die Spinne", "Die fantastischen Vier" und schließlich "Planet der Affen" (als Comic!).

@Another Life[/USER] muss sich das fragen: Vielleicht für Hardrock ein paar Lenze zu jung?

Ich bin Ende 50. Ich fand Rock schon immer beschissen. Ich will Mädels auf der Bühne sehen! Tanzend!
 
Was aber berechtigt ist. (...) Und wenn Frank Laufenberg folgendes feststellt, hat er ja nicht ganz Unrecht:
Ob berechtigt oder nicht, ist hier gar nicht Thema. Entweder äußert man Allgemeinkritik (Laufenbergs kennen wir inzwischen) oder man macht (am besten als solche gekennzeichnete) Werbung. Hier wird - heute bereits nach 1 Tag erneut - beides vermischt. Hinzu kommt die mangelnde Lesbarkeit: Solche Selbstbeweihräucherungen können als Podcast hinnehmbar sein - als meterlange Texte sind sie es IMHO nicht.
 
Er hat sich damit aber nicht so in die Nesseln gesetzt wie Matthias Matuschik, oder?
Was Wunder, gab es doch damals nicht die Möglichkeit, seinen Protest binnen Sekunden der halben Welt mitzuteilen und somit Menschen, die eigentlich meilenweit vom eigentlichen Sendegebiet entfernt leben und von Sender und Moderator noch nie in ihrem Leben etwas gehört haben, aufzuhätzen. Wer sich zu Laufenbergs UKW-Zeit auf den Schlips getreten fühlte, griff vielleicht gerade einmal zur Feder oder zum Telefonhörer. Den meisten Hörern dürfte aber auch das zu mühselig gewesen sein.
 
Ein guter Mensch am Mikrofon sagt immer, was er denkt und braucht nicht jedermanns Liebling zu sein. Das hat Frank Laufenberg genauso richtig gemacht wie Matthias Matuschick. Ich würde beide on air lassen und wünsche mir beim Nachwuchs mehr Leute mit Ecken und Kanten, nur so hat Radio Zukunft.
 
Ich glaube, es gibt 2 Fraktionen: Zum Einen die "Ich will"-Fraktion, zum Anderen die "Du darfst"-Fraktion. Die Einen bringen IHREN Geschmack an den Mann ("Mein Tipp") , die Anderen lassen die "Kundschaft" (Musikwünsche etc.) entscheiden. Die Zeit der "Ich will"-Fraktion ist definitiv abgelaufen!
 
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Naja, wenn Du gar keine Mission hast, lass es bleiben. Dann bist Du nur ein Losbudenverkäufer. Oder Du arbeitest halt journalistisch.
@Südfunk 3 Das eine schließt das andere nicht aus.
 
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