Freie im Norden protestieren gegen NDR

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AW: Freie im Norden protestieren gegen NDR

Stimmt nicht. Vielleicht guckst Du erstmal auf die verlinkte Seite. Was da steht, ist richtig: Beim RBB arbeitest Du sechs Jahre, dann sechs Monate Pause, dann wieder sechs Jahre, sechs Monate Pause usw. bis zur Rente.

Oder Du gehst auf Prognose (max. 10 Dienste/Mon.), dann geht's ohne Pause bis zur Rente.

Natürlich ist diese Regelung auch nicht optimal, aber im Vergleich zum NDR doch wesentlich humaner.
 
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Stimmt, davon hab ich schon mal gehört. Wäre es nicht sinnvoll wegen der Kosten, langjährige Freie einzustellen? Immerhin sind sie ja als Freie teurer...
oder nicht?
 
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Sollte man meinen, ja. Aber dem ist offenbar nicht so. Denn von einem kann man ja wohl ausgehen: wenn es für den Sender wirklich finanziell günstiger wäre, würden sie ruckzuck fest angestellt.
Ich denke da spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle: sonstige Sozialkosten, Pensionskosten und und und - nicht zuletzt die Stellenbilanz. Man will ja immer fleißig behaupten können, man hätte schon wieder soooo viele Planstellen eingespart!
 
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Genau das ist das Problem, Planstellen einsparen. Nur irgendwann ist der Sendebetrieb gefährdet... Aber es geht auch anders, z.B. WDR - es ist unglaublich, welch dicke Personaldecke dort vorhanden ist - und da sagt Keiner was dagegen - klar, die haben auch eingedampft, aber in welcher Größenordnung?!
 
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Völlig Deiner Meinung... aber ich hab ja schon weiter oben gesagt: das ist derzeit ein leider weit verbreitetes Problem in Deutschland.

Siehe dazu mein Posting #18
 
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Morgen ist es übrigens soweit, dann fehlen beim NDR viele Freie Mitarbeiter. Es wird gemunkelt, dass es 300-400 sein könnten...
 
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Wie siehts denn dann im NDR-Hörfunk aus? Man munkelt doch, der NDR-2-Moderatorendienstplan werde fast ausschließlich mit Freien besetzt. Müssen morgen die "Streikbrecher" ran oder darf der Hausmeister moderieren? :)
 
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Im ZAPP-Magazin gestern abend lief gestern etwas über den Warnstreik der Freien Mitarbeiter des NDR...
 
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Mischpult schrieb:
Wie siehts denn dann im NDR-Hörfunk aus? Man munkelt doch, der NDR-2-Moderatorendienstplan werde fast ausschließlich mit Freien besetzt. Müssen morgen die "Streikbrecher" ran oder darf der Hausmeister moderieren?

Bei ALLEN NDR-Hörfunk-Wellen sitzen Freie am Mikrofon. Ob NDR1, NDR2, NDR Info, N-Joy - was Du hörst, sind so genannte "Feste Freie".

Das gleiche gilt für die Nachrichten-Stimmen (teilweise sind es bei NDR1 auch fest angestellte Redakteure und die "Zentralnachrichten" aus Hamburg (die ohne Einspielungen) werden von fest angestellten Sprechern gelesen).

Heute haben dennoch bei NDR2 Holger Ponik und Jens Marhold moderiert. Es sind aber keine "Streikbrecher", denn die Aktion der NDR-Freien ist kein Streik, sondern ein Aktionstag, mit dem sie auf ihre Lage aufmerksam machen wollen.

Viele Gebührenzahler wissen vom Vorgehen des NDR nichts. Dabei sind sie es doch, die das Programm (und damit auch die Freien Mitarbeiter) bezahlen. Das Geld fließt u.a. auch in Weiterbildung der Freien, die werden dann nach maximal (!) 15 Jahren in die Wüste geschickt. Kein in der Privatwirtschaft tätiges Unterhmen würde vermutlich so vorgehen, qualifiziertes Personal (anerkannt und größtenteils beliebt beim "Publikum) vor die Tür zu setzen. Ressourcen-Vergeudung.

Der Gebührenzahler sollte noch einen Schritt weiter denken: Nachdem er mit seinen GEZ-Gebühren die freien Mitarbeiter über mehrere Jahre finanziert und gut ausgebildet hat, "entsorgt" der NDR sie wiederum auf Kosten der Allgemeinheit: sie erhalten ca. ein Jahr ein Übergangsgeld vom NDR (= GEZ-Gebühren) und zusätzlich Arbeitslosengeld (zahlen auch die beruftstätigen Gebührenzahler ein).

Wer (in Norddeutschland) diese Praxis auch merkwürdig findet, kann sich ja mal an seinen Bundestags- oder Landtags-Abgeordnete(n) wenden und ihm/ ihr das erzählen. Oder an die BILD-Zeitung, die ja gern über alles rund um GEZ-Gebühren schimpft. Oder seinem Nachbarn, damit immer mehr Leute davon mitbekommen. Nur Druck von außen wird vermutlich den NDR zum Umdenken bewegen.

Deshalb protestieren die Freien heute, bewerben sich bei anderen Redaktionen und suchen symbolisch nach einem "zweiten Standbein" neben dem NDR.
 
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Der NDR hat auch prompt reagiert:

Der NDR hat in einer Reaktion auf eine
Protestaktion von freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Senders am Donnerstag (14. Februar) Verständnis für deren Anliegen
bekundet, zugleich aber deutlich gemacht, dass ihm das geltende
Arbeitsrecht kaum Spielräume eröffnet. "Der NDR kann den Wunsch der
freien Mitarbeiter nachvollziehen, über die äußerste Grenze von 15
Jahren hinaus mit Rahmenvertrag beschäftigt zu werden", so NDR
Sprecher Martin Gartzke. "Der Sender hat hier aber leider nur eine
äußerst begrenzte Gestaltungsmöglichkeit." Der NDR wolle den
Unterschied zu festen Arbeitsverhältnissen nicht verwischen und keine
Festanstellungsklagen riskieren.

Im Dialog mit der Initiative "Freie im Norden", die sich als
Interessenvertretung der freien Mitarbeiter des NDR gegründet habe,
habe sich der Sender in den vergangenen Monaten im Bereich des
Möglichen bereits deutlich bewegt, so Gartzke. So sei nun der Weg
dafür frei, dass im NDR alternativ zu der bisherigen Regelung auch
das so genannte Prognosemodell angewandt werden könne. Dieses
Verfahren werde im WDR praktiziert. Ferner habe der NDR das
Höchsteinkommen für freie Mitarbeiter ohne Rahmenvereinbarung von
13.000 auf jetzt 18.000 Euro im Jahr heraufgesetzt. Gartzke: "Für
Mitarbeiter, die aus der Rahmenvertragsregelung herausfallen,
ermöglicht dies nach Ablauf der tarifvertraglichen
Übergangsleistungen eine erweiterte Einsatz- und
Verdienstmöglichkeit."

Der NDR werde sich zudem auch künftig bemühen, frei werdende feste
Stellen möglichst mit bewährten freien Mitarbeitern zu besetzen. Etwa
jede zweite frei werdende Redakteursstelle werde bereits mit einem
freien Mitarbeiter besetzt. Daneben begrüße es der Sender
ausdrücklich, wenn sich freie Mitarbeiter neben ihrer Tätigkeit beim
NDR weitere Standbeine suchten - so wie sie es jetzt im Rahmen ihrer
Protestaktion mit symbolischen Bewerbungen bei Hamburger
Verlagshäusern zum Ausdruck gebracht hätten.

Der NDR Sprecher wies darauf hin, dass die Praxis seines Senders
bei der Beschäftigung freier programmgestaltender Mitarbeiter mit
Rahmenvereinbarung auf der Grundsatzentscheidung des
Bundesverfassungsgerichts vom 13. Januar 1982 und auf dem
"Tarifvertrag für befristete Programmmitarbeit" beruhe, den der NDR
im Jahr 1996 mit den Gewerkschaften abgeschlossen habe. "Der NDR ist
grundsätzlich bereit, gemeinsam mit seinen freien Mitarbeitern im
Rahmen der arbeitsrechtlichen Möglichkeiten über weitere
Verbesserungen nachzudenken", so Gartzke. "Deshalb sind beide Seiten
- der NDR und die Freien - übereingekommen, den begonnenen Dialog
fortzusetzen."
 
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