AW: Freie im Norden protestieren gegen NDR
Mischpult schrieb:
Wie siehts denn dann im NDR-Hörfunk aus? Man munkelt doch, der NDR-2-Moderatorendienstplan werde fast ausschließlich mit Freien besetzt. Müssen morgen die "Streikbrecher" ran oder darf der Hausmeister moderieren?
Bei ALLEN NDR-Hörfunk-Wellen sitzen Freie am Mikrofon. Ob NDR1, NDR2, NDR Info, N-Joy - was Du hörst, sind so genannte "Feste Freie".
Das gleiche gilt für die Nachrichten-Stimmen (teilweise sind es bei NDR1 auch fest angestellte Redakteure und die "Zentralnachrichten" aus Hamburg (die ohne Einspielungen) werden von fest angestellten Sprechern gelesen).
Heute haben dennoch bei NDR2 Holger Ponik und Jens Marhold moderiert. Es sind aber keine "Streikbrecher", denn die Aktion der NDR-Freien ist kein Streik, sondern ein Aktionstag, mit dem sie auf ihre Lage aufmerksam machen wollen.
Viele Gebührenzahler wissen vom Vorgehen des NDR nichts. Dabei sind sie es doch, die das Programm (und damit auch die Freien Mitarbeiter) bezahlen. Das Geld fließt u.a. auch in Weiterbildung der Freien, die werden dann nach maximal (!) 15 Jahren in die Wüste geschickt. Kein in der Privatwirtschaft tätiges Unterhmen würde vermutlich so vorgehen, qualifiziertes Personal (anerkannt und größtenteils beliebt beim "Publikum) vor die Tür zu setzen. Ressourcen-Vergeudung.
Der Gebührenzahler sollte noch einen Schritt weiter denken: Nachdem er mit seinen GEZ-Gebühren die freien Mitarbeiter über mehrere Jahre finanziert und gut ausgebildet hat, "entsorgt" der NDR sie wiederum auf Kosten der Allgemeinheit: sie erhalten ca. ein Jahr ein Übergangsgeld vom NDR (= GEZ-Gebühren) und zusätzlich Arbeitslosengeld (zahlen auch die beruftstätigen Gebührenzahler ein).
Wer (in Norddeutschland) diese Praxis auch merkwürdig findet, kann sich ja mal an seinen Bundestags- oder Landtags-Abgeordnete(n) wenden und ihm/ ihr das erzählen. Oder an die BILD-Zeitung, die ja gern über alles rund um GEZ-Gebühren schimpft. Oder seinem Nachbarn, damit immer mehr Leute davon mitbekommen. Nur Druck von außen wird vermutlich den NDR zum Umdenken bewegen.
Deshalb protestieren die Freien heute, bewerben sich bei anderen Redaktionen und suchen symbolisch nach einem "zweiten Standbein" neben dem NDR.