Freie Radios - nötig in der österreichischen Radiolandschaft?

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radiognom

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laut radionetz.at:

>>Trotz der finanziell sehr schwierigen Situation können die Freien Radios auf vier erfolgreiche Jahre zurückblicken.<<

Wie steht ihr dazu? Sind freie Radios überhgaupt nötig oder sind sie nur ein Tropfen auf dem heißen Stein in der österreichischen Radiolandschaft?
Wie steht ihr zu freien Radios und deren Programmen, Formaten?
Werden Sie auf Dauer überhaupt überleben? Oder werden sie von den großen komerziellen Radios regelrecht "aufgefressen".
Wie solls mit diesen weitergehen? Würd mich interessieren wie ihr darüber denkt!

LG
jakob.w :)
~stay|tuned~
 
Klar sind sie notwendig.

Zum einen für viele ein Einstieg ins Radio überhaupt, zum anderen muss man schon einmal fragen, welche Beiträge zur Meinungsvielfalt kommerzielle Radios (inkl. Ö3) überhaupt noch leisten. Das mag zwar etwas altmodisch klingen, war aber historisch (Verurteilung Österreichs in Straßburg wegen Artikel 10 EMRK) ein Hauptgrund für den Fall des ORF Monopols.

Teilweise sind die Programme schwer anzuhören, aber das kann man von einigen kommerziellen Anbietern guten Gewissens auch behaupten.
 
danke für deinen eintrag - aber ich denk ist diese meinungsvielfalt überhaupt nötog? ich arbeite selbst bei einem freien radio mit und langsam merk ich (da ich schon seit anfang dabei bin) dass frei, multikulturell und jugendlich schön und gut ist, aber ein radio lebt doch davon, dass es gehört wird oder? und ich merk, dass man lieder den mainstrem hört, als einem kleinen radio die change gibt es zu hören. also ich glaub auf dauer werden sie verschwinden...

was ist da genau passiert wegen dem monopol des ORF? nett wennst ma was schreibst!
was machst du eigentlich sonst?

THX
lg jakob
 
freie radios sind meiner meinung nach hauptsächlich eine plattform für verschiedene gruppen um sich untereinander zu verständigen (z.b. sendung einer bestimmten schule wird auch nur von schülern dieser schule gehört).
das ist ja schon ein grund um freie radios zu legitimieren.
was den freien radios noch nicht wirklich gelingt, ist hörer zu rekrutieren die sich ausserhalb dieser peer-to-peer situation befinden.
wenn ich in linz radio fro höre dann wundere ich mich oft über die lieblosigkeit, die die macher an den tag legen.
die jingles sind schwach und die soundqualität ist oft extrem schlecht (liegt nicht an dem schwachen 300W sender) sondern an der produktion.
trotzdem sind freie radios wichtig für die österreichische medienlandschaft.
 
Ich halte die Einrichtung freier Radios schon für richtig. Leider haben einige deren Radiomacher den Ruf gründlich verdorben.
Wer nur einmal Gegröle oder ganz tief sitzende "Witze" oder gewisse Aufrufe on Air,
ganz schlechte Tonqualität und "Musik" die nur noch schlechte Geräusche sind, gehört hat, der wird als Normalhörer hier nicht mehr einschalten. So überhört er auch eine vielleicht wirklich gute Sendung zu einem Thema, das sonst in keinem Radio aufbereitet wird.
Manche Freien Radios sind so zu den privatesten Radios geworden im eigentlichen Sinn, sie werden nur noch von den Machern selbst gehört. Schade, daß ganz wenige schwarze Schafe so manchen Ruf eines Freien Radios total zerstört haben.
Anstatt als Freies Bürgerradio mit alternativen Programmen ( auch musikalisch ) zu gelten, sind manche freien Radios nur noch als "Chaotenfunk" verschrien. Mir persönlich tut das leid. Irgendwie hat es manche freie Radio am Anfang übersehen und sich durch allzu chaotische, inhaltslose und ganz einfach auch sprachlich schlechte Radiomacher den Ruf kaputtmachen lassen.
Man hat auch oft den Eindruck gehabt, diese Radiomacher wollen nur sich selbst darstellen, der der zuhört, hat nichts davon.
Wenn erst der Ruf einmal ruiniert ( bzw. schlecht ist), dann ist es noch schwerer, gute Radiomacher zu gewinnen, die dort kostenlose Sendungen machen.
Ich kenne einen 60 jährigen Pensionisten, der ist ein Spezialist in der Musik der 50er Jahre, hat gute Radiostimme, kann gut reden. Der würde wirklich eine gute Sendung machen.
Nach einer einzigen Probesendung hat er aufgehört, nachdem er gehört hat,was da vor seiner Sendung für schlechtes Programm gemacht wurde. Zitat: Da hat doch vorher schon jeder abgeschaltet, da ist mir die Zeit zu schade, daß ich mich da noch kostenlos hinsetze und kein Radio ist mehr eingeschaltet.
Es gibt aber auch recht gute Beispiele von Freien Radios in Kombination mit "normalem" Privatradio: Radio Salzkammergut hat einige Sendungen, die in der Bevölkerung schon einen sehr guten Ruf haben.
 
@Pirni

da muss ich dir auf der einen seite scchon recht geben, dass sich freie radios beim entstehen oft durch die falschen moderatoren, musik... kaputt genacht haben und so es nicht mehr schaffen akzeptiert zu werden. aber das equitment, musik,... und am meisten die unbezahlten mitarbeiter können gar nicht so gut sein, wie in einem kommerziellen radio. weil doch stimmt der spruch immer wieder: geld regiert die welt.
und ich denk freie radios haben das nicht in massen... und das ist auch der grund dass die zuhörer doch lieber DIE GROßEN "poffesionellen" radios hören, als sich mit einem radio, dass im entstehen ist anzufreunden oder konkret, produktiv mitzuarbeiten.

das mit der pensionistin klingt aber interessant, ich glaub ich würd da was wissen, wo sie mit offnen armen enpfangen wird - am besten du meldest dich mal per mail: jakob.winkler@gmx.at
 
Natürlich kann ein freies Radio nicht mit der Professionalität konkurrieren und das erwartet auch niemand !
Konkurrieren kann man mit lokalen Themen, die sonst niemand aufgreift, mit Musik, die man sonst nirgends hört oder nicht mehr hört usw. und wenn das mit Liebe und Eifer gemacht wird, verzeiht JEDER eine gewisse Laienhaftigkeit und Unproffessionalität !

Aber daß ins Mikro gerülpst wird, daß zum Gruppensex und Geschlechtsverkehr auf der Staatsbrücke aufgefordert wird ( hier jetzt auf "hochdeutsch" ausgedrückt), daß man einfach nur gröhlt usw., das hat doch überhaupt nichts mit Geld zu tun.
 
Radiognom:

Einer der Gründe für die Einführung des Privatradios war eine Verurteilung Österreichs wegen Verhinderung der freien Meinungsäußerung (Artikel 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK))Anfang der 90er, weil es kein Lizenzverfahren gab.

Nimmt man die Meinungsfreiheit - und nicht, wie sicher auch legitim, die Erwerbsfreiheit - als Maßstab, so leisten die Freien hier sicher entscheidendes in der Angebotsvielfalt.
 
freie radios als frequenzträger für mehrere kleine 'eigenständige' sender, das führt zur zersplitterung und ghettoisierung.
ein vergleich mit *kommis* ? geht nicht. einerseits: splitterradio für splitterhörer, andrerseits hitradio für 'die hörermasse'.
das gemeinsame dabei: radio ist heute
ein 'nebenbeimedium', das viele menschen gemeinsam teil an etwas haben lässt. alleine oder nicht, radio ist für viele quelle von information und unterhaltung, begleiter in stunden des alltags.
kann das eine aufgabe für ein freies radio sein? meiner meinung nach ja.
wenn es den freien radios gelingt, ihre splitter zu sammeln und ein stabiles boot daraus zu bauen, werden sie nicht nur überleben, sondern eine wichtige rolle spielen. vor allem in der region, durch die fortschreitende technologisierung auch darüber hinaus.
 
.......wie wichtig sind freie Radios?
Überzeichnet würde ich sagen, sie sind so wichtig, wie wenn in Peking ein Fahrrad umfallen würde.
Die Macher von freien Radios - welche meist in öffentlichen Vereinen bzw. Institutionen angestellt sind, leisten sich das Hobby "Freies Radio" und schnorren dabei von der Stadt, Land und Bund.
Qualität gibts bei freien Radios keine, und daher haben sie meistens auch - überzeichnet - 3 Hörer..freie Radios spielen faktisch unter Ausschluß der Öffentlichkeit...und ich denke es ist gut so.
 
freie radios soll es so viele geben wie möglich. hauptsache ist, dass sie die kommerziellen nicht stören.

aber wer bitte, hat sich das einfallen lassen, ein kommerzielles radio und ein freies radio auf eine frequenz zu geben? hat das sinn? zum beispiel "city radio salzburg": ein toller sender. wenn ich am wochenende oder am abend auf der autobahn unterwegs bin und ein schild mit "city radio 107,5" sehe, dann möchte ich auch city radio hören wenn ich auf 107,5 schalte und nicht "radiofabrik".

was denkt ihr darüber???
 
es wird übrigens in wenigen tagen ein weiteres freies radio on air gehen. und zwar in st. pölten. die dortige medien-fachhochschule bekommt eine ausbildungsfrequenz.
 
Nicht so ganz....

AB 30.4 WIRD ALLES ANDERS

Das Webradio war nur unser Anfang(www.radiophon.at) in einer Woche gehen wir wirklich auf 94.4 On Air. Infos und Hintergründe gibt es, dann, entweder On Air oder auf der Hp(www.fh-radio.at).

Nur eines vorweg: Es wird kein ganz herkömmliches freies Radio (wie weiter oben beschrieben) werden sondern ein Ausbildungssender mit dem Ziel Fachkräfte für die (kommerzielle) Radiobranche auszubilden.

In diesem Sinne würden wir uns freuen euch auf der On Air Party am 30.4 ab 20:00Uhr im Fliegerbräu(St.Pölten) begrüßen zu dürfen. Wer will kann sich die Party aber auch auf 94.4 anhören wir übertragen von 20:00 bis 24:00 live.
 
na dann viel erfolg dabei! ich hab in hollabrunn gemerkt, dass das mit dem ausbildungsradio&co net einfach ist. die akzeptanz fehlt! aber vllt geht das in einer größeren stadt wie st.pölten besser!
viel erfolg
viel spass!
lg jakob .-)
 
Schon interessant, dass die Freien Radios in Österreich mit den gleichen Vorurteilen und Problemen zu kämpfen haben, wie in Deutschland ( warum sollte es auch anders sein ? ).
Nur eines steht doch fest: Jedes Freie Radio ist so gut, wie es den Sendenden Spass macht. Sobald da Ideologien oder die "Spassgesellschaft Kindergarten ( Booaah eeh - ich bin im Radio - geiiil und rülpps )" die Oberhand gewinnen, ist es über kurz oder lang dem Untergang geweiht.
Dass die Freien Radios, in Deutschland häufig auch NKL ( nicht-kommerzielle LokalRadios ) genannt, ihre Existenzberechtigung haben, wenn ein wenig "Herzblut" der Sendenden einfliesst, ist unbestritten. Dass sie darüber hinaus den kommerziellen Funker gewaltig auf den Keks gehen können, steht ebenso fest. Bestes Beispiel dafür ist das Rhein-Main-Gebiet mit Radio X in Frankfurt, RaDar in Darmstadt und Rheinwelle Wiesbaden. Drei Sender mit unterschiedlichen Strukturen und alle drei nerven die öffentlich-rechtlichen und privaten Sender in dieser Region.
Grüsse aus Rhein-Main an die Donau

http://www.rheinwelle.de
http://www.radiodarmstadt.de
http://www.radiox.de
 
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