Friedmann

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Hallo,
zunächst ist es so, dass sich Friedman allein schon durch den Besitz des Kokains strafbar gemacht hat. Das besagt ein seinerzeit von der schwarz-gelben Bundesregierung durchgedrücktes Gesetz, das zwar den Konsum von Kokain straffrei lässt, den Besitz und den Verkauf jedoch nicht.
Es stellen sich auch weitere Fragen: Warum haben Friedman oder sein Anwalt nicht versucht, einstweilige Verfügungen gegen die Behauptungen zu erlassen, Friedman habe Drogen genommen? Friedmans Anwalt hat sich bisher nur gegen die "Unverhältnismäßigkeit" der Durchsuchung der Räume Friedmans gewehrt. Friedman selber tut das, was er anderen Politikern nie nachgesehen hat: Er hält den Mund.
Aber angesichts der Vermutung, Friedman habe sich über einen Callgirl-Händlerring illegal aus der Ukraine eingewanderte Prostituierte nach hause kommen lassen, Tritt für mich die Koks-Angelegenheit völlig in den Hintergrund. Sollte er etwas damit zu tun haben, ist er moralisch gesehen ein Schwein und hat erst recht nichts mehr in der Öffentlichkeit verloren. Sollte er Connections zur Mafia gehabt haben, gilt das erst recht. Und sollten auch andere Politiker/Journalisten in diese Angelegenheit verstrickt sein (einige Kollegen aus Berlin wollen darüber sehr viel mehr wissen), dann gilt für die das gleiche.
CO
 
CO,

wenn es um die strafrechtliche Seite geht, muss Friedmann, sollte er schuldig sein, abgeurteilt werden.

Was seine Tätigkeit in den Medien betrifft bin ich der Meinung, sein Stiel ist einzigartig. Mal bewirkt er zugegebenermassen einen destruktiven Verlauf der Sendung, wenn er unverhältnismässig oft dazwischengeht. Wenn es jedoch gut läuft, kommt er dem Kern einer Auseinandersetzung näher. Letzteres erreichen andere Talker zu wenig.

Fazit: Er soll seine Arbeit gut machen. Private Verfehlungen zählen hier, wie in anderen Berufen auch, nicht.
 
Doch, Tom, das ist sehr wohl der Fall. Ob guter Journalist oder nicht, ob Jude oder Katholik oder Moslem: Der Mann ist eine Person der Öffentlichkeit. Solche Leute haben in der Regel zwei Leben: ein privates und ein öffentliches. Wenn er sich hinter verschlossenen Türen die Nase vollhaut, ist das sein Problem. Sobald es an die Öffentlichkeit gelangt, sieht das anders aus. Wir vermuten, dass viele der Leute in dem Geschäft ähnlich handeln. Das ist aber schwammig. Sollte das bei Friedman nachgewiesen werden, ist das konkret. Jeder, der in die Öffentlichkeit will, sollte wissen, dass er als "Vorbild" zumindest nach außen unangreifbar sein muss. Lassen wir das bei ihm "durchgehen", dann legitimieren wir das Verhalten für die ganze Gesellschaft. So ist das nun mal in einer menschlichen Gemeinschaft: neben der juristischen, gibt es auch eine gesellschaftliche Strafe. Sollte Friedman schuldig sein, dann ist er als öffentliche Person untragbar geworden.
 
Nach Deiner Logik kann in Zukunft die Boulevardpresse einen nach dem anderen "kippen", ich bin dagegen.
 
Das ist die Logik der Gesellschaft. Was meinst Du wohl, wie viele der zufällig ans Tageslicht geratenen Affären in Wirklichkeit gut geschürte Kampagnen der Boulevardpresse sind?!
 
Ist das nicht genau die Boulevardpresse, die ständig mit nackten Reizen lockt?

Genauso wie der Dreck nach 23.00 auf allen möglichen Kanälen. Selbst der konservative Kirch hat einst auf diese Weise über seine Sender Kasse gemacht, ohne "zurückzutreten".
 
That's life. Boulevardpresse hat eben die Macht dazu, auch wenn sie ja niemand konsumieren will. Es kommt ja auch ein bißchen auf die Art der Kriminalität an. Wenn jemand abgesägt wird, weil er im Baumarkt eine Schere geklaut hat, dann ist das heftig. Ich werte Friedman nicht moralisch. Aber über Vorwürfe DIESER Art kann man nicht einfach hinweggehen. Dann müssen wir es nämlich bei jedem kleinen Dealer oder Zuhälter ebenso tun. Außerdem ist es wohl etwas anderes, blanke T***** zu zeigen. Daran kannst Du Dich gerne stoßen, aber ich sehe da Welten dazwischen.
 
Ist ja eine private Auftragsproduktion. Soll der HR sich nur von Friedmann trennen. Kann die private Produktion zukünftig ja von einem Privatsender ausgestrahlt werden. :)
 
Tom, ich bin ja sonst oft Deiner Meinung, aber hier kommen wir nicht zusammen.

Zum einen hat Friedmann, wie ich oben schon ausgeführt habe, moralisch verloren. Klar kann man über Moral streiten, und ich habe persönlich nichts dagegen, wenn jemand kokst oder zu Prostituierten geht (das sieht allerdings anders aus, wenn es Verwicklungen in Menschenhandel gibt - hier bleibt weiteres abzuwarten). Aber Friedmanns Sendungen lebten davon, daß er sich als moralische Instanz inszeniert hat und das kann er jetzt schlicht nicht mehr. Und ob er anders kann, das bezweifele ich sehr stark. Soll heißen: Selbst wenn er auf den Bildschirm zurückkehrte, würden die Sendungen nicht mehr funktionieren.

Außerdem verstehe ich nicht, was Du an Friedmann so toll findest. Er hat es nie verstanden, gute Antworten aus seinem Gegenüber herauszuholen. Darum ging es ihm, so mein Eindruck, auch nie, denn er wollte sich stets nur inszenieren und zeigen, was für ein toller Frager er ist. Dabei vergaß er jedoch, daß man dazu auch zuhören können muß. Statt dessen hat er sich teilweise regelrecht mit seinem Gegenüber gestritten, fehlte nur noch, daß er physisch auf ihn losging. Sowas stellt einem Interviewer ein ganz schwaches Zeugnis aus.

Ich jedenfalls weine seinen Sendungen keine Träne nach.
 
...also ich persönlich vergönne ihm den Trubel und hoffe auch, dass sich die Vorwürfe bewahrheiten.
Denn wie so oft sind es die selbsternannten Träger der moralischen Werte, die dann selbst dem einen oder anderen Laster verfallen (Bsp.: Priester mit Neigung zum Nachwuchs).
Ich glaube, dass diese Personen gerade durch ihr Verhalten über eigene Schwächen hinweg täuschen wollen. Umso größer ist dann natürlich die Welle die einem selbst ins Gesicht schlägt, wenn publik wird, dass man selbst dazu gehört.

Subjektiv gesehen freut es mich speziell bei Michelle Friedmann, weil ich ihn für einen streitsüchtigen, schleimigen und unsympatischen Besserwisser halte, der seine Politikkarriere mitunter auch über eine eigene Fernsehsenung unterstützt (was ich rein gesetzlich schon nicht gut finde - warum darf man als Politiker eine eigene Fernsehsendung haben, jedoch nicht leitendes Mitglied eines Printmediums sein?)

:confused:
 
Übrigens: Er heißt Friedman, nur ein N. Gut, dass ihr nicht bei Zeitungen arbeitet, ausgesprochen merkt es ja keiner... :p
 
@Makeitsoclear: Möchte Dir mal wieder meine Unterschrift zur Verfügung stellen.

Ich fand die Sendungen auch nur unter dem Aspekt "hartnäckiges Nachfragen" interessant - auf einer Antwort auf eine Frage zu bestehen, sollten sich wesentlich mehr "Frager" angewöhnen. Aber die Antworten würde ich dann gerne auch vollständig hören. Ich habe Herrn Friedman selbst schon interviewt - er hat auch selten auf die Fragen geantwortet, sondern seine Botschaften geäußert.

Zur Moral: Unmoralisch finde ich es, bei laufenden Untersuchungen Fakten mit Verdachtsmomenten in einen Topf zu werfen. Wer der Justiz nicht die in unserem demokratischen System vorgesehene Rolle zubilligt, der soll bitte auch nicht nach ihr rufen, wenn er sich selbst mal ungerecht behandelt fühlt.

Ich bin jedenfalls gespannt "was hinten raus kommt", wie es mal ein Parteigenosse Friedmans formuliert hat.

@Radi-O: Zitat: "warum darf man als Politiker eine
eigene Fernsehsendung haben, jedoch nicht leitendes Mitglied eines Printmediums sein?" Zitat Ende

Weil man als Präsentator und Hauptperson einer Sendung nun mal nicht mehr ist als ein Kolumnist in einer Zeitung - und darunter gibt es auch genügend Politiker, Wirtschaftsmenschen, Sportler etc. etc. Und Gott Sei Dank redigiert und präsentiert Gerhard Schröder noch nicht die Tagesschau.

Zitat: "Denn wie so oft sind es die selbsternannten Träger der moralischen Werte, die dann selbst dem einen oder anderen Laster verfallen (Bsp.: Priester mit Neigung zum Nachwuchs)"

Nobody´s perfect - aber noch viel schlimmer finde ich Menschen, die keinerlei Moral und Respekt gegenüber Anderen haben. Es gibt da gerade wieder unter anderem ein Gerichtsverfahren in Neuruppin... Und deshalb kann ich Dein "Wie so oft" nicht unterschreiben. Glücklicher Weise gibt es noch Menschen, die sich bemühen Werte zu vermitteln - auch wenn es unter diesen wiederum schwarze Schafe gibt.
 
FAKT IST...

Der Michel Friedmann hat vor einiger Zeit in einem Interview gesagt, er weiß das er für viele ein Vorbild ist... ist er ja auch! Daum und Co schauen zu ihm auf ;) Scherz beiseite: wer in der Öffentlichkeit steht - hat sich dementsprechend zu benehmen! Natürlich ist Michel nicht der einzige der Scheiße baut (leider).
 
Da geb ich Dir völl(er)ig Recht. Diejenigen, die auf der Klaviatur der Öffentlichkeit fleißig spielen und damit zumeist reichlich Geld verdienen, dürften sich natürlich nicht beschweren, wenn andere Instrumente aus dem Orchester plötzlich mal ein anderes Stück spielen.

Jüngeres Beispiel: Olli Kahn, der Millionen verdient, nicht weil er ein guter Torhüter ist, sondern weil u.a. die Boulevardpresse sein Trikot mit der Brustwerbung regelmäßig druckt. Und wenn Sie mal was anderes drucken, dann sollte er sich nicht beschweren, nur weil er bei dem Spiel mal auf der anderen Seite des Feldes spielen muss.

Nur: Sobald es um juristische Sachverhalte geht, darf er natürlich die gleichen Rechte in Anspruch nehmen wie jeder andere Bürger auch.
 
...außerdem finde ich auch, dass man als Promi seinen Promibonus (den jeder hat - egal ob er will oder nicht) sowohl in guten Zeiten genießen soll, als auch in schlechten Zeiten vertragen sollte. Einen Mittelwert gibts da nicht.

Vielleicht denke ich gerade jetzt beim Friedman so extrem darüber, weil ich mit dem Typen so gar nicht "warm" werden kann. Ich mag einfach keine falschen Menschen die anscheinend nicht anderes zu tun haben als andere zu kritisieren und es nicht schaffen mal ein Lob über die Lippen zu bekommen.

Sollte seine Sendung trotzdem weiterlaufen, bin ich ja mal gespannt wie er sich rechtfertigt, bzw. die ganze Sache erklärt.:p
 
Sollte seine Sendung trotzdem weiterlaufen, bin ich ja mal gespannt wie er sich rechtfertigt, bzw. die ganze Sache erklärt.

ich wünsche mir für diese sendung dann daum und wecker als talkgäste. ausserdem eine auslese an journalisten der boulevard-presse, die endlich zugeben, dass sie sich selbst ständig die nase pudern :D
 
Wenn sich die Medien zu sehr als Kontrollinstanz aufspielen ist das nicht ungefährlich. Hier gilt immer noch der Grundsatz, das ein Mensch als unschuldig anzusehen ist, so lange seine Schuld nicht bewiesen ist. Aber in vielen Medien gilt die reine Behauptung bereits als Schuldspruch. Damit können Existenzen vernichtet werden. Im öffentlichen Bewußtsein bleibt doch immer ein Makel an der genannten Person. Deshalb: vorsicht mit Dealer-Vermutungen.
Womit ich Friedman nicht verteidigen möchte.
Friedman ist in meinen Augen ein eitler Selbstdarsteller. Ein Opportunist, der stets das Bedürfnis hat, seinen Interview-Partner zu dominieren und zu demontieren. Die "Moralkeule" ist eigentlich ein Konstrukt von Außen, das er geschickt für seine Zwecke eingesetzt hat. Letztenendes ist sein Image auch ein Produkt der deutschen Medien. Wenn er nicht Jude wäre und keine Funktion im Zentralrat einnehmen würde, käme keiner auf die Idee, ihn als moralische Instanz anzusehen. Eigentlich nicht sein Problem, sondern ein typischer Ausdruck der verkrampften Beziehung der Deutschen zu der jüdischen Bevölkerung des Landes. Aber er hat dieses Image natürlich genutzt.
Sein Promistatus und seine Karriere leben von dem Rolle des integren, der Kritik entrückten Moralisten. Jetzt ist er ad absurdum geführt. Ich glaube nicht, daß er sich so schnell davon erholt. Die alten Talkshows sind passé. Er kann nur mit einem neuen Format und einem neuen Image wieder zurückkehren. Mal sehen,wie gut seine Berater sind.

Übrigens: ich frage mich, ob seine "Vergehen" jemals an das Licht der Öffentlichkeit gelangt wären, wenn Möllemann noch leben würde. Ist da vielleicht ein Vergeltungsfeldzug gestartet? (kleine Verschwörungstheorie...)
 
EXISTENZEN?

Hi! An meinen Vorredner: WIEVIELE EXISTENZEN HAT HERR FRIEDMANN WOHL SCHON ZERSTÖRT?! ...gut das wir drüber gesprochen haben.

Aber natürlich - jeder ist unschuldig, bis seine Schuld bewiesen wurde. Also... die Sache Friedmann ist für mich allerdings eindeutig - und sogar erledigt. SCHULDIG! ;)
 
Kann mir mal jemand verraten, warum die letzten Postings von Mediascanner und meiner Wenigkeit hier rausgelöscht wurden?

Ist mit der neuen Software etwa der Zensor in die Radioforen eingezogen?
 
er hat gekokst, er hat sich als moralapostel aufgespielt, er hat leute vorverurteilt(es ist leider sehr leicht in D menschen als antisemiten zu brandmarken und damit mundtot zu machen), er hat sich zu weit aus dem fenster gelehnt!

sorry aber ich bin echt nicht so PC, wie so einige hier im forum!

absolut SCHULDIG
 
Wenn Otto-Normal-Mensch so einen Bockmist baut, wie Friedman, dann wird er auch nicht mit Samthandschuhen angefaßt.

Wieso soll man das dann mit Friedman oder im Allgemeinen mit Prominenten vorsichtiger umgehen?

Wenn man schon mal im Rampenlicht steht, dann muß man auch das Risiko der negativen Schlagzeilen in Kauf nehmen.
 
Einer vom Zentralrat hat in einem Interview gesagt "am Fall Friedman werden wir sehen, wie weit Deutschland im Umgang mit den Juden noch von der Normalität entfernt ist".

Da bin ich auch mal neugierig, ob Friedman wie jeder andere Promi in vergleichbarer Situation behandelt wird. Wenn auch wohl aus einer anderen Sichtweise als der Herr vom Zentralrat.
 
und wieder was aus der rubrik "ach gebt es doch zu, ihr seid doch eh alle antisemiten"!. manmanman, wie lange braucht der zentralrat der juden, um vom deutschlandbild 1933-1945 loszukommen!!! der mann vom zentralrat hat sich mal wieder als "ewiggestriger" entlarvt.

fakt ist doch eins: friedman hatgekokst.

aber vielleicht wird man im BGB bald aufnehmen, daß deutsche jüdischen glaubens bessere menschen sind und auch koksen dürfen. genau so wie man amerikaner ja nicht in europa vors kriegsgericht stellen sollen darf.
die einen sind gleich, die anderen gleicher!
 
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