Früher war alles... eben nicht One-to-one ("Du"-Ansprache)

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Wenn man das unabhängig vom Alter der jeweils angesprochenen Zielgruppe sieht, dann bringt das SIE übrigens die Vorteile des englischen YOU, dass es nämlich sowohl den einzelnen als auch die Masse meinen kann, womit der Hörer die Wahl hat, die er meist so trifft, dass er die Interpretationsvariante wählt, die ihm genehm ist. db
 
@ rösselmann & countdown:

bullshit: nur weil mir der moderator sagt: "wenn du n stau oder blitzer gesehen hast, ruf an", schafft das null, null, null, mehr hörerbindung. im gegenteil:

wenn ich noch im bett liege und gerade mit meiner freundin vom radiowecker geweckt werde und der mod. sagt:
"habt ihr noch n stau oder blitzer gesehen, dann ruft an", dann weiß ich UND meine freundin, ah der meint nicht DEN hörer, der bett liegt, unter der dusche steht, gerade sein brötchen schmiert, oder seine winterreifen wechselt, sondern DIE hörer die gerade im stau stehen.

Es wirkt einfach glaubwürdiger und eben nicht aufgesetzt, weil der mod. auf Krampf versucht, DEN Hörer anzusprechen, den es eh nicht gibt.

ich versuche mich mal an nem pandon dazu:
vorweg: RADIO ist ein MASSENMEDIUM! (ich glaube da sind wir uns einig, wenn nicht: MASSE = Mehrere)

ich habe geburtstag, richte ne feier aus, zu der 25 leute kommen und halte eine ansprache:
wie könnte diese aussehen:

Vorschlag 1:
Ingrid, Klaus, Gustav, .............
Danke für EUER KOMMEN, Danke für EURE Geschenke, etc....

Vorschlag 2:
Klaus, vielen Dank für DEIN Kommen, Ingrid auch für Dein Kommen möchte ich mich bedanken, Gustav vielen Dank für DEIN Kommen,.....

Ich kann mir nicht helfen, aber die zweite Rede klingt einfach beknackt in meinen Ohren und aufgesetzt

Hey, da steht EINER und spricht zu VIELEN, warum sollte der sich VERSTELLEN und nur zu EINEM sprechen??? Warum??? Das ergibt keinen Sinn!!! Das würde ja im Umkehrschluss heißen, er schliesst die anderen automatisch aus, wenn er nicht alle persönlich (mit Namen, mit Du oder mit Sie) ansprechen würde. Und letzteres würde im Radio nicht nur beknackt hoch 20 kommen, sondern auch mehr als den Senderahmen sprengen und obendrein ist es sowie so völlig unmöglich. Denn DER Hörer der mir mir noch vor 20 sekunden zugehört hat, ist möglicherweise schon bei nem anderen Sender.

Thema Stau nochmal:
Also der, der eben nicht im Stau steht, der fühlt sich ausgeschlossen, nicht angesprochen, es klingt gekünstelt, etc... weil derjenige sich genau bewusst ist, "ah auf der A 9 ist Stau, warum nur?" Bestimmt nicht, weil EINER, eben DER hörer im Stau steht, sonder mit Ihm viele andere.

Also warum verstellen? Und mit einem, DEM Hörer sprechen, den es eh nicht gibt.

Das führt mich wiederum automatisch zur Erkenntniss: Wenn ich mit 4 Leuten Auto fahre, es läuft Kiss FM, und der Moderator fragt ?? mich ?? , ob ich noch n stau oder n blitzer gesehen habe, dann weiß ich nach wie vor nicht, ob ich anrufen soll, um das zu melden, oder meine Insassen. Weil er hat ja nur mit EINEM gesprochen. Ja??? nur mit wem????????? Mit mir??? Hm, Keine Ahnung. Und genau da liegt der Punkt: Ich und jeder meiner Insassen weiß, das WIR alle gerade das hören, WIR fühlen uns aber ALLE nicht angesprochen, weil der Mod., ja nur EINEN meinte und nicht alle. Wenn er aber sagt: "ruft an", dann wird auch einer von uns anrufen, weil er UNS ALLE gemeint hat.: HABT IHR GESEHEN, DANN RUFT AN!!!!!!!!

RADIO ist demzufolge nicht ONE TO ONE.

Es ist unmöglich für den Moderator, DEN Hörer anzusprechen, weil es IHN nicht gibt. Ich kann niemals als Moderator, die 14-jährige Jenny, die gerade Hausaufgaben macht und nebenbei KISS hört, mit dem Großraumbüro Hartmannsdorfer (mit 25 Angestellten) in dem Kiss läuft (und eh alle 25 zuhören) vergleichen, gleichsetzen oder als DEN Hörer ansehen.


Wenn dann wiederum einer angerufen hat, um den Stau zu melden, dann hab ich IHN: DEN hörer, der mich gerade angerufen hat, und da finde ich es legitim zusagen: "Klaus, vielen Dank für deinen Blitzer" Aber Klaus kann niemals stellvertretend für alle anderen Hörer stehen.

Und Gefahr Nr. 2 die bei der One to One Mod entsteht, ist durch vorwegnehmen einer One to One Frage, das ich als Hörer denke, der Mod spricht mit einem Studiogast.
Bsp.: "Was machst Du an diesem WE?" Schwups und ich bin als Hörer weg, weil ich mir denke, "ah Radio = Massenmedium, der kann unmöglich mich meinen", (weil Masse = Mehrere) dass ich mir denke der hat n Studiogast da und fragt ihn. Weil es ja eine Frage ist, mit der er EINE direkte Person meint (ev. Studiogast).
WAS MACHST DU AN DIESEM WE?????????
Er kann unmöglich mich meinen, weil ich ja einer von vielen bin. ... Die Frage so gestellt: Was macht IHR am WE, und ich bin da,.... weil ich als Hörer genau weiß er meint UNS, DIE Hörer.
WAS MACHT IHR AN DIESEM WE?????????:

"Ah, er meint alle also AUCH MICH, öhm ja keine Ahnung, viell. in den Tresor gehen." Schwups, schon ist die Hörerbindung da.

One to One Communication = null Hörerbindung, weil alle anderen ausgeschlossen werden, falls er wirklich mich meint.
und wie schafft es der Mod. genau mich zu meinen und nicht Kollegin Gabi, die mit mir am Schreibtisch sitzt? Oder meinte der mod. jetzt doch mich und Gabrielle, weil im besten Fall, will er ja uns beide ansprechen. Also wenn er es tatsächlich mit seiner Mod. schafft uns beide anzusprechen (mit One to One), hat er zwar n sensationell guten Job gemacht, aber er hat uns beide mit One to One angesprochen. und ist ONE = TWO ???

Ist 24751 = Eins????

Wäre es nicht ehrlicher, weil das ist ja eh die absicht des mods mich und gabi anzusprechen, UNS mit IHR anzusprechen als uns beiden vorzugaukeln, er würde nur einen meinen, macht es aber nicht???????

ONE to X Communication = hohe Hörerbindung, da jeder ausnahmsweise jeder Hörer sich der Tatsache bewusst ist, auch wenn er alleine hört, den Quark den der Mod, da gerade von sich gibt, den hören auch noch andere.
(ich kenne zumindest keinen auf den das nicht zutrifft, selbst meine 6-jährige tochter lisa weiß, das radio mehrere leute hören)

Demzufolge ist es unmöglich nur einen davon anzusprechen, oder im besten fall, einen ansprechen und mehrere fühlen sich aber angesprochen. da wären wir aber wieder bei MEHREREN=Masse =nicht ONE to ONE.

Wenn Radio One to One Communication ist, dann sind es Fernsehen, Internet, Zeitung, Film, Doku, Plakate genauso.
Oder dann ist es Fernsehen genauso, dann ist es Internet genauso, dann ist es Zeitung genauso,.....

Kennt einer von "EUCH" High Fidelity???
Warum spricht der Protagonist (John Cussak) mit uns als Zuschauer? Und nicht mit mir als Zuschauer ?????
 
stichwort: "glauben zu machen"
heißt für mich respektive, er macht mir was vor.
er ist nicht ehrlich, weil er will ja mich als einzelnen hörer anprechen will und die anderen hörer als einzelne hörer eben auch. aber das eine schliesst das andere aus, oder bedeutet: wenn er alle hörer als einzelene hörer anpricht, dann spricht er ja alle an. ist alle gleich eins?????????
"glauben zu machen": schafft jemand der nicht ehrlich ist (und mir irgendetwas glauben machen will ????) und dessen absicht ich spätestens nach 3 sek. durchschaue, hörerbindung?

"egal, ob du im auto sitz, bei deiner familie bist, im taxi oder im krankenhaus, spricht er mich damit an????

....

NEIN. Und das NICHT !!!!!! aufgrund der Tatsache, das ich weder im auto sitze, bei meiner familie bin, im taxi oder im krankenhaus,
sondern unter der dusche stehe. Nein, aus einem andererem grund!!!!!!! ICH BIN NICHT BLÖD. und ich weiß das dieses programm mit mir ca. 50.000 leute hören.
Das merkt man spätestens wenn man bei diesen Sendern anruft und alle Leitungen voll sind??? Alle Leitungen voll??? Durch einen (virtuellen) Hörer???

Der mod. wird es NIE, NIE, NIE !!!!!! schaffen mich als indivium anzusprechen, weil er mich nicht kennt, ich bin anonym und gehöre zu einer masse!!!!!!!!!! das wollen zwar viele mods und pds nicht wahr haben, aber es ist so. erst wenn es zu einem PERSÖNLICHEN gespräch (telefon, ich rufe an weil ich n blitzer durchgeben will) kommt, kann er mich auch persönlich ansprechen. deswegen heißt es ja auch PERSÖNLICH. PERSÖNLICH!!!!!!
die vielfältigkiet der hörerschaft macht demnach one to one unmöglich. radio = massenmedium! masse = 1 ???
 
@lemond:

Also wenn er es tatsächlich mit seiner Mod. schafft uns beide anzusprechen (mit One to One), hat er zwar n sensationell guten Job gemacht, aber er hat uns beide mit One to One angesprochen.

genau das meinte ich und weiß, dass das natürlich nicht immer möglich ist.

"egal, ob du im auto sitz, bei deiner familie bist, im taxi oder im krankenhaus, spricht er mich damit an????
....
NEIN. Und das NICHT !!!!!! aufgrund der Tatsache, das ich weder im auto sitze, bei meiner familie bin, im taxi oder im krankenhaus.

Vielleicht habe ich mich oben unklar ausgedrückt. Genau so auf keinen Fall. Da hast du Recht.

Und klar ist auch, dass jeder weiß, dass er nur einer von vielen Hörern ist. Aber ich bleibe dabei: das Höchste ist, wenn der Mod dem Hörer das GEFÜHL gibt, das genau ER gemeint ist - und meinetwegen dabei weiß, dass es seinem Nachbarn genau so geht. Kannst du jetzt zustimmen?
 
Das geht hier aber durcheinander.

Entschuldigung, aber in unserem Beruf sollte man sich ein Mindestmaß mit Sprechtheorie und Kommunikationswissenschaft beschäftigt haben.

Als Einstiegslektüre empfehle ich Stefan Wachtel: Sprechen und Moderieren in Hörfunk und Fernsehen.

Radio ist selbstverständlich ein One-to-One-Medium.
 
@ countdown:

ich würde dir ja gerne zustimmen, wenn das die mods hinbekommen würden, aber ich kenne keinen einzigen in dt. der das schafft.

und der andere punkt ist ja: der mod glaubt zu meinen, er hätte one to one communication betrieben, wenn er n guten job macht und mit one to one sowohl mich als auch meine kollegin gabi angesprochen hat.

aber der witz ist ja eben, das er uns beide (2) angesprochen hat.

also ab dem zeitpunkt wo ich und gabi uns BEIDE angesprochen fühlen, ist es eben nicht mehr one to one, sondern one to two. auf den radioalltag bezogen bedeutet es: one to 21.758 ist ungleich one to one.

d.h.: Radio ist eben NICHT one to one c., nicht mal im besten (des mods beabsichtigten) fall (wenn er es denn tatsächlich schaffen sollte).
weil er eben nur mit einer person spricht, weiß ich als hörer eben nicht genau, meint er mich, gabi, meinen chef???? (weil es eben keiner schafft, mir glaubwürdig zu vermitteln, er meint nur mich!!!!) wie gesagt, selbst wenn er es schaffen würde, wäre es absurd, siehe obige rechnung, und weil ich dann denke, er meint ja eh NUR MICH und eben nicht gabi und nicht meinen chef. was ist, wenn wir alle drei gleichzeitig zum telefon greifen, weil wir uns alle drei auf die "persönliche" aufforderung des mods entschieden haben bei ihm anzurufen und 100 Euro abzukassieren??? das beste also, was einem mod in dieser situation passieren kann. er hat hat uns also doch ALLE gemeint.
er kann unmöglich NUR MICH gemeint haben, weil wir alle drei zum telefohörer gegriffen haben.


ALLE = DU ?????????????????????
ALLE = ONE TO ONE ??????????

Und das meinte ich mit: ICH BIN NICHT BLÖD.
DER MOD, kann unmöglich NUR mich meinen.
Und ich bin mir das bei jeder, jeder, jeder Moderation bewusst.

zumal ich wie gesagt eh keinen im deutschen radio kenne, der das schaffen könnte, mir glaubwürdig zu vermitteln, der meint nur mich, und selbst wenn, stell ich mir die frage, warum meint der jetzt mich und nicht auch gabi? warum sollte nur ich anrufen und nicht auch mein chef?

also warum sich dann auf krampf verstellen??????
 
@ beyme


selbstverständlich kenne ich dieses buch.
warum soll er mir beweisen können, was ich tag täglich anders erlebe. nur weil stefan wachtel dieses buch verfasst hat????
 
Meinem Eindruch nach meint ihr, count down und lemond, Rösselmann wohl auch, sehr ähnliches.
Wir sind uns einig, dass...
... Radio ein Massenmedium ist,
... sich jeder einzelne Hörer durch die Ansprache wahrgenommen fühlen muss,
... der einzelne Hörer nicht in der anonymen Masse als Hörvieh untergehen darf,
... hierfür einerseits ein gutes Gespür des Moderators, andererseits klare Formulierungen nötig sind.

Spätestens beim letzten Punkt, so ist mein Eindruck, fällt das DU schnell raus, denn während wir über das singulare DU langwierige Diskussionen führen, erzeugt das SIE keinerlei Irritationen, auch das plurale IHR scheint demnach unproblematisch.
Im Sinne eines klar vermittelten und einfachen Formatradios, hat das DU deshalb schlechte Karten. db

Nachtrag: Beyme, den Eindruck teile ich. DAS scheint auch der Grund für die Klärungsbedürftigkeit zu sein, nicht die Sache selbst.
 
@ beyme

wenn du mir beweisen kannst, dass ONE to 25.463 = one to one ist, dann hut ab.
stefan wachtel hats nicht geschafft.
 
Den Begriff Beweis lassen wir lieber dort, wo er hingehört, nämlich in den Naturwissenschaften, der Logik und Mathematik (nein, Mathematik ist KEINE Naturwissenschaft!).

Zur Sache:
One-To-One-Kommunikation bedeutet, das ein Sender einen Empfänger so ansprechen muss, dass dieser eine sich als Einzelner angesprochen fühlt. Der "der meint mich"-Effekt.
One-To-One-Kommunikation heißt, dass der Sender der Situation des Empfängers, der im Regelfall als einzelner hört, gerecht wird und diesen nicht in der Masse, die als solche nicht existiert, vielmehr handelt es sich bei der sog. "Masse" um die Summe einzelner, im Gegensatz zu jedem x-beliebigen Konzert, bei dem die Masse als solche wahrnehmbar ist, untergehen lässt.
Diesen Bedingungen hat der Moderator in seiner Sprache an den als einzelner Hörenden gerecht zu werden, ohne aus dem Blick zu verlieren, dass dieser einzelnen mehrere sind.
Das ist One-To-One-Kommunikation ist extremer Kürze. db
 
Eine Masse ist eine Masse von Individuen, d.h. jeder einzelne ist einer und damit ONE.
Bei einer Gruppe ist das anders.

Das Radio spricht eine Masse an und keine Gruppe.

Würde das Radio Programm für euch beide unter der Dusche machen, wäre das Gruppen-Radio und ONE to TWO, klar. Aber da ihr in der Masse auch nur zwei Individuen seid, ist es ONE to ONE.

Deutlicher kann ich's jetzt auch nicht erklären.

Oder so: Ein Moderator hat zu moderieren, als würde er mit einer einzelnen Person kommunizieren (= ONE to ONE) und nicht als würde er eine Ansprache zum Volk halten (= ONE to MANY).

Der Nachteil am "Du" ist lediglich, dass es zu persönlich ist und die Höflichkeit zwischen Menschen, die sich nicht kennen, dies einfach als Erforderlich ansieht, dass man sich siezt (aber eben nicht so bei Teenies).

Frag doch mal irgendwelche Leute aus der Zielgruppe, ob es sie stört. Das stört doch wieder nur die Experten, die Analytiker und die Kritiker...

Ihr seid doch alle nicht besser als die Berater! Alles Fachidioten...
 
in der sache korrekt:
dann weiß ich aber "meinen" denkfehler.
die wortwörtliche übersetzung des def. begriffes.

one to one = eins zu eins

also ist der def.begriff als solcher entweder falsch, oder falsch übersetzt und demnach auch von den kollegen von kiss fm und co. falsch angewandt.
und das ist der punkt um den es sich bei meiner argumentation dreht.
 
Nachtrag:

Das Radio ist natürlich ein ONE-to-MANY Medium, aber wir reden hier über die Art der Moderation und dies bezieht sich auf die Beschaffenheit der Kommunikation und nicht des Mediums.
 
"Ein Moderator hat zu moderieren, als würde er mit einer einzelnen Person kommunizieren (= ONE to ONE) und nicht als würde er eine Ansprache zum Volk halten (= ONE to MANY)."

Warum?????? Hört dem Mod. nur eine Person zu????

Bullshit!!!!

Hat ein Zeitungsred. auch so zuschreiben, als würde er für einen einzigen Leser den Artikel verfassen????

Ist eine Moderation nicht auch eine Art "Rede zum Volk" (auch wenn sie komplett anders geführt wird)???
Wer hört dann Radio, wenn nicht die Bevölkerung???

Einer spricht, viele hören zu!!!
Trifft das nicht sowohl auf die Rede zum Volk, als auch auf die Moderation zu???????


Zitat Kanzler Schröder, Bundestagsdebatte: ".... , liebe Kolleginen und Kollegen".

Zitat Volker Wieprecht / Radio 1: "....., liebe Hörerinnen und Hörer".

Zitat Holger Klein / Fritz: "...., geneigte Hörende".

Wo ist jetzt bitte der Unterschied zwischen Kanzler Schröder
und den Mods?????


Aber bei Arno M.: ".... ruf an...." da ist der Unterschied ja wohl klar.


Also entweder haben hier einige Stefan Wachtel auch nicht gelesen, kappiert oder scheren sich nicht darum, oder wiederum andere sehen es als die Bibel des Radiojournalisten an.


"Würde das Radio Programm für euch beide unter der Dusche machen, wäre das Gruppen-Radio und ONE to TWO, klar. Aber da ihr in der Masse auch nur zwei Individuen seid, ist es ONE to ONE."

Stehen wir zwei nicht stellvertrend für viele Morningshowhörer????
"Die Gruppe der Morningshowlistners", oder wie???

"Eine Masse ist eine Masse von Individuen, d.h. jeder einzelne ist einer und damit ONE. Bei einer Gruppe ist das anders."

Seit wann ist eine Gruppe, keine Ansammlung von Individuen???

"Das Radio spricht eine Masse an."
RICHTIG erkannt!!! Ist Masse = 1????
 
Lieber lemond!
Zunächst einmal würde ich das Wörtchen "bullshit" in deinen Postings nicht inflationieren, sonst verhelfen ihm irgendwann auch die vielen Ausrufungszeichen dahinter nicht mehr zur beabsichtigeten Schlagkraft!
Ja: Radio ist ein Massenmedium. So, wie die Zeitung auch. Die Masse der Medienrezipienten aber ist ein Konglomerat aus Individuen, die einander nicht kennen, vulgo: was schert´s mich, wer außer mir noch gerade Radio Schnepfenspeck hört, oder die Blind-Zeitung liest? Da wären wir also wieder beim "one-to-one"-Modell! Heilige Scheiße!
Übrigens ist es eine alte Kommunikationsregel, daß sich der Radiosprecher während seines Vortrages stets eine einzelne Person, möglichst seines Vertrauens, vorstellen soll und nicht die "Millionen da draußen an den Geräten".
Auch Redner, wie Gerhard Schröder, wenden sich während ihres Vortrages immer wieder an individuelle Zuhörer, indem sie ihre Blickrichtung ändern. Achte mal drauf! Also auch hier zumindest der Versuch einer "One-to-one"-Kommunikation.
Übrigens: "Liebe Hörerinnen und Hörer", oder gar "...geneigte Hörende" klingt, wie aus dem vorletzten Jahrhundert.
 
@ debe

für wen ist die masse (die es "nicht" gibt) wahrnehmbar?
für den konzertverantalter? für den künstler? für den radiosender? für den hörer? konzertbesucher?.....
das ist nicht ganz eindeutig.
warum ist die sollte die masse (nicht) wahrnehmbar sein?
in wie fern? zahlenerhebung?
warum soll es die masse nicht geben?
also die ma verät mir eindeutig was anderes.
 
Ja: Radio ist ein Massenmedium. So, wie die Zeitung auch. Die Masse der Medienrezipienten aber ist ein Konglomerat aus Individuen, die einander nicht kennen, vulgo: was schert´s mich, wer außer mir noch gerade Radio Schnepfenspeck hört, oder die Blind-Zeitung liest?


Genau, und da haben wir es wieder. Warum soll der Moderator so sprechen (sich verstellen, er weiß ja genau, das ihm nicht nur einer zu hört), als würde er mit einem einzigen Hörer sprechen und der Zeitungsred. schreibt zur "Masse"? Wenn beides Massenmedien sind, warum macht das Radio ne Ausnahme?

Und wer sagt, das sich die Radiohörer untereinander nicht kennen?
Also wen ich zu Hause bin und das Radio läuft, kenne ich min. 5 andere Radiohörer. Man begnet anderen Hörern bsp. weise auch in Chatforen, etc..
Sicher kenn ich nicht alle 457852 Hörer meines Lieblingssenders. Steht ja wohl außer Frage. Aber ich kenne einen kleinen Prozentsazt.
Und im Gegensatz zu anderen interessiere mich mich schon für die Mediengewohnheit meiner Artgenossen.
Ob ich sie gut heiße, verurteile, oder ich sie aufgrund ähnlich gearteter Interessen näher kennlernen möchte, steht auf nem anderen Blatt.

Wenn ein privater Schwenk erlaubt ist:
Ich war im vergangenem Jahr im Berliner Stern Radio (Club). Da liefen mir tatsächlich 2 Österreicher übern Weg und wir haben 2 Stunden über FM 4 geplaudert. So viel zum Thema der eine Hörer kennt den anderen nicht. Wozu gibts dann z.B. auch Clubs wie das Columbia Fritz. Damit z.B. Radiohörer mit anderen Radiohörern zusammenkommen.


Auch Redner, wie Gerhard Schröder, wenden sich während ihres Vortrages immer wieder an individuelle Zuhörer, indem sie ihre Blickrichtung ändern. Achte mal drauf! Also auch hier zumindest der Versuch einer "One-to-one"-Kommunikation.

Richtig, habe ich bei Phoenix auch schon beobachten können, aber wenn das der Fall ist, dann arbeitet er geschickt, mit direktem Namen,
"... Da werden Sie mir doch sicherlich zustimmen Frau Merkel" . Danach kehrt er aber wieder zurück zu: " und genau das, wehrte Kolleginnen und Kollegen, ist das was ich mit der Agenda 2010........" : Die Masse aus Individuen der Kolleginnen und Kollegen. Also somit auch wieder jeder einzelne.

Ich habe Schröder noch nie sagen gehört: " ...., lieber Kollege,..." wenn er damit eine (aus der Masse / z.B. aus dem Bundestag gesuchte, ihm aber nicht bekannte) Person die stellvertretend für alle anderen stehen soll, meint.
wenn er das sagt, dann (zu 99 %) mit (vollem) namen.

Warum machen das manche Moderatoren?
Aber, egal es gibt soviele andere Fehler die tag täglich von verschiedenen Moderatoren gemacht werden: z.B. ".... im Januar diesen Jahres,....."


Übrigens: "Liebe Hörerinnen und Hörer", oder gar "...geneigte Hörende" klingt, wie aus dem vorletzten Jahrhundert.

Hör Fritz und Radio 1 und du wirst Zeuge?
 
aus meiner sicht ist es einfach quatsch, unerhlich und aufgesetzt einen anzusprechen, wenn ich doch (eigentlich) mehrere meine. und wenn wir tief in unsere moderatoren herzen schauen würden, würden wir feststellen das in uns ein konflikt herrscht. zum einen: das bewusstsein, mir hören in dieser sek. gerade 2845 menschen zu, aber ich muss es schaffen nicht diese 2845 menschen anzusprechen, sondern ich muss jedem einzelnen das gefühl geben, das ich jeden einzelnen dieser 2845 menschen meine ohne zu klingen, als ob ich zu 2845 menschen spreche.

das geht schlichtweg nicht.

das wäre das gleiche, als wenn ich behaupte, 1 + 13 ist 1 und nicht vierzehn. selbst wenn ich es glaubwürdig rüberbringe, ist es völliger blödsinn.


aber debe hat schon resümierend sehr gut festegestellt, das das "DU" als solches fehlplatziert ist und an seiner stelle ein "IHR" treten sollte. (einer spricht, mehrere hören zu, denn wir sind ja zum glück nicht mehr im mittellalter)
wzbw.

demnach also die wortwörtliche übersetzung von one to one communication in eins zu eins kommunikation falsch ist.
wzbw.
 
Würdest du dir ein Radio anhören, bei dem nur Zeitungsartikel vorgelesen werden?

Und wenn nein, warum nicht?

Warum ist das in deinen Augen "Betrug", wenn man sagt, dass die Kunst darin besteht, die Masse so anzusprechen, als würde man nur mit einer Person (seines Vertrauens) reden?

Im Gegensatz zur Zeitung bestimmt im Radio der Moderator was du zu hören bekommst und vor allem in welcher Art (Geschwindigkeit, Tonlage, etc.). Beim Zeitungslesen kannst du dir das alles individuell aussuchen, und du glaubst doch wohl sicherlich nicht, dass alle Menschen auf die gleiche Art und Weise Zeitung lesen?

So gesehen hinkt der Vergleich sehr.
Dass früher im Radio eine ONE-to-ONE Kommunikation undenkbar war, rührt auch daher, dass eben früher Radio analog zu heutigen Bundestagsdebatten oder Konzertveranstaltungen usw. gesehen wurde. Ausserdem, wie schon einige korrekt bemerkt hatten, waren damals auch noch häufiger wesentlich mehr Zuhörer an einem Radiogerät.

Daher für die Älteren "geneigte Hörer" und für die Jungen "Hey Du"... :)

Heute ist das Radio ein absolutes Nebenbeimedium, daher musst du dir das so vorstellen: Z.B. im Büro läuft das Radio und 10 Leute hören zu, aber keiner richtig. Jetzt versucht der Moderator mit dem "Du" wenigstens einen zu erwischen. Mit "Ihr" kann er sich sicher sein, dass er keinen erwischt, denn die ganze Gruppe gibt ihm sicherlich nicht die Aufmerksamkeit.

Genauso auch mit "wenn Du noch Blitzer hast": Ja Mensch, wenn du gar nicht im Auto sitzst, dann ist doch klar, dass er dich gar nicht meint, also warum störst du dich denn dran? Der redet doch gar nicht mit dir! Der redet mit dem einen im Auto, der einen Blitzer gesehen hat!

Was ich hier jetzt lustig finde: Ich war eigentlich ganz und gar kein Befürworter des "Du"-Radios, aber je mehr ich's versuch zu erklären, desto mehr verstehe ich's selbst. ;)
 
@lemond
...das bewusstsein, mir hören in dieser sek. gerade 2845 menschen zu, aber ich muss es schaffen nicht diese 2845 menschen anzusprechen, sondern ich muss jedem einzelnen das gefühl geben, das ich jeden einzelnen dieser 2845 menschen meine ohne zu klingen, als ob ich zu 2845 menschen spreche.

das geht schlichtweg nicht...
Muss ja auch nicht gehen! Aber es lohnt, dies anzustreben. Und wenn mich einer Künstler (was auch nur in ganz seltenen Fällen passiert) von einer CD herunter mit seiner Musik so dermaßen toucht, so berührt, so fesselt, dass ich glauben könnte, er habe diesen Song nur für mich erfunden, so bin ich nicht so blöd, zu glauben, dass das so ist. Aber es ist das Höchstmaß an Emotionstransfer und ein gutes Gefühl. Der Moderator sollte es ähnlich versuchen wie jener Künstler.

p.s. irgendwann müssen wir doch mal auf einen Nenner kommen...
 
@ lemond

Was Dir hier wahrscheinlich Kopfschmerzen bereitet, ist die Aufgesetztheit der DU-Anrede, denn, und da muss ich Dir Recht geben, der Hörer merkt sehr wohl, dass nicht nur er alleine angesprochen ist, sondern , dass es auch noch andere Hörer gibt. Zum Beispiel, wenn der Moderator mit einem anderen Hörer, den er wiederum mit DU anreden darf, spricht. Denn das ist normal.

Als ich neulich eine Doppelmoderation hörte, bei der ein Moderator den Satz mit: „Du kannst heute abend auch, wenn Du noch nichts vorhast ins...“ begann, dachte ich auch erst, er unterhält sich mit seinem Co-Mod. Das zeigt, dass das wohl nicht unproblematisch ist mit der DU-Anrede.

Was ich auch ganz schlimm finde: Wenn man als Hörer förmlich merkt, wie Moderatoren dazu gezwungen sind, sich an eine ganz bestimmete Anrede zu halten (Unnatürlichkeit/Zwang).
 
@ Countdown

Der Moderator muss dass nicht so, wie der künstler auf DEINER CD, weil der moderator (hoffentlich) nicht davon ausgeht, in diesem Moment nur von EINEM gehört zu werden.
 
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