Früher war alles... eben nicht One-to-one ("Du"-Ansprache)

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"Zur Sache:
One-To-One-Kommunikation bedeutet, das ein Sender einen Empfänger so ansprechen muss, dass dieser eine sich als Einzelner angesprochen fühlt. Der "der meint mich"-Effekt."


aber woher weiss ich denn, wann der "der meint mich"-Effekt eintrifft, wenn er nicht sagt, Klaus Eggenbacher aus Steglitz, wenn Du n Blitzer gesehen hast, ruf bei uns an. so lange er das nicht konkret sagt, kann ich nie mit gewissheit sagen: ich fühle mich angesprochen.
wenn ich mich nicht angesprochen fühle, höre ich weg. ergo.: mod sagt: "hast du noch n blitzer gesehen?" weiß ich eben nicht ob der mich meint, weil er ja EINEN einzigen Hörer angesprochen hat (möglicherweise sogar einen Studiogast), schwups bin ich weg.
ist die formulierung: "habt ihr, noch n blitzer gesehen," dann weiß ich, "ah, der meint UNS als Radiohörer, also auch mich". und ich werde dem mod weiter folgen und anrufen wenn das der fall ist.

@ junk
Und im Übrigen: schonmal n bltzer gesehen, den nur du alleine gesehen, hast oder wo nur ein hörer, an dem blitzer vorbeigfahren ist????
wohl kaum.


aber langsam, dämmerts mir, das diese "wann fühle ich mich angesprochen situation", eine ganz persönliche ist. der eine fühlt sich mit dem "du" persönlich angesprochen, der nächste erst beim IHR. Jetzt hab ich des Rätsels Lösung. Persönliches Empfinden, wann fühle ich mich als Empfänger angesprochen. Das heisst aber für mich im Umkehrschluss, es gibt keine "wahre" One to One Comunication. Selbst wenn sie das als solches definiert, so ist dann eben der oberbegriff des ganzen verfälscht.

Begründung: Einer spricht so, dass sich ein anderer sich angesprochen fühlt. (der meint mich). Jetzt lauschen aber den Worten des Rezipienten mehrere, und fühlen sich als Individuen auch angesprochen, dann fühlt sich nicht mehr nur der eine (siehe Satz oben) angesprochen, sondern eben mehrere. Mehrere sind zu der Erkenntniss gekommen, "der meint mich".
Ist das dann noch One to One, wenn sich mehrere angesprochen fühlen? Aus meiner bescheidenen Sicht: NEIN, denn mehrere ist nicht ONE (eins).

Wahre One to One Commucation.:
Klaus Eggenbacher aus Steglitz, wenn Du noch n Blitzer gesehen hast, dann ruf bei uns an.

Verzerrte One to One Commucation.:

Person X (nicht in der Moderation erwähnt), .... wenn Du noch n Bltzer gesehen hast, dann ruf bei uns an.

(weil eben nicht klar definiert ist, wer genau, damit (dieser eine = one) gemeint ist.)

Und deshalb werde ich immer das IHR bevorzugen und somit die o.g. OTOC als eine "verzerrte" ONE to ONE C deklarieren. Warum verzerrt? Weil nach meinen Übersetzungskünsten eins zu eins, auch eins zu eins heißt und eben nicht eins zu mehren.

Wiederum andere werden durch s DU angesprochen.
Aber ganz ehrlich, ich kenne keinen.
 
"Als ich neulich eine Doppelmoderation hörte, bei der ein Moderator den Satz mit: „Du kannst heute abend auch, wenn Du noch nichts vorhast ins...“ begann, dachte ich auch erst, er unterhält sich mit seinem Co-Mod. Das zeigt, dass das wohl nicht unproblematisch ist mit der DU-Anrede."

!!!!!

Richtig @ RayShapes


Genau das ist mein Anliegen schon die ganze Zeit, endlich fruchtet meine Diskusion. Es fällt mir ein Stein vom Herzen, das es eindlich jemandem aufgefallen ist, worum es mir geht. Um genau den Punkt den Du angesprochen hast RayShapes.
Vielen Dank.

Und das ist die Gefahr, aus meiner Sicht, einer spricht zu einem und ein anderer weiß eben jetzt NICHT:
meint der mich, seinen Co Mod., studiogast oder nen ganz anderen???? (one to one)
 
Sätze wie dieser, "aber woher weiss ich denn, wann der "der meint mich"-Effekt eintrifft, wenn er nicht sagt, Klaus Eggenbacher aus Steglitz, wenn Du n Blitzer gesehen hast, ruf bei uns an. so lange er das nicht konkret sagt, kann ich nie mit gewissheit sagen: ich fühle mich angesprochen" haben schon etwas Amüsantes. Dass "der meint mich"-Effekt eintrifft, merkst du daran, dass du denkst/das Gefühl hast, "der meint mich". Wann du dich mit Gewissheit über ein Gefühl in dir äußern kannst, weißt allein du, das ist kaum eines Moderators Angelegenheit. Wenn es bei dir dazu nötig ist, dich mit Namen anzusprechen, gut, dann fühlst du dich von keinem Radiomoderator angesprochen. Aber das ist doch alles Kokolores.
Deshalb:
lemond, sag uns doch einfach mal, um was es dir eigentlich geht.
Nervt dich das Du? Nervt dich das Ihr? Nervt dich das Sie? Willst du das Problem ernsthaft über logische Prozesse lösen? Sag's uns einfach. Sonst ist das, was du hier tust, nämlich eher eine one-to-none-Kommunikation. db
 
worum es mir geht:
zu zeigen das nach meiner ansicht, radio eben nicht ONE to ONE Communication ist, dessen Definition, wörtliche übersetzung, oder der begriff an sich falsch ist. eins davon muss es sein.

bestes beispiel ist eben dieses DU, was mich nervt.

ich glaube da stimmst du mir zu, dass es zu einer
irritation des def. begriffes ansich gekommen ist.
oder nicht?

wenn ich dich richtig verstanden habe, meint one to one eben, das gefühl des angesprochen seins. (der meint mich)

Demzufolge müsste es aus meiner Sicht richtig heißen:
ONE to ONE Communication FEELING.
weil es ja nicht darum geht das einer zu einem spricht, sondern primär um das gefühl des sich angesprochen FÜHLENS durch einen rezipienten.

und genau das schlägt bei dem "du" im deutschen radio, ein wie ein eigentor. wie oben schon geschrieben, ist es z.B. in einer doppeldmod. absolut tödlich auf s "du" zurückzugreifen.
das ist mein anliegen, zu sagen, das der schuss mit dem "du" nach hinten los geht.
 
@ lemond

Ich glaube, ich weiß schon von Anfang an, was Du meinst. Siehe mein erstes Posting in diesem Thread.

Wie man das Ganze am Ende nennt ist mir eigentlich ziemlich Wurscht, aber das mit dem FEELING finde ich treffend.

Am Rande: Wer sagt, dass Anreden, wie „geneigter Hörer“ wie Mittelalter klingen, hat die dazugehörigen Moderatoren einfach nicht gehört. Insofern, Vorsicht mit dem Begriff „klingen“, wenn man es nur gelesen hat.
 
und worum es mir noch ging? zum nachdenken anregen, nicht alles so hinnehmen was der pd einem vorpredigt und der wiederum nachplappert, was die berater ihm gesagt haben.
es gehört zu meinem job, kritisch zu sein, alles grundsetzlich erstmal in frage zustellen und solange zu analysieren, bis ich selber zu der erkentniss gelange, oder auch nicht. und in diesem fall muss ich stefan wachtel einfach widersprechen. obwohl ich seine kompetenz nach wie vor nicht frage stelle. aber in diesem speziellen fall schon.
 
"Worum es mir geht: zu zeigen das nach meiner Ansicht, Radio eben nicht ONE to ONE Communication ist, dessen Definition, wörtliche Übersetzung, oder der Begriff an sich falsch ist. Eins davon muss es sein."
In dem festen Wissen, dass mir das Folgende schnell wieder als Besserwisserei oder Haarspalterei angekreidet werden kann:
Der Fehler liegt weder im Begriff, noch in seiner Übersetzung. Der Fehler, lemond, liegt in deiner Interpretation des Begriffs. Denn ein sprachlicher Begriff (Signifikant) bezeichnet etwas, er ist nicht das Bezeichnete (Signifikat). Deshalb kann der Begriff allenfalls insofern irreführend sein, als du aufgrund deiner "Verrechnung" seiner Einzelbestandteile zu einem Bezeichneten kommst das nicht mit dem übereinstimmt, was mehrheitliche Übereinkunft hinsichtlich der Beziehung Signifikant-Signifikat ist, falsch ist der Begriff deshalb also nicht.
Und jetzt prügelt mich als Klugscheißer, aber das musste sein. db
 
Du oder Sie

Obwohl es vermutlich vergebliche Liebesmüh' ist, hier noch diskutieren zu wollen ...

Original geschrieben von RayShapes
@ makeitso

Das, was Du als „nicht sehr konsequent“ in der Ansprache bei den Radio EINS Hörern bezeichnest, finde ich nun wieder so richtig gut. Und ich finde dies gerade viel individueller als z. B. einen Sender, der permanent duzt.

Und wenn ein Moderator und ein Hörer sich einig sind, sich zu duzen, warum nicht?
Was gibt es diesbezüglich denn für Ansichten, was Kollegengespräche betrifft? Kasperletheater, weil es ja sonst nicht seriös klingt, oder doch "du"?

Ich meine, solange wie man nicht mit "Junger Freund, hat er dieses Thema hinterfragt?" angesprochen wird :D
 
Vergebliche Liebesmüh'

@ der beobachter @ lemond

Ich glaube, der beobachter liegt genau richtig: Und ich glaube auch, alles was lemond geschrieben hat, ist soweit richtig! Im Prinzip, meint ihr das gleiche.

@ K6

mit meinen Kollegen habe ich mich über das Du/Sie-Problem noch nicht unterhalten, weil es einfach keines ist. Meistens sind wir schnell beim DU (untereinander). Und der Radiosender siezte uns. Mich siezte er nicht nur, mich nervte er auch!! Ob ich vom Chef schon mal mit „junger Freund“ angeredet wurde, kann ich jetzt nicht mehr sagen, aber definitiv mit „ey, Kerl“...Von meinem Radio hätte ich mir das gefallen lassen...
 
Wir kommen auf den Nenner!

Ok, das kann ich jetzt auch unterschreiben:
Natürlich ist Radio keine ONE-to-ONE Kommunikation, darum ging's aber eigentlich nie. Es ging darum, wie es wirken soll, eben das FEELING.

Und dass der eine sich am "Du" stört und überhaupt nicht angesprochen fühlt und der andere sich mit "Sie" nicht gemeint fühlt etc. hatten wir auch schon und ist doch auch eigentlich klar?
Ich gehöre selbst zu der Gruppe, die sich mit "Du" nicht vom Radio angesprochen fühlt, aber ich weiß, dass es genügend gibt, die es tun!

Und die Problematik mit Studiogast bzw. CoMod und "Du"-Anrede sehe ich ganz genauso. Ich bin eigentlich auch absolut für das "ihr", wenn der Moderator mit Hörern spricht und sie nicht siezt, aber ich verstehe eben trotzdem, wieso auch das "Du" verwendet wird. Das ist die gleiche Sache, wie der Versuch, zwanghaft die "Sprache der Jugendlichen" (so etwas gibts überhaupt nicht!) nachzumachen. Daher entstammt und dahinein gehört das "Du" auch einsortiert.

Im Übrigen: Wie wäre es mit einer Definition einer ONE-to-ANY Kommunikation? ;)
 
"Der Fehler liegt weder im Begriff, noch in seiner Übersetzung. Der Fehler, lemond, liegt in deiner Interpretation des Begriffs. Denn ein sprachlicher Begriff (Signifikant) bezeichnet etwas, er ist nicht das Bezeichnete (Signifikat). Deshalb kann der Begriff allenfalls insofern irreführend sein, als du aufgrund deiner "Verrechnung" seiner Einzelbestandteile zu einem Bezeichneten kommst das nicht mit dem übereinstimmt, was mehrheitliche Übereinkunft hinsichtlich der Beziehung Signifikant-Signifikat ist, falsch ist der Begriff deshalb also nicht."

Berichtige mich wenn ich falsch liege, wenn ich das richtig verstanden habe sieht das vereinfacht so aus.:
Signifikant = One to One (bezeichnet etwas)
Signifikat = das der meint mich gefühl (das bezeichnete "etwas")


Aber wenn der Signifikant als solches der "etwas bezeichnet" und das "bezeichnete etwas" rein von der logischen Mathematik her
nicht zusammenpassen, so ist nach meiner Aufassung die Findung des Signifikanten gegenüber dem Signifikat falsch.
Nach meiner Meinung ist das Mathe erste Klasse: Einer spricht, egal zu wievielen und einer fühlt sich durch eben genau das gesagte angesprochen (egal mit welcher formulierung, z.B. mit der direkten nennung des namens, oder anderen) dann liegt One to One Communication vor = Einer spricht, einer fühlt sich angesprochen.
Einer spricht, egal zu wievielen und mehrere fühlen sich durch eben genau das gesagte angesprochen (egal mit welcher formulierung), dann liegt One to Many, One to X, One to Any, ... Communication vor. = Einer spricht, mehrere fühlen sich angesprochen.


Kannst Du mir das anhand mathematischer Regeln widerlegen?
Ich lasse mich gerne überzeugen.
 
@ junk FM

"Ok, das kann ich jetzt auch unterschreiben:
Natürlich ist Radio keine ONE-to-ONE Kommunikation "

Junk FM du hast es erkannt, vielen Dank.
Und doch! Genau darum ging es mir, schau dir das Thema nochmal genau an.

Zur Errinerung:
"Früher was alles ... eben nicht ONE to ONE"
 
lemond, du willst Sprache mit mathematischen Konzepten beschreiben? Dann darf ich dich höflich bitten, von zwei Wissenschaften die Finger zu lassen, von Sprachwissenschaft und Mathematik. Ich bin, glaube ich, ein geduldiger Mensch, aber in diesem Fall fasse ich mich endgültig kurz: Vergiss es... db
 
@ der beobachter

In diesem speziellen Fall, baut die Sprachwissenschaft auf den Grundprinzipien der Mathematik auf, da sich im Bergiff, oder in der Bergiffsfindung (im Signifikant) Zahlen wiederfinden. Oder ist "One" etwa keine Zahl? Zahlen entstammen nach meinem bescheidenem Wissen, der Mathematik. Gehen wir also davon aus, das sich die Sprachwissenschaft hier der Mathematik bedient, oder auf den Grundregeln der Mathematik aufbaut, so kann diese nicht deren Grundregeln außer Kraft setzten.

Deine Argumentation zeigt mir, dass auch Du etwas unlogisches (meiner Ansicht nach: FALSCHES) mir nicht logisch nachvollziehbar erklären kannst.

Aber vielen Dank trotzdem.
 
Wer deutsch spricht, kann nicht zu jedem DU sagen ! Denn die verschiedenen persönlichen Fürwörter sind nun mal essentieller Bestandteil dieser Sprache, sie ist in ihrer Sinnhaftigkeit darauf ausgelegt und das seit Jahrhunderten.

Lustig fand ich auch eine Diskussion im österreichischen Kronehit-Radio, da reden sie auch das blöde DU und Karin Resetarits sprach jeden mit DU an, der am Telefon war. Als es pötzlich ein höherer Politiker dran war, da zögerte sie ein bißchen und sagte dann doch auch noch DU. Später dann war ein Studiogast ein Landesbischof - und da plötzlich sagte sie zu diesem SIE - da ging ihr das DU doch nicht herauf.
Das ist doch alles nur noch peinlich, peinlich, peinlich !
 
... Thomas Mann sprach ja mal von "grenzenloser Borniertheit" (Buddenbrooks. 1922). Und dann frage ich mich, ob Immanuel Kant wirklich so goldrichtig lag, als er den Menschen aufforderte, sich des eigenen Verstandes zu bedienen und trefflich hinzufügte: "Einfältig ist der, welcher nicht viel durch seinen Verstand auffassen kann; aber er ist darum nicht dumm, wenn er es nicht verkehrt auffaßt." (Immanuel Kant: Anthropologie in pragmatischer Hinsicht abgefaßt. 1798) Und wenn doch ...
Gute Nacht Deutschland. :(
 
Lieber Lemond, versuch es doch mal, die verschiedenen Denkansätze der unterschiedlichen Ansprachen zu akzeptieren:

"Du" ist der Versuch, bei jedem einzelnen Hörer eine subjektive private Nähe aufzubauen. Es ist sehr wohl eine One-to-one-Kommunikation - allerdings natürlich simultan auf etlichen Kanälen. Also one (Mod) to one (Hörer1), One (Mod) to another one (Hörer 2) etc.
Der einzelne Rezipient ist dabei aber nicht Teil einer Gruppe, sondern im Moment des Hörens allein - daher nicht "one to many", sondern mehrfach parallel "one to one".

Das "Ihr" geht den anderen Weg. Dabei soll das Gefühl erzeugt werden: "Dadurch, dass ich diesen Sender höre, bin ich Teil einer Gemeinschaft, ich gehöre zur Radio-X-Familie".

Das traditionelle "Sie" hingegen lässt beide Möglichkeiten offen, denn es kann sowohl als höfliche Direktansprache als auch als Gruppenansprache empfunden werden - in jedem Fall bleibt es distanziert und polarisiert daher nicht.

"Du" und "Ihr" sind demnach Versuche, die Distanz zu verringern, was einige Hörer stärker bindet, aber eben auch andere verschreckt.

Da heutzutage die Zielgruppen viel genauer umrissen sind als früher (und zudem noch die meisten Sender ausschließlich das jüngere Publikum im Visier haben), hat sich eben auch die Ansprache verändert. Siezen ist besonders unter Jugendlichen aus der Mode gekommen und wird nicht mehr als Respektsbekundung oder gewollte Distanz empfunden, sondern zumeist nur noch als gesellschaftlicher Zwang, dem man sich notgedrungen in bestimmten Situationen unterordnen muss. Gesiezt wird höchstens der Chef oder der Polizist - ansonsten wird geduzt. Und das sich eben diverse Sender an einen solchen Trend anhängen, ist ja nun nichts Neues oder Überraschendes

Fazit: "Du", "Ihr" oder "Sie" ist schlicht und einfach Bestandeil der corporate identity - die es eben in den "guten alten Zeiten" überhaupt noch nicht gab.

Abgesehen davon: Ich als "so langsam aus der Zielgruppe Gleitender" empfinde die "Du-Ansprache" durch die Medien als unangenehm - sowohl als Angesprochener als auch als Ansprechender. Ich verwende zumeist das "Sie" - nur in einem speziellen Bereich, wo ich es mit einem überwiegend sehr jungen Publikum zu tun habe, das "Ihr".
 
Ach, und zur linguistisch-mathematischen Problematik: Am Anfang war das Wort. Ohne Wort keine Mathematik. Du kannst Mathematik zwar mit Worten erklären - aber Du kannst Worte nicht mathematisch erklären. Mathematik bedient sich zunächst der Worte, um Axiome festzulegen und baut darauf logisch auf. Ob Du aber anstelle von "Eins" das Wort "Grmpf" verwendest, hat nichts mit mathematischer Logik zu tun, sondern nur mit der Frage, ob Du mit einer ausreichenden Zahl von Kommunikationspartnern eine Übereinkunft erzielst.

Fehlt die Kommunikation, handelt es sich nur um Wissen - aber nicht um Wissenschaft. (Frag mal Kaspar Hauser).
 
Super @ debe:
Dann erkläre es mir logisch nachvollziehbar, so das ich es "richtig" auffassen kann (so das es logisch auch einen Sinn ergibt).
Ich werde nicht müde zu betonen, dass ich für alle logischen Ansätze offen bin.

"Ein guter Lehrmeister, ist nicht der der viel weiß, sondern der der sein Wissen so weitergibt, das dieses Wissen bei anderen
zum verstehen führt".
 
@ berlinreporter

""Du" ist der Versuch, bei jedem einzelnen Hörer eine subjektive private Nähe aufzubauen."

Da kann ich Dir ohne Zweifel zustimmen. VERSUCH

"Es ist sehr wohl eine One-to-one-Kommunikation - allerdings natürlich simultan auf etlichen Kanälen.
Also one (Mod) to one (Hörer1), One (Mod) to another one (Hörer 2) etc."

Prima, gut erkannt und fast richtig, aber eben auch nur fast.

So lieber Berlinreporter, jetzt zähle mal fein Hörer 1 und Hörer 2 zusammen.:
Wieviel ist denn Deiner Meinung nach 1 + 1????
Häh??
Wohl immernoch 1?
Oder???

Kommuniaktion kann nur als ganzes funktionieren! :
Kommunikation funktioniert doch nur als ganzes, ich kann mir nicht einen Teil herauspicken und diesen dann so stehen lassen.
Sondern ich muss die ganze Kommunikation, als solches sehen. Und wenn nunmal ein Radiomoderator, egal womit auch immer,
auffordert bei "seinem" Gewinnspiel mitzumachen und anzurufen und innerhalb von 10 sek.sind alle (10) Leitungen voll, dann sag mir bitte wo hat hier ONE to ONE Kommunikation stattgefunden. Weil ein Hörer 10 Leitungen belegen kann? Weil jeder Hörer ein ONE ist????? Und jeder dieser ONE s sich angesprochen gefühlt hat??
Wenn ja, dann ist der Begriff ONE to ONE unlogisch, weil die Summe der ONE s: 10 ist!!!!
Und zusätzlich wären Zeitung, Fernsehen, Internet, etc... auch alles ONE to ONE Medien.
Weil ja die einzelnen der Leser, Zuschauer, auch alle "ONE s" aus einer Summe wären.

Anderes Beispiel: 4 Leute haben im gleichen Büro, diese Moderation gehört und greifen zum Telefonhörer, alle gleichzeitig auf den gleichen!
Und jetzt erkläre mir bitte logisch, wie ich in Bezug auf diesen Kommunikationsprozess alle vier, gleichzeitig als einzelnen sehen kann, wo ich doch als fünfter auch gerade zum gleichen Hörer greifen wollte. Das der Kommunikationsprozess als solcher erfolgreich war, dürfte außer Frage stehen, aber er hat bei allen 5 en (einzeln) gewirkt. Und auch wenn Du es nicht wahrhaben willst: Auch 5 EINZELNE, sind immer noch 5.
ONE to ONE wäre, wenn nur einer von uns von 5 zum Hörer gegriffen hätte und derjenige als einziger insgesamt (als Aufforderung des Kommunikationsprozesses) angerufen hätte.

Und nach meiner Auffassung von Kommunikation kann ich diesen Teil ("der eine von diesen 5, 10, 58425 ist nunmal nur einer"),
nicht alleine stehen lassen, sondern muss den ganzen Kommukationprozess betrachten. (wer hat sich denn alles angesprochen gefühlt?)


"Der einzelne Rezipient ist dabei aber nicht Teil einer Gruppe, sondern im Moment des Hörens allein"

So ein Quark, noch nie Radio mit mehren Leuten zusammen gehört.
Im Büro, im Auto, Airchecksitzung, ......
Noch nie in der Warteschleife eines Senders gehangen?
Wahrscheinlich nicht, weil allerspätestens da, fühlt man sich wie in einer Gruppe.
 
Mit dir zu diskutieren ist u.a. deshalb so anstrengend, weil du mit jeder Ausnahme glaubst, Regeln außer Kraft setzen zu können:

"Der einzelne Rezipient ist dabei aber nicht Teil einer Gruppe, sondern im Moment des Hörens allein"

So ein Quark, noch nie Radio mit mehren Leuten zusammen gehört.
Im Büro, im Auto, Airchecksitzung, ......"

Alle bekannten Untersuchungen besagen, daß Radio meistens tatsächlich allein gehört wird und selbst das Gruppenhören z.B. im Büro, stellt kein Gemeinschaftserlebnis dar, weil jeder für sich die Hörsituation als individuell empfindet. Anders sieht es da z.b. bei Konzerten aus, wo sich Individuen mit einer erklärten Gemeinsamkeit zusammenfinden: nämlich der, dem Konzert beiwohnen zu wollen, weil sie z.B. den Künstler präferieren.
Was übrigens die "Airchecksitzung" als professionelles Instrument der Qualitätsoptimierung in deiner Aufzählung von Hörsituationen verloren hast, kannst du mir sicher wortreich erklären!
 
@lemond

"und greifen zum Telefonhörer"

aber nein, das ist falsch. Es gibt gar keinen Telefonhörer. Die Leute rufen doch an, um mit dem Moderator zu sprechen. Es muss heißen "Telefonsprecher".


"Noch nie in der Warteschleife eines Senders gehangen?"

aber nein, das ist falsch. Es gibt gar keine Warteschleife. Schleife würde ja eine halbwegs elliptische Anordnung bedeuten, und die Leute die anrufen, sind geographisch beliebig verteilt.


Ironie off.

lemond, begreif doch endlich, was Dir hier so viele Leute auf so verschiedene Weise erklären wollen.

"one-to-one" ist nun mal so definiert, dass es auf eine Masse Rezipienten nicht ankommt.

Jeder Hörer aus dieser Masse soll sich so persönlich und direkt angesprochen fühlen, dass die gleichzeitig zuhörenden Leute absolut keine Rolle für ihn spielen.


Du kannst jetzt noch drei lange Seiten füllen und weitermeckern, dass "one-to-one" als Bezeichnung schlecht gewählt ist. Das ändert aber nichts daran, dass es ein Fachbegriff mit einer bestimmten Bedeutung ist, die Du nicht wahrhaben willst.

Beim Film "Zurück in die Zukunft" hat sich ja auch kein Zuschauer beschwert, dass der "Fluxkompensator" aus der Zeitmaschine in Wirklichkeit "Fluxkompressor" heißen müßte.
 
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