Füm oder Fünf

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berlinreporter

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Nachdem ich es gerade wieder gehört habe, will ich mich mal gerne mit Euch austauschen:

Wieviel Wert wird eigentlich noch auf saubere Aussprache gelegt? Paradebeispiel: Fümmunfümpfzich - oder fünfundfünfzich?
 
LACH! Also auf was für Themen Du immer kommst, Berlinreporter! ;)

Bei uns in Nürnberg heisst es fünfafuchzich! :D :D :D

Aber On Air verwende ich das "Fünfundfünfzich".

Wobei das ohne Pause in einem Wort gesprochen werden sollte, also eben nicht etwa "Fünf und Fünfzich". Habe schon öfter mal gehört, dass es Mods so sprechen, das hört sich schrecklich an!

Gibt allerdings auch Leute, zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich da früher auch dazu gehörte, die sagen "FünfundfünfZIG" :rolleyes:

Gruß vom Bratwurstäquator nach Bärlin! ;)

Markus
 
Hauptsache am Ende "...zich" und nicht "...zik" ;)
In der Mitte fällt es mE gar nicht so negativ auf, ob simmer (sind wir), kömmer (können wir), kammer (kann man) oder Gänseflleisch (können sie vielleicht) mal zu sinnvolleren Themen übergehen gesagt wird.
 
Ich sehe Aussprache als ein sehr sinnvolles Thema für Radioleute an - und die Eingangsfrage ist durchaus ernst gemeint. Mich interessiert es, wie streng oder locker es gehandhabt wird - und ob man sich z.B. unter Kollegen auf Fehler aufmerksam macht. Auch in diesem Thema drin: Wie weit wird "von oben" Einfluss genommen, vielleicht sogar falsch auszusprechen, nur weil es der (evtl. regionale) Volksmund auch so macht?
 
Man sollte auch nicht "Fünfundfünfzisch" sagen. Generell kein "sch" anstatt einem "ch". Hört sich meistens schrecklich an.


YEAHMA
 
Mein Reden! Die meisten Liner-Cards-vorlesenden Mods haben leider keine Ahnung. Was ist denn das Wichtigste bei einem Radiosender? Antwort: Die richtige Aussprache!!! Dafür können sie aber noch nichtmal was. Wer solls ihnen denn beibringen? Die PD´s könnens ja auch nicht (mehr). Früher war eben alles besser :p

Wenn ich sowas schon höre: "Man sollte nicht..." "Man könnte auch...", "Wie wäre es, wenn..." usw. Mann, es gibt klare Aussprache-Regeln, ihr Anfänger!

Tipp: "Der kleine Hey" hilft!
 
@ Echo

Wenn ich sowas schon höre: "Man sollte nicht..." "Man könnte auch...", "Wie wäre es, wenn..." usw. Mann, es gibt klare Aussprache-Regeln, ihr Anfänger!

Ihr Anfänger? Hast Du das jetzt wirklich geschrieben, oder ist es eine Art "Desktop-Fatamorgana"? :D

Bist Du der große, allwissende Radioguru, dessen Auferstehung uns schon vor langen Zeiten prophezeit wurde? Der aus der Radiobibel?

Bitte lasse uns an Deinem Wissen teilhaben! Erzähle uns, wie es kam, dass Du niemals ein Anfänger warst, sondern gleich von Anfang an "Radiochrist-Superstar"!!!!

:D :D :D
 
@Echo:

Da muss ich Markus Recht geben. Du Orakel vom Radiohimmel, lass uns teilhaben an deiner unerschöpflichen Weisheit!

Das Wichtigste im Radio ist übrigens nicht die Aussprache sondern die Musik. Frag mal die Hörer...
Und wer bitteschön sagt, daß im Lokalradio ein leichter Dialekt schadet? Selbst ABY und B1 fahren bewusst mit bayerischem Akzent.

Ich finde deine Schreibe leicht arrogant, sorry...

Knoxville
 
Klar, die Aussprache ist wichtig. Gerade bei Zahlwörtern wissen aber selbst Moderatoren, die es wissen müssten nicht, dass es NICHT

hundertUNDfünfundfunfzig (155)

heißt. Das finde ich nun wirklich schlimm!
 
Hallo,
zunächst muss ich mich ja über die Behauptung wundern, das Wichtigste an einem Radiosender sei die Aussprache. Für die übergroße Zahl der Hörer ist doch wohl die Musik ausschlaggebend, der Rest ist zweitrangig.
Wer einen guten Sprechtrainer hat oder gehabt hat, der lernt, dass es ganz okay ist, wenn man hier und da ein bisschen nuschelt, dass Überbetonung unnatürlich klingt, und dass der Hörer in seinem Kopf das Wort, das man aussprechen will, schon zusammenbekommt, auch wenn nicht jede Silbe deutlich ausgesprochen ist. So ist es durchaus erlaubt, einen Satz zu sprechen wie "Der Bundestag ist zu seiner letztn Sitzung vor der Sommerpause Zusammgekomm", wobei es allerdings nicht schaden kann, wenn sich bei den ms die Zunge ein bisschen zum n hinbewegt, weil das natürlicher klingt. Und folglich ist auch ein Wort wie "fümmundfünfzich" dann nicht falsch, wenn es in einer Mod gebraucht wird, weil der Moderator, indem er so spricht wie der Hörer, selbigen besser erreicht. Nicht zuletzt deshalb lässt zum Beispiel der Bayerische Rundfunk in Programmen wie Bayern eins oder Bayern zwei gerne auch mal Sprecher zu Wort koommen, die das R rollen und auch sonst einen kräftigen bayerischen Akzent haben - auch als Nachrichtensprecher übrigens. Zugegeben: Für Nichtbayern exotisch, aber in Bayern kommt es an.
Nochmal zu "55": Eins gibt es allerdings, was bei Strafe verboten ist - zumindest in guten Radiosendern: Das Wort "fümmundfuffzich"!
CO
 
Ups, klassisch auf den Schlips getreten. Aaalso: Zugegeben: Ich habe mich etwas falsch ausgedrückt. Natürlich ist das Wichtigste an einem Radiosender die Musik. Ich bezog mich auf das gesprochene Wort (ohne das zu erwähnen).

Selbstverständlich gibt es in diesem Job auch Anfänger, die es nicht besser wissen können. Es ärgert mich nur, dass es ihnen mittlerweile keiner mehr beibringen kann. Selbst über solche "Kleinigkeiten" (die einfach zum Handwerkszeug gehören sollten) wird hier heiß diskutiert. Meine Meinung: Wer beim Radio SPRICHT, sollte wissen, wie das geht. Dafür gibt es nunmal klare Regeln. Eine regionale Einfärbung der Sprache ist zwar völlig in Ordnung (gerade bei kleineren Sendern schafft das Nähe zum Hörer). Aber auch hier sollte man den Dialekt in Maßen einsetzen. Wie klänge es denn, wenn bei Antenne Bayern ausschließlich Bayrisch moderiert würde?

Ich denke, wir sind uns alle einig: Fast alle Sender klingen gleich. Keiner hebt sich mehr deutlich von den anderen ab. Alle haben die Superhits der 80er, 90er und von heute, den zuverlässigsten Verkehrsservice, die Mega-Vielfalt und was weiß ich nicht alles. Radio konzentriert sich mittlerweile fast nur noch auf Format, Format und nochmal Format. Aussprache, Inhalte (redaktioneller Art etc.) sind in den Hintergrund gerückt. Für Leute, die ihren Job noch richtig gelernt haben ist das frustrierend. Was habt Ihr "Neu-Moderatoren und Sprecher" denn während Eures Volontariates gelernt? Wie man Hörer dazu kriegt, sich möglichst toll zu freuen, wie man die Major-Promotion möglichst penetrant durchzieht? Sicher ist das wichtig, aber eben nicht alles. Richtig ausgebildet werden die wenigsten. Da muss man schon zum DLF gehen. Übrigens: Ich war nie bei einem ÖR Sender. Früher (ich weiß das klingt blöd) wurde man selbst bei den Privaten noch ordentlich gecoacht.

Bei Fragen - fragen!


Echo
 
Danke für das Echo! Jetzt kommen wir langsam dahin, wo ich eigentlich hin wollte (Siehe meine Konkretisierung weiter oben). Auch die Frage nach der Sprecherziehung ist in diesem Zusammenhang wichtig. Wird sie z.B. jungen Nachwuchsmoderatoren bei den Privaten überhaupt noch angeboten (bei den ÖR gehe ich mal davon aus)? Oder braucht es Eigeninitiative? Oder ist das altmodisch?
Bin ich etwa ein alter Sack, nur weil ich Aussprache für wichtig halte?????:confused:
 
Sprecherziehung wird (zumindest bei uns) den Mitarbeitern überhaupt nicht mehr angeboten. Nur noch Moderationstraining (Casting von Hörern, verkaufen der Major Promotion etc.) Das ist es ja, was ich meine. Wer richtig sprechen lernen will, muss sich selbst auf die Suche nach nem Trainer machen. Die kosten richtig Geld. Für die Sender wahrscheinlich zu teuer. Ist deren Meinung nach ja auch nicht wichtig. Hauptsache gut auf der Antenne gebrüllt.

Im deutschen Radio verliert sich langsam aber sicher das "Handwerkszeug". Und das ist meiner Meinung nach der Grund, warum unsere Sender so - sorry - Scheiße sind.
 
Habe anfangs beim Privaten Sprechtraining im Volontariat erhalten. Wurde dann aber gestrichen. Habe mir eine Zeitlang auf eigene Kosten einen Sprechtrainer zugelegt.
Auf richtige Aussprache wurde immer Wert gelegt. Dazu gehörte auch: Wer richtig artikuliert und betont, klingt nicht unnatürlich.
Wenn es also wie weiter oben geschrieben, unnatürlich, weil überbetont klingt, wenn jemand sauber artikuliert, dann hat er einfach dringend Sprechtraining nötig. Es ist ein fataler Irrglaube, Sprechtraining würde zu unnatürlichem oder überbetontem Sprechen oder anderen Besonderheiten führen. Das Gegenteil ist der Fall.
Korrekte Aussprache erhöht zudem das Verstehen. Es gehört mE zum Handwerkszeug jedes Sprechers, korrekt artikulieren und betonen zu können. Wessen Hauptarbeitsmittel die Sprache, geschrieben oder gesprochen, ist, der sollte sie beherrschen. Und wenn es auch nur ein müdes Echo ist: "Dafür gibt es nunmal klare Regeln. " Amen.
 
und da wären wir wieder fast wieder bei meinem Lieblingsthema: DIALEKTE:
104.6 RTL: Der News-Anchor (Name leider Vergessen) ist ein Franke und macht immr die typischen Fehler des Verwechselns von P mit einem B bzw. eines K mit einem G: da wird z.B. ein Pappplakat schnell zu einem BaBBBlaGat) ;). Finde ich an sich lustig, ob so jemand unbedingt News lesen sollte halte ich für höchst fragwürdig.
Oder noch ein Beispiel, gehört bei SWR 4 BW: Dort macht eine gewisse Gabriele Odenwäller die News um 12: Die Frau spricht ein unvergleichliches Stark-Schwäbisch (z.B. hat sie extreme Probleme bei jedem A und Ä). Ob das was in den Nachrichten zu suchen hat, ist meiner Meinung nach zu bezweifeln.
 
Aussprache

Also was ich ziemlich heftig finde ist, dass ein Sender wie RTL (okay, ist Fernsehen, aber ein gutes Beispiel), es sich leisten kann, sein tägliches Mittagsmagazin von einer extrem lispelnden Katja Burkhard moderieren zu lassen. Merken das die Zuschauer nicht und / oder stört es sie einfach nicht? Diese Frage gilt natürlich auch für den Radiobereich.
 
Frau Burkhard

Dazu muss man sich nur einmal anschauen, mit wem Frau Burkhard liiert ist. Dann erübrigt sich die Frage, ob es gut/schlecht ist und ob es den Zuschauer, respektive Zuhörer stört oder der es garnicht merkt.

Sinngemäß ist diese Verfahrensweise bei mancher Radiostimme anwendbar, um den Bogen auf unser Medium zurück zu finden.

Im übrigen habe ich die Erfahrung gemacht, dass Sprecherziehung in immer weniger Funkhäusern organisiert wird. Sehr gut zu hören am bereits oben genannten Beispiel "...ig", das jeder Sprecherzogene korrekt "...ich" ausspricht.

Plädiere übrigens für: 155 - ein hundertfünfundfünfzich.

break
 
Hans Mahr ist der Boss des erfolgreichsten deutschesten Fernsehsenders - was fällt Dir ein, seine Professionalität in Frage zu stellen?:rolleyes:

Im Ernst: Ein wunderbares Beispiel, warum ich diesen Thread gestartet habe - zählt saubere Aussprache noch oder nicht? Selbst ZDF-Topstar Steinbrecher sagt on air "zwanzich uhr fümmundvirzich".
 
oder Birgitt Schrowange (damals noch ZDF - Ihr Programm 18.57)

23.33= Drahundzwanziguhrdrahunddrahzig

(sorry, kann diesen Dialekt nicht so gut nachmachen)
 
Na ja, aber da hat sie sich offensichtlich mittlerweile gesteigert.

Gerade von Herrn Sonnleitner gehört: "Der Schaden ist höher wie........"

Wird so was eigentlich im Radio als bay(e)rischer Dialekt akzeptiert?
 
es heißt schon BayErisch :)
Frag doch mal wie das ist mit BIN/SIND und HABE/HABEN...
Das können die Bayern eben nicht besser. Für sie ist das okay.
 
Re: Aussprache

Original geschrieben von Pallek
Also was ich ziemlich heftig finde ist, dass ein Sender wie RTL (okay, ist Fernsehen, aber ein gutes Beispiel), es sich leisten kann, sein tägliches Mittagsmagazin von einer extrem lispelnden Katja Burkhard moderieren zu lassen. Merken das die Zuschauer nicht und / oder stört es sie einfach nicht? Diese Frage gilt natürlich auch für den Radiobereich.

punkt 12 zuschauer merken sowieso gar nichts.
im übrigen sind sprachfehler vollkommen egal solange die person das sonstwie onair ausgleichen kann.

in österreich wurde uns in der schule immer beigebracht "6" wie segs (eigentlich mit x statt gs, aber das wird hier zensuriert) auszusprechen. seCHs klingt irgendwie verklemmt. wie sind diesbezüglich die standards in .de?
 
Zu Katja Burkart:

Viele hatten das gar nicht gemerkt, denn so extrem ist es eigentlich nicht. Es wurde bloß so extrem aufgespielt, seit Switch auf ProSieben lief.
 
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