Tja, entscheidend für den Fortbestand eines Programms ist weder die absolute noch die relative Reichweite, sondern eher die Frage: Trägt sich das Unternehmen? Einnahmen - Ausgaben und das Verhältnis zueinander. Kurz gesagt: Betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Wenn da ein Peter B. aus seinem (sicher längst abbezahlten und pachtfreien) Elternhaus sendet, Moderatoren in geringfügiger Beschäftigung einstellt und Technik, Geschäftsführung, Programmleitung und Marketing selbst mit seiner Familie macht, dazu bei der Studioausstattung sparsam ist, sind die höchsten Kosten die Ausgaben für Leitung, Sender und Gema/GvL.
Und treue Werbekunden hat er ja, mit denen er die überregionale Werbung ergänzt. So trägt sich der Laden eben, auch bei 1% Reichweite. Gespannt bin ich diesbezüglich bei Extra Radio. Die sind ja leider schon ziemlich abgestürzt bezüglich der Zahlen, seit sie die Splittingfrequenz verlassen haben. Aber die finanzielle Lage bei Prokscha wage ich nicht zu beurteilen. Ich würde mir wünschen, dass es dort stabil weitergeht und einer der letzten unabhängigen Sender weitersenden kann, nachdem er sich so tapfer und vehement durch alle Hürden geschlagen hat. Manche Lokalradios haben mittlerweile durchaus bescheidene Zahlen, sofern man diese ernst nehmen kann. RSA erscheint mit desaströs. Da das RT1-Format so gut funktioniert, könnte man sich ja durchaus vorstellen, dass dies über kurz oder lang auch im Allgäu auftaucht.