Funkanalyse Bayern 2021

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michi_1303

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Im Rahmen des Lokalrundfunktags 2021 werden die Ergebnisse der Funkanalyse Bayern 2021 Radio vorgestellt. Gegen 13.30 Uhr können wir mit den ersten Ergebnissen rechnen. Ich bin auf eure Reaktionen und Meinungen gespannt.

Ich glaube, das Radio Gong Würzburg der große Gewinner an Mehrfrequenzstandorten wird. An Zweifrequenzstandorten macht vielleicht Kulmbach mit Radio Plassenburg wieder das Rennen?
 
Wenn man aus der FA Bayern etwas erkennen kann: Die oft so überschätzte Musikzusammenstellung entscheidet nicht darüber, ob ein Lokalradio erfolgreich ist oder nicht. Bis auf wenige Nuancen spielen abseits der Großstädte, wo der Markt segmentierter und die Programme spezifischer sind, eigentlich alle Lokalradios mehr oder weniger dieselbe Mischung (irgendwas mit AC). Manche haben sehr gute Hörerzahlen, andere nicht. Ist in NRW, wo die Musikfarbe absolut homogen ist, ja genauso. Abgesehen von unterschiedlicher Konkurrenzsituation und frequenztechnischer Ausstattung (was sich mit der Aufschaltung in die DAB-Muxe aber auch erledigt hat) dürften also das lokale Marketing und auch die übrigen Programmelemente eine Rolle spielen. Der Lokalsender muss als Marke und als Kompetenz wahrgenommen werden. Das scheint nicht überall gleichermaßen der Fall zu sein.
Ansonsten sind es die üblichen Schwankungen und oftmals scheint mir die Fallzahl zu klein, um noch nach Altersgruppen zu filtern. Wie kann man sich erklären, dass SWR4 im Bereich Kempten so viele Hörer hat? So etwas sind doch eindeutig Methodikfehler…und von denen scheint es mir in diesen Analysen zu wimmeln. Bei den Studennettoreichweiten wird es dann gerade bei den kleineren Sendern vogelwild: Da hören in der einen Stunde fast nur unter 30-jährige zu, später dann fast ausschießlich Ü50-jährige. Und das ohne spezifische Spartenangebote bei gleichem Musikformat. Wenn man genau hinschaut, war es womöglich vor ein oder zwei Jahren genau umgekehrt. Wer da nicht Zweifel an der Aussagekraft zumindest der Detailergebnisse hegt, ist ja wirklich auf der Brennsuppe dahergeschwommen. Man kann allfällig Trends erkennen über viele Jahre. Da zeigt sich, dass die Rockantenne gut angenommen wird und die „Antenne“ als „Bauernsender“ immer noch funktioniert. Beachtlich sind auch die Zahlen von B5 und Bayern2 in den älteren Segmenten. Digitalprogramme erzielen erste Achtungserfolge. Bis auf wenige Ausnahmen spielen einstrahlende Programme keine große Rolle mehr. Interessant wären Zahlen für die BR-Digitalprogramme Schlager, Puls und vor allem Heimat sowie die Zahlen der aus Österreich einstrahlenden Programme in den grenznahen Bereichen. Besonders in BGL spielen die schon eine Rolle.
 
BR Heimat und BR Schlager
sind werbefrei. Der BR muss, wie alle ARD-Anstalten, sparen. Die Kef hat die Landesfunkhäuser dazu angehalten.
Die Auswertung bei solchen Befragungen erfolgt meines Wissens nur auf Wunsch des Senders gegen Gebühr und ist mit erheblichen Kosten verbunden.
Warum also sollte der BR die Hörerzahlen für werbefreie Programme, die ja keine Werbung ausstrahlen und daher nicht mit kommerziellen Angeboten um Hörer konkurrieren, gegen Gebühr (also auf unser aller Kosten) ausweisen lassen???
 
@Radiocat
Die Scheinexaktheit ist Deutscher Wahn und Zahlenhuberei in Reinkultur. Also die übliche Mischung aus Größenwahn und Inkompetenz (ok ist von Henrik Broder). Bei Lokalsendern Stundennettoreichweiten auf Zielgruppen herunterzubrechen ist steil. Für eine Analyse sollte man die HpT/WHK Werte nehmen. Da stimmt die Grundgesamt bzw. die Fallzahl halbwegs.

Nun ja, die gewöhnlichen GFs, PDs und MLs haben zumeist in Statistik im besten Fall ein 'Teilgenommen'. Selbst simple Zeitreihenanalysen unterbleiben da gern. Sollen sie doch mit merkwürdigen Zahlen navigieren. Online ist es ähnlich, da glaubt man auch gern allen Serverdaten-Auswertungen. In beiden Fällen wäre ein lesen im Kaffeesatz ehrlicher und vielleicht sogar zielführender.

Ansonsten freue ich mich hier wieder über Posts vom selbsternannten Radioerklärer Nr. 1.
 
Ansonsten freue ich mich hier wieder über Posts vom selbsternannten Radioerklärer Nr. 1.
Ich freue mich auf Pressemitteilungen in denen ein schlechtes Ergebnis mit "stabil" bezeichnet werden darf und irgendeine Reichweite oder Altersgruppe präsentiert wird, bei der ein Halten in einem hart umkämpften Markt in einer schwierigen Zeit defacto den Abschmierer zum doch stolzen Gewinner deklariert und allen Hörer*innen für dieses insgesamt doch sehr ermutigende Ergebnis gedankt werden darf.
In der MA das gleiche.
Und bei Landtags- oder Bundestagswahlen auch. Da sagen sie es nur gleich am Abend kurz nach 18.00 in die Kameras. Klingt aber oft genauso dämlich wie eine PM zur FAB oder MA.
 
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@Sieber
Bekanntlich gehören PMs von 🇩🇪 Radiosendern mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit zu den dämlichsten der Welt. Nicht mal Feld-Wald-Wiesen-Blogger übernehmen die. Das sollte eigentlich zum nachdenken anregen, aber tut es das wirklich? Ich mache mir lieber einen schönen Nachmittag und höre den Soundtrack aus Tarantino-Filmen. Wie sang mal Udo Lindenberg so schön: '...die Mutter die guckt Krimi oder Quizz, die Tochter ist da wo die Action ist' - noch Fragen Kienzle? Dann hört alle mal schön Lokalradio...
 
Das Statement von Arabella hat schon fast was von Realsatire (oder aber die Bedeutung von "Abwechslung" und "Vielfalt" sollte mal nachgeschlagen werden):

„Unsere Hörer schätzen die Abwechslung und Vielfalt im Programm von Arabella mit Kulthits und dem Besten von heute sowie einem besonderen Schwerpunkt bei den 80ern“.
 
Noch besser ist das Statement von RT1. Von wegen unangefochtene Nr. 1 in Augsburg. Da wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Nr. 1 in Augsburg ist im Gesamtmarkt mit großem Abstand Bayern 1 und bei 14-49 Radio Fantasy. Wahnsinn! So dreist.
 
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Bertelshofer sendet in München fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit - Radio 2Day kommt trotz starker UKW-Frequenz vom Olympiaturm nur auf rund 1% Marktanteil und spielt damit in einer Liga mit Horeb und LORA.
Sein DAB-Ableger "BE4 Classic Rock" hat in München und dem gesamten Umland eine Tagesreichweite von 1000 Hörern.
Klar, Berti hält sich seit Mitte der 80er mit seinem Low-Budget Programm über Wasser, das war und ist durchaus sympathisch. Aber das Programm wird seit Jahren nicht weiter entwickelt, das ist angesichts der enormen technischen Reichweite mehr als bedauerlich.
 
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Das Programm auf der 89,0 klingt wie 2004. Und bei der Homepage dominiert noch das im gleichen Lock, was da 2005 schon zu sehen war (ja, der Landesvater FJS).
Alle Bereiche haben sich entwickelt. 2day nicht. Das sendende Rundfunkmuseum.
 
Schaut euch mal die Instagram Storys von Arabella München und von Radio Bamberg an.
Beide sind "Bayerns erfolgreichster Lokalsender"
 
Tja, entscheidend für den Fortbestand eines Programms ist weder die absolute noch die relative Reichweite, sondern eher die Frage: Trägt sich das Unternehmen? Einnahmen - Ausgaben und das Verhältnis zueinander. Kurz gesagt: Betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Wenn da ein Peter B. aus seinem (sicher längst abbezahlten und pachtfreien) Elternhaus sendet, Moderatoren in geringfügiger Beschäftigung einstellt und Technik, Geschäftsführung, Programmleitung und Marketing selbst mit seiner Familie macht, dazu bei der Studioausstattung sparsam ist, sind die höchsten Kosten die Ausgaben für Leitung, Sender und Gema/GvL.
Und treue Werbekunden hat er ja, mit denen er die überregionale Werbung ergänzt. So trägt sich der Laden eben, auch bei 1% Reichweite. Gespannt bin ich diesbezüglich bei Extra Radio. Die sind ja leider schon ziemlich abgestürzt bezüglich der Zahlen, seit sie die Splittingfrequenz verlassen haben. Aber die finanzielle Lage bei Prokscha wage ich nicht zu beurteilen. Ich würde mir wünschen, dass es dort stabil weitergeht und einer der letzten unabhängigen Sender weitersenden kann, nachdem er sich so tapfer und vehement durch alle Hürden geschlagen hat. Manche Lokalradios haben mittlerweile durchaus bescheidene Zahlen, sofern man diese ernst nehmen kann. RSA erscheint mit desaströs. Da das RT1-Format so gut funktioniert, könnte man sich ja durchaus vorstellen, dass dies über kurz oder lang auch im Allgäu auftaucht.
 
Peter B. sendet mitnichten aus einem Einfamilienhaus (in Sendling-Westpark - hier ist aber die Postanschrift, daher "die Stimme aus Sendling") sondern seit Urzeiten aus einem Studiogebäude in genannt Thalkirchen (einem Rückgebäude), dass aber noch in Sendling liegt (aber anderer Stadtbezirk, nämlich 6, die Postanschrift ist im Stadtbezirk 7).
Und live ist da kaum was. Aber das war vor 20 Jahren auch schon. Zu einer Zeit, in der VT teilweise noch unbekannt war.
 
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Ach der gute Peter, wenn's dem mal schlecht gehen sollte, dann kann er sein Haus mit all den Kaufangeboten, die er in den letzten 30 Jahren bekommen hat, heizen.

Wie die Radiokatze richtig schrieb, die Kosten sind mehr als überschaubar, die Gehälter niedrig (wie geht das in München???) oder die Leute arbeiten auf lau und es gibt ein paar Werbekunden, die halt immer noch schalten und über die Werbekombi kommt halt auch noch was rein.

Da kommt mal als Eigenbrötler irgendwie über die Runden. Simpel gesagt, was ein mittelprächtiger NRW-Lokalsender im Monat raushaut genügt dem Peter für mindestens einem Jahr als Einnahme. Alles andere ist hätte hätte - Fahrradkette. Genau genommen gefällt es allen anderen Sender so auch ganz gut. Ein Fisch im Teich der nicht auf Jagd geht.

So etwas ist gar nicht mal so selten im Medienmarkt und wer's klug anstellt kann im Web auch so ganz einträglich sein Geld verdienen.
 
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