• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Funkanalyse Bayern 2025 - Ergebnisse, Reaktionen, Meinungen...

Der BR wird mit ALLEN Programmen abgefragt, sonst würde man die Statistik ja verfälschen. Es werden aber nicht alle Programme dann im Ergebnis-Bericht ausgewiesen
Soweit nachvollziehbar. Wenn ich mir aus der ersten Tabelle nun den BR anschaue, dann kommen beim Marktanteil 40,8 % zusammen. BR gesamt 44,7 %. Heißt also BR Schlager und BR Heimat haben zusammen 3,9 %? Anderseits ergibt die Rechnung bei den Tagesreichweiten einen negativen Wert. Da kommen die aufgelisteten Wellen auf 54 %, gesamt aber nur 44,8 %. Wer kann aufklären?

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Soweit nachvollziehbar. Wenn ich mir aus der ersten Tabelle nun den BR anschaue, dann kommen beim Marktanteil 40,8 % zusammen. BR gesamt 44,7 %. Heißt also BR Schlager und BR Heimat haben zusammen 3,9 %? Anderseits ergibt die Rechnung bei den Tagesreichweiten einen negativen Wert. Da kommen die aufgelisteten Wellen auf 54 %, gesamt aber nur 44,8 %. Wer kann aufklären?
Es gibt ja eine ganze Reihe anderer privater Sender oder ÖRs, die nicht ausgewiesen werden. Man denke nur zum Beispiel an die ganzen bundesweiten Stationen über UKW (DLF usw.) und DAB+. Die tauchen dafür dann wieder in der MA auf.
 
Ich spreche nicht von anderen, sondern vom BR in obiger Tabelle. ;-)
Ah, jetzt hab ich es (bzw. Dich) verstanden! Naja, Reichweite ist nicht gleich Marktanteil. Da spielt dann wieder die Stunden-Netto-Reichweite mit rein. Du kannst ja täglich viele Hörer haben. Wenn die aber alle nur 30 Minuten hören, ergibt das ein kleineres Stunden-Netto im Schnitt und damit geringeren Marktanteil, wie wenn sie alle 60 oder 120 Minuten hören. Meintest du das? Dann würde die Rechnung auch wieder Sinn ergeben. Dachte du beziehst dich auf den Gesamtmarkt und musste jetzt dreimal lesen, was du geschrieben hast. Und merke: Die harte Währung, für die es Geld gibt ist die Stundennetto-Reichweite und der daraus resultierende Marktanteil.
 
Was läuft in Nordbayern anders?
Hm, mich erinnert das ein wenig an NRW. Die erfolgreichsten Lokalsender dort finden sich in Westfalen. Parallelen sehe ich einige:
In Westfalen wie in Oberfranken ist die große Landesrundfunkanstalt relativ weit weg und in einem in vielerlei Hinsicht ganz anderen Landesteil beheimatet. Das schlägt sich teils auch im Programm nieder, mit dialektalen Einsprengseln bei den Moderatoren, selten, aber oft genug, um zu merken, dass der Sender aus einer ganz anderen Region kommt als sein Hörer, mit der Auswahl von Themen oder Interviewpartnern, die vergleichsweise oft aus dem erweiterten Umfeld der Stadt kommen, in der das Funkhaus steht und so weiter.
Alternativen gibt es teilweise: In großen Teilen Westfalens sind beispielsweise Hessische und/oder Niedersächsische Sender empfangbar, in vielen Teilen Oberfrankens Sender aus Thüringen und Sachsen. Aber auch die kommen eben erkennbar nicht von vor Ort.
Und in diese Lücke, die dadurch entsteht, dass die großen, landesweiten Sender mit ihren Studios von weit weg kommen, springt in beiden Fällen der Lokalfunk. Er sendet nicht nur für die Region, sondern auch aus ihr heraus. Und da ist es vielen wohl relativ egal, dass ein großer Teil des Programms gar nicht aus dem Funkhaus in ihrer Nachbarschaft kommt. Der Lokalsender identifiziert sich mit ihrer Region, das tut sonst keiner.
 
@PLC: Das habe ich alles verstanden und weiß das auch. Danke.
1. Dennoch sind wir negative Gesamt-Reichweiten TRW in Prozent nicht erklärbar. 2. Wenn es denn um Netto-Ø-Stunden-Reichweiten geht, was sollen denn die Zahlen auf Basis Tagesreichweiten?
 
Wenn es denn um Netto-Ø-Stunden-Reichweiten geht, was sollen denn die Zahlen auf Basis Tagesreichweiten?
Das resultiert eben daraus, dass die Leute dich zwar hören, aber eben auch nicht lang. Dann kannst du im WHK oder in der Tagesreichweite zwar gewinnen, dafür sinkt bei nachlassender Hördauer aber eben dann auch dein Stundennetto. Funktioniert eben auch anders herum: Gleiche Hörerzahl, aber mehr Hördauer = höheres Stundennetto und damit höherer Marktanteil.
 
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Steht aber generell Prozent (%) drüber. Absolute Zahlen sehe nicht. Egal, danke für die Hilfe, verstehe ich dennoch nicht.
 
Wenn ich mich mal kurz einmischen darf...

Ich denke, es sind Überlappungen, die dazu führen, daß bei der Tagesreichweite die Summe der Prozentzahlen für die einzelnen BR-Wellen größer ist als für Programme des BR gesamt.

Bei Marktanteil steht im Glossar
Glossar schrieb:
Die Summe der Marktanteile der abgefragten Programme ergibt 100%.
Damit dürfte obige Berechnung der Marktanteile für BR Schlager und BR Heimat stimmen.

Eine solche Aussage gibt es aber nicht für die Tagesreichweite. Bei der Tagesreichweite reicht es ja, um gezählt zu werden, eine bestimmte Welle mindestens eine Viertelstunde gehört zu haben. Und wenn dieselbe Person am abgefragten Tag verschiedene Wellen des BR jeweils mindestens eine Viertelstunde gehört hat, wird sie für jede Welle gezählt, für BR gesamt aber (mutmaßlich) nur einmal.
 
Die Abstürze in München (Stadt, nicht Umland) sind ja gewaltig: Alle Privaten nur noch im einstelligen Prozentbereich, BR1 und vor allem BR3 massiv eingebrochen, und die Gesamtreichweite ist um fast fünf Prozentpunkte auf 65,9% gefallen.

Gerade da, wo man mit vergleichweise einfachen Mitteln (2 Millionen Haushalte werden mit einer einzigen Frequenz erreicht) die Massen erreichen könnte, stoßen die immer langweiligeren Programme zunehmend auf Ablehnung. Kann ich gut nachvollziehen.
 
Ich hab fast das Gefühl, dass da insgesamt die Methodik geändert wurde, da fast an allen lokalstandorten in der trendbetrachtung seit 2016 erst genau in dieser neuen 2025er-fab der deutliche Knacks nach unten kommt...viele lassen da schlagartig 50% des Vorjahres liegen....

Und das kann kein Zufall sein...
 
Trifft ja aber nicht auf alle zu. Nimmt man in München die pdf Reichweiten im Trend der letzte Jahre, gibt es bei Radio2Day sogar mehr als eine Verdopplung im Vergleich zu 2024. :-)
Tagesreichweite von 0,8 % (2024) auf 1,7 % (2025). Quelle: FAB pdf Reichweiten im Trend München
 
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Ich hab fast das Gefühl, dass da insgesamt die Methodik geändert wurde, da fast an allen lokalstandorten in der trendbetrachtung seit 2016 erst genau in dieser neuen 2025er-fab der deutliche Knacks nach unten kommt...
An der Methodik wurde nichts geändert. Das ist ja das, was viele so schockiert. Dabei schlägt sich einfach das jetzt flächendeckend durch, was sich in einigen Standorten schon andeutete mit Schließungen und Insolvenzen: Der bayerische Lokalfunk ist in der massiven Krise! Das betrifft das Personal (kein oder wenig Nachwuchs / Qualität), die finanzielle Ausstattung (Einnahmen aus dem Werbemarkt lokal und überregional). Daraus resultierend magere Verdienstmöglichkeiten. Leute mit Erfahrung wandern in die freie Wirtschaft ab (Hauptsache nix mehr mit Radio). Dazu: DAB+ hat über die bundesweiten Programme in Summe für alle Reichweite gekostet. Einfach mal in der MA für Bayern (total) nachschauen, was nicht aus Bayern kommt und gehört wird (das kostet in der überregionalen Vermarktung). „Mehr Sender“ sorgt also nicht für „mehr Vielfalt“. Der Selbstreinigungsprozess hat begonnen.
Hinzu kommt, dass die Hördauer bei den meisten Betroffenen dramatisch eingebrochen ist. Schaut man dann auf die Quote, muss das nicht mal was mit der Gesamthörerzahl zu tun haben (z.B. im WHK oder „Hörer gestern“ / bei vielen halbwegs konstant / die Sender werden also zumindest noch gehört). Das kostet trotzdem dann massiv Stundennetto und Marktanteil.
Funfact: Fast komplett unmoderierte Programme und reine Musikprogramme legen zu (warum?): Beispiel #Hashtag. Und die wirklichen Gewinner der klassischen Lokalradios kann man an einer Hand abzählen (muss man wirklich lang suchen bei den Lokalen in den Standorten). Diese FAB wird Konsequenzen haben in einigen Häusern. Kempten war erst der Anfang.
 
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Und die wirklichen Gewinner der klassischen Lokalradios kann man an einer Hand abzählen (muss man wirklich lang suchen bei den Lokalen in den Standorten). Diese FAB wird Konsequenzen haben in einigen Häusern. Kempten war erst der Anfang.
Allerspätestens, wenn UKW auf breiter Front abgeschaltet wird, wird es ernsthafte Konsequenzen für die Lokalradios haben. Bislang konnten die sich bequem darauf ausruhen, ein faktisches Monopol in ihrem Sendegebiet zu haben. Mit DAB gibt es zwar ein mitunter deutlich größeres Sendegebiet, dafür kommen aber ein halbes Dutzend Konkurrenten mit praktisch identischem Programm dazu. Dass die Hörer nicht auf sechs weitere "Hitradios" gewartet haben, versteht sich von selbst.
 
Mit DAB gibt es zwar ein mitunter deutlich größeres Sendegebiet, dafür kommen aber ein halbes Dutzend Konkurrenten mit praktisch identischem Programm dazu.
Wobei sich für 75% der Sender das Gebiet nicht vergrößert (hat). Und die Konkurrenz ist doch schon längst da (Bob, RTL etc. und wie sie alle heißen). Übrigens: abgefragt wird nur im ausgewiesenen Kernmarkt, der sich über das UKW-Gebiet definiert.
 
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Auf jeden Fall verändert der Einfluss der zusätzlichen DAB+ Programme die Werte der etablierten. In Niederbayern hat die Oldie Welle Niederbayern bei den durchschnittlichen Hörern pro Stunde von 8000 auf 20000 zugelegt. Wobei das ja auch ein Lokalsender ist und keiner der Deutschland-weiten.
 
Das die Marktanteile der UKW Anbieter rückläufig sind liegt, einerseits an der inhaltlichen Verflachung vieler Programme aufgrund von Sparmaßnahmen
Der Umkehrschluss, dass DAB+ zulegt, weil dort diese inhaltliche Verflachung nicht gegeben sei, dürfte aber kaum zutreffen, denn sie setzt sich dort fort. Also sind die Verschiebungen lediglich der wachsenden Verbreitung der einen und dem Rückbau der anderen Technik geschuldet.
 
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