Funkhaus Grünau und damalige Technik

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Lindi

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(ausgelagert aus https://www.radioforen.de/threads/legendaere-foristen-wo-sind-sie-hin.46992/, Mod.)

[...] Gab es dort (im Funkhaus Grünau) auch noch ein Radiostudio zum Üben?
Es gab dort zwei Studios mit Regie und Sprecherraum. Daneben gab es auch noch einen Technikraum ohne Sprecherraum für Überspiele und Kopien. Ich war dort zuletzt im März 2008 und konnte einige Fotos machen. Zugänglich war nur das kleinere Studio. Die Technik war allerdings längst ausgeräumt. Bild 1 zeigt den Blick aus dem Regieraum Richtung Sprecherraum, Bild 2 zeigt die Eingangstür des Regieraums in Richtung Schallschleuse, Bild 3 zeigt den Blick aus dem Sprecherraum Richtung Regie und Bild 4 schließlich zeigt den Blick aus dem Vorraum durch die Schallschleuse hindurch in die Regie. Zuletzt war in Grünau auch 700er Technik des RFZ eingebaut.

Ich habe neben dem noch recht gut erhaltenen Zustand 2008 eine Webseite mit vielen Bildern aus dem ehemaligen Funkhaus gefunden, die den morbiden Charm des Verfalls zeigen. Die einleitende Beschreibung vom Autor dieser Webseite ist ein Beispiel dafür, welche Legenden sich inzwischen um diesen Ort ranken.

Riverside Radiowellen

Wer die Geister der sowjetischen Discjockeys sucht, findet Waschbären. Erwarte das Unerwartete und du wirst es finden, nur nicht das Unerwartete, das du erwartet hast.

Als ich im Funkhaus Grünau nach Spuren russischer Radiomoderatoren suchte, erwartete ich sicherlich keine Waschbären. Ich wusste nicht, dass es sie in Deutschland überhaupt gibt, aber inzwischen habe ich herausgefunden, dass Waschbären hier heimisch geworden sind, so wie es die Russen vor ihnen waren. Natürlich sind die Waschbären Nordamerikaner, ein weiterer Beweis - falls nötig - wer den Kalten Krieg gewonnen hat.


So viel für den Moment und herzliche Grüße aus Mehrow im Nordosten von Berlin.

Dann hast Du als Profilbild ein Sennheiser MD21 Mikrofon, ein Mikrofon wo ich mir auch mal sehr lobende Worte von den alten Hasen hier durchgelesen hab und dann auch ein solches zugelegt hab.
Darauf muss ich auch noch eine Antwort beisteuern. Ich oute mich jetzt mal als Sennheise-Fan. Ja, ich besitze mehrere Sennheisermikrofone, darunter auch das legendäre MD21. Das kann man sogar jetzt noch kaufen.
Für 488 Euronen. Ich wusste gar nicht, was für Schätze ich habe. ;)
 

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@Philclock
Wie klein ein Reporterequipment heute sein kann! Ich habe noch die R20 erlebt, 7,5 kg schwer. Du hattest schon mal damit Bekanntschaft gemacht.
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Ich habe selbst ein solches Gerät besessen und bei meinem letzten Umzug im September 2000 in den Müll entsorgt. Heute bereue ich das. Aber damals war es zu viel alter Kram geworden, und ich hatte nicht genug Platz für ein "Museum". Das Mikro habe ich allerdings aufgehoben.
 
Es gab dort zwei Studios mit Regie und Sprecherraum. Daneben gab es auch noch einen Technikraum ohne Sprecherraum für Überspiele und Kopien.
Dazu - hier mit Sicherheit mindestens schon ein mal, eher mehrmals verlinkt - aus dem Flickr-Account von Lutz Schramm (der in Grünau Tontechniker lernte) einige Fotos von dort aus den Jahren der Funkschule:


Aufnahme Session "Mersey" 1977 stammt aus diesen Studios.

2008 war mal offen zwecks Besichtigung wegen geplanter Versteigerung. Da konnte man legal rein, da war @Lindi drin.



Aus Lutz Schramms Fotostream finde ich dieses Foto aber viel bemerkenswerter:


Fußballspiel zwischen Westberlinern (SFBeat, Loft, Musiker und Label-Betreiber) und Ostberlinern (Dt64, Insel der Jugend) im Februar 1988. In weißen Wedding Present T-Shirts die Ostberliner, in roten Dead Kennedys T-Shirts die Westberliner.

Ja, in der Mitte MC Lücke, rechts davor (bin mir nicht 100% sicher) Burkhard "Zensor" Seiler... jedenfalls war der auch dabei. Ach ja: die Zottelhaare vorn links gehören Helmuth Heimann.


Das war 1½ Jahre vor dem Mauerfall. "Insel der Jugend" war _die_ Kulturstätte für Indie-Livemusik in dieser Zeit in Ostberlin. Sage niemand, es hätte keine Kontakte gegeben.
 
2008 war mal offen zwecks Besichtigung wegen geplanter Versteigerung. Da konnte man legal rein, da war @Lindi drin.
Ja, es ist mittlerweile 14 Jahre her, dass wir dort gemeinsam zur Besichtigung waren. Leider ist unser letzter E-Mail-Kontakt nun auch schon dreieinhalb Jahre her. Vielleicht sollte man das wieder aufleben lassen.

Was Grünau anbelangt, war ich einige Zeit vor Lutz Schramm dort, nämlich als Lehrausbilder oder Lehrmeister, wie man dort damals sagte. Das war von 1966 bis 1967. War nicht so mein Ding, denn von Pädagogik habe oder hatte ich keinen Schimmer. Und mit dem Chef Günter Wilke bin ich nicht zurechtgekommen. Gern erinnere ich mich aber an die Kollegen Detlef Zabel (ja, der Radfahrer), Jost Opel, Anne Wilke und noch andere, deren Namen ich inzwischen vergessen habe. Alles lange her. In den Jahren danach hat sich viel, natürlich auch an der Technik, im Grünauer Funkhaus verändert. Darüber weiß dann Lutz Schramm vermutlich besser Bescheid als ich.

Danke für Deine Ergänzungen. Allerdings ist mir der Begriff „Funkschule“ als Bezeichnung für die Grünauer Ausbildungsstätte noch nicht untergekommen. Die offizielle Bezeichnung lautete „Zentrale Ausbildungsstätte der Studiotechnik Rundfunk“, kurz ZAS. In meiner Erinnerung wurde als „Funkschule“ immer die Betriebsschule der Funkdirektion der Deutschen Post in Königs Wusterhausen - BSFuDP Funkerberg, bezeichnet. Die Grünauer Lehrlinge mussten einige Tage in eben diese Berufsschule gehen und erhielten an anderen Tagen ihre praktische Ausbildung in Grünau. Alles, soweit ich mich erinnere. Ist halt lange her, und ich bin nicht mehr der Jüngste.
 
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