Funkhaus historisch: Nalepastraße

Kann mir vielleicht jemand erklären, was man auf diesem Foto genau sieht.

An welcher Stelle wurde es aufgenommen?
Was sind das für Eingänge hinten und rechts?
Was befand sich im Rücken des Fotografen?
Gab es dort einen Taxi-Stand?
Wer sendete aus dem großen Gebäude rechts?
Auf welches Jahr schätzt ihr die Aufnahme?
Hallo Adolar,
rechts ist der Haupteingang mit Pförtnerloge, hinten ist die Feuerwehrzufahrt zu sehen. Normalerweise geschlossen. Im Rücken des Fotografen war ein Teil der Nalepastraße. Auf dem angehängten Bild steckt der Pin etwa an dieser Stelle. Meines Wissens nach gab es dort nie einen Taxistand. Aus dem großen Gebäude, das war der sogenannte Block A, sendeten zuletzt Radio Berlin International und das Deutschlandradio. Allerdings befanden sich die Technikräume hauptsächlich in einem Anbau auf der Rückseite des Gebäudes. Tja, welches Jahr, da kann man nur raten. Bezüglich der schlechten Qualität des Fotos würde ich auf 60er bis 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts tippen. Aber das kann bezüglich des Mercedes-Taxis natürlich nicht sein. Das Foto ist also nach 1990 zu datieren, weil es in der DDR keine Mercedes-Taxis gab.
 

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Kann mir vielleicht jemand erklären, was man auf diesem Foto genau sieht.
Das ist der offizielle Haupteingang des Funkhauses Nalepastraße in Oberschöneweide, Nalepastraße / Poggendorffweg.

Das ist hier:


Das StreetView-Bild erklärt Dir vielleicht schon manches.

Was sind das für Eingänge hinten und rechts?
Rechts ist die normale Einfahrt mit Schlagbaum und der Personaleingang - durch die Pförtnerbude durch. Man ging also durch die im StreetView-Bild verschlossene braune Holztür rein, da war ein Gang (sieht man hinter der geöffneten grauen Tür) und ein Fenster. Dort saß der Pförtner. Durch die graue Tür kam der Pförtner offenbar raus, um Autos am Schlagbaum abzufertigen.

Im Hintergrund die Tore kenne ich nur geschlossen.

Was befand sich im Rücken des Fotografen?
Dreh Dich doch mal um:


Das war die Zufahrt, von der Rummelsburger Landstraße kommend. Gesäumt von Gebäuden, die ich einzeln nicht im Detail benennen kann. Minol war dort mit einem Lager (jetzt Reederei Riedel), das Rechenzentrum vom Funkhaus muss da auch gewesen sein.

Und: diese Ausfahrt auf die Rummelsburger Landstraße nutzte man in den späten 1970er Jahren als Drehort für ein fiktives Straßenende mit Abbiegung auf eine Straße (eben die Rummelsburger Landstraße) mit Industrieeisenbahn-Querung. "Der Bulle", die Industriebahn Schöneweide, blockierte hier den Volkspolizisten die Verfolgungsjagd nach den drei aus dem Spreepark entflohenen Figuren aus der Geisterbahn:


Ab 12:20 - völlig anderer Drehort - dann bei 13:46 biegt der Bus von Alt-Stralau aus in den Markgrafendamm (geradeaus sieht man Richtung Oberbaumbrücke, links wäre der Osthafen, den sieht man bei 13:50 mit den Kränen). Bei 15:00 ist ein Schnitt an einen völlig anderen Ort, nämlich an die Ausfahrt vom Funkhaus Nalepastraße links herum auf die Rummelsburger Landstraße. Ganz kurz huscht an der Kreuzung rechts die graue Fahrertür eines LKW W50 mit Posthorn durchs Bild - komischerweise grau und nicht blau (Studiotechnik Post war blau). Dann kreuzte kurz nach Auffahrt auf die Rummelsburger Landstraße eine Werksausfahrt der Industriebahn Schöneweide und die passte dramaturgisch prima in die Kinderserie.

Noch heute sieht man auf StreetView das Gleis in der Ausfahrt liegen. Hier kam das Polizeiauto raus


Hinten siehst Du eines der Gebäude nahe der Funkhaus-Einfahrt - und hier war die Bahnkreuzung


Schienen liegen noch.

Andersrum die Zufahrt zum Funkhaus hier als Anfang des Videos von 1991:


Vom Ostkreuz kommend bis zum Funkhaus. Bei 1:52 das andreaskreuz der Bahnquerung, bei 2:00 biegt man ab, dann siehst Du Block A mit Turm. Bei 2:20 hat man den Pförtner "überwunden" und ist hinter der Schranke.

Wer sendete aus dem großen Gebäude rechts?
Aus Block A sendeten zuletzt (bezogen auf die DDR) Stimme der DDR und Radio Berlin International.

Am Ende des langen Ziegelbaus sieht (ahnt) man den Turm, dahinter steht ein weiterer Block - das ist Block B mit den Sälen 1 bis 4 und den beiden Hörspielstudios 1 und 2.

Zwischen Block A und Block B gibt es eine Gebäudebrücke:


Es ist eine ganz schlechte Idee, mit einem großen Skoda-Ü-Wagen mit hochgeklappter Klimaanlage da drunter durch fahren zu wollen...

Gab es dort einen Taxi-Stand?

Nicht dass ich wüsste. Aber manche Leute nahmen sich halt ein Taxi dorthin oder wurden von dort mit einem Taxi abgeholt. War auch nach der Wende, als Mercedes-Taxis diesen Teil der Stadt erreichten, noch genug Leute dort beschäftigt mit Abb- oder Aufbau.
 
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Und ein Nachtrag:
Eine Reihe hinter Gerhard Steinke sitzt Heinz Kaiser, in Dresden bei der DEFA mit Ton und Subharchord beschäftigt.
Heinz Kaiser, der im DEFA-Trickfilmstudio in Dresden mit dem Subharchord gearbeitet hat, ist vor einigen Monaten auf tragische Weise verstorben.

Den kompletten Film von Ina Pillat zum Subharchord konnte ich gestern abend auf abenteuerlichem Wege sehen. Man merkt ihm an, dass es am Ende nach vielen Jahren Verzögerung wohl eine Art "Notproduktion" geworden ist, es musste dann einfach fertig werden. Ich bin mit manchem nicht glücklich (sprich: es sind paar Unexaktheiten drin), aber es ist ein sehr sehenswertes, wertvolles Zeitdokument, mit viel Aufwand hat Ina Pillat die damaligen Akteure gesucht und besucht - alles unwiederholbar. Im Film finden sich Aufnahmen aus Adlershof (RFZ), aus der Nalepastraße (Block B), aus Norwegen (NRK und ein Museum), aus Polen, und weitere - dazu kurze Abstecher zur BBC, zum WDR usw.
 
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@Lindi @lg74 Vielen Dank für die Erläuterungen. Noch eine Nachfrage: Auf dem Bild sieht man auch eine Person. Wie würdet ihr deren Bewegung deuten? Ist sie aus dem Haupteingang gekommen und geht nun weg? Kommt sie doch aus der Feuerwehreinfahrt? Das wäre für mich der natürliche Laufweg. Wäre sie mit dem Taxi gekommen, hätte man das Taxi doch direkt vor dem Pförtnereingang halten lassen, richtig?

Das Foto soll wohl die Zeit dokumentieren, als Rockradio B aus der Nalepastraße sendete, also 1992/Anfang 1993.
 
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Heute ists ob der vielen SchändungenÄnderungen für "Traditionalisten" besser, nicht mehr ins Funkhaus zu gehen. Aber drüber fliegen ist doch noch ganz nett:


Der Ziegelbau mit Turm ist Block A (Redaktionen, Archiv, Produktion/Ausspiel Radio Berlin International, Sendung Stimme der DDR / DS / DS Kultur), im Turm saßen u.a. die, die was zu "melden" hatten - soweit ich vor einer Woche erfuhr, auch bis Ende der DDR Vertreter der Sowjetunion.

Der lange Bau quer an den Shedhallen ist u.a. der Kultursaal (kein Sendesaal!).

Das "Gebogene" mit den beiden "Klötzern" an den Enden ist Block B. Im großen Klotz sind Saal 1 und Saal 2, im gebogenen Teil Saal3 und Saal 4 und im spreeseitigen kleinen Klotz sind Hörspiel 1 und Hörspiel 2.

Dahinter die auffälligen verzweigten Flachbauten mit dem straßenseitigen Büroblock ist Block E, die Flachbauten beherbergten 8 räumlich identische Sendekomplexe mit je 2 Sprecherräumen, einer Regie ("Kontrollraum") und einem Vorbereitungsraum. Von dort kamen Ende der DDR-Zeit Radio DDR 1, Radio DDR 2, Berliner Rundfunk und DT64.
 
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1: Verwaltungsgebäude Deutsche Post Studiotechnik Rundfunk mit Kaderabteilung
2: ?
3: Saal 1 (Großer Sendesaal)
4: Hörspielkomplex
5: Kantine, Eisdiele, Kultursaal
6: Konsum, Ärzte, Fahrzeughalle
7: Messtechnik (da hab ich gearbeitet)
8: Hafen Reederei Riedel, früher Rechenzentrum
9: Altes Kraftwerk
10: VEB Deutsche Schallplatte
11: u.a. Betriebssauna
12: Block A (Studios, Archiv, RBI, Redaktionsräume u.v.a.)
13: Buchladen (abgerissen)
14: Studiokomplex E-T (u.a. DT64)
15: Ü-Stelle
16: Redaktionsgebäude E-R mit Notstudio
17: Archivbunker mit Notstudio (nicht im Bild, siehe Video)

Soweit meine Erinnerung. Es ist 34 Jahre her…
 
Archivbunker mit geheimen Notstudio.
 

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Hallo allerseits,

sorry, wenn ich mich einmische. In der Darstellung von maetsch sind einige Ungenauigkeiten.
3. Saal 1 und 2, daran anschließend der sogenannte "Hörnchengang" (hier Ziffer 4) mit Zugang zu Saal 3, 4 und H 2. Am Ende des Hörnchengangs der Hörspielkomplex H1. Siehe angehängten Grundriss.
5. Saal 5, darunter die Kantine
7. Schaltraum Block A, darunter Messtechnik.
15. Ü-Technik? Ich weiß nur, dass dort die RM-Stelle war (RM = "Reportermagnettongerät").
Die Ü-Stelle (in der ich mal gearbeitet habe) befand sich ursprünglich im Anschluss an die Fahrzeughalle (im Bild zwischen Ziffer 6 und Ziffer 7).
16. Es freut mich, dass nicht jeder von diesem Studio wusste. Es war so ziemlich das bestgehütete Geheimnis. Das Studio befand sich gut getarnt (E-R 004) mit Zugang (Technischer Versorgungsgang 4) gegenüber der Sockelklause in diesem Kellergang. Ich hatte Gelegenheit, die Reste davon mit Switchmaster (leider verstorben) und K6 zu besichtigen. Die Bilder hatte ich hier vor längerer Zeit gepostet. lg74 ist mir heute noch dafür böse, dass wir ihn nicht mitgenommen hatten. Hier nur eines der Bilder, das die Reste eines Sprecherraums zeigt.
zu 2. Das polnische Geheimprogramm wurde aus der sogenannten "Winkelbaracke" in Wassernähe gesendet. Auch von dessen Resten habe ich Bilder.

Liebe Grüße, Jürgen.
 

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Jörg Wagner hatte noch ergänzt:

1. In der Wendezeit auch Sendeleitung ORB-Radios, Musikredaktion Radio Brandenburg, auch ich mit Andreas Ulrich. Man konnte als Freier Journalist dort Räume mieten.

2. Keine Erinnerung. Zum Wasser hin war noch eine Baracke, aus der das polnische Geheimprogramm 1980 gesendet wurde.

4. Auch Saal 4, wo jetzt Nils Frahm sitzt

5. Eisdiele = Milchbar

9. Gegenüber stand eine Haus an dem eine Werbung aufgemalt war „gegründet 1859“. Keine Ahnung wofür geworben wurde.

10. Der Komplex wurde „MINOL-Haus“ genannt. Vermutlich gehört es zu einer älteren Infrastruktur mit Tankstelle unterhalb der 8 im hellen Knick und der Versorgung mit einer öffentlichen Tankstelle an der Straßenbahnhaltestelle und Öl-Verschiffung durch die Spree. Da war irgendeine Buchhaltung drin. Honorare etc. und auch das sogenannte Popstudio, wenn ich mich nicht irre. Also nicht VEB Deutsche Schallplatte, sondern "Aufnahmen: Rundfunk der DDR“.

11. Der Komplex ist meines Wissens neu, im Zuge der Errichtung einer Tankstelle oberhalb gebaut. Betriebsakademie, Sauna, Sporthalle waren eher dort, wo die 13 ist. An eine Buchladen kann ich mich seltsamerweise nicht erinnern. Auf jeden wurden Bücher zu DDR-Zeiten vor dem Eingang des Kultursaals verkauft, oberhalb der Kantine 5 im Übergang vom Block A. In diesem Übergang, war in den 60er Jahren der Frisör. Heute sind Toiletten drin.

12. Auch Schaltraum für Studios im Block A, Pressearchiv, Wortbandarchiv, Musikarchiv, Gebäudetechnik, Bibliothek, das Zimmer des sogenannten Komitee-Vorsitzenden, das Mühlfenzl bezog.

13. Da habe ich keine Erinnerung an einen Buchladen. Möglicherweise las ich keine neuen Bücher.

14. Auch Sprecherstudio für Nachrichten von Stimme der DDR, Musikabmischstudio, Sendestudios Radio DDR I und II, Berliner Rundfunk, Havariestudio, DT64-Studio mit Produktionsstudiokomplex „Casablanca“ und weiteren sogenannten P-Räumen zur Aufzeichnung von Beiträgen und Sendungen.

15. Aber auch über der 15 mit Ausleihe von Reportergeräten und Schaltraum für die Programme, die von dort sendeten.

16. Von einem Notstudio wüsste ich nicht. Vielleicht nur für den Kriegsfall. Dort war im Keller ein kleine Kantine „Sockelklause“, Ausgabe von Bandmaterial, BASF-Hinterklebeband, Kennband und auch Sprecherziehung, Sprecherzimmer und Planung.
 
Es tut sich was:


Viele interessante Fotos. Bei einem habe ich gestutzt: Da wird in der Unterzeile eine "Haik Skuppin" von DT64 benannt. Bei Radioeins gibt es den Senderchef gleichen Nachnamens und eine "Haik Skupin". https://www.radioeins.de/team/a_z/haik-skupin.html

Kann jemand dieses Kuriosum erhellen?
 
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...Da wird in der Unterzeile eine "Haik Skuppin" von DT64 benannt. Bei Radioeins gibt es den Senderchef gleichen Nachnamens und eine "Haik Skupin". https://www.radioeins.de/team/a_z/haik-skupin.html

Kann jemand dieses Kuriosum erhellen?
Frau Haik Skupin (mit einem "p"), Biografie "Ost", ist weder verwandt noch verschwägert mit Herrn Robert Skuppin (mit Doppel-"p"), Biografie "West".
Das ist einfach Zufall, dass beide nun irgendwie unter einem Dach arbeiten.
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

...gehts hier weiter.

Nochmal ein paar Fotos aus der geschlachteten Hörspielregie H1. Dann der schalltote Raum (ja, der ist wirklich tot!) mit allerlei Straßenbelag für Hörspielproduktionen. Unter den Abdeckungen finden sich noch Wege mit Kies, Sand usw.
Das seltsame Instrument heißt Subharchord und geht auf die Zeit zurück, als im Rundfunk der DDR an neuen Wegen der elektronischen Klangerzeugung geforscht wurde. Wer dieses Instrument spielen möge - nur zu! ;)
Und zum (vorläufigen) Abschluß eine kleine Delikatesse: der Dachboden über dem Hörspielkomplex H1.

Noch 2 externe Links: Nalepastraßen-Fotos gibts auch hier - unter anderem mit einem alten Ü-Wagen. Genau ein solcher verkeilte sich mit seiner in Betriebsstellung befindlichen Klimaanlage mal unter der Gebäudebrücke des Funkhaus-Geländes. Nicht über das vermeintliche Gymnasium wundern: die Schrift kam nach der Wende im Zuge von Dreharbeiten für einen Film an die Wand des Rundbaus.
Und Kai Ludwig, Autor der AM-News im Radio EINS - Medienmagazin, hat auch Fotos vom Gelände auf seiner Seite.
Einer unser damals ältesten Kollegen fuhr mit der letzten Generation der mittleren Ü-Wagen gegen das Dach der alten Tankstelle. Die Klimaanlage war in Transportstellung, die Betriebsstellung (gemeint ist hier wohl die geöffnete Klappe vorn) aber das war nicht die Ursache. Als gewissenhafter Kraftfahrer hielt sich Hanne A. an die aufgezeichneten Fahrwege, die waren kurz vor dem Unfall erst aufgetragen worden, ohne die Durchfahrtshöhe zu beachten, die nunmal durch eine FZ44 überschritten wurde! In der Auswertung wurde nicht etwa die Bodenmarkierung entfernt, sondern für uns Fahrer eine Sonderanweisung geschaffen! Problematisch war an der Reperatur, dass die Klimaanlagen von Carrier stammten und somit eine Ersatzbeschaffung schwierig war. Unter der Gebäudebrücke zwischen Block A und B passten alle Ü-Wagen durch!
Übrigens: der link „hier“ funzt nicht exakt!

Ü-Wagen DDR Bilder

Ich suche Fotos von den DDR Ü-Wagen.
Sei es FZ34, W50, B1000 oder älter.
Besonders Fotos von der technischen Einrichtung.
In Weimar war das größte Fahrzeug ein W50-Kasten mit
Hänger. War innen recht gut ausgerüstet. Schlecht war der
relativ schwache Motor. Er war doch hin und wieder etwas lahm.
Vielleicht hat jemand noch Bilder von den o.g. Ü-Wagen.
Ich bin da leider schlecht sortiert.
Der W50 hiess FZ 44!

AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Hallo. Tummeln sich hier auch Leute, die in den 80igern in der Ü-Technik Nalepastraße gearbeitet haben? Ich habe damals als kleiner und sehrsehr schüchterner Assistent 6 Jahre gearbeitet, ehe ich bei der defa (dokumentarfilm Berlin) angeheuert bin und von null auf 100 Film-Tonmeister wurde. Da war ich dann nicht mehr schüchtern, das wäre ein schlechter Start gewesen...
Ich denke Du hast damals bei Deinen Eltern in Müggelheim gewohnt und heisst Uwe!?

Wenn Du noch weisst, wie ich heiße findest Du mich in den sozialen Medien unter meinem Klarnamen!

AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße
Das ist ein FZ44 in der Rundfunkausführung. Ständig auf dem Wagen gearbeitet habe ich allerdings nicht. Steht das gute Stück denn zum Verkauf? Oder woher kommt das plötzliche Interesse? Interessant ist auch der jetzige Standort des Fahrzeugs. Ich hätte es eher in einem der neuen Bundesländer vermutet.
Ich kenne beide, FZ24 (Ü?) und FZ44 (Ü21), von 81 bis 91

AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Here we go:

Anhang anzeigen 2373

Zustand der Verkabelung ist noch ganz ok. Ich glaube, daß eher Relaikarten und generell die Beschaffung von Ersatzteilen schwierig wird. Ich hab mir schon eine Vergleichsliste für DDR Transistoren besorgt. ;) Leider wird mir die sicher auch nicht immer weiterhelfen konnen.
Ob es wirklich Sinn macht, so ein Pult wieder irgendwo hinzustellen ist so eine Sache. Alleine bis alle Kabel von hinten abgelötet waren hat (in der Freizeit) viele Wochen gedauert. Auch hab ich vorher noch nie einen Ü-Wagen entkernt. Wenn man noch mit einem analogen Pult arbeiten möchte, steht man vor nicht vielen Alternativen. Entweder unbezahlbar, oder unmenschlich viel Arbeit.
Dann lieber ein wenig Abenteuer :cool:
Zur Eröffnung kann ich gerne nochmal eine Einladung hier aussprechen. Allerdings will ich garnicht erst spekulieren, wie lange man darauf noch zu warten hat. Ich fürchte noch länger.
Aua, ditt tut richtich weh!

AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße
zum Funkhaus Nalepastraße gehörte natürlich auch eine sehr umfangreiche Ü-Technik, die in einem eigenen Gebäudeteil untergebracht war. Wenn hier so viel über die Historie philosophiert wird und man die Mühen der optimistisch programmierten "Bärenführer" vom Sonntag auch noch würdigen müßte, so sollten doch die beigefügten Fotos der verlassenen Ü-Stelle etwas nachdenklich stimmen. Ich versichere, daß es noch nicht meine schlimmsten Eindrücke vom Sonntag sind.
Allet entkernt, dort ist jetzt eine Eventlokation, die Fensterseite der Ü-Stelle wurde komplett bis auf Erdhöhe geschliffen. Muss die Bilder nur noch von der Festplatte hier einstellen…

AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Bei diesem Komplex handelt es sich um den Block B, vgl. die hier schon vor einiger Zeit eingestellte Übersicht „was ist wo“:
http://lindert-privat.de/Rundfunk_Nalepastra%DFe.jpg

Die Säle 2 bis 4 sind alle vermietet, sprich in Betrieb. Von Saal 4 fand sich ein aktuelles Bild:
http://www.flickr.com/photos/itslikeyouknow/395325294/
Nein, auf dem Nachbargrundstück wurde Ende der Achtziger ein Popstudio eingerichtet, dort wurden die NDW titel produziert. Es sollte richtig groß ausgebaut werden, so meine Erinnerung. Das Gebäude neben der Einfahrt wurde vorher modernisiert, ich glaub da zog dann auch Verwaltung der Studiotechnik hin.

AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Block B ?
Den meinte ich nicht, auch nicht Saal 4.
Es war ein kleineres, flaches Gebäude, irgendwo "rechts vom Haupteingang" auf dem Gelände, etwas abgelegen im Grünen . Es gab darin (soweit ich mich entsinne) zwei Aufnahmeräume und Regien mit modernen 24Spur-Recordern und automatisierbaren Pulten sowie jede Menge modernes Audio- und Midi-Equipment.
Vorne war ein "Sozialtrakt" mit Küche und Sitzecken etc.
Kann sich keiner daran entsinnen ?
Ich meine, dass es wirklich offiziell "Popstudio" hiess.
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Der Klingeldraht brachte dann aber bestimmt volle 15 kHz mit 70 db Fremdspannungsabstand, nich wahr? :D

Wenn wir nun schon die Bonndespost hier mit reinziehen: Weiter unten auf
http://www.aufbau-ffm.de/doku/Sonder/fm/Fernmelde4.html


Noch etwas, aus der Anfrage um das Z 776:



Selbst RBI war noch im Sommer 1990 optimistisch. Es gab auch tatsächlich eine Organisationsanweisung zur Integration von RBI: Es sind vier Tonsignalleitungen zur Zuführung der DW-Programme von Köln nach Berlin zu schalten. Bumms, aus, Feierabend.

Wie war das eigentlich mit dem Übergang der Studiotechnik (einschl. technischem Personal) von der Post auf den Rundfunk? Ich meine, mich ganz dunkel zu erinnern, daß es da ungefähr im Frühjahr 1990 irgendwie Knatsch gab.
Den Mitarbeitern der Post wurden zwei Alternativen angeboten: Übergang zur Bundespost Telekom oder Anstellung beim Funkhaus Berlin, Einrichtung gemäß Artikel xxxdreißig 34? des Einigungsvertrages.
Nachdem ich 1995 bei einer Telekomtochter anfing, traf ich viele Ehemalige dort wieder. Fast die gesamte Kaderabteilung bei der bkk, den ehemaligen Fuhrparkleiter im Einkauf.

Das DDR-Fernsehen befand sich nicht in Oberschöneweide, sondern in Adlershof, direkt hinter der S-Bahn auf der Seite, wo heute der Wissenschaftscampus ist. "Agastraße" hieß das damals, heute heißt die Straße "Am Studio" (suuuper, alle Handelsregistereinträge, Briefköpfe etc. ändern...).

Da, zwischen Augustin-Straße, Am Studio, Willi-Schwabe-Straße (Rumpelkammer!):

https://binged.it/2b4klBA

Da draußen sitzen heute noch (oder wieder) Medienunternehmen und Hardwarehersteller, z.B. Jünger (die mit den Dynamikprozessoren vom Kulturfunk). Solon hat dort seine protzige Solarbude hingesetzt, hab vergessen, wer sich das heute gegriffen hat. Ich habe einst nur paar 100 m von dort gearbeitet (Kekulestraße).

Dieses Gebäude (Uhrenturm) von an der Rudower Chausee ist recht bekannt: https://binged.it/2aSpitU

Das findest Du hier wieder, zusammen mit den "Wissenschaftstitten", den Kugellaboren gegenüber:

http://www.senderfotos-bb.de/bilder/nalepastr04.jpg

Und da kommt das Problem schon her: das ist nicht in der Nalepastraße. Steht aber hier so: http://www.senderfotos-bb.de/nalepastrasse.htm

Das ist alles heute umzingelt von Neubauten. Adlershof blüht ja richtig auf, zumindest für Menschen, die rechtwinklig gezogene Betonwüsten lieben. Ich bin da draußen damals krank geworden und noch heute überkommt mich schwere Depression, wenn ich da mal mit dem Fahrrad langfahre.


Dann mal zu Deinen Fotos...

Anhang anzeigen 12424

Der seit Jahren verrammelte Hintereingang, durch den man schnell zur Fähre nach Baumschulenweg kam (durch die Kleingartenanlage). Rechts hinter dem Zaun hätte einst eine Baracke mit geschichtlicher Bedeutung gestanden, wenn mich jetzt nicht alles täuscht. Da kam dieses "Geheimprogramm" her, das zu zeiten des Prager Frühlings inszeniert wurde. @Lindi, @K 6, bitte korrigieren, falls ich Blödsinn schreibe. Rechts außerhalb des Bildes kommt dann noch der Flachbau E-T mit den Sendestudios von DDR 1, DDR 2, Berliner Rundfunk, DT64 und später Radio Brandenburg, Fritz und Sputnik sowie an der Haupstraße der Redaktionsblock dazu (E-R).

Links im Bild der Backstein-Block ist eine Ansicht von Block B mit den legendären Sälen drin. Dahinter ragt der Turm von Block A (Intendanz im Turm) hervor. Die Spree ist links außerhalb des Bildes.

Anhang anzeigen 12425

Keine Ahnung...

Anhang anzeigen 12426

Die Uhrensammlung im Foyer von Block A. Block A war das erste, was stand. Von dort liefen dann die Inlands- und Auslandsprogramme, da drin war das Archiv, viele Redaktionen, Produktionsräume etc. Gegen Ende der DDR saß da drin noch Stimme der DDR / Deutschlandsender / DS Kultur (bis zur Fusionierung mit dem RIAS) und RBI, der Auslandsrundfunk (abgeschaltet und durch Deutsche Welle ersetzt zum 3.10.1990), das Archiv. Die anderen Programme kamen drüben aus dem Block E-T.

Die Uhrensammlung kam freilich erst später rein, das war alles, was man noch in den geplünderten Räumen zusammentragen konnte.

Anhang anzeigen 12427

Verbindergang zwischen Block A und Block B. Kommt saugut, da mit nem großen Ü-Wagen (Sattelschlepper, so einer ) da durchzufahren und vergessen zu haben, die Klimaanlage runterzuklappen. Ratsch!

Anhang anzeigen 12428

Block B von der Spree-Seite aus. Wir sehen links hinten den Saal 1 (also seine Außenhülle, ist ja eine Haus-in-Haus-Konstruktion), daran angeschlossen auf uns zukommend Saal 2. Im weiteren Verlauf Saal 3 und 4. Der gebogene Korridor diente den Technikern. Auf der Außenseite gibt es den repräsentativen "Hörnchengang" für die Künstler.

Etwa am Fotografenstandort befindet sich die Rückseite von Hörspiel 2, dann folgt noch das große Hörspiel 1 und oben das Geräuschearchiv. Der Springbrunnen diente auch Außenaufnahmen und hat in der Nähe Anschlüsse für Mikrofone gehabt, die in den Hörspielstudios auf dem Pult auflagen.

Anhang anzeigen 12429

Die "Milchbar", allerdings wurde sie vor kurzem erst umgebaut, man erweiterte sie räumlich, behielt aber etliches der alten Einrichtung bei. Den Fußboden der Milchbar mag ich nicht, der hat in meinen herunterfallenden PCM-Recorder eine Beule gedrückt...



So ist das halt, wenn gegen Artikel 35 Abs. 2 des Einigungsvertrages verstoßen wird. Was seit 1990 mit dem Funkhaus geschehen ist, ist ein Verbrechen, das ich diesem Staat nie verzeihen werde. Dort vergammeln die weltbesten Studios bzw. werden gerade noch so am Leben gehalten (Block B), den Mietern ist hier kein Vorwurf zu machen, im Gegenteil, die sorgen zum Glück für etwas Kontinuität und haben das staatlich geförderte (!) Plündern durch regelmäßige Bespielung der Räume beendet. Produktionen von dort hören wir regelmäßig auf DKultur und den ARD-Kulturwellen. Dazu kommen noch Tonträger-Produktionen jeglicher Art.



Etliche Studios sind vermietet an private Produktionsfirmen. Das betrifft die legendären Säle 3 und 4 sowie das ehemalige Hörspiel 1 und 2 im Block B ebenso wie einige alte Sende- und Produktionsstudios in Block A (dem langen Ziegelbau), die nie für Musikproduktionen gedacht waren, sondern einst Wortproduktionen für den Sendebetrieb dienten. U.a. war einst eine Filmtonmischung in Block A eingezogen (ist wieder raus, hat neue Räume), aber die Tricone Studios sind z.B. in Block A: http://www.triconestudios.com/de

Die Räume sind trotz ihrer ursprünglichen Bestimmung für schnöde Wortproduktionen akustisch hochwertig, da hat Gisela Herzog schon ihre Spuren hinterlassen.

Auch eine englische Musikschule ist im Block A untergebracht und hat Studioeinbauten im ehemaligen Ausspielkomplex von RBI installiert.



Ist wohl jetzt immer offen. Die coole Pförtnerin ist glaube ich weg. Sind halt etliche Firmen auf dem Gelände und viele kleine Mieter, die froh sind, statt in einem Kreuzberger Keller nun in einem ehemaligen Nalepastraßen-Büro ("wir haben ein Studio im Funkhaus!") Eierkartons an die Wände pappen zu dürfen. Es sind auch andere als nur Tonkünstler dort, es gibt Ateliers etc. Während "Kunst am Spreeknie" hättest Du Dir das alles anschauen können.

Dringende Empfehlung: friss Dich durch das großartige Nalepastraßen-Universum, das Elisabeth Heller zusammengetragen hat. Damit hast Du erstmal einige Zeit zu tun. ;)

http://www.zeitreisen-nalepafunk.com/

Wenn das nicht reicht und Du gerne viele Details zu den hervorragenden Sälen in Block B haben willst, kaufe das Buch "Der Raum ist das Kleid der Musik" von Gerhard Steinke und Gisela Herzog: http://www.zeitreisen-nalepafunk.com/heute/der-raum-ist-das-kleid-der-musik.php - zu haben direkt bei der Druckerei, die im Gelände des DDR-Fernsehens in Adlershof sitzt. Oder Du kommst mal zu mir aufs andere Spreeufer und blätterst erstmal drin.

Der Block E mit den dahinter befindlichen neuen Studios, heute vollständig entkernt und geschändet, wird bei Kai Ludwig abgehandelt:
http://www.radioeins.de/programm/se.../radio_news/beitraege/2014/nalepastrasse.html

Ebenfalls von Kai: http://www.addx.org/textarchiv/12-01-16-21.pdf
Falsch: durch den Verbindungsgang passten alle Ü-Wagen drunter durch! Aber das habe ich ja bereits in anderen Post geschrieben.

Hallo in die Runde,
wahrscheinlich kam diese Frage schon mal
aber warum haben die Moderatoren 2 Gefell UM70 Mikrofone an Ihrem Arbeitsplatz gehabt?

Eine zweite Frage hätte ich auch.
Da da sehr viele Leute gearbeitet haben, muss es dort doch auch eine Kantine gegeben haben, oder?
Wie war die so?

Kantinen sind faszinierende Orte, meist finden da die interessantesten Gespräche statt.
Es gab mehrere Kantinen/Kaffeestuben, Block E die kleinste, A die größte. Diese Kantine hatte bis Mitte/Ende 80 365/7/24 offen. Warmes Essen gab es in der Mittagszeit und abends ab 10, dann nur ein Gericht wie Sa/So/Feiertag, Sonn/Feiertags gabs immer was besonderes! Die Einzelessen waren schmackhaft deutlich besser! Die Milchbar war nur Werktag geöffnet, und auch nur wenige Stunden.
Zum Frühstück konnte man sich Eiergerichte zubereiten lassen.
Auch von der am Ostkreuz beheimateten Verkehrspolizei wurde die Kantine am WE und abends genutzt. Dann konnte ich schon mal zügiger nach Hause fahren….
Nachts waren öfter Promis da, die produzierten dann in B Hörspiele etc.

Anhang anzeigen 25818

1: Verwaltungsgebäude Deutsche Post Studiotechnik Rundfunk mit Kaderabteilung
2: ?
3: Saal 1 (Großer Sendesaal)
4: Hörspielkomplex
5: Kantine, Eisdiele, Kultursaal
6: Konsum, Ärzte, Fahrzeughalle
7: Messtechnik (da hab ich gearbeitet)
8: Hafen Reederei Riedel, früher Rechenzentrum
9: Altes Kraftwerk
10: VEB Deutsche Schallplatte
11: u.a. Betriebssauna
12: Block A (Studios, Archiv, RBI, Redaktionsräume u.v.a.)
13: Buchladen (abgerissen)
14: Studiokomplex E-T (u.a. DT64)
15: Ü-Stelle
16: Redaktionsgebäude E-R mit Notstudio
17: Archivbunker mit Notstudio (nicht im Bild, siehe Video)

Soweit meine Erinnerung. Es ist 34 Jahre her…
Die Ü-Stelle ist falsch verortet, sie befand sich am oberen Kopf von 6. auf der 15 standen die drei FZ44 Ü11, 21, 23, da sie keinen Platz mehr in 6 hatten. Dort waren noch die FZ43 und vorher die FZ24 untergebracht, bzw. der/die Tatras für die Friedensfahrt und andre Begleitfahrzeuge. Die 3 FZ34 Ü1,2 und 4 standen oberhalb der 13 bei der Feuerwehr. Unmittelbar in E-T unten neben der 13 war das Ü-Stellen Lager. Dort lagerten die Westmikrofone und zusätzliches Equipment, auch Mischpulte und Beschallungskram.
 
Weil Kollegen mir davon berichteten, die nach der Wende dienstlich im Archivbunker waren, um die Bänder zu sichern.
Man muss aufpassen, dass man nicht Nebelkerzen verbreitet. Richtig ist, dass es ein geheimes Studio für den Krisenfall gab. Eines, nicht zwei. Das war allerdings wirklich ein gut gehütetes Geheimnis, in das nur ganz wenige "linientreue" Mitarbeiter eingeweiht waren. Die Tarnung war so gut, dass es Gerüchte über ein "Notstudio" andernorts gab. Ich hatte das Glück, mir mit meinem leider viel zu früh verstorbenen Freund Bernd (hier im Forum als "Switchmaster" bekannt) die Reste des "Anderen Studios" in E-R besichtigen zu dürfen. Das war vor nunmehr 16 Jahren, also 2007. Die Lokation habe ich in den erst viel später gefundenen (unvollständigen) Grundriss aus dem Gedächtnis eingezeichnet. Dieses und die damals gemachten Bilder habe ich hier zusammengestellt.

Das geheime Kellerstudio Nalepastraße
 
Hallo Leute,
ich habe die Tage eine Reliquie aus dem Funkhaus in der Nalepastraße restauriert und wieder mit Leben erfüllt. Es handelt sich um die Studiouhr aus dem K6 Studio.

Nun zu meiner Frage, kennt Jemand von den alten Hasen hier das Alter der Uhr? Ich würde sie auf Anfang der 70er Jahre datieren. Gibt es historisches Bildmaterial, wo diese Uhr gut zu sehen ist? Ich hätte gerne was zum Verwenden als Thumbnail für YouTube. Die Restaurantion hab ich nämlich gefilmt. Videomaterial hat der jetzige Besitzer mir zukommen lassen. Vielleicht gibt es ja noch anderes Material, was ich verwenden darf.

Eine Podcastfolge dazu habe ich auch geplant. Falls Jemand ein Erlebnis hat, wo die Uhr mit vorkommt, wäre ich daran sehr interessiert.

Zur Technik erzähle ich mehr, wenn das Video fertig ist. Die Uhr ist absolut schalltot, das ist mir in meinem alten Beruf als Uhrmachermeister noch nie untergekommen. Für mich war das sehr schön, da konnte ich meine beiden Welten miteinander verbinden und nochmal als Handwerker in Erscheinung treten. Übrigens die alte Dame ist ein sehr angenehmer Werkstatt-Gast. Nach über 30 Jahren stillstand, läuft die wieder sehr zuverlässig. Andere Uhren haben es mir da nicht so einfach gemacht. Nur beim Transport holt man sich einen Bandscheibenvorfall, das Teil ist ultraschwer.

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Ein Blick auf das Sekundennebenuhrwerk bei der Demontage.
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Nun zu meiner Frage, kennt Jemand von den alten Hasen hier das Alter der Uhr? Ich würde sie auf Anfang der 70er Jahre datieren. Gibt es historisches Bildmaterial, wo diese Uhr gut zu sehen ist?

Die Uhr ist meines Wissens älter. Anfang bis Mitte der 1960er Jahre ist wohl zutreffender. Hier von hinten zu sehen: https://www.radioforen.de/attachments/dt64-002-jpg.562/

Die Restaurantion hab ich nämlich gefilmt.

Grins. Die "Restauration" (inkl. Tippfehler) hast Du ganz bestimmt nicht gefilmt. In eine Restauration kann man einkehren und bekommt dort zu essen und zu trinken. ;) Du meinst vermutlich die Restaurierung.

Die Uhr ist absolut schalltot,

Nee, lautlos ist die Uhr. Aber das ist nicht ungewöhnlich. Für unterschiedliche Anwendungsfälle gibt es viele lautlose Modelle verschiedener Hersteller, auch Nebenuhren z.B. von Bosch, Telenorma. Google ist Dein Freund. ;) Schalltot sind eher Räume, in denen es keine Schallreflexionen gibt. Auch in der Nalepastraße gibt es mindestens einen schalltoten Raum, nämlich im Hörspielkomplex H1 zur Simulierung von Außenaufnahmen. Auch die Schallschleusen vor den Studios/Sprecherräumen sind meist nahezu schalltot.

Übrigens: Eine Reliquie ist der Überrest vom Körper eines Heiligen oder Gegenstand, der mit ihm in Zusammenhang steht und verehrt wird. Was Du meinst, ist vermutlich ein Relikt, ein Überbleibsel aus einer vergangenen Zeit. ;)
 
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Schalltot ja nicht, da sie ja beim Sekundenimpuls doch etwas an Geräusch abgibt.
Die Technik ist hier erklärt:
Problem nur, ein Impuls ist positiv, der nächste negativ. Und mit welcher Polarität fang ich an.
Deswegen gibt es schon einmal "falsch" anzeigende Uhren dieser Art.
 
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