• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Gendern im Radio

Neue Antworten in diesem Thread stehen unter Moderation.
Bei Deutschlandfunk Nova soll es in dieser Woche "Urlaubende" gegeben haben. Laut Duden nicht mal falsch, die Pfingstferien sind ja vorbei^^
Schade, dass es den lachenden Emoji in der Reaktionsfunktion nicht mehr gibt, denn der würde jetzt wunderbar passen.
Gibt es im deutschen Radio eigentlich einen Wettbewerb um die absurdeste Wortschöpfung? So langsam habe ich die Vermutung, dass dem so ist. Und die Umformung der Urlauber wird nicht das Ende der Fahnenstange sein. Da kommen bestimmt noch denkwürdigere Sachen zustande. 🙄
 
Lord, Du darfst nicht vergessen, unter welchen Geburtswehen in den Redaktionsstuben solche Ungetüme entstehen. Um sich seiner Blasen-Zugehörigkeit zu versichern, gebiert der Radio-, Fernseh-, Zeitungsmensch unter unglaublicher Hirnperistaltik Begriffsgodzillas wie "Opernsingende", "Preistragende" oder "Astronomieforschende". Für diese Kreativ-Energie benötigt man eigentlich einen Off-Shore-Windpark.
 
Ernstgemeint Frage (Das muss mal wohl bei dem Thema dazuschreiben): Gibt es im DLF oder dort, wo man noch gendern tun tut, eine Datenbank für diese Wortschöpfungen, ähnlich wie die Datenbank der Aussprache?
 
..., insbesondere, weil ja schon direkt auf der Seite selbst, noch vor der eigentlichen Liste, steht, dass diese eben kein solches sei, sondern lediglich als Inspiration dienen solle.
 
Endlich gibts ein Regelwerk dazu.
Das braucht hier kein Mensch. Hier geht es um Gendern im Radio. Verwende bei deinen albernen Verlaufsformen wenigstens die korrekten Zeitformen: Präsens: Radfahrende. Präteritum: Radgefahrene. Perfekt: Radgefahrenhabende. Plusquamperfekt: Radgefahrenhattende. Futur1: Radfahrenwerdende.
Futur2: Radgefahrenhabenwerdende. Der Stern ist in der deutschen Sprache Anmerkungen vorbehalten. Bedenke bei deinen radioforen-Beiträgen, dass es mindestens ein sehbehindertes Mitglied gibt. 😎
 
Ein Beispiel, zu welch unlogischem Verhalten diese Ideologie führen kann, muss ich jetzt einfach mal hier beisteuern, auch wenn es OT ist.
Es gibt in meinem Berufsumfeld die Abkürzung Lrf für Lokrangierführer. Und mehrheitlich sind Lrf männlich. Frauen sind in dem Beruf vertreten, allerdings deutlich seltener. Die Abürzung Lrf kann aber eben ohne weiteres auch für Lokführerinnen stehen, was ja eigentlich jedem logisch denkenden Menschen klar sein sollte. Trotzdem aber gibt es derart genderbegeisterte die selbst diese Abkürzung gendern müssen, und daraus Lrf:in zaubern.
 
Ich will ja nicht unken, aber wenn ich das so lese, ist diese "Liste" nichts weiter als eine Anleitung zur Umgehung dieses albernen Gendersternchens mit seinen skurillen sprachlichen Auswirkungen. Die als Regelwerk zu betiteln ist allerdings in der Tat... aber dazu wurde ja nun schon alles entsprechend formuliert.
 
Dieter Voss - den ich sehr schätze - treibt es was das betrifft bei HR 4 aber auch auf die Spitze wenn er vor einer "Gefahr durch eine Falschfahrerin oder einen Falschfahrer" warnt. In solchen Situationen geht es um wertvolle Sekunden, die Leben retten können (heute gab es auf einer hessischen Autobahn einen Unfall mit neun beteiligten Fahrzeugen) und die sollten nicht mit sinnlosem Politikus vertan werden. Ist das Anweisung der Verkehrsredaktion?
Hier wird eine Spaltung bewusst betrieben. Als ob es um zwei durch separate Worte sorgsam und ausdrücklich voneinander zu unterscheidende Ausformungen geht, als ob ohne die Verwendung einer jahrhundertelang üblichen generalisierten Fassung ein Sinn in der eigentlich zu vermittelnden Information verloren ginge. So spratzig und völlig sinnentleert wird die Sprache dann. Und wozu? Es allen recht machen zu wollen ist noch nicht einmal in kollektiven Gesellschaftsformen unumstritten möglich gewesen. Spätestens hier merkt man, aus welcher Ecke der hinterhältige Marsch der Sprachverbesserer durch die Institutionen unterwanderstiefelartig her kommt. Alles zersetzen, alles zerstören. Und dann ersetzen durch etwas, woran sich fast alle stören. Und sich dann ins Fäustchen lachend vor den Spiegel stellen und sagen "Ha, dem Establishment haben wir wieder einmal eins ausgewischt." Als ob die Deutschen keine anderen, viel wichtigere Probleme hätten.
 
Diese Mischung aus Unterstellung und Verfolgungswahn wird auch durch ständige Wiederholung nicht richtiger, aber es kann ja jeder seine Meinung äußern.
Wer wiederholt denn im Radio millionenfach Redewendungen, die laut Umfragen und Petitionen die Mehrheit der Mitglieder des deutschen Sprachraumes ablehnen, weil völlig zu Recht als überflüssig und nicht zielführend erachtet.

Und von @Beyme, offensichtlich einer der letzten Verfechter der nunmehr auf eine Handvoll zusammengeschrumpften Gendersprech-Fangemeinde habe ich noch kein einziges mich wirklich überzeugen könnendes Argument für Gendersprech gehört.

Was die Leute im Soziolekt reden, kann jeder selber für sich entscheiden. Was in der Literatur schwarz auf weiß an redundantem Druck erscheint, wird die Leserschaft selbst beurteilen können. Zur Not kann man das Buch ja weglegen, weil und wenn einem die stereotypen Geschlechterbezeichnungs-Wiederholungen ermüden oder bei allem entgegengebrachten Wohlwollen dann doch letztendlich gehörig auf den Nerv gehen.

Im Radio hingegen gewinnt jedes gesprochene Wort eine ganz besondere Qualität. Das Radio sollte eine Abgewogenheit in den sprachlichen Ausformungen möglichst so gestalten, dass dem Mehrheitskonsens Rechnung getragen wird. Dort hat Gendern IMHO (- nach jahrelanger Experimentierphase letztendlich fehlgeschlagenen Umerziehungsversuchen -) nichts mehr zu suchen.

Nicht nur aus rein sprachtechnischen Gründen. Denn gerade das Radio zwingt zur Aufmerksamkeit. Jene ist nicht unendlich groß, um alles andere als das, was überflüssig zur Erfassung des auf das Notwendigste zusammenkomprimierten Inhalts noch so gesendet wird, auf Dauer zu tolerieren. Das Experiment musste von vorn herein schiefgehen. Wird in einem Beitrag hundertmal Radfahrende und Mieter und Mieterinnen oder Autofahrer und Autofahrerinnen gesagt, schalten die Leute ab. Ja, die Überbetonung der Geschlechterdifferenzierung macht die Leute geradezu ärgerlich. Das wussten zum Beispiel die Verantwortlichen im DLF auch schon, dass mit Widerstand zu rechnen sei. Versuchten nur, auch in zahlreichen Sendungen thematisiert, Ihre Fehlentscheidungen zu relativieren, um sich nicht selbst als inkompetent zu disqualifizieren.
 

Anhänge

Ich denke da nicht nur an Sehbehinderte Menschen, die sich mit Gendern schwer tun, sondern auch welche, die Probleme mit der dt. Sprache haben, z.B. Legastheniker, weitere Menschen mit sprachlichen Einschränkungen und Behinderungen sowie - woran wohl keiner gedacht hat - unsere Fachkräfte, die deutsch lernen wollen, weil sie hier arbeiten. Wie sollen die denn da sprachlich integriert werden, wenn denen ein Genderkauderwelsch beigebracht wird. Unter dieseen Aspekten kann man Gendern sogar als behinderten- und ausländerfeindlich betrachten, weil gerade so den vorgenannten Gruppen die sprachliche Integration erschwert wird! Ich selber bin auch schwerbehindert (GdB 50) im Autismusspektrum, und hier gendert auch keiner in unserer SHG.
 
Du hast die Schüler & Auszubildenden vergessen, @Supergoof. Die werden ebenso zu Gender-Sprech gezwungen. Kindheit ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Die deutsche Sprache muss wie in FR höchstes DE-Kulturgut sein & Gender-Sprech vor allem im ÖRR verboten werden. Nicht der Beitragszahler, sondern der ÖRR muss sich anpassen & die Sprache des Volkes sprechen! Ab heute! Nicht erst in ferner Zukunft!🧐
 
Zurück
Oben