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Gendern im Radio

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Ich denke, da würde der ÖRR gleich nach Karlsruhe ziehen, und wenn Herr Rhein und Herr Söder etwas mehr Courage gehabt hätten. Aber dann heißt von der Sprachpolizei, die Politik mischt sich ein.
 
Manchmal ist das Gendern schon sowas wie Kabarett. Auch wenn es nicht Radio, sondern Fernsehen ist: In dieser Woche gab es im ZDF ein Interview mit der Chefärztin einer Klinik in Ostdeutschland.

Die ZDF-Journalistin: Verfechterin des Genderns, die Chefärztin: Das Gegenteil.

Das Interview lief dann so ab, dass die Fragestellerin immer von den Mitarbeitenden sprach, was die Interviewte immer mit den Mitarbeitern beantwortete. Im Laufe des Interviews wurde dann richtig deutlich, dass jeder sehr stark auf seinem Standpunkt beharrte, was in einer überdeutlichen Betonung der Mitarbeitenden und der Mitarbeiter mündete.

Also inetwa so: "Sie können sich also immer auf ihre Mitarbeitenden verlassen?" "Ja, wir verlassen uns sehr auf unsere Mitarbeiter".

Köstliches Stück, wenn ich es irgendwo in der Mediathek finde, verlinke ich es nochmals.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber das ist doch an sich ein schönes Beispiel dafür, dass alle es einfach so machen, wie sie es möchten.

Ich gebe niemandem ein Redeverbot, nehme mir aber dennoch das Recht heraus, mich über die "in der Nachbarschaft lebenden", "zu Fuß gehenden" und andere Verkrampfungen zu amüsieren. Es ist einfach in meinen Augen eine ideologisch bestimmte Vergewaltigung unserer schönen Sprache.

Und findet jemand das gehetzte "Fragen Sie Ihre Ärztin, ihren Arzt oder in ihrer Apotheke", damit es noch in die gebuchte Werbezeit passt, wirklich toll?
 
Aber das ist doch an sich ein schönes Beispiel dafür, dass alle es einfach so machen, wie sie es möchten.

Lustig bis tragikkomisch finde ich es ja, wenn Leute, die was von "linksgrüner Verbotspolitik" erzählen, gleichzeitig ein "Genderverbot" fordern.

Matthias
Ne, das ist einfach ein schönes Beispiel dafür, wie bescheuert das Ganze ist.
 
"Fragen Sie Ihre Ärztin, ihren Arzt oder in ihrer Apotheke", damit es noch in die gebuchte Werbezeit passt, wirklich toll?
Funfact zu dem Satz bzw. der Vorgängerformulierung: Früher hat man ja zumeist nicht den Apotheker sondern den oder die PTA gefragt, eigentlich ist die neue Formulierung, was das betrifft sogar richtiger. Obwohl, der Kunde hinter mir ist ja auch "in der Apotheke".
 
In den Nachrichten auf WDR5 wurde diese Woche wieder mischgegendert. Keine Ahnung, wie man diesen Quatsch nennt, wenn von "Erziehern und Busfahrerinnen" die Rede ist.
Passt vielleicht ganz gut hier hin:

Das mit den Bussen ist ja auch so eine tragische Geschichte beim Gendern: Beim Wort "Busfahrende" weiß man nie, ob die mit Lenkrad oder die ohne Lenkrad gemeint sind.

Busfahrer*innen hingegen löst immer ein leichtes Grübeln aus, da sich das nach dem Kontrast "innen" vs. "außen" anhört. Gendern ist auch irgendwie immer Gehirnjogging. Das hält die Synapsen frisch durch immer neues Verknüpfen.
 
Als jemand, der mitunter auch gendert, finde ich die Mischform völlig unverständlich. Bei "Erziehern und Busfahrern" verstehe ich schon, dass da das generische Maskulin verwendet wurde und alle Geschlechter mit gemeint sind, bei "Erzieher*innen und Busfahrern*innen" ist ja zumindest auch eindeutig, dass alle Geschlechter gemeint sind. Aber die Kombi "Erzieher und Busfahrerinnen" erzeugt bei mir die Vorstellung, dass es explizit nur um männliche Erzieher und weibliche Busfahrerinnen geht. (Weil die in der jeweiligen Gruppe die Minderheit sind und man die vielleicht fördern will, oder was immer...) Aber mit dem Durcheinander die Gesamtheit aller Erzieher und Busfahrern zu meinen, ist wirklich die schlechteste aller Lösungen.
 
Wenn man sich zu sehr auf die pösen Menners einschießt, sorgt man unfreiwillig dafür, dass sie doch eine eigene Nennung erfahren.
Ich gender nicht. Ich meine immer alle. Und vom ÖRR erwarte ich das erst recht! Wofür zahle ich meinen
Rundfunkbeitrag?! Ich will, dass sie meine Sprache sprechen! Damit ich sie auch verstehen kann!🤔
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gefahr besteht ja auch darin, dass man im Umgang mit der deutschen Sprache eher Unsicheren (zu jung, zu verblendet) ein ideologisches Instrumentarium, eben das "Gendern", an die Hand gibt, jenen jedoch die sprachlichen "basics" vollkommen fehlen. Sie gendern vollen Herzens drauf los, tappen aber vollfett in die grammatikalischen Fallen der deutschen Sprache. Und dann wird's halt unfreiwillig komisch.
 
In den Nachrichten auf WDR5 wurde diese Woche wieder mischgegendert. Keine Ahnung, wie man diesen Quatsch nennt, wenn von "Erziehern und Busfahrerinnen" die Rede ist.
Verdummung & Nichtachtung des Beitragszahlers mit freundlicher Unterstützung des ÖRR, nebst Verbreitung von Ideologien: Parteilich. Nicht mehr unabhängig! Und das in den Nachrichten! Dazu dümmliche Gewinnspiele in WDR2 & WDR4 nebst noch dümmlicheren "Wir sind der Westen" & "Wir sind Heimat"-Claims! Die Wahl zwischen Pest & Cholera! Gender-Sprech ist die Krönung der Marzipankartoffel. Der ÖRR schafft sich selber ab. Kein Verlust!:thumbsdown:
 
Was war das denn eigentlich für eine Umfrage, wo angeblich herauskam, dass 80 Prozent dagegen sind? Die wird immer zitiert, aber das Original kenne ich nicht.

Matthias
 
Repräsentative Umfragen gibt es doch genug und auch von ARD/ZDF auch präsentiert. Auch wenn. Manche hier glauben, dass Männer Kinder kriegen und Füchse in Wuppertal rumlaufen, kann man denen echt nicht mehr helfen
 
Also kann man davon ausgehen, dass die Werte rund um 80 Prozent stimmen? Dann frage ich mich allerdings, warum das zu keinen hörbaren Änderungen führt. Nun könnte man natürlich sagen: Die Moderatoren und Reporter sind unabhängig und nicht an irgendwelche Mehrheitsmeinungen gebunden. Allerdings fördert es natürlich nicht gerade die Akzeptanz, wenn man Dinge tut, von denen man weiß, dass 80 Prozent das nicht mögen.

Und es kommt dabei natürlich noch etwas zu Tage: Medienschaffende ticken mehrheitlich offenbar anders als die Gesamtbevölkerung. Wie kommt es, dass offenbar die meisten Leute die Genderei nicht mögen, sie aber von einem großen Teil der Medienschaffenden munter praktiziert wird? Man könnte das ja auch noch elegant umschiffen, so wie ich es meistens mache, aber einige legen es ja geradezu darauf an, so viel wie möglich zu gendern.

Da kann man natürlich den Vorwurf, dass einem da etwas aufgezwungen werden soll, immer schlechter entkräften. Das führt selbst mich als großen Befürworter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wirklich ganz schnell in argumentative Sackgassen. Wie könnte ich da wieder rauskommen?

Matthias
 
Ich finde ja, Matthias, allein, wenn man etwas "elegant umschiffen" muss, stimmt doch irgendetwas nicht. Da lauert doch schon die Schere im Kopf. Ich will in einer Gesellschaft leben, in der ich - ohne schief angesehen zu werden - manches eben nicht elegant umschiffen muss.

Bloß um einer kleinen, aber machtvollen Minderheit in den Medien, hier: im Radio, den Geßler-Hut zu grüßen, verbiege ich mich doch nicht. Wo kämen wir denn da hin?

Gendern ist für mich, ich wiederhole mich, nicht anderes als ein willkommenes Distinktionsmerkmal einer pseudo-elitären Zusammenwürfelung ideologisch halbgarer Journalisten- und Politiker-Wesen, die mir ihre dürre Schein-Überlegenheit belehrend aufzwingen wollen, um selbst Signale der Zugehörigkeit zu hellwachen Blasen zu signalisieren. Dem füge ich mich doch nicht. Weshalb sollte ich?
 
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