Gendern im Radio

@OnkelOtto Genau deshalb kann man sie nicht ernst nehmen, die Gendersternchen.

@Radiotroll Immerhin gibts den Mohrenkopfwecken noch. Heute gesehen in Schwäbisch Gmünd. Gefiel mir.

@Svennie Ich glaube, Andreas W versteht von so ziemlich allem mehr als Du, wenn ich mich da an so manchen Beitrag von Dir erinnere ☺️
 
Wann darf der 12. Mann oder die 12. Frau wieder in das Stadion? Fragt Caren Miosga. :rolleyes:

Oh Gott....
Kannst du erklären, was dich daran so aufregt? Ein Mann ist nun wirklich definitiv männlich. In diesem Beispiel wird auch kein Gebrauch von konstruierter Sprache gemacht.

Haha- du bist echt witzig. Ich denke, dass du die Debatte 0,0 verstehst.
Was soll so eine ad-hominem Abqualifizierung eines Diskutanten, der nur seinen Eindruck von Sprache schildert? Du kannst ihm gerne widersprechen, mit Argumenten lernen wir vielleicht sogar alle noch was.
 
Es gibt sie noch, die Gender*innen, auch wenn unser Thread hier langsam verstaubt: DLF 18.00 Uhr (wohlgemerkt in einer Meldung): "Virologinnen und Virologen", "Unterzeichner" und "Forschende". Ja, was denn nun?!
 
Was stört dich denn nun genau daran? Ist doch kein gesprochenes Sternchen dabei, also musst du doch zufrieden sein. Dass du dich ernsthaft an einer Inkonsequenz beim gendern stören würdest, nehme ich dir nach deinen Postings hier nicht so Recht ab. 😉
 
Mangelnde Konsequenz. Doch, genau! Wenn schon, dann richtig. Halbgares Durcheinander finde ich noch schlimmer als reines Gendern. Mir kommt das so vor wie ein "Ich will ja gendern, lieber Sender, und als Redakteur bin ich auch ganz brav, aber ich weiß nicht genau, wie es geht." Und dann kommen solche Hirnakrobatiken heraus wie vorhin im rbb bei Dilek Üsük, die einen erkennbar männlichen Mitarbeiter "Der Mitarbeitende" nannte. Is mir alles zu überspannt (danke, MP Kretschmann, für das treffende Wort!)
 
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Vorgestern gehört (wunderbarer Mist!): "Rückkehrende und Rückkehrer". Das kommt davon, wenn man es machen soll, aber (freudscher Versprecher) doch nicht will.
 
Ja, da bin ich absolut bei Dir, Svennie (bitte nicht erschrecken deswegen). Variationen beleben die deutsche Sprache, in der Stilkunde werden sie dringend empfohlen. Das Problem ist nur, dass man sich bei den oben genannten Beispielen von dem entfernt, was man durch das Gendern implizieren will. Plötzlich wird das generische Maskulinum gegendert, eine Zeile weiter bleibt es aus unerfindlichen Gründen bestehen. Das zeugt für mich weniger von Genderkompetenz als von Null-Durchblick. Das Deutsche ist nun mal kein Tapetenbuch, wo man nach Lust und Laune bei besonders geeigneten Gender-Blümchen ein Zettelchen reinklebt (oder ein Sternchen macht) und bei anderen nicht. Das hat immer den Ruch entweder des Inkompetenten oder des Didaktischen ("Oh, ich habe seit drei Minuten im Interview nicht gegendert, jetzt muss ich aber mal wieder..."). Ich finde das wenig konsequent und, sorry, peinlich.
 
Es ist euch schon klar, dass vorgegebene Sprechweisen weitere Einschnitte in die Persönlichkeit, Lockerheit und Natürlichkeit eines jeden Sprechers bedeuten... Will man es konsequent durchziehen, bleibt nur das, was wir alle nicht wollen, nämlich dass Radio überhaupt nicht mehr Live sein wird, denn dann kann man perfekt einzelne "Fehler" der Moderatoren (sorry: Moderatorinnen und Moderatoren oder doch Moderierenden o_O) super immer und immer wieder neu einsprechen, bis der optimale Satz raus kommt.

Ich kenne keine Frau, die sich jemals beschwert hätte, dass "Gruppenbegriffe" wie Hörer, Zuschauer, Schüler etc. verwendet werden. Jeder mit etwas Hirn versteht, dass dies nicht boßhaft oder herabwürdigend gemeint ist.

Das ganze Trara mit dem Gendern ist ein weiterer Grund, sich über unterschiedliche Meinungen erst die Köpfe zu zerbrechen und dann gegenseitig einzuschlagen. Gehirnweichspülung und Ablenkung von den eigendlichen Problemen in der Welt!
 
Ich warte auf fie Gender-Quote in den Parteien, bei der Regierungsbildung, in den verschiedenen Dax-Vorständen... :cool:

2Stain
 
Natürlich gibt es mal Beispiele, wo es auch weniger gut gelungen ist. Bloß halte ich das auch nicht für tauglich, um damit eine Sinnlosigkeit des ganzen Unterfangens zu dokumentieren.
Ich sehe da auch keine Schwäche, wenn mal etwas nicht gegendert ist. Ich hab das schon mal gesagt: Vielleicht ist in dem Fall das gendern weniger wichtig, weil zum Beispiel in der Gesamtheit des Textes schon anderweitig für den gedanklichen Einbezug von Frauen gesorgt ist. Dass kommt doch den Kritikern, die ständig um Ästhetik und Lesbarkeit besorgt sind, eher entgegen, und stattdessen setzen sie es nun als Gegenargument ein.

Ich kenne keine Frau, die sich jemals beschwert hätte, dass "Gruppenbegriffe" wie Hörer, Zuschauer, Schüler etc. verwendet werden.

Ich aber. Und nun?

Jeder mit etwas Hirn versteht, dass dies nicht boßhaft oder herabwürdigend gemeint ist.

Das ganze Trara mit dem Gendern ist ein weiterer Grund, sich über unterschiedliche Meinungen erst die Köpfe zu zerbrechen und dann gegenseitig einzuschlagen.

Ich finde es inkonsistent, denjenigen, die ihre Sprache anders einsetzen möchten als Du und sich darüber Gedanken machen, erst als hirnlos zu bezeichnen, und sich dann über eine Verrohung der Debatte zu beklagen.

Generell ist mein persönlicher Eindruck, dass die Gegner geschlechtergerechter Sprache mit viel größerer Vehemenz und Radikalität agieren als diejenigen, die sie gerne verwenden würden.
 
Generell ist mein persönlicher Eindruck, dass die Gegner geschlechtergerechter Sprache mit viel größerer Vehemenz und Radikalität agieren als diejenigen, die sie gerne verwenden würden.

Das kann nun wiederum ich nicht bestätigen. Sehr schnell kippen in einem Gespräch, Diskurs, Chat (hier vor allem, weil die Zwischentöne fehlen) inhaltliche Ansichten ins Persönliche und beide Seiten neigen zu Vehemenz. Schade eigentlich. Ich kenne zwei Fälle aus meinem Facebook-Account, dass sich gendernde Frauen (es hätten sicher auch Männer sein können) aufgrund inhaltlicher (!) Differenzen über das generische Maskulinum von mir "entfreundet" haben. Ich behaupte, dass ich in den vorangegangenen Diskussionen nicht persönlich wurde. Das empfinde ich als radikal. Beide Damen übrigens sind Mikrofonarbeiterinnen bei einem ÖR-Sender.

Vielleicht ist in dem Fall das Gendern weniger wichtig, weil zum Beispiel in der Gesamtheit des Textes schon anderweitig für den gedanklichen Einbezug von Frauen gesorgt ist.

Genau. Das würde bei bestimmten Textsorten durchaus funktionieren; das Problem sehe ich bei Texten, die inhaltlich nichts mit der Thematik zu tun haben. Dass soziologische Analysen zu Gender Studies per se gender-Elemente aufweisen müssen (sonst würden sie sich ja selbst ad absurdum führen) ist klar. Wie aber wollte man das in sachfremden Texten durchsetzen? Hier sagen die Befürworter: Dann gendert eben. Und es sagen diejenigen, die es ablehnen: Dann lasst es doch einfach.
 
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Ich warte auf fie Gender-Quote in den Parteien, bei der Regierungsbildung, in den verschiedenen Dax-Vorständen..

Mal abgesehen davon, dass Gendern und Quotierung zwei verschiedene Dinge sind gilt hier: Wenn eine Partei deutlich mehr männliche als weibliche Mitglieder hat (jeder Frau steht es frei, Mitglied einer politischen Partei zu werden), und als Folge davon - weil sich weniger darum bewerben - deutlich weniger Kandidatinnen auf ihren Listen, dem Wähler also deutlich weniger Frauen als Männer zur Wahl anbietet, warum sollte dann im Hinblick auf das Wahlergebnis per Quote vorfestgelegt werden, dass mindestens die Hälfte der Gewählten Frauen sein müssen (egal, wie viele Stimmen sie absolut geholt haben)?

Damit anschaulich wird, wovon ich rede, hier die Frauenanteile unserer politischen Parteien im Jahr 2019:
Grüne: 41 Prozent
Linke: 36,4 Prozent
SPD: 32,8 Prozent
CDU: 26,5 Prozent
FDP: 21,6 Prozent
CSU: 21,3 Prozent
AFD: 17,8 Prozent
Quelle: https://de.statista.com/statistik/d...age/frauenanteil-in-den-politischen-parteien/

Angesichts dieser Zahlen halte ich einen Frauenanteil von 43,7 in der aktuellen Bundesregierung und von 31,2 Prozent im Bundestag (Stand 2020) für durchaus repräsentativ, wenn nicht gar überrepräsntativ. Er liegt jedenfalls sichtbar über der Quote der sich engagierenden Frauen in den Parteien, denn wenn man dort einen Durchschnitt bilden würde, käme man auf einen Anteil von 28 Prozent..
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@Mannis Fan
Es geht mir auch noch um das 3. Geschlecht "d".
Männlich/weiblich war schon klar, diese Quote ist mir bekannt.
Nur hat das gendern inzwischen eine Erweiterung erfahren und das nicht nur sprachlich.
Schau Dir Stellenanzeigen an, köstlich - ich muss häufig schmunzeln.

2Stain
 
Heute erschien der neue Duden (28. Auflage) mit einem Kapitel für gendergerechte Sprache ☺️

Deutlich ist jedoch die Position des Duden, das generische Maskulinum als geschlechtlich unmarkierte Form im Sinne von Oberbegriffen abzulehnen. An erster Stelle der genannten Optionen steht im Duden die Paarbenennung (also beispielsweise Schülerinnen und Schüler, Apothekerinnen und Apotheker, Hessinnen und Hessen). Zum heiß diskutierten Genderstern – beispielsweise Apotheker*innen – wird angemerkt, dieser setze sich immer mehr durch. Den Kriterien des Rats für deutsche Rechtschreibung entspricht diese Form allerdings nicht, denn sie ist nicht vorlesbar. Als Option werden auch geschlechtsneutrale Begriffe der Mensch oder die Person genannt – wobei diese geradezu als Beispiel für das generische, also nichtbiologische grammatische Geschlecht dienen können, und zwar sowohl im Maskulinum als auch im Femininum.“

Quelle

300 Wörter wurden gestrichen (z.B. Kammerjungfer, Fernsprechanschluss) und 3000 Wörter kamen neu dazu (bspw. Lockdown, Zwinkersmiley).
 
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Würde mich nicht wundern wenn sich daran auch wieder irgendwer stört, denn "der Mensch" klingt ja maskulin, und nicht jeder Mensch ist ein Mann. :D

300 Wörter wurden gestrichen (z.B. Kammerjungfer, Fernsprechanschluss) und 3000 Wörter kamen neu dazu (bspw. Lockdown, Zwinkersmiley).
Das Streichen von "Fernsprechanschluss" hat aber jetzt nichts mit der Gendergeschichte zu tun, oder? :wow:
Also ich hätte ja vermutet, dass "Lockdown" das Unwort des Jahres wird, so wie damals "Leitkultur".
 
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