Gendern im Radio

So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein. Mir scheint es eher, dass hier diejenigen den Ton angeben, denen weniger die Sprache am Herzen liegt, sondern die das Thema mitsamt den Leuten, um die es geht, aus ihrem Gesichtskreis verbannen und den ganzen Thread am liebsten schließen würden. Die gleiche Sorte, die auch ständig angibt, nichts gegen Schwule zu haben, solange die mit ihrer Neigung nicht hausieren gehen.

Um es mit Goethe zu sagen: Man merkt die Absicht und man ist verstimmt.
 
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Da hier mal wieder der Untergang des Abendlandes herbeibeschworen wird... In der Schule, nicht nur in meiner, wird es von Schülern* zum Teil gefordert und kritisiert, wenn Lehrer*innen dies nicht tun.
Henne oder Ei? Wenn die Kinder schon im Kindergarten entsprechend "konditioniert" werden, kommt das Ergebnis dieser Konditionierung natürlich auch irgendwann in den Schulen an. Das Abendland geht davon sicher nicht unter, vielmehr haben besonders Kinder aus dem Morgenland (um dieses Bild zu benutzen) dadurch massive Probleme beim Erlernen der deutschen Sprache.

Schon älter und nur exemplarisch herausgegriffen:





Ich finde diese Entwicklung äußerst bedenklich.
 
Neigung zu Haustieren
Sind natürlich nicht gemeint, sondern nur zwischenmenschliche Zuneigungen. 😉
Ich denke mal, dass man das oben genannte ohne Probleme als krank bezeichnen kann.
Ich finde diese Entwicklung äußerst bedenklich
Gerade so etwas wie im zweiten von Dir verlinkten Artikel sorgt in meinen Augen dafür, dass den Leuten die Genderei gegen den Strich geht.
 
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Was dabei rauskommt sieht man derzeit beim Wahlomat für RP ganz gut. Wohlgemerkt, der kommt von der Bundeszentrale für politische Bildung.
 

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Der WahlOMat übernimmt von sich aus nichts selber, die Inhalte müssen von den Parteien selber eingepflegt werden wenn sie an dem Angebot teilnehmen wollen. Darum das oftmals höchstens leicht angepasste C&P aus den jeweiligen Wahlprogrammen.
 
Vor ein paar Tagen ging es hier um diesen Pflichtsatz am Ende von Werbung im Sinne des Heilmittelwerbegesetzes.

Jemand war so freundlich, diesen Spot ganz frisch auf YT zu legen...


(Über https://www.boxagrippal.de/produkt/werbung.html sollte es auch funzen. Bei mir nicht.)

Wie ich schon schrieb: Hochgepitcht klingt dieser Satz schon seit Menschengedenken bekloppt. Gendergerecht gesprochen, noch viel mehr. Ob man sich damit einen Gefallen tut?

Und nein, nur weil wir hier ganz kurz darüber reden, geht dieses Werbevideo definitiv nicht viral. Höchstens als Negativbeispiel.
 
Ich finde es nicht schlimm! Dieser Satz wurde schon immer so schnell gesprochen. Man versteht ihn immer noch sehr gut mit dem Glottal stop. Gewöhnungssache, wie so vieles.
 
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Ein Leserbrief in der Badischen Zeitung von heute, von einer Frau geschrieben, fasst wie folgt zusammen:
"Bis jetzt hat die gendergerechte Sprache nur drei Dinge hervorgebracht: erschwerte Lesbarkeit, Unlogik und grammatikalischen Unfug. Ja, es gibt für uns Frauen noch viel zu tun. Gerechte Bezahlung, mehr Respekt, vor allem in Zuwanderer-Communities. Aber der sexuelle Missbrauch der deutschen Sprache durch das Gendern gehört für mich nicht dazu."
 

[ ... ] es gibt immer mehr Framing und blumige verschleiernde Wortbilder, damit Tatsachen nicht benannt werden müssen. Gemeinhin nennt man so etwas Propaganda oder Neusprech. Das viele Journalisten das kritiklos mitmachen, zeigt ihr Selbstverständnis und Berufsauffassung.
Es ist Propaganda. Gemeinhin nennt man so etwas Neusprech.

Von den vielen Journalisten, pardon, Journalist...innen, die das kritiklos mitmachen, bin ich, als "Hörender" *lol* und letztlich auch aus persönlicher äußerst ernüchternder Erfahrung im früheren Berufsalltag heraus, überzeugt, dass diese, unter entsprechend anderen Herrschaftsverhältnissen, auch das vermeintliche Gegenteil ebenso kritiklos mitmachen würden.

Die Frage ist: Welchen Leuten will man denn gefallen damit? Wer will mir sagen, mich markieren, ich sei soundso, weil ich *shocking* immer noch so rede wie vor 2015?

Das Fähnlein mit dem Wind heißt jetzt "Courage". Oder: Durch gezielten Einsatz von Euphemismen und Dysphemismen "Meinungen" und Verhaltensweisen steuern. Läuft.
 
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Ich finde es nicht schlimm! Dieser Satz wurde schon immer so schnell gesprochen. Man versteht ihn immer noch sehr gut mit dem Glottal stop. Gewöhnungssache, wie so vieles.
Beim ersten Hören kann man sehr leicht missverstehen, dass man seine Apotheker innen befragen solle - und nicht draußen... Es ist im Deutschen sehr ungewöhnlich, dass der Knacklaut vor einer Endung gesprochen wird.

Eigentlich ist die Frage der schlechten Verständlichkeit ein deutliches Argument gegen diese Art des Genderns. Aber in der Debatte zählen rationale Argumente wenig, stattdessen geht es vor allem Betroffenheits- und Gefühlsaspekte.
 
Was passiert wohl mit diesen ganzen teuren Produktionen, wie auch gestern dem "Saal 101", wenn sie mal feststellen müssen, dass sich dieses mangelhafte sprachliche Hilfskonstrukt nicht durchgesetzt hat?
 
Was passiert wohl mit diesen ganzen teuren Produktionen, wie auch gestern dem "Saal 101", wenn sie mal feststellen müssen, dass sich dieses mangelhafte sprachliche Hilfskonstrukt nicht durchgesetzt hat?
Das Schöne ist: es setzt sich durch. Immer mehr Korris, Sprecher*Innen, Reporter*Innen, aber eben auch Leute im Alltag sprechen ganz selbstverständlich so. Ohne Zwang, ohne interne Vorgaben.

Auch z.B. der eher liberal-konservative Tagesspiegel stellt es seinen Mitarbeitenden ;) inzwischen meines Wissens nach frei, welche Form sie in ihren Reportagen und anderen Artikeln wählen.

Die mega, mega beeindruckende Saal-101-Reihe zum NSU-Prozess, vom eher nicht so linksgrünen BR mitproduziert, in der klasse gegendert wird, ist ein feines weiteres Beispiel dafür.

So what'cha gonna do when Gendermania runs wild on you, brotha?

 
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Wie ich schon schrieb: Hochgepitcht klingt dieser Satz schon seit Menschengedenken bekloppt. Gendergerecht gesprochen, noch viel mehr. Ob man sich damit einen Gefallen tut?
Das werden sich die Leute, die den Spot produziert haben lassen, sich gut überlegt haben. Vermutlich sind selbst darauf gekommen, dass es bei manchen auf Widerstand stoßen würde, aber es war ihnen trotzdem wichtiger, sich so auszudrücken, wie sie es am Ende getan haben. Nur mein Tipp.
Von den vielen Journalisten, pardon, Journalist...innen, die das kritiklos mitmachen,
Willst Du den Leuten vorschreiben, dass sie dasselbe zu kritisieren haben, was Du als kritikwürdig erachtest? Willst wohl eine Gesinnungspolizei?

Mal ernsthaft, es kann doch niemand behaupten, es gäbe keine Debatte über die Verwendung geschlechtergerecher Sprache. Die vielen im Journalismus, die das "mitmachen", haben sehr wahrscheinlich das ein oder andere Argument zur Kenntnis genommen und sind nun mal zu einer anderen Bewertung gekommen als Du. Du musst sie nicht alle zu Schlafschafen erklären, weil sie nicht Deiner Meinung sind.
..., dass diese, unter entsprechend anderen Herrschaftsverhältnissen, auch das vermeintliche Gegenteil ebenso kritiklos mitmachen würden.
War das etwa eine Nazikeule?

Beim ersten Hören kann man sehr leicht missverstehen, dass man seine Apotheker innen befragen solle - und nicht draußen...
Nein, weil es abwegig ist.
 
In dem besagten Spot wird "ihre(n)" zwar im Begleittext (in Anlehnung an die in Amerika von der FCC zwingend vorgeschriebenen Untertitelung) gezeigt, aber nicht gesprochen.
Überlegung:
Reicht es nicht, im schriftlichen Text so zu verfahren, im gesprochenen Text jedoch eine größere Gefälligkeit zu zeigen?
 
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aber eben auch Leute im Alltag sprechen ganz selbstverständlich so. Ohne Zwang, ohne interne Vorgaben.
Das Gegendere ist mir bisher nur in den Medien und in amtlichen Schreiben untergekommen.
Dass Leute im Alltag so sprechen konnte ich bisher nicht wirklich feststellen, zumindest nicht in meinem Umfeld. Und das besteht aus Menschen männlichen und weiblichen Geschlechts.
 
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