Gendern im Radio

Na ja, Frau Reker und die Beamten müssen blind sein, wenn sie zum Dienst gehen oder fahren, da kreuzen sie ja gelegentlich die Mohrenstraße. Das "Thema", das für Berlin relevant war, wird in anderen Städten ganz vehement unter den Teppich gekehrt. Aber um die Aktionistinnen und Aktionisten nicht ganz zu verprellen, wurden sie dann mit der ehrenvollen Aufgabe betraut, mit der sie dann vollauf beschäftigt sein dürften: der Pflichtlektüre der Formulierungshilfen. Und die Umsetzung in die Praxis. Wie heuchlerisch das Ganze ist, wird derjenige bestätigen, der einmal einen Vornamen im Personalausweis ändern lassen wollte. Die Herren und interessanterweise die Damen des Bezirksamtes schauen nicht gerade begeistert drein. Dass der aktuellste Hormonstatus abgefragt wird, nein, soweit sind sie noch nicht. Aber Kirsten darf das Kind nicht heißen.
 
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Abermals SWR1 Baden-Württemberg, hier die Sendung "Leute" am 30.03. mit der Journalistin und Autorin Judith Sevinç Basad.
Während des Gesprächs kommt auch die Gender-Situation beim Deutschlandfunk zur Sprache (im Podcast bei 05:51 und 06:59 min).

Und wieder einmal zeigt sich in den Reaktionen der Hörerinnen und Hörer vielfach eine Ablehnung gender-sensibler Sprachpraktiken. Letzteres ist im Bezug auf "Leute" insoweit interessant, als es im dortigen Studiomail-Postfach normalerweise sehr kontrovers zugeht. Wolfgang Heim verliert darüber als Moderator immer wieder einige Worte (Kollegin Nicole Köster ist in dieser Hinsicht etwas zurückhaltender), über diese weitgehende Eintracht schien er nun selbst etwas verwundert zu sein.

Kurzum: Die Befürwortenden des Genderns haben noch einen weiten Weg vor sich...
 
BTW: Habe es aufgegeben Mein Kampf in der Internetversion zu lesen, bereits nach der ersten Seite. Was soll da eigentlich gesagt werden? In der Kürze liegt die Würze.
Soweit ich weiß, sollte Hitlers Taschenbuch für die Wannseestrandbadetasche anfangs in der Tat "In der Kürze liegt die Würze" heißen. Als er dann aber endlich fertig war, entschied er sich letztlich doch für den aus Sicht des Autorenneulings autobiographisch gemeinten Kampfestitel, den der potentielle Leser wohl idealerweise als Warnhinweis vor einem annehmbarerweise eher schlecht geschriebenen Buch verstanden hätte.

Ich für meinen Teil hüte mich ja seither vor als Buchautoren tätigen künftigen Despoten. Aber muss jedex für sich selbex wissen.
Gender-Mainstreaming ist kein Freund der Vielfalt. Hinter Diversitätsplattitüden versteckt sich in Wahrheit nur eine andere Form der Ausgrenzung. Das sieht man doch in den Medien: Unterschiede gibt es da hauptsächlich nur noch in der Hautfarbe der Protagonisten. Ganz viel oberflächliche Diversity und trotzdem wird der Inhalt immer flacher und eindimensionaler.
Ich würde sagen, es knallt gerade gehörig in die andere Richtung zurück: The "black", the beautiful! ... Dass sies immer gleich so überziehen müssen! Früher war ich bei Die-Farbe-Lila-Filmen natürlich immer auf der Seite der Sklaven, aber sowas von, überhaupt keine Frage! - Heute wittere ich hinter jedem Afrika-Stämmigen, der zufällig (mindestens in Form der Hauptrolle oder wenigstens als schön anzusehendes Model) ins Bild drapiert wurde, eine menschenverachtende Weltverschwörung mit lediglich umgekehrten Vorzeichen! ... Das ist doch scheise! - Die Guten haben mich paranoid gemacht! 😵 ... Ah! ... Aaaaaah!
Und trotz Gleichmacherei sind Menschen nun mal unterschiedlich. Ich werde immer ein lausiger, deswegen auch ehemaliger Privatradio-Moderator sein, weil mir oberflächliches Geplapper zuwider ist, und für die Öffentlich-Rechtlichen bin ich eindeutig zu sozial ungeschickt.
HALT! Es gibt SWR1 Leute! Immerhin Moderatorin Nicole Köster gibt sich mindestens oberflächlich die Mühe, nachhakend auch als Anwältin jener Hörer aufzutreten, deren Meinung nicht die Mehrheitsmeinung der Redaktion widerspiegeln dürfte.

Privatradiogequatsche ist an Dämlichkeit und Einfalt in der Tat nicht zu überbieten. Wer tut sich das an? Sie haben die Persönlichkeiten vor zwei Jahrzehnten rausgemobbt und nach und nach durch Personality ersetzt - deren größter Traum es ist, eine Strandbar in Haiti zu eröffnen.
Wenn das Kind im Supermarkt stampft und schreit, weil es keine Schokolade kriegt: Muss sich dann das Kind ändern oder der Erwachsene?
Warum heißen die Mütter solcher Kinder eigentlich so häufig "Anne"?

Manchmal ist das Leben eben Sauerkraut.
Das wird auch nicht besser, indem ich das in Zukunft Süßigkraut nenne.
So ist es auch mit dem Gendern. Wenn jemand ein transfeindliches und frauenhassendes Schwein ist, dann ändert das auch ein Sternchen nicht.
Zumal gut zubereitetes Sauerkraut eine Köstlichkeit ist, ebenso wie Blattspinat.

Wer hasst schon Frauen? Was wir Frauenhasser hassen, ist, dass die schönen unter ihnen uns nicht wollen. Eigentlich hassen wir ja auch nur die schönen Frauen. Nicole K. zum Beispiel. Nein, Späßle g´macht - nicht sperren!

Dass Menschen, die sich in ihrem launigen Körper nicht so recht als Männlein und auch nicht so recht als Weiblein fühlen können, von der Gesellschaft ignoriert und untergebuttert fühlen ... oder bis neulich gefühlt hatten ... ja, das sehe ich heute ein. Das war wohl wirklich so.

Sollen die Obdachlosen doch ruhig noch einen Winter länger frieren: Wir haben heute schon das Genderklo für Alle! Das ist so angesagt! Wählt auch bei der nächsten OB-Wahl darum wieder mich!
Es ist auch gar nicht die Aufgabe der Mehrheit sich in jede Minderheit perfekt hineinzuversetzen. Ich verlange nicht, dass sich jeder mit meinen Andersartigkeiten befasst und jedes mögliche Fettnäpfchen gekonnt umschifft.
Keine Bange, Dein Weißer-Alter-Mann-Dasein werden sie garantiert nicht elegant umschiffen! Die Realität erscheint doch alles in allem deutlich mehr ... nun ja ... Doppelstandard?

Genauso will ich mich nicht mit jeder Andersartigkeit der anderen befassen müssen, nur um ja nicht versehentlich jemandes Gefühle zu verletzen. Einfach kein Arschloch sein und einsehen, wenn man zu weit gegangen ist und es dann allseits wieder gut sein lassen.
Ich glaube, das ist auch allgemeiner Trend.
Diese umsichgreifende Gefühlskultur, in der sich jeder gleich verletzt fühlt, hilft doch niemanden weiter.
Wer hat das gesagt? Veronica von Veridian Dynamics (TV-Serie: Better Off Ted)?! ... Das ist gut!
Und zu guter letzt: Durch Sprache, die Bevölkerung zu einem gewünschten Verhalten zu erziehen, das ist schon in der DDR kläglich gescheitert. Warum sollte es diesmal anders sein.
Die in der Tat auch im Wortlaut zum Teil frappierende Ähnlichkeit dürfte den meisten hier überhaupt nicht bewusst sein. Mir auch nur eher zufällig dank Arte (TV) und Youtube-Videos vom alten DDR-Fernsehen.

Schon gruselig. Gerade auch, wenn man weiß, dass sie tatsächlich hinter einem her sind.
 
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Woran erkennt man einen Veganer (bzw. eine Veganerin)? Sie werden es dir erzählen!
Ähnlich scheint es sich bei Gendersprech-Verwendern bzw. -Verwenderinnen zu handeln.

Kann ich beides ausschließen. Ich gender einfach. Sowohl bei der Veröffentlichung meiner Texte als auch in meinem Podcast. Anfangs hielt ich das auch für Gaga. Aber nach einigen Gesprächen (Streits) mit meiner Lebensgefährtin konnte ich das Ansinnen nachvollziehen. Für mich ist es eine Form des Respekts gegenüber Hörer:innen und Leser:innen.

Die sprachlichen Umwälzungen nach 1989 fand ich schwieriger.
 
Aber wieso Rassismus?
Ich denke mal, dass der User @Philieb in Topfguckers Hinweis auf den Namen "Anne" in einem politisch-korrekten Übereifer geglaubt hat, dieser wolle mit neurechtem Sprech das Gedenken an Anne Frank in den Schmutz ziehen.

Unglaublich, was alles heutzutage angeblich rassistisch sein soll. Und dann wundern sich noch welche, dass Diskussionen in Foren nicht mehr auf sachlicher Ebene geführt werden, weil einige sofort ihr politisches Fähnchen zeigen müssen.
 
"anne" ist auch ein türkisches Wort für "Mutter".
Ich bin nach Philiebs Einwurf auch erst im zweiten Anlauf draufgekommen. Aber diese Form der Kreativität muss man erst mal mitbringen (sofern unser Topfgucker das wirklich im Blick hatte).
 
Nun den Gag mit Anne habe ich auch nicht verstanden. Da ich den Beitrag dennoch für eine launige Auseinandersetzung mit meinen Post halte, wenngleich inhaltlich nicht unbedingt gänzlich auf meiner Linie, gab es trotzdem ein Like.
Ich weiß Ironie zu schätzen. Sogar ganz unabhängig von meinen persönlichen Ansichten. Und ganz genau darum geht es doch im Kern: einfach mal aushalten, wenn jemand etwas anders sieht und nicht alles so verbissen sehen.
Daher darf prinzipiell auch jeder gendern, wenn ihm danach ist. Leider sind es gerade diese Leute, die meist am wenigsten Humor an den Tag legen und alles besonders verbissen sehen.
Und da habe ich nun doch etwas dagegen. Zumal, wenn ich in Öffentlich-Rechtlichen Medien damit zwangsbeglückt werde, obwohl das meiner Meinung nach dem Grundauftrag widerspricht.
In einzelnen Spartensendungen meinetwegen, aber damit muss es dann auch gut sein.
Dann kann ich mir auch die Freiheit nehmen, diese Spartensendungen geflissentlich zu ignorieren.
In Nachrichtensendungen etc. hat die Genderei schlicht nichts zu suchen.
 
Jetzt muss ich mal nachfragen, weil ich den Thread mit Schmunzeln verfolgt habe:

Genderstern oder -doppelpunkt soll doch, so mein Wissen, alle drei möglichen Geschlechter schriftlich und sprachlich darstellen bzw. hörbar machen.
Ist das so richtig formuliert?
Es geht nicht nur um männlich oder weiblich.

2Stain
 
Nun den Gag mit Anne habe ich auch nicht verstanden.
Wobei der Google Übersetzer von Deutsch nach Türkisch den Akzent weglässt.
Phonetisch nicht "An- nö" (kurzes ö) mit Betonung auf A der ersten Silbe,
sondern Anäh, wobei Betonung auf letzte Silbe langes ä.
Gutes Beispiel dafür, wie sich Schriftsprache von Lautsprache unterscheidet. Beim Gendern ist Schriftsprache na ja tolerabel, bei gesprochenem Wort im Radio bei Nachrichten nicht mehr so plausibel und eher unangenehm, weil im Kopf des Hörers das geschriebene Sternchen assoziiert werden soll. Was viele nicht so können. Sie hören nur die Lücke und denken vielleicht, der Sprecher hat sich vertan.
 
Mir ist einfach nur aufgefallen, dass Schreikinder im Supermarkt ihre Mutter sehr häufig beim genannten Vornamen rufen.
Herrlich! Mehr hatte ich ursprünglich auch nicht in die Aussage hineininterpretiert, bis ich gerade eben die wildesten Spekulationen hier las.
Auch das verdeutlicht meinen Punkt aufs hervorragendste:
Wer Diskriminierung oder Rassismus sehen will, der findet das auch. Man muss nur genug suchen. Und weil es heutzutage ja reicht, dass sich jemand diskriminiert fühlt, damit es tatsächlich Diskriminierung war, wie an anderer Stelle zu lesen war, ist eigentliche jede Aussage erst mal verdächtig.
Das wird nur leider tatsächlicher Diskriminierung überhaupt nicht gerecht.

Kultur wird real, indem sie geschaffen wird. So können in den Köpfen der Menschen sogar ein fliegendes Spaghetti-Monster oder Chemtrails real werden.
Wer überall nach Diskriminierung und Rassismus sucht, für den wird das dann auch real.
Besser geht es dadurch allerdings niemanden.
 
Ich glaube auch, dass besonders die alternativ-gestrickten Eltern darauf bestehen, von ihren Kindern mit Vornamen angeredet zu werden und dass in diesen Haushalten auch im schnöden Alltag gegendert wird, bis der selbstgezogene Sellerie auf dem Fensterbrett verfault. Übrigens heißt bei solchen Familien der Honig auch Bienenkacke, aber das nur nebenbei bemerkt.
 
Ist denn eigentlich schon Erfolg zu sehen, dass die oktroyierte, genderverunstaltete Schrift und Sprache zu Gleichberechtigung der Geschlechter bei Entlohnung und Altersvorsorge führt? Ist Gendern überhaupt ein probates Mittel? Und - nur für den Fall: - falls nicht, warum denn überhaupt?
 
Es gibt ja teils abstruse Wortschöpfungen, die ich für meinen Teil nicht mehr nachvollziehen kann. So darf man „Muttermilch“ auch nicht mehr sagen, sondern soll statt dessen „Elternmilch“ verwenden. Und wieso fühlt man sich allgemein nicht angesprochen? Vor allem so plötzlich? Es gibt ja die Formen in der Sprache, wo alle sich angesprochen fühlen, ob nun in männlicher oder weiblicher Form. Und wie macht Man es denn eigentlich fest, ob jemand weiblich, männlich oder sonst was ist? Von der Natur her gibt es beim Menschen den Mann und die Frau zur Sicherstellung des Fortbestehens der Art. Dann gibt es Ausnahmen, wonach manche Menschen beide Geschlechtsteile aufweisen (Abweichung von der Norm). Rein biologisch betrachtet, ist ein Mensch an seine Geschlechzsorgane klassifizierbar. Was hier aber passiert ist, dass sexuelle Vorlieben als Geschlecht definiert werden. Das halte ich für falsch. Wie ordnet denn einen Menschen an, dér auf Objekte steht? Ist er dann vom Geschlecht her ein Objekt?
 
Von der Natur her gibt es beim Menschen den Mann und die Frau zur Sicherstellung des Fortbestehens der Art. Dann gibt es Ausnahmen, wonach manche Menschen beide Geschlechtsteile aufweisen (Abweichung von der Norm). Rein biologisch betrachtet, ist ein Mensch an seine Geschlechzsorgane klassifizierbar.
100 Prozent Zustimmung.

Aber ich bin der Ansicht, dass wenn gegendert wird, dann auch bitteschön korrekt gegendert wird. 😉
 

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Was hier aber passiert ist, dass sexuelle Vorlieben als Geschlecht definiert werden. Das halte ich für falsch. Wie ordnet denn einen Menschen an, dér auf Objekte steht? Ist er dann vom Geschlecht her ein Objekt?
Es geht bei der Frage um sexuelle Identität und nicht um sexuelle Vorlieben, also, welches Geschlecht die Person selbst für sich empfindet, nicht wofür sie sich interessiert. (Eine lesbische Frau ändert ja auch nicht ihr eigenes Geschlecht, weil sie auf Frauen steht).
Ich kann schon mir jedenfalls vorstellen, dass jemand nicht die Geschlechter-Rolle einnehmen kann, die gesellschaftlich von ihm erwartet wird, und daher ist für mich, zumindest im Ansatz, nachvollziehbar, dass sich jemand auf gesellschaftlicher Ebene nicht die Eigenschaften "männlich" oder "weiblich" zuordnen lassen möchte.

Die Frage ist für mich nur, entsprechend des Thread-Themas, ob es wirklich notwendig ist, in der Sprache jedes Mal alle Geschlechtervarianten eines Wortes durch extra Endungen und Sonderzeichen aufzuzählen (mit vielen Schwierigkeiten und Unregelmäßigkeiten), obwohl diese Eigenschaft im Kontext gar keine Rolle spielt.
 
Mir ist einfach nur aufgefallen, dass Schreikinder im Supermarkt ihre Mutter sehr häufig beim genannten Vornamen rufen.

Da hat wohl jemand ein wenig überinterpretiert, ich habe den Satz auch so verstanden.
Das mit dem türkischen "Anne" war mir nicht bekannt und ich habe auch noch keine Kinder dieser Herkunft das Wort rufen hören.
Wenn man so um hundert Ecken forscht und interpretiert, kann man theoretisch beliebigen Personen etwas Böses unterstellen.
 
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Ich verbuche das Thema "Gendern" im Konto "Brot und Spiele während der Corona-Krise".
Vielleicht gibt es ja auch irgendwann eine F13-Taste mit deren Hilfe man den Text auf individuelle Weise anzeigen lassen kann. Ich patentiere diese Idee schon mal vorsorglich für Mac.
 
Ich kann schon mir jedenfalls vorstellen, dass jemand nicht die Geschlechter-Rolle einnehmen kann, die gesellschaftlich von ihm erwartet wird, und daher ist für mich, zumindest im Ansatz, nachvollziehbar, dass sich jemand auf gesellschaftlicher Ebene nicht die Eigenschaften "männlich" oder "weiblich" zuordnen lassen möchte.
Die Frage ist in diesem Zusammenhang - wie viele Menschen sind davon betroffen und warum sollen die anderen 99 Prozent sich dem unterordnen?
 
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