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Inzwischen gibt es selbst im abwechslungsreichen Kultur-Genre keinen Sender mehr, der vom zwanghaften Design-Wahn verschont bleibt.
Welcher Hörer wünscht sich z.B. solche akustischen Peitschen** im News-Block?:
Play 1
(Extrakt aus nur 6 Min Programm-Mitschnitt)
Die Programmverantwortlichen dieses Senders sind offenbar der Meinung, dass dem Hörer bestimmte Schlagzeilen eingeprügelt werden müssen! Und das Nachdenken darüber zu verhindern?
Ein anderer Sender nervt auf jene Art:
Play 2
(Extrakt aus 12 Min laufendem Programm)
Bevor das gesamte Programm kontaminiert wurde lief eine Testphase mit entsprechendem Schrottgeräusch als Opener für eine Jugendsendung:
Play 3
Mich würde mal interessieren welcher Jugendliche davon begeistert war. Die maximale Akzeptanz, die mir zu Ohren gekommen ist war: "Das stört mich weniger". Für mich war das auch kein Problem solange es auf diese Sendezeit beschränkt war. Das jetzige Problem löse ich durch "KaumnochEinschalten". Mit meiner Ablehnung bin ich schon lange nicht mehr alleine:
Es drängt sich mir der Verdacht auf, dass hier Einer irgendwann mal einen Hype ausgelöst hat dem nun alle in alle Ewigkeit wie die Lemminge folgen, ungeachtet der tatsächlichen Hörerwünsche.
Das Problem sehe ich nicht in den solche Ideen liefernden Privatradios. Die sind naturgemäss von wirtschaftlichen Interessen geleitet und probieren alles aus was auch nur im Entferntesten hohe Einschaltquoten verspricht. Die von den Hörern direkt finanzierten ÖR's sollten sich IMHO aber doch an der gesamten Hörerschaft ihres Genres orientieren. Vor allem deshalb, weil diesen anspruchsvollen Hörern keine Alternative mehr geboten wird. Als Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stosse ich dort leider auf eine anscheinend eingefahrene Ignoranz.
So frage ich in die Runde:
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P.S.: Auch im TV wurde der Design-Wahn ungeachtet der Zuschauerwünsche bereits zementiert. Kaum eine Doku ist mehr ohne zwanghaft einebauten Geräuschmüll zu geniessen. Tw. kann man dort zumindest noch den Untertiteln folgen, was im Radio wegfällt. Aktuelle Sendungen ohne UT (3sat, arte, etc. ) werden dann unerträglich. Immerhin experimentiert man in der ARD schon mit Sendungen "in klarer Sprache", die nach Umfragen von einer Mehrheit begrüsst werden.
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** Die akustischen Peitschen überragen zwar das Nachrichtenmittel mit einer Lautstärke von nur 1,5 LU (nach R128), wirken mit ihren steilen Transienten aber wesentlich lästiger als die umgebende Sprache.
Welcher Hörer wünscht sich z.B. solche akustischen Peitschen** im News-Block?:
Play 1
(Extrakt aus nur 6 Min Programm-Mitschnitt)
Die Programmverantwortlichen dieses Senders sind offenbar der Meinung, dass dem Hörer bestimmte Schlagzeilen eingeprügelt werden müssen! Und das Nachdenken darüber zu verhindern?
Ein anderer Sender nervt auf jene Art:
Play 2
(Extrakt aus 12 Min laufendem Programm)
Bevor das gesamte Programm kontaminiert wurde lief eine Testphase mit entsprechendem Schrottgeräusch als Opener für eine Jugendsendung:
Play 3
Mich würde mal interessieren welcher Jugendliche davon begeistert war. Die maximale Akzeptanz, die mir zu Ohren gekommen ist war: "Das stört mich weniger". Für mich war das auch kein Problem solange es auf diese Sendezeit beschränkt war. Das jetzige Problem löse ich durch "KaumnochEinschalten". Mit meiner Ablehnung bin ich schon lange nicht mehr alleine:
Da hat Michael Braunschmid (.) beim NDR (.) wesentlich bessere Arbeit geleistet als etwa bei seinen neuen Jingles für Bayern 2, die in mir immer noch großen Unmut aufkommen lassen. (link)
Es drängt sich mir der Verdacht auf, dass hier Einer irgendwann mal einen Hype ausgelöst hat dem nun alle in alle Ewigkeit wie die Lemminge folgen, ungeachtet der tatsächlichen Hörerwünsche.
Das Problem sehe ich nicht in den solche Ideen liefernden Privatradios. Die sind naturgemäss von wirtschaftlichen Interessen geleitet und probieren alles aus was auch nur im Entferntesten hohe Einschaltquoten verspricht. Die von den Hörern direkt finanzierten ÖR's sollten sich IMHO aber doch an der gesamten Hörerschaft ihres Genres orientieren. Vor allem deshalb, weil diesen anspruchsvollen Hörern keine Alternative mehr geboten wird. Als Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stosse ich dort leider auf eine anscheinend eingefahrene Ignoranz.
So frage ich in die Runde:
- Wo sind die Programmverantwortlichen, die den Wunsch nach diesem Design-Wahn mit Hörerumfragen oder gar durch seriöse Studien rechtfertigen können?
Bisher habe ich lediglich folgende plumpe Behauptung gehört: "Radio muss heute so klingen".
Das ist mir zu wenig.
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P.S.: Auch im TV wurde der Design-Wahn ungeachtet der Zuschauerwünsche bereits zementiert. Kaum eine Doku ist mehr ohne zwanghaft einebauten Geräuschmüll zu geniessen. Tw. kann man dort zumindest noch den Untertiteln folgen, was im Radio wegfällt. Aktuelle Sendungen ohne UT (3sat, arte, etc. ) werden dann unerträglich. Immerhin experimentiert man in der ARD schon mit Sendungen "in klarer Sprache", die nach Umfragen von einer Mehrheit begrüsst werden.
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** Die akustischen Peitschen überragen zwar das Nachrichtenmittel mit einer Lautstärke von nur 1,5 LU (nach R128), wirken mit ihren steilen Transienten aber wesentlich lästiger als die umgebende Sprache.