Tom, das Verbreiten der einschlägigen Vorurteile finde ich nicht besonders zielführend (tolles Modewort

).
Ich sehe es so: Die ARD wird irgendwann zwischen ihren alten Ansprüchen, kommerziellen Bestrebungen, aber auch der technischen Innovation zerrieben.
Die Frage, warum man für etwas eine Gebühr zahlen soll, das der freie Markt auch völlig alleine hervorbringt, wird immer lauter gestellt werden. Da sind die populistischen Vorschläge von der Handvoll Länderchefs erst ein Vorgeschmack auf die Diskussion, die uns bevorsteht.
Die zweite Front ist die technische. Es wird künftig immer weniger RUNDfunk geben. IP-Pakete in Internet sind nämlich haargenau an ihren Empfänger addressiert, genauso wie der Datenstrom in Kabel und Satellit auf die Smartcards in der Set-Top-Box. Mit dieser Adressierbarkeit, die vor 50 Jahren vöölig undenkbar war, bröckelt zumindest moralisch das Argument für eine allgemeine Gebühr ganz erheblich.
Meine Rezept für die ARD wäre:
Besinnt euch auf das, was ihr wirklich gut könnt, liefert umfassende Information und reflektiert das kulturelle Leben im Sendegebiet. Also das Gegenteil von der Installation eines neuen CHR-Dudlers im Radio und dem Nachäffen von Castingshows im TV. In Konsequenz bedeutet das sicher auch Rückgabe von Frequenzen, aber sollen sich doch dort die kommerziellen austoben und mit ihren zum Teil primitiven Mitteln um die Gunst der Hörer werben.