Gibt es überhaupt noch seriöse Webradios abseits der Radinger™?

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ForenKater

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Ehrlich, ich streune jetzt schon ein bisschen länger umher. Finde aber nur Radinger und davon ausschließlich welche der Kategorie Z für HirnZerstörung... DJ pupu mit den puren Hits der 2000er 🤢 Schade. Ich vermute einfach mal, auch anhand der letzten Diskussionen hier, das Thema Webradio ist endgültig durch.
Trauriges*maunz*
 
Die Frage ist, was Du als seriös erachtest?
Homepagedesign, Programmierung des Senders oder eine seriöse Unternehmensanmeldung?

Die interessanten Webradios gibt's, aber ich würde keines davon mehr hier abbilden, da das Forum doch oftmals wie ein Rudel hungriger Raubtiere agiert und alles in Stücke zerreißt.
 
Ich vermute einfach mal, auch anhand der letzten Diskussionen hier, das Thema Webradio ist endgültig durch.
Trauriges*maunz*
Das ist, auch meiner Erfahrung nach, tatsächlich so. Die Vision aus den 90ern und frühen 2000ern, dass im Internet quasi jeder zum Selbstverleger wird und sich dadurch der Markt massiv entzerrt, ist schlicht nicht eingetreten. Zwar können durchs Internet die DIY-Leute tatsächlich jetzt ÜBERHAUPT Publikum generieren, aber es bleibt letztlich immer bei Einzelpersonen. Dieses Phänomen lässt sich ja nicht nur bei Webradios beobachten: Im Musikbereich gab es in den 2000ern Plattformen wie Vitaminic.de, die längst vom Markt ist. www.jamendo.com und www.track4.de existieren zwar noch, aber tatsächlich hat es bislang kein Künstler aus solchen Plattformen geschafft, einen gewissen Bekanntheitsgrad zu erreichen. Radiosender und DJ's haben diese Plattformen schon konsequent ignoriert, als die um die Jahrtausendwende aufkamen.
Gleiches gilt z. B. bei Büchern: Die Vision, dass E-Books den Selbstverlagen einen Schub geben könnten, hat sich auch nicht bewahrheitet. Als E-Book verkauft sich nur gut, was sich auch als gedrucktes Buch verkauft hätte. Bei Filmen dasselbe: Zwar ermöglichen Portale wie Youtube oder Facebook quasi jedem PC-Nutzer, Filmmaterial weltweit zu verbreiten. Aber selbst hinter diesen jetzt so in Mode gekommenen Influencern stecken mittlerweile hochprofessionelle Firmen, die schon vorher in der "alten, analogen Welt", also z. B. beim Fernsehen, erfolgreich waren. Alles "darunter" hat es nie geschafft, den großen, kommerziellen Anbietern auch nur ansatzweise Konkurrenz zu machen. Die Leute interessiert es nämlich offenbar einfach nicht.
 
Ach ja Webradios. Wie viele Webradios außerhalb von Laut FM gibt es übrigens noch?

Wenn ich an meinen WLAN Radio durch die Senderliste scrolle fällt mir nur noch eines auf.
Am Anfang der Liste fast nur noch Sender von Barbara Schöneberger und wenn ich von hinten anfange fast nur noch Sender die über Laut FM veranstaltet werden.

Wie ich mein erstes WLAN Radio hatte konnte man noch was entdecken. Aber heute muss ich mich erst durch Barbara Schöneberger und Laut FM durchquälen.
 
Die Frage ist, was Du als seriös erachtest?
Homepagedesign, Programmierung des Senders oder eine seriöse Unternehmensanmeldung?

Die interessanten Webradios gibt's, aber ich würde keines davon mehr hier abbilden, da das Forum doch oftmals wie ein Rudel hungriger Raubtiere agiert und alles in Stücke zerreißt.

Seriös - ordentlich, solide wirkend; gediegen.
Um so zu wirken, dass man es ernst meint und Liebe, Wissen und auch Geld reinsteckt, muss da sGesamtpaket stimmen. Es kommt nicht darauf an, ob das tolle Menschen sind, sondern wie die Liebe zum Webradio umgesetzt wird.
Ein Webradio im klassischen Sinne ist so viel mehr als nur eine armselig zusammengehämmerte Seite und ein paar Hobby-"Modis" mit einer piraten-SAM-Version oder mairlist auf einem Shoutcast (Icecats- sonstwas-Server). Es ist immer das Gesamtpaket.

In der Umsetzung bedeutet das:

- Keine Klicki-Bunti Webseite, sondern eine dem Programm und auch der "Persönlichkeit" des wachsenden Senders angepasste Außendarstellung,
- Ein ordentliches Programm (muss ja nicht viel sein - aber mit Sinn und Verstand geplant),
- keine "Modis" sondern "Moderatoren" oder "DJs", die den Namen auch verdienen, alles andere ist Teenagerparty.
Und jetzt kommt das für Alleinstellungsmerkmal der klassischen "Webradios":
- Ein Kommunikationskanal zu seiner Community. Ach was sag ich - überhaupt eine Communityplattform. Und diese zu betreuen. Neuer Hörer, neuer User? Begrüßen, Namen nennen, je nach Situation sogar im STream (scheiße, deine 20 Zuhörer werden dadurch nicht ausschalten, wenn du ZWISCHEN den Titeln mal jemanden begrüßt). Chat, Forum, Twitch, Reddit, Onsite, Off-site, ganz egal: Es muss betreut, gepflegt und eingebunden werden in *jede* Sendung. Sonst ist es doch nur Kirmes oder, wenn man qualitativ gute Streams hinlegt, trotzdem nichts anderes als ein klassisches Radio.

Webradio war schon immer abhängig von der engen Verzahnung von Community und Radio. Und was mache ich mit meinen Fans? Ich behandle sie mit Respekt. Dazu gehört auch, Zeit, Mühe und ein bisschen Geld in einen Auftritt zu stecken, der vernünftig und interaktiv mit dem Programm genutzt werden kann.

Bediene ich Google mit "webradio chat", muss ich schon schwer an mich halten, um mich nach den ersten Treffern nicht zu übergeben. Ein halbwegs seriös aussehender Treffer, wo ein bisschen Gedanken in Optik und Planung und natürlich Inhalten steckt. Aber danach? Nix.

Schon vor 10 Jahren haben wir hier im Forum ZURECHT gesagt: Webradio ist MEHR als nur der pure WILLE und ein bisschen Programm-Geklicke. Mit Recht wurden Leute, die ihre Radingens (tm) hier vorstellten, abgestraft mit Häme und manchmal auch, wenn sie absolut uneinsichtig waren (wie leider so häufig, weil es ja deren "Herzblut" war, was sich als halbherzig und schlecht herausstellte), Spott. Und noch immer wird das kritisiert? Shame on you, die Leute, die hier Zig Jahr Erfahrung haben, haben schon so manchem engagiertem und höflichen Forenteilnehmer, der um Hilfe bei "seinem" Projekt gebeten hat, nachhaltig weitergeholfen. Manche kamen aber auch her und erwarteten (neben kostenloser Werbung) eben eine Lösung von uns - oder wollten gelobt werden, wie toll sie so ein Zeug hier zusammengeklickt haben:

1634997897175.png

Der Stream klang übrigens inhaltlich wie technisch so, wie die Webseite aussieht.
Vpm Chat rede ich nicht. Meine Güte.

Es gibt tatsächlich nur eine, zwei Seiten, die ich fand, die man zumindest schon mal ansehen kann. Eine sah so aus:

1634997979241.png

Das war dann auch technisch ganz okay und inhaltlich, ja gut, wem's gefällt, aber es ist eben auch eine Linie zu erkennen. Das ist das wichtige. Webradio darf für "Wem es gefällt" gemacht sein, ja muss es sogar manchmal. Mainstream geht im Webradio nur (noch), wenn du schon ordentlich Community drumherum hast und die Charts- und Schlager der 90er bis aktuell nur Beilage sind.

Hab jetzt extra mal nur 2 Beispiele rausgesucht, die beide Sendungen im Plan haben. Man kann das sicher endlos fortführen, oder eben auch nicht, weil der Sendeplan vieler Radinger so aussieht:

MontagDienstagMittwochDonerstagFaitagSamstSonntag
8-12
Auto DJ
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Auto DJ
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Auto DJ
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Auto DJ
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Auto DJ
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Auto DJ
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Auto DJ
12-16 Sendepause12-16 Sendepause12-16 Sendepause12-16 Sendepause12-16 Sendepause12-16 Sendepause12-16 Sendepause
16-18 Der Andi mit den Schlagern16-18 Der Andi mit den Schlagern16-18 Der Andi mit den Schlagern16-18 Der Andi mit den Schlagern16-18 GEHEIMNIS!!!!1116-18 GEHEIMNIS!!!!1116-18 Der Andi mit den Schlagern
18-22 Openend Auto DJ18-22 Openend Auto DJ18-22 Openend Auto DJ18-22 Openend Auto DJ18-22 Openend Auto DJWunsch und Gruß Nacht mit dem ANdi und allen!18-22 Openend Auto DJ

#isso.


Also TLDR:

- Seriös bedeutet eine funktionelle Webseite mit Konzept, die einfach zu bedienen ist, relevante Informationen liefert und mich nicht mit Klickibuntishit erschlägt
- Seriös bedeutet ein Sendekonzept
- Seriös bedeutet, eine Community aufzubauen und zu pflegen und diese einzubinden in die Sendungen
- Technisch in allen Bereichen (Web, Server, Audio, Video) wenigstens Semi-Professionell aufgestellt zu sein. Du kannst dir vielleicht in deine 2-TzImmer Wohnung kein Studio bauen, aber dann nutz doch bitte wenigstens nicht dein Gamingheadset und schlechte mp3-rips aus den 2000ern, die durch einen supertollen SAM (oder andere Programme) Effektfilter jagst. Das klingt scheiße. Du klingst scheiße. Du siehst scheiße aus . Das ist dann eben auch Scheiße.

So, let the games begin.
Wo sind eigentlich Rebstock und Guess, wenn man sie braucht?


Wie ich mein erstes WLAN Radio hatte konnte man noch was entdecken. Aber heute muss ich mich erst durch Barbara Schöneberger und Laut FM durchquälen.

Hast du Recht. Und früher gab sogar das SC Verzeichnis etwas her. Oder Live365. Oder oder. Dann kamen die Amateure, die einfach aus Kacke Geld machen wollten (und ich rede nicht vom Lokalradio Marke Antenne XYZ, lach).
 
Zuletzt bearbeitet:
Um so zu wirken, dass man es ernst meint und Liebe, Wissen und auch Geld reinsteckt, muss das Gesamtpaket stimmen. Es kommt nicht darauf an, ob das tolle Menschen sind, sondern wie die Liebe zum Webradio umgesetzt wird.
Die Liebe zum Webradio nützt aber nichts, wenn es niemanden interessiert.

Ein Webradio im klassischen Sinne ist so viel mehr als nur eine armselig zusammengehämmerte Seite und ein paar Hobby-"Modis" mit einer piraten-SAM-Version oder mairlist auf einem Shoutcast (Icecats- sonstwas-Server). Es ist immer das Gesamtpaket.
Die Problematik ist, dass der Aufbau einer wirklich dem heutigen Zeitgeist ensprechenden Website ziemlich viele fundierte Fachkenntnisse benötigt. Wer nicht gerade zufällig Erfahrung in Sachen Profi-Webdesign hat, muss letztlich irgend ein Baukasten-System orientieren. Das oft tatsächlich schrill-bunte Farbdesign kann auch als Retro-Design in Anlehnung an die Webseiten der 90er, die Disco-Mode der 70er oder auch die Jukeboxen der 50er verstanden werden. Ob der SAM nun eine Raubkopie ist oder legal erworben wurde, weiß ich als Hörer eines solchen Senders nicht.

In der Umsetzung bedeutet das:
- Keine Klicki-Bunti Webseite, sondern eine dem Programm und auch der "Persönlichkeit" des wachsenden Senders angepasste Außendarstellung,
Wie gesagt, das kann tatsächlich ein gewolltes Retro-Design sein.

- Ein ordentliches Programm (muss ja nicht viel sein - aber mit Sinn und Verstand geplant),
- keine "Modis" sondern "Moderatoren" oder "DJs", die den Namen auch verdienen, alles andere ist Teenagerparty.
Wobei es vielfach auch eine Frage des Zeitgeistes ist, ob ein DJ "den Namen verdient". So wurden z. B. Anfang der 2000er, als DJ-taugliche CD-Spieler auf den Markt kamen, die CD-DJ's belächelt - "ein richter DJ hat Vinyle!" Einige Jahre später waren dann CD-DJ's ebenfalls akzeptiert, aber die neue MP3-Technik belächelt. Mittlerweile entwickelt sich der Laptop (und evtl. ein DJ-Controller dazu) zum Haupt-Arbeitswerkzeug des DJ's.

Und jetzt kommt das für Alleinstellungsmerkmal der klassischen "Webradios":
- Ein Kommunikationskanal zu seiner Community. Ach was sag ich - überhaupt eine Communityplattform. Und diese zu betreuen. Neuer Hörer, neuer User? Begrüßen, Namen nennen, je nach Situation sogar im STream (scheiße, deine 20 Zuhörer werden dadurch nicht ausschalten, wenn du ZWISCHEN den Titeln mal jemanden begrüßt). Chat, Forum, Twitch, Reddit, Onsite, Off-site, ganz egal: Es muss betreut, gepflegt und eingebunden werden in *jede* Sendung. Sonst ist es doch nur Kirmes oder, wenn man qualitativ gute Streams hinlegt, trotzdem nichts anderes als ein klassisches Radio.
Webradio war schon immer abhängig von der engen Verzahnung von Community und Radio.
Also mich als Hörer etwa hat dieser Community-Gedanke nie interessiert. Für mich war das Medium Webradio eigentlich immer nur ein Medium zum Kennenlernen neuer Musik eher abseits des Mainstreams. Ich war immer auch an den eher "DIY"-orientierten Leuten interessiert, und die großen Sender spielten das einfach nicht.

Schon vor 10 Jahren haben wir hier im Forum ZURECHT gesagt: Webradio ist MEHR als nur der pure WILLE und ein bisschen Programm-Geklicke. Mit Recht wurden Leute, die ihre Radingens (tm) hier vorstellten, abgestraft mit Häme und manchmal auch, wenn sie absolut uneinsichtig waren (wie leider so häufig, weil es ja deren "Herzblut" war, was sich als halbherzig und schlecht herausstellte), Spott. Und noch immer wird das kritisiert? Shame on you, die Leute, die hier Zig Jahr Erfahrung haben, haben schon so manchem engagiertem und höflichen Forenteilnehmer, der um Hilfe bei "seinem" Projekt gebeten hat, nachhaltig weitergeholfen. Manche kamen aber auch her und erwarteten (neben kostenloser Werbung) eben eine Lösung von uns - oder wollten gelobt werden, wie toll sie so ein Zeug hier zusammengeklickt haben:
1634997897175-png.22259

Über den Slogan "Vergiss den Alltag und hab einfach Spass!!!" findet man den Sender über Google sofort:
In meinen Augen ein klassisches 90er-Retro-Design. Das Programm lasse ich jetzt mal laufen. Moderation und Musik wirken im Moment allerdings stark übersteuert.

Mainstream geht im Webradio nur (noch), wenn du schon ordentlich Community drumherum hast und die Charts- und Schlager der 90er bis aktuell nur Beilage sind.
Wobei Mainstream sich ja gerade dadurch auszeichnet, dass es VIELE Lehute gerne hören. Ansonsten wäre es ja kein Mainstream.

Hab jetzt extra mal nur 2 Beispiele rausgesucht, die beide Sendungen im Plan haben. Man kann das sicher endlos fortführen, oder eben auch nicht, weil der Sendeplan vieler Radinger so aussieht:

MontagDienstagMittwochDonerstagFaitagSamstSonntag
8-12
Auto DJ
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Auto DJ
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Auto DJ
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16-18 Der Andi mit den Schlagern16-18 Der Andi mit den Schlagern16-18 Der Andi mit den Schlagern16-18 Der Andi mit den Schlagern16-18 GEHEIMNIS!!!!1116-18 GEHEIMNIS!!!!1116-18 Der Andi mit den Schlagern
18-22 Openend Auto DJ18-22 Openend Auto DJ18-22 Openend Auto DJ18-22 Openend Auto DJ18-22 Openend Auto DJWunsch und Gruß Nacht mit dem ANdi und allen!18-22 Openend Auto DJ

Zu Anfang sieht ein Sendeplan eines reinen Hobby-Radios praktisch immer so aus - weil es ja oft nur 1-3 Leute sind, die miteinander befreundet sind so einen Sender ins Leben rufen. Jedoch spricht sich der Sender dann lediglich im eigenen Verwandten- und Freundeskreis herum, sodass keine weiteren Moderatoren/DJ's hinzu kommen können. Für solche Programme - egal wie gut - scheint in der Öffentlichkeit kein Markt da zu sein.

- Seriös bedeutet eine funktionelle Webseite mit Konzept, die einfach zu bedienen ist, relevante Informationen liefert und mich nicht mit Klickibuntishit erschlägt
- Seriös bedeutet ein Sendekonzept
- Seriös bedeutet, eine Community aufzubauen und zu pflegen und diese einzubinden in die Sendungen
- Klickibunti kann auch ein Retro-Design meinen, siehe oben.
- Was meinst Du konkret mit einem Sendekonzept?
- Wie ich schon mal anmerkte, bin ich ich z. B. nicht unbedingt an irgend einer Community interessiert, sondern will mitunter einfach nur neue Musik kennen lernen aus Genres, die von den großen Sendern nicht mehr bedient wird.

- Technisch in allen Bereichen (Web, Server, Audio, Video) wenigstens Semi-Professionell aufgestellt zu sein.
Teilweise ist da sicherlich noch Luft nach oben - wobei man natürlich immer berücksichtingen muss, dass es sich um ein reines Hobby-Projekt handelt.

Du kannst dir vielleicht in deine 2-TzImmer Wohnung kein Studio bauen, aber dann nutz doch bitte wenigstens nicht dein Gamingheadset und schlechte mp3-rips aus den 2000ern, die durch einen supertollen SAM (oder andere Programme) Effektfilter jagst. Das klingt scheiße. Du klingst scheiße. Du siehst scheiße aus . Das ist dann eben auch Scheiße.
Gaming-Headset ist tatsächlich dämlich. Ein Shure SM58 etwa kostet gut 100 € und hält jahrzehntelang - sowas ist z. B. eine sinnvolle Investition fürs Hobby.
Was ist mit "schlechten MP3-Rips aus den 2000ern" gemeint? 128 kbit/s ist seit 20 Jahren der de-Facto-Standard. Und da klingt ein Rip heute nicht anders als damals.

Das Problem liegt woanders: Der eigene Bekanntenkreis achtet weniger auf die Qualität (er hört ja nur, weil er den Moderator persönlich kennt), beschwert sich also nicht. Der Moderator bekommt also keine Rückmeldungen von "externen" Hörern, denn die hören sowieso nicht.

früher gab sogar das SC Verzeichnis etwas her. Oder Live365. Oder oder. Dann kamen die Amateure, die einfach aus Kacke Geld machen wollten (und ich rede nicht vom Lokalradio Marke Antenne XYZ, lach).
Mit Webradio ließ sich doch noch nie Geld verdienen. Das ist einfach ein Hobby.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo sind eigentlich Rebstock und Guess, wenn man sie braucht?
Mönsch @ForenKater, du wieder hier, ich bin ja total begeistert!
Ist doch klar, dass ich erscheine wenn du rufst.

Du hast (meiner bescheidenen Meinung zufolge) Tondose vergessen, der Held meiner frühen Radiotage, ohne den ich niemals auf den richtigen Radiopfad gefunden hätte.
Er hat leider (aus verschiedenen Gründen) dieses Forum verlassen und es blutet mir noch heute das Herz, wie seine großzügige Hilfsbereitschaft jedem (!) Amateur gegenüber mit Füßen getreten und arrogante Großkotzigkeit die eigentlich nötige Demut und Lernbereitschaft übertünchte.

Die interessanten Webradios gibt's, aber ich würde keines davon mehr hier abbilden, da das Forum doch oftmals wie ein Rudel hungriger Raubtiere agiert und alles in Stücke zerreißt.

Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber du bist seit 2013 hier angemeldet. Das ist zwar lange, aber in den radioforen wurde der Bereich der Webradio-Vorstellungen bereits 2009 geschlossen. Was dort stattfand, war geeignet, dem Forum insgesamt, aber auch seinem Ruf in der Radioszene zu schaden.

Das wurde zu einer Werbeplattform, statt dass ernsthafte Diskussionen entstanden. Radiobetreiber reagierten aggressiv, und bei Gegenwind tauchte dann der Fanclub des Radios hier auf, um Stimmung zu machen - lange, bevor der Shitstorm offiziell erfunden war.

Natürlich wurde den radioforen das Siegel angeheftet, es würde nur kritisiert - von den Kritisierten, die beleidigt Stimmung zu machen versuchten.
Woran lag das?
Es wurden einfach viele schlechte Radios vorgestellt. Die guten waren in der Minderheit, und Lob wurde nun mal nicht so ausgeweidet wie die negative Kritik.
Es werden hier auch keine Siegel vergeben, obwohl das tatsächlich mal an die Betreiber als Wunsch herangetragen wurde. Das ist natürlich gepflegter Unsinn (Jury, Bewertungsmaßstab).

Liefer uns empfehlenswerte Radios, und sie werden nicht in der Luft zerrissen.
Du stellst die radioforen-Schreiber dar, als hätten sie nichts besseres zu tun als Webradios niederzumachen. Das Gegenteil ist der Fall: Wir hungern nach guten Radios, um endlich mal angenehme Abwechslung zu hören zu bekommen.

Wenn der ForenKater ein Radio findet, das seiner würdig wäre: Sagst du mir bitte Bescheid? Ich würde prompt wieder anfangen zu senden.

Grüße mit dem Fellpflege-Handschuh 🐱
 
Ach ja Webradios. Wie viele Webradios außerhalb von Laut FM gibt es übrigens noch?
Überraschend viele. Nur lässt sich über deren Qualität - auf welcher Ebene auch immer - trefflich streiten.

Laut FM fördert einen bemerkenswerten Trend, den wir aber schon vergleichbar in der Hoch-Zeit der Webradios beobachten konnten: Man trennt sich vom bisherigen Sender aus vielfältigen Gründen und sendet dann aber als Einzelkämpfer|in bei Laut FM auf der angeblich eigenen Station.
Während früher Moderator|inn|en oder sogar Gruppen zu anderen Sendern wechselten bzw. im Extremfall ein neues Radio eröffneten (welches dann auch nur eine Kopie des bisherigen war), so haben wir es nunmehr statt mit Gruppen mit lauter Einzelkämpfer|inne|n zu tun.

Dem entsprechend ist auch der Content: Vielleicht 4 Stunden pro Woche Liveprogramm, der Rest ist Automation, deren Musik ja bei Laut FM "einfach so" zur Verfügung steht. Bequemer geht's doch gar nicht.
Radio betreiben durch Nichtstun, aber hey, ich habe ein Webradio.

Ganz schlaue Betreiber|innen schließen sich mit anderen Betreiber|inne|n zusammen und bilden einen "Senderverbund", in dem sie sich ihre Inhalte zu bestimmten Zeiten gegenseitig aufschalten. Wieder andere versorgen in einer Livesendung gleich mehrere angeschlossene Stationen.
Da hätte man ja eigentlich auch wieder ein eigenes Radio gemeinsam eröffnen können, so wie früher.

Es ist das Abbild der Ego-Gesellschaft: Jede|r ist sich selbst der/die Nächste und lässt sich von anderen nichts sagen. Es fehlt der Wille, ein gemeinsames Projekt unter der Führung einer Person (oder eines Vorstandes, beim Verein) ebenso gemeinsam voran zu bringen.

Ein Kommunikationskanal zu seiner Community. Ach was sag ich - überhaupt eine Communityplattform. Und diese zu betreuen.
(...)
Chat, Forum, Twitch, Reddit, Onsite, Off-site, ganz egal: Es muss betreut, gepflegt und eingebunden werden in *jede* Sendung.
Da bin ich skeptisch. Mit der Zahl der Rückkanäle wird es auch stressiger.
Es sollte darauf ankommen, wie diese Community gepflegt wird.

Als Vertreter der "alten Schule" sage ich: Erst die Sendung, dann das Drumrum. Ein|e Moderator|in hat die Aufgabe, seine bzw. ihre Sendung zu fahren, und zwar ordentlich. Das ist, wenn man es richtig macht, schon genug Arbeit, auch wenn die Ausspielsoftware einen mittlerweile hervorragend dabei unterstützt.
Erst dann kümmere ich mich um z. B. um den Chat.
In dieser Beziehung sind die interaktiven Hörer|innen recht anspruchsvoll und fühlen sich (zu) schnell vernachlässigt, wenn man nicht umgehend reagiert.

Kommen dann noch weitere "Störfaktoren" hinzu, könnte - nicht: muss - die Qualität der Sendung durch Ablenkung und Stresspegel steigen.
Beispiele:
  • Es wurde mal gefragt, wie man WhatsApp-Audio spontan ins Programm einbinden könne.
  • Manche Moderator|inn|en erachten es für selbstverständlich, parallel zu ihrer Sendung im TeamSpeak zu diskutieren.
  • Ein Fall ist mir bekannt, da hat ein Moderator während der Sendung ein Online-Spiel gespielt ("gezockt").
  • Ein Radiosender hat seinen Fokus derart auf twitch (oder einen anderen Videokanal) verlegt, dass der Audiostream mittlerweile vollkommen in den Hintergrund gerückt ist. Die ersten fünf bis zehn Minuten nach einem Moderatorenwechsel vergehen damit, Audio und Video live, für alle Zuhörer|innen hörbar, synchron zu bekommen, und der Rest der Moderation bezieht sich dann überwiegend auf das optische Geschehen. Hört man hingegen nur den Audiostream, der fast schon nicht mehr ordentlich gepflegt wird, ist man, wie es heute so schön gesagt wird, lost.
Es ist ja erfreulich und bemerkenswert, wie viele Multi-Tasker sich mittlerweile auf dem Gebiet tummeln zu sein scheinen, aber die Neurowissenschaft spricht da eine andere Sprache. Für mich ist es Konzentrationssache genug, die Sendung zu fahren, den Bildschirm mit allen informativen Elementen im Blick zu haben und zugleich ein ordentliches Produkt abzuliefern.
Alles andere drumrum soll mir doch bitte ein|e Assistent|in zurufen bzw. moderationsfertig anliefern. Im günstigsten Fall ist das eben Freund oder Freundin mit dem gleichen Herzblut für das Hobby.

Ob der SAM nun eine Raubkopie ist oder legal erworben wurde, weiß ich als Hörer eines solchen Senders nicht.
Ich stimme dir insoweit zu, als allein das hörbare Ergebnis bewertet werden sollte. Und ich kann mich an Sendungen erinnern, die mit SAM und einem günstigen Headset gefahren wurden und auf jeden Fall einen "Wow!"-Effekt auf mich hatten. Das streite ich gar nicht ab.

Nur: Wer seine Energie in gecrackte Sofware und geklaute Musik steckt und sich einen Dreck um Lizenzen und Urheberrechte schert, dem spreche ich die Liebe, das Herzblut und ein hörbares Engagement im Sinne der Hörer|innen ab. Da geht es gar nicht mehr um die gute Sendung selbst.

Für mich war das Medium Webradio eigentlich immer nur ein Medium zum Kennenlernen neuer Musik eher abseits des Mainstreams. Ich war immer auch an den eher "DIY"-orientierten Leuten interessiert, und die großen Sender spielten das einfach nicht.
Ich bin der Überzeugung, dass es diesen Hörertypus auch heute noch gibt. Er (der Typus, kein Gender!) tritt nur eben nicht so laut auf, auch in Chats nicht. Daher wird er von den meisten Radios und Moderator|inn|en nicht so umgarnt.
Er gerät viel zu schnell aus dem Fokus, und das ist der Kardinalfehler vieler Webradios. Durch Community und Chat entsteht eine Echokammer bzw. Filterblase, die eine offene Weiterentwicklung des Radios blockiert.

Diese|r unbekannte Hörer|in, von dem man mangels Rückleitung nichts weiß, das ist doch das Salz in der Suppe.
In älteren Beiträgen von mir wirst du die Forderung finden, die Anzeige der Hörer|innen|zahl während der Sendung auszuschalten. Wenn du auf UKW sendest (und sei es nur für eine Funzel), erfährst du es live ja auch nicht.
Wer nun feststellt: Hörer|innen|zahl = Anzahl der Chatter|innen, der bzw. die sendet für seine/ihre Radiofamilie und dessen Programm wird dadurch erfahrungsgemäß für externe Hörer|innen uninteressant. Du gehst ja auch nicht in eine Gastwirtschaft und setzt dich einfach so an einen Stammtisch hinzu.

Ein Radio sollte immer einladen, dabei zu sein, ohne zwingend zur Aktivität aufzurufen. Wenn dein Programm darauf ausgerichtet ist und eben nicht nur auf besagten Stammtisch, wird es auch für andere Hörer|innen interessant. Zwar nicht sofort ab der ersten Sendung oder ab der Umstellung, aber eben auf Dauer.
Soll heißen: Öffne deinen Stammtisch bzw. lasse ihn gewähren, aber es geht auch ohne.

Bei der Gelegenheit:

Neuer Hörer, neuer User? Begrüßen, Namen nennen, je nach Situation sogar im STream (scheiße, deine 20 Zuhörer werden dadurch nicht ausschalten, wenn du ZWISCHEN den Titeln mal jemanden begrüßt).
Nein, da gehe ich nicht d'accord. Das ist dann doch wieder dieser Typ "Familienradio", auf das ich später nochmal zurückkomme.
Ich empfinde diese Art der Präsentation als einfach nicht mehr zeitgemäß.

Es gibt sicher intelligente Methoden, Hörer|innen namentlich zu erwähnen, aber das braucht schon ein gewisses moderatives Geschick, das vielen "Modis" augenscheinlich fehlt.

Exkurs:
Angenommen, jemand möchte neu mit dem Hobby "Radio" beginnen. Wo und, wichtiger, von wem kann er/sie das lernen? Woher wissen, wer ein|e gute|r Anleiter|in ist und wer nur ein Heißluftgebläse ist?
Ich wüsste spontan keine Antwort.
Exkurs Ende.

Ein Shure SM58 etwa kostet gut 100 € und hält jahrzehntelang - sowas ist z. B. eine sinnvolle Investition fürs Hobby.
Da sind sie wieder, diese aus der Hüfte geschossenen "Empfehlungen", die die Szene einfach nicht voran bringen - auch, wenn du dieses Mikrofon jetzt lediglich als Beispiel anbringst. Der Name ist, mal wieder, prominent gefallen.
Zu Unrecht, wie ich finde.
Auf dem technischen Sektor hat sich in den vergangenen Jahren so derartig viel getan, dass Ratschläge von anno tobak einfach nicht mehr sinnvoll sind.

Schon in älteren Beiträgen habe ich immer wieder dazu geraten, erst einmal die Bedürfnisse, die räumlichen und persönlichen Verhältnisse sowie das Budget des Rat suchenden Menschen abzuklopfen.

Im direkten Vergleich von vier dynamischen Mikrofonen ("shootout") brauchte es in meinem Fall bis zu zwanzig Tests (inkl. Popschutz-Varianten), um herauszufinden, wie ich im Radio gehört werden möchte.
Ergebnis: Ein Moderationsmikro, ein Sprechermikrofon (das auch als Gastmikrofon dienen kann) und eine Reserve für Notfälle. Das SM58 fiel hinten runter. Es passt einfach nicht zu meiner Stimme, ich höre mich damit nicht gut an. So etwas fällt aber nur auf, wenn man mich auch schon mal mit einem anderen Mikrofon gehört hat.

Umgekehrt habe ich neulich einen wirklich guten Moderator gehört, dessen Mikrofonwahl jedoch falsch zu sein schien. Weiterhin habe ich Kontakt zu jemand, den ich gerade von einem Mikrofonwechsel überzeugen möchte, um seine Stimme etwas präsenter "zu machen" (erscheinen zu lassen).

Und wenn neue Mikrofone auf den Markt drängen, geht die Hinterfragerei wieder von vorne los.

Merke: Es ist nicht immer der Preis und nicht immer die Marke, geschweige denn der Wandlertyp, die Bauform oder der vom Hersteller angedachter Einsatzzweck. ;)

Was ist mit "schlechten MP3-Rips aus den 2000ern" gemeint? 128 kbit/s ist seit 20 Jahren der de-Facto-Standard. Und da klingt ein Rip heute nicht anders als damals.
Rein technisch könntest du recht haben.
Dennoch dreht sich auch hier die Welt weiter.

Mittlerweile senden mehr Stationen als früher mit 192 kbps mp3, auch wenn das ausgesendete Signal so eine Bandbreite im Grunde nicht verdient hat. Oder man verwendet Opus mit niedrigerer Bandbreite, aber besserer hörbarer Qualität ((nicht nur) mobile Streams!). Da merkt man gewisse Sauereien.

Weiter: Vor 20 Jahren und sogar noch früher war Mp3gain das Allheilmittel für gleichmäßige Lautheit. Blöderweise wurde da gerne mit Fantasiewerten jenseits von gut und böse gearbeitet, was man der physisch veränderten Audiodatei dann mitunter auch angehört hat.
Mp3gain ist jedoch auf dem Stand von 2005 stehengeblieben und wird nicht mehr weiterentwickelt, während der ursprünglich von der gleichen Basis ausgehende Algorithmus - replaygain - stetig verbessert wurde und mittlerweile sogar das "prevent True Peak clipping" beherrscht.

Hinzu kommt, dass angesichts der Verfügbarkeit großer Datenspeicher zum erschwinglichen Preis FLAC für neue Rips zunehmend attraktiver wird. Aus heutiger Perspektive wird er mp3 zwar (noch?) nicht den Rang ablaufen und mp3 wird noch lange als ein Quasi-Standard angesehen werden, aber die digitale Audio-Welt befindet sich im stetigen Wandel. Verlustbehaftete Codecs dürften mittlerweile als grundsätzlich veraltet angesehen werden.

Natürlich kann man auf dem Stand von einem Shure SM58 und 128er mp3s stehenbleiben, aber man darf dann schon hinterfragen, ob man sich als Vorbild für den ernsthaft interessierten Nachwuchs, gleich welchen Alters, eignet.

Stell' dir mal vor, wenn die Boomer in Rente gehen und anfangen, Radio zu machen: Definitionsgemäß gelten sie zwar als Digital Immigrants, die jedoch nicht langwierig an neue Technologien herangeführt werden müssen, weil sie oftmals ein Berufsleben lang damit gearbeitet haben und zusätzlich über einen erweiterten Horizont verfügen, gepaart mit profundem Musikwissen.
Dann kannst du mit Technologien von vor zwanzig Jahren getrost einpacken.

Im Webradio sehe ich nach wie vor ein unausgeschöpftes Potenzial, und es werden zukünftig Betreiber|innen hinzukommen, die mit einem anderen Selbstverständnis ihrem Hobby nachgehen werden. Ich erkenne bereits erste interessante Entwicklungen und bin auf das hörbare Ergebnis gespannt.

Meinen nächsten Beitrag, sollte ich mich hier erneut so auslassen, schreibe ich wieder im generischen Maskulinum. Alle anderen dürfen auf andere Sender umschalten. 🤪
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meinte die Technologie der Schallplatte. Das MD 421 ist aus den Sechzigern, dessen Technologie wesentlich älter.

Was soll diese Äußerung, man könne mit Technologie von vor zwanzig „einpacken“? Gut, wenn Du bei Mikrofonen bleiben möchtest: Ein M 49 hätte ich gerne, kann ich mir nicht leisten, da überall gesucht und mit Edelmetall aufgewogen. Nachkriegstechnologie. Schallplatten: Mein Gott, wann hat denn der Berliner gelebt? Und mancher setzt gar die völlig veraltete Technologie ein, bei der ein mit Rost bestrichener Film von einer auf eine andere Spule gewickelt wird. (1940er.)

Einpacken? Verstehe ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was soll diese Äußerung, man könne mit Technologie von vor zwanzig „einpacken“?
Es bezog sich eher allgemein auf das Beispiel mit 128er mp3s von vor zwanzig Jahren und eben dem Shure SM58 als beispielhaftes Moderationsmikro für um die 100 Euro.

Angenommen, ich gehe in zehn Jahren in Rente (unwahrscheinlich) oder werde vorher frühverrentet, hätte bis dahin Webradio nur konsumiert und werde ob meines Unruhestandes nun ermutigt, selber als Moderator aktiv zu werden: Bei allem Respekt, dann sollten wir uns doch techn(olog)isch hoffentlich schon so weiterentwickelt haben, dass wir besagte Beispiele nur noch müde belächeln.

Schon heute würde ich diese Kombination keinem Neuling, gleich welchen Alters, nahelegen.
 
Wer seine Energie in gecrackte Sofware und geklaute Musik steckt und sich einen Dreck um Lizenzen und Urheberrechte schert, dem spreche ich die Liebe, das Herzblut und ein hörbares Engagement im Sinne der Hörer|innen ab. Da geht es gar nicht mehr um die gute Sendung selbst.
Ich kann aber als Hörer eines Senders nicht erkennen, ob die Sendung nun mit geklauter Software und Musik gefahren wird.

Diese|r unbekannte Hörer|in, von dem man mangels Rückleitung nichts weiß, das ist doch das Salz in der Suppe.
In älteren Beiträgen von mir wirst du die Forderung finden, die Anzeige der Hörer|innen|zahl während der Sendung auszuschalten. Wenn du auf UKW sendest (und sei es nur für eine Funzel), erfährst du es live ja auch nicht.
Einerseits richtig... Auf UKW weißt Du zwar nicht, ob gerade 500 oder 10.000 Hörer zuhören. Was man aber mit ziemlicher Sicherheit weiß, ist dass ÜBERHAUPT eine größere Anzahl an Hörern da ist. Das Problem beim Webradio ist doch, dass es letztlich keinen Sinn hat, permanent viel Geld für den Server und an GEMA & GVL abzudrücken, wenn dann wirklich niemand (oder so gut wie niemand) zuhört. Von daher ist insbesondere am Anfang ein Blick auf die Hörerzahlen wichtig. Sobald eines Tages die Hörerzahlen tatsächlich mal (hypothetisch) auf einen etwas höheren Wert steigen sollten, kann man ja die Hörer-Anzeige ja ausschalten - ob nun 50 oder 300 Hörer da sind, ist ja egal. Aber für permanent 0-5 Hörer - der eigene Freundeskreis inklusive - lohnen sich Aufwand und Gebühren einfach nicht.

Angenommen, jemand möchte neu mit dem Hobby "Radio" beginnen. Wo und, wichtiger, von wem kann er/sie das lernen? Woher wissen, wer ein|e gute|r Anleiter|in ist und wer nur ein Heißluftgebläse ist?
Ich wüsste spontan keine Antwort.

Im Bergischen Land z. B. hier: www.kilowatt-radio.de. In anderen Regionen gibt es vergleichbare Einrichtungen.

Zur Empfehlung "Shure SM58":
Da sind sie wieder, diese aus der Hüfte geschossenen "Empfehlungen", die die Szene einfach nicht voran bringen - auch, wenn du dieses Mikrofon jetzt lediglich als Beispiel anbringst. Der Name ist, mal wieder, prominent gefallen.
Zu Unrecht, wie ich finde. Auf dem technischen Sektor hat sich in den vergangenen Jahren so derartig viel getan, dass Ratschläge von anno tobak einfach nicht mehr sinnvoll sind.

Das SM58 ist in der Tat alt, und es gibt auch sicherlich Modelle, die zu mancher Stimme individuell besser passen. Aber die Qualität spricht schon für sich, ansonsten würde sich dieses Mikro nicht seit über 50 Jahren unverändert auf dem Markt halten. Und i.d.R. kann man damit jede Stimme passabel übertragen. Notfalls regelt man halt am EQ ein bisschen nach.

Mittlerweile senden mehr Stationen als früher mit 192 kbps mp3, auch wenn das ausgesendete Signal so eine Bandbreite im Grunde nicht verdient hat.
Zumal das voraussetzt, dass die MP3's dann auch in 192 encodiert sind.

Natürlich kann man auf dem Stand von einem Shure SM58 und 128er mp3s stehenbleiben, aber man darf dann schon hinterfragen, ob man sich als Vorbild für den ernsthaft interessierten Nachwuchs, gleich welchen Alters, eignet.
Naja, wie erwähnt hält sich das SM58 immer noch auf dem Markt und wird bislang nicht von anderen Mikros vom Thron gestoßen.
Beim Thema "128er MP3's" hat ein Neueinsteiger immer das Problem, dass seine Musiksammlung über die Jahre und Jahrzehnte immer weiter wächst, und irgendwann besorgt man sich vielleicht die Neuheiten im jeweils aktuellen Format, aber den Altbestand stellt man irgendwann nicht mehr um; dafür ist es einfach zu viel. Und selbst heute erscheinen manche neuen Titel nur auf Vinyl. Am Ende hat man es dann doch mit immer wieder unterschiedlichen Formaten zu tun.

Stell' dir mal vor, wenn die Boomer in Rente gehen und anfangen, Radio zu machen: Definitionsgemäß gelten sie zwar als Digital Immigrants, die jedoch nicht langwierig an neue Technologien herangeführt werden müssen, weil sie oftmals ein Berufsleben lang damit gearbeitet haben und zusätzlich über einen erweiterten Horizont verfügen, gepaart mit profundem Musikwissen.
Dann kannst du mit Technologien von vor zwanzig Jahren getrost einpacken.

Nun, man kann natürlich eine Vinyl-Neuerscheinung in 320 kbit/s encodieren. Das verbessert natürlich die Klangqualität nicht (die Dynamik einer Schallplatte ist halt begrenzt). Einzig verbraucht die Datei mehr Speicherplatz.

Im Webradio sehe ich nach wie vor ein unausgeschöpftes Potenzial, und es werden zukünftig Betreiber|innen hinzukommen, die mit einem anderen Selbstverständnis ihrem Hobby nachgehen werden. Ich erkenne bereits erste interessante Entwicklungen und bin auf das hörbare Ergebnis gespannt.
Ich sehe hier, wie bereits erwähnt, keine Entwicklung mehr. Das "normale" Publikum da draußen interessiert es einfach nicht.

Es fehlt der Wille, ein gemeinsames Projekt unter der Führung einer Person (oder eines Vorstandes, beim Verein) ebenso gemeinsam voran zu bringen.
Das Problem ist doch: Man muss diese Leute erst mal finden... Die Wahrscheinlichkeit, dass sich nämlich im eigenen Bekanntenkreis zufällig jemand dafür interessiert, geht gegen null. Und Facebook-Gruppen etc. sind hier auch nicht wirklich zielführend: Zu viele Leute sind da unterwegs, die sich vorstellen könnten, so was mal zu machen, dann aber beim konkreten Einstieg vom erforderlichen Zeitaufwand erschlagen werden. Folglich kontaktiert man besser die örtlichen Bürgerfunk-Radiowerkstätten. Dort kümmern sich ausgebildete Medientrainer um die Organisation, dort sind schon andere interessierte Radiomacher, und man erreicht auf einen Schlag viele hundert oder gar tausende Hörer, weil man auf einem Sender ist, der bereits etabliert ist. Ein Webradio müsste sich erst mal bekannt machen - für Privatleute mit begrenzten Werbebudgets praktisch unmöglich.
 
Puh, sehr viel Input und zugegeben, ein, zwei Aspekte in meinem TO sind sicher auch mit ein wenig (....) Polemik gefüllt. Auf zwei, drei Dinge möchte ich gerne eingehen.

Du hast (meiner bescheidenen Meinung zufolge) Tondose vergessen, der Held meiner frühen Radiotage, ohne den ich niemals auf den richtigen Radiopfad gefunden hätte.

1. Tondose!?
Sie haben die Dose recycelt?! Neeeeeeeeeeein!

Wie gesagt, das kann tatsächlich ein gewolltes Retro-Design sein.

2. Das sog. "RETRO" Design
Ein RETRO Design muss nicht Klickibunti sein. Und wen willst du, selbst wenn es volle Absicht ist, mit einer technisch schlecht gemachten + optisch (auch in den 00ern schon!) grausamen Seite ansprechen?
Nein. So ein Design war schon früher Mist, ist heute nicht besser und sagt dann mMn auch schon eine Menge dazu aus, was im Stream stecken wird.

Ob der SAM nun eine Raubkopie ist oder legal erworben wurde, weiß ich als Hörer eines solchen Senders nicht.

3. Raubkopien, gerippte Musik usw.
Es war in den Anfängen bei den "kleinen" - aber auch manch talentierten größeren - Usus, sich SOftware und Musik illegal zu organisieren (WIE? ICH KANN DOCH NICHT SO VIEL MUSIK KAUFEN UND SELBER RIPPEN!!111elf). Das Webradio entwickelte sich aus Piratensendern, insofern auch irgendwie verständlich, wo die Einstellung herkam. Viele sehr junge Leute mit sehr wenig Geld. Nachvollziehbar (aber nicht ok, das will ich damit nicht sagen). Wenn du dir also Webradinger und Klickibuntis angeschaut hast, wärst du zu 90% (educated guess :D) auf Raubkopien etc. gestoßen.



Da bin ich skeptisch. Mit der Zahl der Rückkanäle wird es auch stressiger.
Es sollte darauf ankommen, wie diese Community gepflegt wird.

4. Zum inhaltlichen und dem, was ein Webradio haben sollte - und was nicht

Ich bin - entgegen Rebstocks Meinung, die ich sehr schätze! - der Meinung, ein Webradio (welches als Zielgruppe von vornherein klassisch die Unterhaltung einer Community hat), sollte auch auf die Grundelemente wie Chatbespaßung und interaktive Hörerbeteiligung setzen. Sonst unterscheidet es sich nicht vom normalen Radio. Wfür ein Webradio, wenn ich das auch bei den unzähligen Digitalen oder im klassischen Radio kriegen kann? Selbst Sender wie der WDR binden inzwischen häufig WhatsApp Nachrichten etc. in ihre Moderationen ein, was ich als sehr modern und aufgeschlossen gegenüber der Community empfinde. Auch klassisch beim Duschen und Autofahren.

- MMn darf nicht auf Hörerinteraktion, gelegentliche Einbindung des Chatverlaufs, Sprachnachrichten/Anrufe usw. verzichtet werden. Und zwar zu einem höheren Anteil, als im klassischen Radio. Okay, man kann und vielleicht sollte man es auch konzeptionell in Sendeslots packen, damit die Hörer, denen das nicht so gefällt, dann eher nicht einschalten (und andersrum). Klar, ich denke auch, eine Hilfe muss her, die ggf. vor-sortiert, filtert und aufbereitet. Aber da sollte es ja bei einem ambitionierten Projekt ja nicht dran scheitern.

OT: Was ich in meinen jüngeren Jahren mit 2 Röhrenmonitoren, guter Vorbereitung der Sendungen / Playlist usw. und sehr viel spontanem, kreativem Arbeiten hinbekommen habe, können sich manche hier wohl nicht vorstellen. Ich nenne es mal „naive“ Herangehensweise, die zumindest in meinem Fall zu Lerneffekten und einer selbständigen Entwicklung ins Positive geführt haben. Ich und viele meiner Mitstreiter, die ich dann an die Hand nahm, haben es aber geschafft, zumindest als die Hörerschaft noch klein war (sagen wir um 15-30 im Schnitt), das auch alleine zu managen - ohne BeisitzerIn. Ab 150-200 ging das nicht mehr alleine, da haben sie dich nur noch zugeschmissen mit Wünschen, Grüßen usw. Und einen Chat dauerhaft ablesen sollte man ja dann auch nicht ;), da haben selbst die härtesten Chat-Radio Fans nichts von.

Und noch was.

Laut FM fördert einen bemerkenswerten Trend, den wir aber schon vergleichbar in der Hoch-Zeit der Webradios beobachten konnten: Man trennt sich vom bisherigen Sender aus vielfältigen Gründen und sendet dann aber als Einzelkämpfer|in bei Laut FM auf der angeblich eigenen Station.

Ja. Und das ist schade. LautFM macht es aber auch einfach, ähnlich wie Twitch, „on air“ zu gehen. Du brauchst nicht viel, die technische und Bedien-Hemmschwelle ist gering. Im Grunde ist das sogar ein Markt, wo sich einzelne Moderatoren empfehlen, wenn man mal an die Gründung eines neuen Senders ginge. Aber sowas hat der ForenKater nicht im Kopf.

Oder? ODER?

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Gaming-Headset ist tatsächlich dämlich. Ein Shure SM58 etwa kostet gut 100 € und hält jahrzehntelang - sowas ist z. B. eine sinnvolle Investition fürs Hobby.

Ja, Hardware.. Ach weißt du, es gibt schlechte, durchschnittliche und gut geeignete Hardware. Es gibt gute Onboardsoundkarten / Mainboards, es gibt schlechte. Ich denke, die Hauptsache ist, die Stimme wird nicht durch tausend Filter und Rauchunterdrücker gejagt, klinge natürlich. Das geht schon ab 20-30 Euro aufwärts. Ich habe zB gerade für Aufzeichnungen ein SUDOTACK angeschafft. Gibt es bessere? Sicher, aber ohne passende Studioumgebung oder auf Hörerseite, entsprechende Ausstattung, wird man zu einem 150 Euro Gerät erstmal keinen Unterschied feststellen. Ich klinge gut damit, das ist es, was zählt.

Zu Anfang sieht ein Sendeplan eines reinen Hobby-Radios praktisch immer so aus

Nein, stimme ich dir nicht zu. Wieso den Webseitenbesuchern lauter "AUTO DJ" Sendeplätze geben? Muss ich überhaupt 24/7 beschallen? Dafür hat es Spotify und Co. Also entweder fahre ich Wiederholungen oder ich lasse den Plan leer. Und wenn ich schon unbedingt eine Automation fahre, dann muss ich doch nicht so einen riesigen, leeren Sendeplan präsentieren. Ich hebe doch hervor, was live passiert, wo ich den Fokus haben möchte, nicht das Füllmaterial.

Ich merke wieder, ein Forum ist in dieser Form für eine inhaltliche Diskussion ungeeignet. Überblick geht verloren. Ich würd ja gerne mal zu einer Live-DIskussion im Podcastformat oder als Twitter Stream oder so aufrufen. Hier sind so viele schlaue Köpfe, wenn da nicht mal was brauchbares bei rumkäme...
 
Bevor ich en détail auf verscheidene Aspekte eingehe:

Ich merke wieder, ein Forum ist in dieser Form für eine inhaltliche Diskussion ungeeignet.
Dem möchte ich widersprechen, denn auch Jahre später werden immer wieder interessante Aspekte von Neulingen in der Szene gefunden und aufgegriffen. Das im Forum geschriebene Wort ist gegenüber Chats, Streams und Podcasts schlicht konkurrenzlos.

Dass eine Diskussion auch mal ausufern kann (und darf), zeigt doch nur die nach wie vor große Bandbreite zwischen richtig und falsch, schwarz und weiß, gut und schlecht.
 
Dem möchte ich widersprechen, denn auch Jahre später werden immer wieder interessante Aspekte von Neulingen in der Szene gefunden und aufgegriffen. Das im Forum geschriebene Wort ist gegenüber Chats, Streams und Podcasts schlicht konkurrenzlos.
Ich finde, bei solchen Themen, die schnell in verschiedene Unterthemen führen, fehlt es dem linearen Forum an Übersicht. Eine optionale Threaded-View (wie bei heise) wäre da sicher nicht schlecht. Aber ich diskutiere eben auch sehr gerne "Live" - bin halt mehr der Sprecher. ;)
 
Was ist denn mit Campingradio? Hört sich sehr seriös an und sendet nur über Web
Gerade mal reingehört und angeschaut. In der Tat jedenfalls kein schlechter Ersteindruck. Und schön was für die Nische.

Audio ist so 6/10: Hört sich entweder tot-compressed an, oder der EQ dreht am Rad. Oder irgendein "Crystalizer". Think Twice von CD besteht aktuell jedenfalls aus vielen Zischlauten.

Was mich immens stört: Die Ladeanimation der Seite braucht viele Sekunden, bis eine neue Seite angezeigt wird. Nach 3 Mal klicken, um den Sendeplan zu durchstöbern, keine Lust mehr.
Udo soll lt. Sendeplan dran sein, habe ihn noch nicht gehört.

Inhaltlich stört mich auch hier der Sendeplan. Auf den ersten Blick: Jeden Tag gleich. Keine Namen der Moderierenden zu erkennen und ohne (nervig!) zu klicken, auch nicht absehbar, was da so läuft.

Zum Thema: Nette Idee, aber bis auf eine recht random wirkende Zusammenstellung von News sehe ich keinen Bezug zum Campen 🤷‍♂️. Europawetter mit Durchschnittswetter für Reiseländer ("In Italien ist es heute trocken bei 20°") ist nicht hilfreich. Dafür schaltet man doch auch kein Webradio ein, wenn es denn nicht sehr lokal ist. Außerdem aus der Dose gekauft und wennn selbst gesprochen, dann wie eine Sprachsynth... So sieht es leider auch mit den Jingles, Teasern etc aus. Schon ganz gut technisch produziert, die Voices hören sich aber leider aus der Dose an. Wie eine Google Maps Naviansage.

Ich würde mir inhaltlich einen klareren Bezug zum Camping wünschen, VIEL mehr Content, Ratgeber, Tipps ,Tricks, saisonale Berichte, Sparten (Campen mit Familie, mit Mobil, mit Camper, Camper mieten, mit Hund, etc. pp. Wenn schon Urlaubsradio, dann richtig.

Höre jetzt 10 Minuten und habe keinen Moderator entdecken können. Die Sendung "Am Morgen" ist glaube ich unmoderiert, ab 10.05 sollte aber ein Udo auftauchen, keine Spur. Unprofessionell. UDO WO BIST DU

Ein Radio, dass eine gute Musikauswahl hat, eine (bitte optimieren) nicht so schlechte Webseite, ein Nischenthema, das heutzutage gut funktionieren könnte. Da muss aber mMn noch viel passieren - inhaltlich und technisch. Aber good start.


Aber ich habe viel gemeckert und Profis würden noch mehr finden - unter dem Strich WESENTLICH besser als alles oben diskutierte.
 

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Was ich gehört hatte ist, das fast immer um die halbe Stunde (z.B. 9.30 Uhr) ein Campingbericht gebracht wird. Und das garnicht so uninteressant wie z.B Camping mit Hund etc.
 
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