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Gigi D'Agostino: Song-Verbot und Platz 1 der Download-Charts

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Der Radiotor

Benutzer
Die Club-Version von "L'amour toujours" gehört seit gut 20 Jahren zu einem Garant auf jeder Party.


Seit - freilich erstmals im Osten - Vollpfosten zur Melodie ausländerfeindliche Parolen gröhlen (typische TikTok-Herdentier-Nummer, einer fing an und alle Deppen auf jeder Dorfparty machen es nach), steht der Song aber im Verruf - und einige Clubs und Organisatoren von Volksfesten wie dem Münchner Oktoberfest wollen ihn nun sogar verbieten.

Immerhin ist der Song, den die Deppen inzwischen als "neue Nationalhymne" und "Soundtrack der Remigration" sehen, inzwischen wahrhaftig Nummer 1 der itunes Download-Charts und dürfte sich wohl bald auch in den offiziellen Charts dort befinden.


Und auf Platz 2 die lange Version davon
:-)


Gut, das Phänomen gab es ja schon immer (Jeanny - Falco lässt grüßen), und ein etwaiges Verbot dürfte das noch beflügeln.

Da sieht man aber auch: Irgendwas läuft in der Jugend derzeit schief, die AfD ist hier ja auch die beliebteste Partei, da passt das. Ich glaube aber, es hat auch mit dem erhobenen Zeigefinger aus der Politik zu tun. Wenn alle sagen, dies und das darf man auf keinen Fall machen und es ist böse, animiert es doch in der Pubertät gerade dazu...
 
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Veranstalter haben das Hausrecht. Das war schon immer so. Und wenn sie bestimmte Titel auf ihren Veranstaltungen nicht hören möchten, ist das ihr gutes Recht. Damit ist der Titel aber mitnichten verboten! Das ist meilenweit entfernt von einem wie auch immer gearteten Verbot. Und wie schon ganz richtig erwähnt, gab es derartige Phänomene schon immer. Parteien wie der AfD spielen die Leute in die Hände, die von Verboten schwadronieren, wo es gar keine gibt.
Einen Titel perse verbieten, geht in Deutschland überhaupt nicht. Das geht nur wenn ein Verstoss gegen geltende Gesetze vorliegt, sprich Gewaltverherrlichung oder ähnliches. Und das ist hier nicht mal im Ansatz der Fall. Man kann Musik in der Regel lediglich aus Gründen auf den Index setzen lassen. Damit ist er aber ebenfalls noch nicht verboten, sondern darf lediglich Minderjährigen nicht mehr frei zugänglich gemacht werden. Paradebeispiele gefällig? "Der nette Mann" von den Böhsen Onkelz oder das gesamte Album "Ab 18" von den Ärzten. Beide standen viele Jahre auf dem Index, verkauften sich aber trotzdem wie verrückt.
 
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Gut, das Phänomen gab es ja schon immer (Jeanny - Falco lässt grüßen), und ein etwaiges Verbot dürfte das noch beflügeln.
Schon, aber man muß doch ziemlich deutlich unterscheiden zwischen einer gezielten Provokation vonseiten des Künstlers und der Aneignung eines Titels durch das Klientel.

Da sieht man aber auch: Irgendwas läuft in der Jugend derzeit schief, die AfD ist hier ja auch die beliebteste Partei, da passt das.
Sagen wir mal: es wäre schön, wenn es tatsächlich nur die Jugend wäre ...

Ich glaube aber, es hat auch mit dem erhobenen Zeigefinger aus der Politik zu tun. Wenn alle sagen, dies und das darf man auf keinen Fall machen und es ist böse, animiert es doch in der Pubertät gerade dazu...
Nun ja - was für ein erhobener Zeigefinger? So wie ich das in den letzten Wochen verfolge, kommt der entschlossenste Zeigefinger derzeit eigentlich eher aus der konservativen bis aber-so-was-von-deutlich-rechten Ecke. Jetzt vielleicht mal abgesehen von diversen Geschichten aus der blauen Ecke, die aber durch die Bank selbst verschuldet sind.

Gruß
Skywise
 
die AfD ist hier ja auch die beliebteste Partei
ist sie nicht, das scheint nur so. Die zahlreichen Demos aus dem Januar und Februar zeigten da andere Zahlen. Abgesehen davon dürfen die meisten aus dieser Gruppe noch nicht einmal wählen, weil sie minderjährig sind.
Nun ja - was für ein erhobener Zeigefinger? So wie ich das in den letzten Wochen verfolge, kommt der entschlossenste Zeigefinger derzeit eigentlich eher aus der konservativen bis aber-so-was-von-deutlich-rechten Ecke.
Es gibt halt nunmal Dinge die richtig sind und andere die falsch sind. Da gibts doch nix zu diskutieren, ganz normale moralische "Regeln" wenn man so will, die jeder in nem guten Elternhaus im besten Fall schon in die Wiege gelegt bekommt. Und das verdrehen solche Leute, wie suf Sylt eben leider sehr gerne und definieren es in gefährlichen Kontexten für sich neu.
 
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Mal abgesehen vom Crossposting im Nachbarforum (Wer hat von wem abgeschrieben? Ist Frank K. dein Kumpel?), bleibt zunächst die Frage, ob es für diesen "Einschub":

...freilich erstmals im Osten...

eine hinreichend belastbare Quelle gibt. Ich habe von der Problematik mit Song erst aus den Nachrichten und aus Sylt erfahren. Lässt dich der Ursprung einkreisen und zurückverfolgen, oder ist das nur wieder Gespinne, welches ins Ossiland-Naziland-Bild passt?
 

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Ich würde gern ein "d" gegen ein "e" eintauschen. Gibt das mein Bonusheft her?

Und dann würde ich noch ein "dem" kaufen wollen und nach "mit" und vor "Song" einsetzen lassen.

Geht nicht? Ah ja, Bonusheft Scheiße. Ich hab noch Taler aus dem Schwarzwald! Fresspaket und so.
Nicht? Ah ja, habt schon den halben Keller voll damit...

Gut, dann leben wir halt fortan auch nur noch in einer "Okratie".
 
bleibt zunächst die Frage, ob es für diesen "Einschub":



eine hinreichend belastbare Quelle gibt. Ich habe von der Problematik mit Song erst aus den Nachrichten und aus Sylt erfahren.


Alles begann mit einem TikTok-Video aus MV, irgendwann 2023. Anfang dieses Jahres war das schon ein Skandal in Hessen, als Finanzamt-Lehrlinge auf einer Party zu diesem Song diese Parolen gröhlten. Und es gab und gibt nun zig andere Beispiele. Man kann es auch so sagen: auf so halbwegs jeder Dorfparty, wo der Song läuft, gibt es das Gegröhle zu der Nummer. Dokumentiert sind freilich nur die Insta- oder TikTok-Posts, und es gibt auch schon etliche Anzeigen bis hin zur Ermittlung durch den Staatsschutz.

Bleibt nur die Frage, wer diejenigen sind, die nun diesen Song erneut zur Nummer 1 gemacht haben: Diejenigen, welche ihn selber brauchen, um lautstark "Deutschland den...." mitzugröhlen, oder diejenigen, die ihn bisher gar nicht kannten und nur interessehalber runtergeladen hatten? Schaue ich mir die Kommentare zum Song bei YouTube an (nur noch die Remix-Version frei, bei der Single-Version hat man inzwischen die Kommentar-Funktion gesperrt), scheint es wohl eine klare Tendenz zu erstem zu geben...

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Mal abgesehen vom Crossposting im Nachbarforum (Wer hat von wem abgeschrieben? Ist Frank K. dein Kumpel?), bleibt zunächst die Frage, ob es für diesen "Einschub":
Die beiden sind identisch! Es scheint ihm nur peinlich zu sein, dort unter seinen diversen alten Namen aufzutreten, da er eigentlich verkündete, sich von dort zurückzuziehen. Von hier übrigens auch....
Man erkennt eh schon an der Art des Posts, von wem das kommt.
 
Sagen wir es mal so: Das solche Skandale auch immer einen gewissen "Mitnahmeeffekt" haben, ist ja nun nicht gerade etwas neues. Das war bei "Layla" und zig anderen Titeln ebenso. Das hat selbst bei Falcos "Jeanny" vor 40 Jahren schon funktioniert. Mache aus dem Song einen kleinen Skandal und deine Nummer 1 ist dir sicher. Nun kann man natürlich nicht "Jeanny" mit der Verunstaltung des Agostino-Hits vergleichen, schon alleine weil die Sachlage hier eine völlig andere ist. Aber das Prinzip sollte klar sein.
Der eigentliche Punkt ist doch, dass der Künstler selbst erst einmal nichts dafür kann, wenn ein paar Versprengte das Lied umtexten und das Ganze damit zum Skandal wird. Davon ab halte ich persönlich von solchen Verboten im Grunde relativ wenig, denn sie ändern unterm Strich ja nichts am Denken der Leute. Es wird niemand bekehrt, nur weil ein Song nicht mehr öffentlich aufgeführt werden darf.
Und was die Herkunft angeht: Erst MV, dann Hessen, Bergholz in Bayern, jetzt Sylt... ich habe die leise Befürchtung, dass das sonst übliche Ost-Bashing hier schlicht nicht aufgeht. Letztlich spielt es auch überhaupt keine Rolle, ob es nun in Sachsen, auf Sylt und in Hintertupflingen zuerst gegröhlt wurde. Es gibt da ein Problem für das eine Lösung her muss. Mit dem Finger auf die oder die oder die Landsleute zu zeigen, hilft da herzlich wenig und ändert auch nicht das Geringste am eigentlichen Problem.
 
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Davon ab halte ich persönlich von solchen Verboten im Grunde relativ wenig, denn sie ändern unterm Strich ja nichts am Denken der Leute. Es wird niemand bekehrt, nur weil ein Song nicht mehr öffentlich aufgeführt werden darf.
Dem möchte ich mich grundsätzlich anschließen, auch und gerade, weil ich mich in der letzten Zeit für eine Präsentation im Rahmen meines Abiturs mit der Fragestellung beschäftige, ob zum Beispiel die AfD verboten werden sollte. Und je mehr ich mich mit dieser Idee und ihren möglichen Folgen auseinandersetze, desto eher gelange ich zu der Überzeugung, dass das keine gute Idee wäre. Die Leute werden ja, salopp formuliert, nicht weniger rechts und blöde, bloß weil man diese Partei verbietet. Es ist ein bisschen so, wie wenn man den Konsum von Drogen auf dem Bahnhofsvorplatz verbietet. Die Konsequenz daraus ist nicht, dass die Junkies abstinent werden, sondern bloß, dass sie sich ihr Zeug halt irgendwo anders reinziehen. Aus diesen Überlegungen bin ich an sich auch gegen ein Verbot des Songs oder dessen Aufführung, insbesondere auch deshalb, weil gerade von rechts ja gern der Vorwurf kommt, es finde Zensur statt, man dürfe ja nichts mehr sagen und so weiter. Wenn man jetzt tatsächlich Verbote ausspricht, gewinnt dieses Narativ ja tatsächlich an Substanz, spielt also genau den Leuten in die Karten, gegen die man sich mit solchen Maßnahmen doch eigentlich zur Wehr setzen will. Um das Beispiel mit den Drogen auf diese Situation hier zu übertragen: Wenn man nun L’amour toujours verbietet, werden sich die Dumpfbacken höchstwahrscheinlich einfach ein anderes Lied kapern, das man dann in der Konsequenz auch wieder verbieten müsste und so fort. Damit wäre doch niemandem geholfen.
Hinzu kommt, womit wir dann auch wieder die Kurve zum Themenbereich "Musik" kriegen, dass man mit einem Verbot den Song, der ja nun wirklich nichts dafür kann, diesen Knallköppen überlassen würde. Misst man ihnen da nicht ein bisschen arg viel Bedeutung bei, wenn man ein Musikstück von 2001, zu dem schon Generationen von Jugendlichen Partys gefeiert und eine gute Zeit gehabt haben, jetzt nur noch damit verbindet, dass es von einigen Deppen für ihre Parolen missbraucht wird? Ich finde es allgemein immer schwierig, wenn Lieder verboten oder verschmäht werden, weil sie irgendwann mal jemand für seine Sache vereinnahmt hat. Dabei geht es mir nicht um Stücke, die explizit von und für solche Zwecke geschrieben wurden, sondern um solche, die es schon lang vor ihrer Vereinnahmung gab und die an sich nie etwas mit dem zu tun hatten, womit man sie heute gern verbindet. Ich glaube zum Beispiel, um mal eines der wohl prominentesten Beispiele aus dieser Richtung anzuführen, nicht, dass ein gewisser Herr von Fallersleben, als er 1841 einer Hayden-Komposition einen neuen Text verpasste, auch nur ahnen konnte, für welche Grausamkeiten das gut 100 Jahre später der Soundtrack sein sollte.
Andererseits: Dass man, indem man den Titel irgendwo öffentlich spielt, quasi dazu einläd, die instrumentalen Stellen mit dem furchtbaren Text zu versehen, kann es ja auch nicht sein. Und das wird unter Garantie wieder passieren, allein schon, weil sich Menschen in großen Gruppen sehr schnell mal zu Handlungen hinreißen lassen, die sie einzeln und bei genauerem Nachdenken nicht unterstützen würden. Ein Effekt, den sich schon die Nazis sehr zunutze machten. Den Titel auf Volksfesten und anderen Veranstaltungen, auf denen viele Menschen in gelöster Stimmung zusammenkommen, nicht zu spielen, ist also schon auch recht vernünftig.
Insgesamt würde ich sagen, dass es sinnvoll ist, auf diesen Klassiker unter den gegebenen Umständen zu verzichten, gleich verbieten muss und sollte man ihn aber meiner Ansicht nach nicht, das könnte ziemlich nach hinten losgehen.
 
Liebe Leute, nachdem ich hier soeben eine komplett indiskutable Wortwahl vorfinden musste, habe ich dieses Thema nach entsprechender Bereinigung auf Moderation geschaltet. Nochmals der Hinweis: Wer vorwiegend über politische Parteien diskutieren und dazu seinem ganzen Furor freien Lauf lassen möchte, wird dafür sicher geeignete und einschlägige Foren in den Weiten des Internets finden.
 
Ich bin gespannt, wie die Radiosender auf diese Causa reagieren. Plays des Titels erhöhen, gleichlassen, verringern oder ihn komplett aus der Playlist verbannen, alles kann man sich vorstellen.
 
Ich bin gespannt, wie die Radiosender auf diese Causa reagieren. Plays des Titels erhöhen, gleichlassen, verringern oder ihn komplett aus der Playlist verbannen, alles kann man sich vorstellen.
Das wird schwer werden, da, wie oben der Radiotor ausgeführt hat, der Titel auch ohne beigefügtes Textgedicht, aber sehr wohl im braunen Zusammenhang weitergegeben wurde, teilweise als Hintergrundbeschallung.
Wenn man sichergehen will, daß auch bestimmt niemand das Lied in einen unbeabsichtigten Kontext stellt, gibt's nur die Möglichkeiten, entweder ein passendes Statement abzugeben, oder es in Verbindung mit einem zusätzlichen Titel zu spielen, der die Absicht des Programmverantwortlichen noch einmal betont. Aber - wer will schon ständig "Schrei nach Liebe" hinter oder vor "L'amour toujours" hören?
Meint: das Lied aus den Playlisten zu verbannen, wird wahrscheinlich der sicherste Weg sein. Nicht, daß das wirklich das Problem lösen würde.

Gruß
Skywise
 
gibt's nur die Möglichkeiten, entweder ein passendes Statement abzugeben
Das sollte sowieso immer das erste sein, worauf man zurückgreift.
Meint: das Lied aus den Playlisten zu verbannen, wird wahrscheinlich der sicherste Weg sein. Nicht, daß das wirklich das Problem lösen würde.
Das Lied wird im Radio doch ohnehin kaum bis nie gespielt, also erübrigt sich das ja eigentlich.
 
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Wenn man sichergehen will, daß auch bestimmt niemand das Lied in einen unbeabsichtigten Kontext stellt, gibt's nur die Möglichkeiten, entweder ein passendes Statement abzugeben, oder es in Verbindung mit einem zusätzlichen Titel zu spielen, der die Absicht des Programmverantwortlichen noch einmal betont. Aber - wer will schon ständig "Schrei nach Liebe" hinter oder vor "L'amour toujours" hören?
Meint: das Lied aus den Playlisten zu verbannen, wird wahrscheinlich der sicherste Weg sein.
Ich hoffe doch das genau das kein Sender tut, denn das wäre im Umkehrschluß ein Einknicken vor dem hirnlosen Mob. Die Künstler können nämlich nichts dafür, das ihre Musik mißbraucht wird.
In den 90ern gab es mal eine Band, die sich ähnlich wie eine damals sehr erfolgreiche österreichische Musikformation nannte und ganz bewußt bekannte und erfolgreiche Schlager menschenverachtend umtextete. Gerade unter Jugendlichen fand das damals durchaus Anklang. Es war zwar im hohen Maße hirnlos, aber irgendwie auch "komisch". Das Ganze gipfelte in sinnfreien Hassgesängen auf Mola Adebisi (damals VIVA-Moderator) und andere. Obwohl diese CDs damals wegen belegbarer Volksverhetzung tatsächlich verboten wurden, findet man diese Musik per Google bis heute im Netz. Deshalb erwähne ich hier auch nicht den Namen der Band.
Der eigentliche Punkt: Verunstaltet wurden Titel von Jürgen von der Lippe, Trio, den Höhnern, Udo Lindenberg und vielen anderen mehr. Niemand kam aber deshalb auf die Idee, die betreffenden (Original-)Titel zu verbieten oder nicht mehr im Radio zu spielen. Das wäre völliger Irrsinn. Wenn man das nämlich zu Ende spinnt, ist irgendwann keine Musik mehr da, weil man alles aus dem Programm genommen hätte, was irgendwann mal irgendjemand "gekapert" oder mißbräuchlich umgetextet hat. Und das kanns ja dann auch nicht sein.
 
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Der absolute Supergau würde ohnehin erst dann kommen, wenn das jemand neu als Studio Version mit exakten Parolen veröffentlichen würde. Wollen wir hoffen, dass es nicht soweit kommt.
 
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Das wird schwer werden, da, wie oben der Radiotor ausgeführt hat, der Titel auch ohne beigefügtes Textgedicht, aber sehr wohl im braunen Zusammenhang weitergegeben wurde, teilweise als Hintergrundbeschallung.

Beim Radio mache ich mir da sogar am wenigsten Sorgen, denn das besagte "Döp Dödidöp" gibt es nur in der Club-Version. Die Original-Version des Songs, die (nur noch äußerst selten) auch im Radio läuft, enthält dieses Melodiefragment gar nicht.
 

Anlässlich eines weiteren Vorfalls im osthessischen Alheim (hessenschau.de vom 29.05.2024 um 16:35 Uhr) bin ich auf bemerkenswerte Zitate gestoßen, mit Bezug auf die HNA:

Der "HNA" sagte der DJ Achim Borschel ("Bo-Music"): "Ich wusste nichts davon, dass der Song rassistisch umgedichtet wurde, sonst hätte ich das Lied niemals auf die Wiedergabeliste gesetzt."
Ich will doch stark hoffen, dass dieser Teil Osthessens nicht als das neue "Tal der Ahnungslosen" gilt?

Angesichts dieser Häufung von volksverhetzenden Parolen und der absehbaren Folgen beim Abspielen des Songs sagte der Ortsvorsteher von Obergude, Thomas Schmidt, der "HNA": "Ich frage mich, wieso dieser Song – der aktuell ja sehr in Verruf steht – überhaupt vom DJ gespielt wurde."
... sowie ...
Auch der Alheimer Bürgermeister, Andreas Brethauer (SPD), zeigte kein Verständnis für die Reaktion des DJ. Er sagte dem hr: "Der DJ hat grob fahrlässig gehandelt. Er hätte das wissen müssen. Was er sagt, klingt wie ein plumpe Ausrede und Verteidigung."

Radiobezug?
Streiche "DJ", setze "Musikredakteur". Zumindest die Rotations-Automatik kann er ja (hoffentlich!) noch beeinflussen. Darf man ahnungslos sein? Wären arbeitsrechtliche Konsequenzen denkbar?

Ich hoffe doch das genau das kein Sender tut, denn das wäre im Umkehrschluß ein Einknicken vor dem hirnlosen Mob. Die Künstler können nämlich nichts dafür, das ihre Musik mißbraucht wird.
Das ist korrekt. Dennoch gibt es ein gewisses Fingerspitzengefühl bei der Musikauswahl, aufgrund dessen gewisse Titel in der Vergangenheit zumindest temporär nicht im Radio gepielt wurden. Das wurde, glaube ich, auch hier in den radioforen diskutiert: Die Terroranschläge am 11. September 2001 oder die Tsunamis am 26. Dezember 2004.

Gegen Fingerspitzengefühl gibt es, jedenfalls in dieser Zeit der aufgeheizten Debatten, doch erstmal nichts grundsätzliches einzuwenden, oder?
 
Dennoch gibt es ein gewisses Fingerspitzengefühl bei der Musikauswahl, aufgrund dessen gewisse Titel in der Vergangenheit zumindest temporär nicht im Radio gepielt wurden. Das wurde, glaube ich, auch hier in den radioforen diskutiert: Die Terroranschläge am 11. September 2001 oder die Tsunamis am 26. Dezember 2004.

Gegen Fingerspitzengefühl gibt es, jedenfalls in dieser Zeit der aufgeheizten Debatten, doch erstmal nichts grundsätzliches einzuwenden, oder?
Das ist auch völlig in Ordnung. Es ist aber ein Unterschied, ob ich Titel aus nachvollziehbaren Gründen eine Zeit mal nicht so häufig einsetze oder ob ich ihn komplett verbanne oder gar verbiete.
 

Frage: Und was sagt uns das?
Antwort: Siehe unten.....


Der gute Gigi führte bei mir bisher mit seiner Musik nur eine sehr untergeordnete Rolle. Den Song nunmehr aber nicht mehr zu spielen, nur weil er von gewissen Kreisen quasi gekappert wurde und dann dem Song dieser unsägliche rassistische Text verpasst wurde, finde ich für falsch.

Und der Vergleich, dass man ja auch nach dem 11. September und dem Tsunami 2004 in den Musikredaktionen der Sender bestimmte Songs aus Pietätsgründen vorerst einmal "auf Eis gelegt hatte" (z.B. "Die perfekte Welle...."), weil deren Einsatz mehr als unpassend erschien, hinkt doch sehr.

Die Politik macht es sich auch einfach, nunmehr einfach nur nach harter Bestrafung der Beteiligten zu rufen, ohne zu hinterfragen, warum Ausländerfeindlichkeit und Rassismus heute in allen sozialen Schichten derart ungeniert zur Schau getragen wird bzw. getragen werden kann.

Ich überlege gerade, ob ich nicht zuletzt aufgrund dieser albernen Diskussion besagten Song von Gigi einfach mal als Klingelton am Smartphone verwenden sollte. Wäre interessant zu wissen, ob man mich dann auch so richtig schief ansehen würde.....
 
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