Große Radio-Reform

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@Tom2000
Das ist, was ich meinte: Radio Eins ist eben kein NDR 2 oder vergleichbares. Es ist doch anders und meiner Meinung nach, würde das ja bei Deiner Radio-Reform untergehen. Denn die Privaten schaffen das nicht.

Noch was: Freitag ist etwas anders als Mo-Do bei Radio Eins. Wieprecht und Skuppin sind seit Jahren so, wie Du sie gehört hast. Dass die Musik ab 17 Uhr anders wird ist i.d.R. nicht so, war bestimmt nur Dein Eindruck.

Es ist eben auch so: Ein Format-Programm braucht man nicht lange hören um (das Prinzip) zu begreifen. Bei Radio Eins ist das schon anders.
 
Ich will diese schöne Diskussion mal wieder in Gang bringen.
Wie wäre es, wenn ÖR verpflichtet werden, u.a. Formate abzudecken, die Private nicht finanzieren können. Also z.B. News-/Talkformate.
"Zielvorgaben sind doch besser als Verbote".
 
Richtig Lulu !

Gerade in einem dualen Rundfunksystem könnte man doch erwarten, daß wirklich JEDER zumindest irgendwann in der Woche sein Format ( früher sagte man halt "seine Sendung") findet.
Ich sehe es an mir selbst, manchmal bin ich durchaus auch mal mit dem Hintergrund-Mainstream-Formatradio zufrieden. Aber mich stört es, daß ich sonst keine Auswahl mehr habe und mir keine bestimmte Sendung aussuchen kann. ( Die exotischen Möglichkeiten und exotische Sendezeiten in der Nacht und über Internet und Satellit will ich nur bedingt).
És müßte doch BEIDES möglich sein - werbefinanziertes Dudel-Formatradio und gutes altes Sendungs-Radio. Mehr als 50% der Bevölkerung sind mit dem Vollprogramm-Sendungsradio aufgewachsen und würden gerne sowas wieder hören, wie z.B. RTL in den Siebzigern, Bayern 3 in den Achtzigern ( Pop nach Acht - Gottschalk) oder auch eine "Tanzmusik auf Bestellung". Aber das alles gibts nicht mehr.
 
Ich frage mich, wie das mit dem Programmradio heute noch funktionieren soll?
Wer stellt seinen Lebensrythmus so ein, dass er zu "seiner" Sendung dann vor dem Radio sitzt und dann seiner Musik etc. lauscht?

Wir leben in einer hektischen, schnelllebigen Zeit, das Essen muss schnell gehen, das Einkaufen, alles. Für's Radio nimmt sich schon gar keiner mehr Zeit und selbst beim Fernsehen ist es nicht mehr so.

Es ist nicht so, dass die Medien das verursacht haben, sie haben sich vielmehr diesen Gegebenheiten angepasst.

Es liegt auch daran, dass man früher keine großen Alternativen hatte, heute hat man für alles meist eine riesige Auswahl an Möglichkeiten, z.B. wie und wo man seine Musik hört. Dazu bedarf es nicht mehr dem Radio.

Deswegen wird das wohl auch keiner wirklich mehr machen, das Programmradio. Davon können nur die träumen, die in der Zeit stehen geblieben sind...

Aber was ich auf alle Fälle beführworte: Viele Formate! Für jeden sein Format, d.h. für jedes Format eine eigene Station.
So wie in allen anderen Ländern wäre dies rein technisch nämlich auch in Deutschland möglich, nur halt politisch nicht...
 
Einige Bemerkungen zu Radiosi:

>>Ich frage mich, wie das mit dem Programmradio heute noch funktionieren soll?
Wer stellt seinen Lebensrythmus so ein, dass er zu "seiner" Sendung dann vor dem Radio sitzt und dann seiner Musik etc. lauscht?<<<

Es würde funktionieren, da bin ich sicher ! Es funktioniert ja auch beim Fernsehen, obwohl ich da auch noch mehr Zeit und Aufmerksamkeit brauche. Wenn sich hunderttausende Zeit nehmen, um nachmittags eine Talkshow im TV zu verfolgen, dann würden sich doch ebenso Leute Zeit nehmen, ihre Lieblingsradiosendung zu hören - sogar noch eher, weil ich da auch meine Musik bekomme und ich nebenbai was tun kann, was bei der Glotze weniger der FAll wäre.

<<Es ist nicht so, dass die Medien das verursacht haben, sie haben sich vielmehr diesen Gegebenheiten angepasst.>>

Es ist eine Wechselwirkung, nicht nur eine Anpassung ! Die Medien sollten nicht nur blindlings sich anpassen, sonder auch gestaltend eingreifen und Alternativangebote anbieten.
So macht jeder eine flotte, hektische Sendung am Morgen. Es gäbe auch Menschen, die den Tag beruhigend beginnen würden - so nach der Musik " Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung - James Last". Aber sowas traut sich ja niemand, weil ALLE es hektisch flott machen.

>>Es liegt auch daran, dass man früher keine großen Alternativen hatte, heute hat man für alles meist eine riesige Auswahl an Möglichkeiten, z.B. wie und wo man seine Musik hört. Dazu bedarf es nicht mehr dem Radio.>>

Es stimmt nicht, dass man früher keine großen Alternativen hatte. Man machte früher viel, viel mehr selbst Musik mit einem Instrument !
Es stimmt aber, daß man heute wegen der Musik nicht das Radio braucht - aber hier der Widerspruch: Warum setzen dann aber alle auf den besten Musikmix mit minimalem Wort !

Deswegen wird das wohl auch keiner wirklich mehr machen, das Programmradio. Davon können nur die träumen, die in der Zeit stehen geblieben sind...

Bitte, bitte, jedesmal wenn man mit "früher" vergleicht, kommt diese Pauschalherabmachung !
Inzwischen gibt es das Nicht-Programm-Radio schon 10 Jahre und wer immer noch meint, das sehr der Endpunkt der Radioentwicklung, gerade der bleibt mit der Zeit stehen.
Wer das Heute mit der Vergangenheit vergleicht, gerade der hat den ÜBERBLICK und kann daraus neues für die Zukunft beurteilen. Wer nur das HEUTE gutheißt und alle, die die früheren Zustände AUCH kennen, als "Ewiggestrige" bezeichnet, gerade der hat eben den Überblick und die Urteilskraft nicht. Erfahrung ist nämlich immer noch der beste Ratgeber ! Die menschliche Psyche ist seit Jahrtausenden gleich und damit auch die Bedürfnisse !

>>Aber was ich auf alle Fälle beführworte: Viele Formate! Für jeden sein Format, d.h. für jedes Format eine eigene Station.
So wie in allen anderen Ländern wäre dies rein technisch nämlich auch in Deutschland möglich, nur halt politisch nicht...>>

Damit stimme ich überein ! Viele Format wären gut, das würde nur den Kreis schließen und wir wären wieder beim Programmradio. Das AUSWÄHLEN zwischen verschiedenen Formaten ist nämlich nichts anderes, als das AUSWÄHLEN zwischen verschiedenen Sendungen. Der einzige Vorteil: Ich muß nicht auf die Uhr schauen, wann meine Sendung kommt, sondern ich muß eben auf die Frequenz schauen, wo meine Sendung kommt. Es entfallen die Wartezeiten.
Die Summe aller Formate ist nichts anderes als ein Vollprogramm-Radio.
 
Ich denke auch, dass es funktionieren würde. Allerdings nur für eine kleine Minderheit. (Sicher nicht die 100.000 Talkshow-Fans; sondern eher 1000 Radiofans):
Aber es geht hier auch nicht um Massenprogramme, sondern um Minderheitenformate, die von Privaten nicht finanziert werden können.
z.B. Newsformate, Talkformate, hochwertige Wortfomate (Hörspiele), Kulturfomate, Jazz bzw. Klassiksendungen. etc.
 
Radiosi:
"Aber was ich auf alle Fälle beführworte: Viele Formate! Für jeden sein Format, d.h. für jedes Format eine eigene Station.
So wie in allen anderen Ländern wäre dies rein technisch nämlich auch in Deutschland möglich, nur halt politisch nicht..."

Pirni:
"Damit stimme ich überein ! Viele Format wären gut, das würde nur den Kreis schließen und wir wären wieder beim Programmradio. Das AUSWÄHLEN zwischen verschiedenen Formaten ist nämlich nichts anderes, als das AUSWÄHLEN zwischen verschiedenen Sendungen. Der einzige Vorteil: Ich muß nicht auf die Uhr schauen, wann meine Sendung kommt, sondern ich muß eben auf die Frequenz schauen, wo meine Sendung kommt. Es entfallen die Wartezeiten.
Die Summe aller Formate ist nichts anderes als ein Vollprogramm-Radio."

Hallo Leute,
is ja doll. Jetzt sind wir fast genau da angekommen, wo ich hinwollte.
Jetzt müssen wir nur noch klären, wer (privat oder ör) welches Format macht.

Ich würde vierstufig vorgehen:

1)Programme, die nur von Öffis zu schultern sind
2)Private Programme mit inhaltlichen Auflagen (Infoanteil), im Gegenzug grössere Sendegebiete, die die Mehrkosten refinanzieren
3)Einführung einer privaten Grundversorgung:
Potential eines Formates hinsichtlich der Reichweite in Bezug zur Grösse des Sendegebietes setzen (wenn R&B ausserhalb der Städte nur als Network geht, dann eben so. Dadurch vermeide ich die Situation in den USA, in Montana bspw. überhaupt keinen R&B-Sender empfangen zu können)
4)Private ohne Auflagen

zu 1)
Infowelle mit reginalen Anteilen
Klassik-/Kulturwelle
zu 2)
Adult Contemporary (70s - today)
zu 3)
Rhythmic Contemporary Hit Radio (Pop/Urban/Dance)
Hot Adult Contemporary (90s - today)
Oldies (60s - 80s)
Adult Rock (Classics & today´s best rock)
Adult R&B (Soul, Funk, Black Gospel from 70s - today)
Country
Newstalk
German Popular (Schlager, Volksmusik)
Eurolatin Adult Contemporary (Italian, French, Spanish & Latin Pop)
zu 4)
(nur Beispiele, wird nicht alles machbar sein)
Adult Alternative
Modern Rock
Classic Rock
Alternative Rock
R&B (Modern R&B / Hip Hop)
R&B Oldies
Modern Country
Classic Country
Schlager
Volksmusik
 
Klingt wirklich gut! Muss ich auch zugeben.

Es gäbe vielleicht wirklich Möglichkeiten, das zu realisieren, aber wenn, dann wird das noch sehr lange dauern...

Aber ich wollte noch kurz was zu Pirni sagen:
Die Sache mit den Talkshows im TV ist z.B. nicht so, dass alle zu der Zeit einschalten, weil da Talkshows sind, sondern dass die Talkshows auf diese Zeit gelegt wurden, weil zu dieser Zeit bei vielen der Fernseher nebenbei läuft (so wie früher das Radio).

Und klar, es gibt auch Menschen, die auf ruhige Musik am Morgen stehen, die ihr Radio gezielt zu irgendwelchen Uhrzeiten einschalten, weil sie es schon immer so gemacht haben.
Hmm, ich hab das noch nie gemacht, fällt mir gerade auf. Vielleicht liegts daran, dass ich es mir daher nicht so vorstellen kann. Und alle Generationen nach mir sowieso erst recht nicht...

Aber diese sind nicht mehr die Mehrheit, und man orientiert sich mit allem, mit Formaten und Strukturen immer an der Mehrheit, selbst wenn diese vielleicht gar nicht so weit über dem Rest liegt...

Und zum Schluss: Jaja, früher konnte man auch ein Instrument spielen (wurde auch sehr viel gemacht), aber dennoch ist das nicht vergleichbar mit dem Wechsel zwischen verschiedenen "passiven" Medien <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />

Ach, und warum alle auf den besten Musikmix ohne große Worte setzen, obwohl sich die meisten anderer Medien bedienen: Fragt mal die Musikindustrie!

Ich denke mal, die Radiosender sind doch nur ein Werbeorgan der Musikindustrie... Irgendwie muss ja neue Musik bekannt gemacht werden! (Und nicht jeder schaut die ganze Zeit Musik-TV...)

PS: Pirni, ausserdem solltest Du mich inzwischen kennen und wissen, dass ich ursprünglich mal absolut Deiner Meinung war. Aber meine Meinung hat sich im Laufe der Zeit ein bisschen verändert, indem ich mich weiter umgeschaut habe...
 
Hmm,
und was ist, wenn ich nicht den ganzen Tag das gleiche Genre hören möchte (wozu ich Pay-Radio via Sat abonnieren könnte), sondern sagen wir mal ein gutgemachtes Programm mit interessantem Rock und Pop, viel Alternative, abendlichen Wort- und Musikspecials, DLF-mäßigen Nachrichten, das ganze bitte ohne Werbung und mit einem seriösen, aber jugendlichen Moderationsstil hören will?
Gibts nicht? Stimmt. Aber gabs mal...
 
Radiowaves,

Da wirst Du wohl oder übel hin- und herschalten müssen, um das alles zu bekommen.

Ich habe auch eine genaue Vorstellung von den Zutaten meines persönlichen Lieblingsradios. Wird´s wohl aber nie geben...
 
ad: &gt;&gt;
Aber diese sind nicht mehr die Mehrheit, und man orientiert sich mit allem, mit Formaten und Strukturen immer an der Mehrheit, selbst wenn diese vielleicht gar nicht so weit über dem Rest liegt...&gt;&gt;

Das stimmt leider nicht. Man orientiert sich eben nicht an der Mehrheit. Die meisten Radioformate orientieren sich an der Minderheit, die allerdings am lautesten schreit: Die junge Bevölkerung.
Bevölkerungsstatistisch ist aber die ruhigere 50+ Generation die Mehrheit, allerdings eben die schweigende Mehrheit.
Die Gesamt-Formatlandschaft ist überhaupt nicht adäquat zur Bevölkerung.
Wenn man ALLE fragt, also von 10 - 99 Jahren: Weit über 40% lieben Volksmusik - und sind 40% aller Formate Volksmusik !
Die Mehrheit der Radios hat nicht deshalb junge Pop - Formate weil das angeblich die Mehrheit ist - nein ! Die Jungendformate sind deshalb in der Mehrheit, weil die große Mehrheit der RadioMACHER Jugendliche sind und nicht der Hörer !

Das kommt wiederum daher, weil es ja kaum alte Radiomacher gibt. Früher gab es eben Monopolrundfunk und die Jugend von damals sitzt in anderen Berufen.
Ich wäre nur neugierig, was in 30 Jahren ist. Dann sind 90% aller Radiomacher, aller Moderatoren über 50 Jahre alt !
Und es ist nicht so, daß man das ganze Leben den gleichen Geschmack hat. Auch wenn man "seine" Musik der Jugend ins Alter mitnimmt, man wird ruhiger ! Ich bin da beileibe nicht der Einzige: Ich war Ende der Sechziger natürlich von Beatles, Rolling Stones usw. begeistert, aber ich will das heute nicht ständig hören. Mich interessieren jetzt auch Operettenmelodien, die ich als Jugendlicher zum Kotzen fand. Man ändert seinen Geschmack im Alter !
Die Mehrheit will keine Plastik-Mainstream-Musik, das stimmt nicht. Nur wird die Statistik verfälscht, weil sie die NICHTHÖRER nicht mehr fragt, was sie gerne hören WÜRDEN. Und die Nichthörer sind immerhin 43%!!

Die, die ihr nicht mehr fragt ( meistens die 50+ Generation) haben sich dem Radio bereits abgewendet zum TV oder eigene Tonträger und sie bezeichnen die heutigen Radios als "Kinderkram".
( Natürlich nicht alle, aber diese Tendenz ist da !)
 
"Die meisten Radioformate orientieren sich an der Minderheit, die allerdings am lautesten schreit: Die junge Bevölkerung."

Sehe ansatzweise ähnlich. Unter dreissig hätte ich gerne einen Top 40-Sender gehört und habe mich mit Hot AC (RPR 1) arrangiert. Jetzt bin ich leicht über 30 und mir geht oft die Musik, die auf den sogenannten Hitwellen gespielt wird, auf den Nerv. Einfach zuviel Kinderkram a la Ketchup Song. Ausserhalb der Hot ACs beginnt bereits das grosse Loch, weil in Doofland kommen dann direkt die Oldiesender. Sowas wie Adult Alternative, oder Adult R&B, oder Classic Rock ist gar nicht oder nur lokal vertreten. Oder was wäre mit Adult Top 40?! Nur weil ich über dreissig bin möchte ich nicht auf aktuelle Musik verzichten.
 
Das du es zu kompliziert machst.
1. Wo bleibt die Freiheit der Macher, wenn du ihnen alles vorschreibst.
2. Wer kontrolliert das alles?
 
Noch eine Bemerkung am Rande,
die eindeutige Zuordnung:
Musik &lt;-&gt; Alter
funktioniert nicht, auch wenn es immer wieder gerne versucht wird.

Der "Kinderkram" wird auch von vielen älteren gehört, so wie es genügend Jugendliche gibt, die sich auch für andere Musik, als der ihr zugeschriebenen interessieren.

Aber, dass die Mehrheit die sind, die am lautesten Schreien, das mag wohl wahrleich so sein. So läufts ja auch in der Demokratie... Wer nicht zum Wählen geht, hat keine Stimme.

Wie wär's eigentlich mal mit Wahlen für's Radio? Wäre doch auch mal die PR-Idee!
 
@Tom: Das wäre dann deiner Beschreibung nach vermutlich sowas wie BBC Radio 2, das ich in der letzten Monaten selbst sehr schätzen gelernt habe. Wo wir gerade mal beim Reformieren sind, warum statt der föderalen ÖRs nicht ein nationales System nach dem Vorbild der BBC (die mittlerweile übrigens neun nationale Wellen betreibt)? Das ganze könnte z.B. prima unter dem Dach des DLR stattfinden. In diesem Rahmen wäre wohl auch die Werbefreiheit machbar, wobei meiner Ansicht nach zu einem solchen System auch ordentlich gemachte werbefreie Mainstreamprogramme dazugehören (also um beim BBC-Vorbild zu bleiben sowas wie R1 oder R2, jedoch KEIN Weichspüler wie SWR3). Eine regionalisierte Senderkette sollte imho eigentlich reichen, um die lokalen Informationen unters Volk zu bringen.
 
Lulu,

mit kompliziert meinst Du wohl:

"1)Programme, die nur von Öffis zu schultern sind
2)Private Programme mit inhaltlichen Auflagen (Infoanteil), im Gegenzug grössere Sendegebiete, die die Mehrkosten refinanzieren
3)Einführung einer privaten Grundversorgung:
Potential eines Formates hinsichtlich der Reichweite in Bezug zur Grösse des Sendegebietes setzen (wenn R&B ausserhalb der Städte nur als Network geht, dann eben so. Dadurch vermeide ich die Situation in den USA, in Montana bspw. überhaupt keinen R&B-Sender empfangen zu können)
4)Private ohne Auflagen" ?!

Also das Konzept ist im Vergleich zum nrw. Mediengesetz wirklich ganz easy umzusetzen. Wegen mir kann es auch nur 1) und 4) geben.
Mit 3) bin ich auf einen Wunsch aus dem Thread nach einer Popwelle mit Beiträgen eingegangen.
3) soll dem einzigen (kleinen) Nachteil des US-Hörfunks gerecht werden, dass es in einigen wenigen Sendegebieten auf FM nicht ALLE US-Formate gibt.
(Stimmt seit dem digitalen portablen XM Radio auch nur noch für den analogen Bereich.)
 
Eine deutschlandweite Ö-R-Regelung wäre echt das Beste!
Mit ein, maximal zwei Regionalketten mit jeweiliger Programmfarbe. Bzw. so ähnlich wei beim FAZ-Radio ein Infoprogramm mit stündlich 15 Minuten Regionalbeiträgen inkl. Regionalnachrichten.
Was da an Gebühren gespart würde! Allerdings auch an Arbeitsplätzen...
Möglicherweise hätten es dann die Privatsender als Regionalanbieter auch einfacher mit Regionalinformationen.
Ich denke, die Bedenken, die anfangs dazu geführt haben, Rundfunk zu Ländersache zu machen, sind so nicht mehr vorhanden.
Übrigens würde diese Änderung auch den TV-Bereich treffen. ARD als solches umwandeln in einen einheitlichen nationalen TV-Sender als EINE Sendeanstalt gemeinsam mit dem ZDF; die Dritten bleiben erhalten, tauschen Network-mäßig aber mehr Sendungen unter sich aus, als bisher.
Dafür verschwinden die Dritten aus den ortsfremden Kabelnetzen.
 
@Tom:
Deine Ideen sind ja verständlich, aber nicht praktikabel.

Zu 1: ÖR machen Programme die Private nicht schultern können.
Das wären z.B. Newsformate. Also die ÖR machen im ganzen Land Newsformate, die Formate haben Erfolg, die Mediaplaner erkennen, dass sie dort eine qualifizierte Hörerschaft erreichen und schalten Werbung. Das Ende vom Lied die ÖR verdienen Geld mit ihren Newsforamten. Was nun - nehmen wir sie den ÖR weg und geben sie den Privaten?

Zu 2: Größere Sendebegiete für mehr Wort bei den Privaten.
Das setzt voraus, dass die Privaten aus Kostengründen "am Wort sparen". Was aber ist mit den Privaten, die bewußt auf Wort verzichten, weil ihre call outs ergeben haben, dass ihre Hörer wenig Wort und viel Musik wollen? Sollen die sich jetzt gegen ihrer Hörer entscheiden?
Und wie groß sind große Sendegebiete?
Wieviel Gewinn dürfen Private machen?

3. Die "Grundversorgung" hat schon in der DDR nicht funktioniert. Was will ich damit sagen. Konkurrenz belebt das Geschäft, abgesteckte Märkte lähmen.

4. Private ohne Auflagen. Haben wir dann demnächst auch rechtsradikale Radiosender, wie es sie jetzt schon z.B. in Dänemark gibt?
 
Lulu,

zu 1) In den USA gibt es private News Sender, allerdings auch keine öffentlichen News Radios, nur NPR (wie DLF). Gegen subventionierte Programme könne die Privaten gerade bei personalintensiven Formaten am wenigsten.

2) und 3) kein Widerspruch.

zu 4) Ohne Auflagen bedeutet natürlich nicht, die grundgesetzlich garantierte Menschenwürde verletzten zu dürfen.
 
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