hat digital radio eine zukunft?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

radio_mod

Benutzer
ich hatte diese frage schon in einem anderen thread gestellt aber da ging sie ein bisschen unter. also hier nochmal: hat digital radio eine zukunft? die allermeisten wissen doch gar nicht was das überhaupt ist! wird das wirklich durchgezogen das bis 2015 alle ukw-sender abgeschaltet werden?
 
Hi !
Ich finde das Digitalradio nur eine Chance hat wenn die Vermarktung wesentlich besser wird !
Da tut sich viel zu wenig. Dann noch der Empfang,
die Reichweite der Digi-Lokalanbieter ist geringer als UKW (noch ?). Aber wenn man mal Empfang hat, ist der Klang spitze. Wobei das auch abhängig vom jeweiligen Studio/Sender ist. Einige kommen vom Sound schlechter rüber. Und im Badezimmer oder im Fußballstadion ein Digitalradio zu haben ist im Moment noch unvorstellbar.
Wenn man bedenkt das schon seit den 80ziger Jahren getestet wird ist das eine bescheidene Leistung.
Ich finde auch die Kosten für die Betreibung (Sender)sind zu hoch.
Deshalb sind auch schon einige ausgestiegen.
Da muss noch einiges getan werden und wenn sich die Plattform Digitalradio und die Landesmedienanstalten in punkto Werbung,Technik, Betreibungkosten nicht flexibel zeigen wird es 2015 Demos für UKW geben oder UKW bleibt länger. Aber ich denke bis dahin werden sie es schon schaffen.
 
Beim Digitalradio findet KEINE !!! vermarktung statt! Das war vor eineinhalb Jahren so auf der IFA, das ist auch jetzt so. Die einzige Firma, die DAB-Radios ausgestellt hatte und auch damit geworben, war BLAUPUNKT. Der einzige Sender, bei dem man DAB und digitale Mittelwelle hören/ testen konnte, war Deutschlandradio.
Es gibt keine Vermarktung. Höchstnes durch digitale auf UKW verbreitete Radiosender wie Rockland oder Project. Oder habt ihr schon mal irgendwo eine Werbeanzeige gelesen? seid ihr durch PR-Material in HIFI-Märkten auf DAB aufmerksam gemacht worden? Habt ihr in einem HIFI-Markt schon mal einen DAB-Empfänger gesehen?
Mich wundert nur: Die Geräteindustrie sollte doch am Absatz neuer Technologien/ Geräte interessiert sein. Aber es passiert - nichts!
Wenn weiterhin nichts passiert, dann erleidet DAB wohl das DSR-Schicksal. Und das wäre jammerschade ums bisher investierte Geld.
By the way, für mich besteht allerdings keine Notwendigkeit, auf DAB umzusteigen. Ich bin mit dem UKW-Empfang recht zufrieden und senderbegleitende Informationen können auch über RDS verbreitet werden. Das ist meine Meinung.
Und man kann mit unter auf UKW mehr Sender empfangen, als im DAB.
 
Solange die digitalen Empfangsgeräte zu teuer sind wird sie sowieso keiner kaufen. Stellt Euch vor das Gerät geht mal kaputt? Denkt Ihr der Hörer hat dann die nötige Kohle um ein neues Gerät gleich zu kaufen? Bei UKW ist ja das gute, dass man dann einfach für 20 Euro ein Radio kauft. 20€ hat man eher in der Tasche wie zig 100 euros. Ausserdem kann nicht einfach beschlossen werden, dass UKW abgeschaltet wird. Die Hörer müssten gefragt werden, ob Sie das überhaupt wollen. Die Radiostationen könnten dicht machen, weil kaum ein Hörer sich ein Digitalempfänger zulegt. Oder wollt Ihr als Regionalsender vielleicht letztlich für 5 Hörer Radio machen? Das kann ich mir nicht vorstellen.

<small>[ 22-01-2003, 10:48: Beitrag editiert von Carpe ]</small>
 
Vermarktung findet sehr wohl statt. In den letzten Monaten sind mir immer wieder mal Spots auf landesweiten Privatsendern begegnet. Die zentrale Botschaft war, soweit ich mich erinnern kann: "Das Radio wird jetzt digital". Toller Kaufanreiz ...

Presseinfo dazu siehe hier:
<a href="http://www.digitalradio-info.de/download/PM_IMDR_271102.pdf" target="_blank">http://www.digitalradio-info.de/download/PM_IMDR_271102.pdf</a>

Ich sage es immer wieder gerne: eine überzeugende neue Technologie braucht keine verzweifelten Werbekampagnen. Vor 10 Jahren gab es auch keine teuren Kampagnen mit der Botschaft: Holt euch eine Satellitenschüssel. Das haben die Leute einfach so gemacht, weil sie das System überzeugt hat.

Zum Thema UKW-Abschaltung: Wenn niemand ein DAB-Radio hat, wird auch nichts abgeschaltet. Beim terrestrischen analogen Fernsehen in Berlin war das auch nur möglich, weil über 90 Prozent der Haushalte Kabel/Sat nutzen.

Beste Grüße
Clara
 
Clara - das stimmt exakt.

Mit staatlich verfügten Normen war Europa in letzter Zeit sowieso erfolglos:

==&gt; D2 Mac: Da gab´s sogar eine Richtlinie, wonach der entsprechende Decoder verpflichtend bei allen Fernsehern über 50 cm Diagonale eingebaut werden muss - ist dann gottlob in den frühen 90ern verstorben.

==&gt; DBS Satelliten (TV Sat 2). Wenig Auswahl, wurde von der Post protegiert bis zum Umfallen.

==&gt; DSR: Super Qualität - aber wer gibt schon soviel Geld für´s Radiohören aus.

==&gt; Teletext Level 2.5 (ist überhaupt komplett untergegangen)

und jetzt eben auch DAB.

Die meisten Menschen sind mit der Qualität von UKW FM zufrieden. Vielleicht läßt sich was mit der Quantität bei Digitalisierung argumentieren (bei Radio sicher schwieriger als bei TV), aber das völlig veraltete DAB ist da sicher eher eine Hürde denn ein Vorteil.

Während über Satellit z.T. schon mit MPEG 4 gesendet wird, kommen bei DAB Algorithmen aus der Mitte der 80er Jahre zum Einsatz.

Daher sollte zum Start das US System eingesetzt werden, bei dem auf das analoge Signal das digitale gemultiplext wird. (Kompatibilität)

Der so freiwerdende VHF Kanal sollte für digitales TV verwendet werden und das L-Band funktioniert sowieso nicht wirklich berauschend. (vielleicht lokale Repeater für Sat-Radio à la XM in US)

Schade um das Geld - aber dem schlechten Geld gutes nachwerfen ist auch nicht die Lösung. DAB ist vorbei - der Markt hat nein gesagt.
 
Dazu die passende Meldung am 23.1.03 in der SZ:

<a href="http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artikel3188.php" target="_blank">http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artikel3188.php</a>

mit dem schönen Titel "Totenschein für eine Subventionsleiche". 250 Mio. Euro wurden bislang aus Steuergeldern und Rundfunkgebühren für DAB verpulvert. Eine reife Leistung ...
 
@radio_mod!Antwort ist ganz einfach,die Zukunft ist digital.Da können noch so viele Threds voll geschrieben werden,über DAB,DVB usw.
Aber der Markt wird letztendlich über das System entscheiden,welches eingesetzt wird und nicht irgendwelche Strolche(Politiker).
 
Also muß man damit rechnen, dass DAB noch in diesem Jahr eingestellt wird? Wäre gut so. Lieber ein schrecken ...
handydoctor: die Zukunft wird durch Nachfrage bestimmt. Und wenn sich selbst mir als Radiofuzzi nicht erschließt, warum ich DAB haben sollte, wie geht es dann erst dem gemeinen Konsumenten?
 
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf Prof. Wolf-Dieter Ring, der sicherlich auch in diesem Jahr bei den Lokalrundfunktagen Digital Radio als das Medium der Zukunft propagieren wird. <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
*gähn*

Gruss,
Konni
 
An Digital Radio führt kein Weg vorbei. In der ganzen Welt wird in allen Sendebereichen digitalisiert, Wirtschaft, Heer,Polizei und auch Rundfunk und Fernsehen. UKW ist schon so gut wie begraben. Die nächste Konferenz zur Verteilung der Frequenzen in Stockholm 2006 wird für die zukünftige Medienlandschaft in Deutschland ein Fiasko, wenn Deutschland sich nicht an der Digitalisierung des Radios beteiligt. Hier können gewaltige zukünftige Märkte verloren gehen. Aus diesen Gründen glaube ich nicht an einen derzeitigen Rückzug aus DAB.
 
dann wird es aber allerhöchste zeit, dass industrie, politik und radiobetreiber in die socken kommen! ich habe mal so rumgefragt: "dab? nö, ich mag lieber pils!"
 
Ich fordere: UKW sofort abschalten! Dann habe ich hier unter normalen Bedingungen endlich nur noch Deutschlandfunk, Deutschlandradio Berlin und FFH. Und das ist auch gut so...
 
Digitales Radio? Ja, z.B. via DVB oder (übergangsweise) ADR! DAB? nein, solange das keinerlei zusätzlichen Nutzwert für den Hörer gegenüber UKW bietet.
Derzeit ist in D. zumindest DAB im Vergleich zu UKW
- teurer für den Programmanbieter
- teurer für den Hörer
- weniger Programmauswahl
- weniger Hörer.
Solange das so ist, hat DAB keine Chance.

Alternativen?
Satelliten-gestützte Verfahren bieten in jedem Fall die größte Programmauswahl für den Hörer...
Terrestrisch wäre DVB-T auch für Programmanbieter kostengünstiger als DAB und böte mehr Kapazitäten. Lediglich ein paar Autobahnrennfahrer hätten dann ein Problem die Fahrtgeräusche zu überdöhnen...
 
Eins muss ich da noch erwähnen:
DVB-T ist jetzt schon ein Renner in Berlin !!
Das ist das Digitale-Fernsehen per Antenne.
Und ein Reciever kostet nur € 179.- und was kostet ein DAB-Autoradio ? (ab € 579.-)
Bei DAB-Digitalradio fehlt einfach die nötige Auflärung der Konsumenten. Und ich finde es gibt noch zu wenig Vielfalt/Musikrichtungen.
Und einige UKW-Sender sind auch noch nicht aufgeschaltet.

<small>[ 24-01-2003, 15:44: Beitrag editiert von PMark ]</small>
 
Was mich als Hörer interessieren würde:

Warum halten die Privaten, die DAB-Sender betreiben, diese so geheim?

In München betreibt Radio Gong ein DAB-Programm namens Gong mobil (Musik nonstop), erwähnt das aber nirgends mit einem Wort - weder auf der Website, noch im Programm noch in der Werbung.

Es gibt Sender wie City Talk (auch nur Musik), die keinerlei Werbung für sich machen. Wer nicht die abstossend gestalteten DAB-Infos studiert, erfährt gar nicht, dass es diese Programme gibt.

Was soll das?
 
Ich finde DAB einfach genial!!

Habe seit ein paar Monaten das Woodstock von Blaupunkt und bin seitdem ein Fan von DAB!

Es klingt klasse und die Technik die dahinter steckt ist ebenfalls genial.
So kann man ein Gebiet durch die Gleichwellenausstrahlung äußert frequenzökonomisch versorgen.

Allerdings geht man es von der politischen Seite her in Deutschland falsch an.
Es gibt kaum Anreiz ein DAB-Gerät zu kaufen, da es sehr wenige Sender gibt.
Für die Sender ist ebenfalls der Anreiz auf DAB zu gehen gering - weil es zu wenige Hörer gibt!

Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

Jede Lösung kostet Geld - klar!
Mein Vorschlag:
Jeder Sender der eine UKW-Lizenz hat wird automatisch und ohne Extrakosten auf DAB aufgeschaltet!
Sender aus anderen Bundesländern oder landesweite gegen eine geringe Gebühr!

Außerdem müßte man möglichst bald noch einen 2.VHF Kanal für DAB freischaufeln!

Wußtet Ihr daß man im Großraum London 56 Programme auf DAB empfangen kann!!

Ich glaube daß ist schon ein Argument - oder???
 
Warum ist DVB-T ein Renner in Berlin ? Weil dem unentschlossenen Bürger einfach keine anderen Alternative des terr. TV-empfangs gelassen wurde. Da wurde nicht ewig über das Pro und Contra diskutiert, sonder einfach umgeschaltet. Aber bisher nur auf Berlin begrenzt. DVB-T erreicht noch lange nicht den gleiche Ausbreitungsstand wie jetzt schon DAB. DVB-T, in Berlin sind`s auch nicht 50 TV-Sender. Aber bei DAB müssen es diese schon sein. Dabei finde ich die Situation in Hessen natürlich auch beschis...! Aber eine flächendeckende Versorgung mit Sendern gibt es auch nicht zum Nulltarif. Die Privatsender tun ja in Berlin gerade so, als wäre DAB an ihrer schlechten Finanzsituation Schuld und realisieren nicht, dass ihnen die Hörer wegen der schlechten Programme Adieu sagen. Aber der Markt wird sich auch hier noch reinigen.
 
</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial"> Wußtet Ihr daß man im Großraum London 56 Programme auf DAB empfangen kann!! </font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Dafür kann man in nicht unerheblichen Teilen Großbritanniens überhaupt kein DAB empfangen.
 
@Isarzwo:

</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial"> Warum halten die Privaten, die DAB-Sender betreiben, diese so geheim?

In München betreibt Radio Gong ein DAB-Programm namens Gong mobil (Musik nonstop), erwähnt das aber nirgends mit einem Wort - weder auf der Website, noch im Programm noch in der Werbung.
</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Weil das Programm so überflüssig, wie ein Kropf ist und nur eine Abspielstation der "Network-Charts" und sonstiger Ausdünstungen der Plattenindustrie ist.

</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial">
Es gibt Sender wie City Talk (auch nur Musik), die keinerlei Werbung für sich machen. Wer nicht die abstossend gestalteten DAB-Infos studiert, erfährt gar nicht, dass es diese Programme gibt.
</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">CityNewsTalk (oder so ähnlich) ist kein Musiksender, das war im Münchner DAB (und Kabel) bis Ende vergangenen Jahres ein PC, der (vermutlich sprachsynthetisierte) abgestandene Agenturmeldungen in zufälliger Reihenfolge ohne musikalische Unterbrechungen abspielte. Anfang januar wurde der Ansagedienst abgeschaltet, jetzt läuft auf dessen bisherigen Frequenzen ein <a href="http://forum.myphorum.de/read.php?f=8773&i=17346&t=17346" target="_blank">Trailer für ein geplantes neues Programm</a>...
 
@K6
</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial"> Dafür kann man in nicht unerheblichen Teilen Großbritanniens überhaupt kein DAB empfangen.</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Aber die meisten DAB-Programme sind dort stationär (d.h. mit DVB-S-Receiver) trotzdem überALL empfangbar, Murdochs SkyDigital macht's über Astra 2 auf 28,2° Ost möglich. Und die Programmauswahl dort ist wirklich unermesslich...
 
Eine digitale Radioform für den uneingeschränkten mobilen Empfang ist unabdingbar, aber ob das DAB sein wird, mag selbst ich mal bezweifeln... Bis allerdings da etwas anderes bei uns eingeführt wird, vergeht mindestens noch ein Jahrzehnt... armes Deutschland.
 
Betr. Großbritannien:

</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial"> Aber die meisten DAB-Programme sind dort stationär (d.h. mit DVB-S-Receiver) trotzdem überALL empfangbar, Murdochs SkyDigital macht's über Astra 2 auf 28,2° Ost möglich. </font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">Aber eben nicht mit Eureka-147, dem System, das ansonsten als DAB bekannt ist und neuerdings marketingtechnisch mit dem Label "Digital Radio" versehen wird. Denn in grauen Vorzeiten sollte Eureka-147 auch im Satellitenfunk eingesetzt werden. Nie wieder davon gehört...

Die Frage muß deshalb aufgedröselt werden: Digital arbeitende Hörfunksysteme haben mit Sicherheit eine Zukunft. Beim fast schon steinzeitlichen DAB erscheint dies aber immer unwahrscheinlicher.

Angesprochen werden muß aber auch, daß das Argument der technischen Qualität von den Programmanbietern selbst nachhaltig entkräftet wird. Das, was da aus den Airchains rauskommt, hat üblicherweise mit CD-Qualität nichts, aber auch garnichts zu tun. Das hört mit der Dynamikkompression noch lange nicht auf, manche Veranstalter erzeugen sogar absichtlich üble Verzerrungen, nicht wahr, liebe Kollegen vom Sender mit der Kreischverpackung in Erfurt? Dafür ist schon UKW Perlen vor die Säue.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben