Heftige Vorwürfe gegen Landesfunkhaus Hamburg des NDR


Hey, weitere Informationen. Liest sich nicht schön, aber umgekehrt - schönt man hier als Autor, fällt das schnell auf einen selbst oder die ganze Gruppe zurück ...

Gruß
Skywise
 
Repekt für das NDR-Rechercheteam. Pech für Frau Rossbach: Jedes "Hamburg Journal" wird archiviert. Glück für Frau Rossbach: Die 90,3-Promo-Reportagen sind offenbar nirgendwo dauerhaft abgespeichert worden.

Bisher dachte ich, dass Frau Rossbach noch so viele Leichen im Keller haben kann, das versendet sich. Aber nach den NDR-eigenen Recherchen müsste sie eigentlich (freiwillig) ihren Hut nehmen.
 
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Wegen noch nicht aufgeklärter Vorwürfe lässt die Landesfunkhausdirektorin des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in Hamburg, Sabine Rossbach, vorerst ihre Tätigkeit ruhen. Das teilte der öffentlich-rechtliche Sender am Freitag in Hamburg mit.

 
Offenbar ein gequälter Rückzug:
Erst: Rossbach lässt ihre Arbeit ruhen.
Dann ein Update: " ... hat zudem angekündigt, nicht dauerhaft auf ihre Position zurückzukehren" - Zitat aus dem oben verlinkten Radioszene-Artikel.
 
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Man beachte dazu die neue Ausgabe von Zapp.


Wenn ich mir dann aber dazu das Interview mit anhöre dann bekomme ich da so meine Zweifel, ob das in Zukunft was wird. In dem Podcast von Übermedien.de und Holger Klein als Moderator, hat er ein Interview gegeben. Er beschreibt dort nicht unbedingt wirklich ein Einsehen und fordert wirklich Maßnahmen in Richtung Transparenz, sondern er äußert sich eher in eine Richtung, wie man Informationen in Zukunft geheim hält. Eben keine Mails mehr versendet, sondern lieber Schriftstücke analog ausdruckt und dann übergibt. Das ist genau jenes Verhalten, was den öffentlich rechtlichen Rundfunk in so eine Schieflage gebracht hat. Das System ist zu einer Art politischen Bühne verkommen. Gerade jetzt brauchen die freien Mitarbeiter ein neues Selbstbewusstsein, um eben nicht im vorauseilenden Gehorsam, sich als willige Sklaven zu positionieren. Wie seht ihr das ?

 
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Neues Selbstbewusstsein für freie Mitarbeiter? Klingt zwar schön, aber letztlich leben auch freie Mitarbeiter von ihrem Job. Und das Selbstbewusstsein bringt einem nicht viel, wenn am Ende die Miete nicht mehr bezahlt werden kann.
 
Ja, aber wie in jedem Unternehmen ist ein Mitarbeiter des ÖRR (ob frei oder fest) nicht unabhängig von den Vorgaben und Ansagen seines Chefs. Jeder Mitarbeiter arbeitet, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
 
Bei aller Liebe aber dafür bezahlen wir den ganzen Bums, damit unabhängig berichtet werden kann. Genau dafür ist das Ganze mal ins Leben gerufen worden! Das Argument lasse ich nicht gelten. Der Vergleich mit der Privatwirtschaft ist nicht gerechtfertigt, da dort das Geld selbst erwirtschaftet wird.
 
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Er beschreibt dort nicht unbedingt wirklich ein Einsehen und fordert wirklich Maßnahmen in Richtung Transparenz, sondern er äußert sich eher in eine Richtung, wie man Informationen in Zukunft geheim hält. Eben keine Mails mehr versendet, sondern lieber Schriftstücke analog ausdruckt und dann übergibt. Das ist genau jenes Verhalten, was den öffentlich rechtlichen Rundfunk in so eine Schieflage gebracht hat.
Eigentlich nein. Es geht ja im Podcast erst mal um die Arbeit des Redaktionsausschusses, also ein Gremium, das erst mal nach innen wirken soll, meint: hier geht es um eine hausinterne Kommunikation, teilweise sogar um eine, die auf sehr niedriger Ebene funktionieren muß. Wenn die Berichte des Redaktionsausschusses hier übermäßig weite Kreise ziehen, ist das eher kontraproduktiv, weil das die Leute normalerweise eher davon abhält, Mißstände anzusprechen bzw. weil das nochmal einen zusätzlichen Druck zur Folge hat, den man bei zu führenden Gesprächen oft genug nicht braucht. Mit ein bißchen intaktem Anstand will man ja vermeiden, daß jemand überflüssigerweise am Pranger landet, und mit ein bißchen intaktem Selbstwertgefühl möchte man ebenfalls nicht selbst als Denunziant im Scheinwerferlicht landen, also dreht man beim Kochen die Flamme nicht so heftig auf. Man denkt beim Redaktionsausschuß wieder über die klassische gedruckte Schriftform nach, weil das verhindert, daß für die untereren Bereiche gedachten Berichte des Redaktionsausschusses versehentlich mittels Doppelklick in Richtung Größeres Publikum bis Öffentlichkeit weitergeleitet werden, bzw. weil der mitteilungsbedürftige Mitarbeiter beim Einscannen oder Abtippen des Dokuments nochmal einige Hirnzellen damit beschäftigen kann, ob er das Richtige tut, wenn er eine Mücke in den Elefantenkäfig umsiedelt.

Gruß
Skywise
 
Bei aller Liebe aber dafür bezahlen wir den ganzen Bums, damit unabhängig berichtet werden kann. Genau dafür ist das Ganze mal ins Leben gerufen worden! Das Argument lasse ich nicht gelten. Der Vergleich mit der Privatwirtschaft ist nicht gerechtfertigt, da dort das Geld selbst erwirtschaftet wird.
Was schlägst du denn vor, um die finanzielle Abhängigkeit aufzulösen? Programmverantwortung und Bezahlung/Vertragsangelegenheiten personell trennen? Wie gesagt: auch im ÖRR arbeiten einfach Menschen, die von ihrer Arbeit leben müssen.
 
@DasistderNorden
Zum Beispiel würde ich alle Medienjournalisten von einer Stelle der ARD aus bezahlen und auch in die einzelnen Funkhäuser hin entsenden. Damit haben "Hausfürsten" nicht einen so langen Hebel. Freie Mitarbeit macht im Unterhaltungsbereich vielleicht Sinn, bei Journalismus aber meiner Meinung nach weniger. Wenn ein Journalist 10 Jahre beim ÖRR sich behauptet hat, dann soll er auch eine Festanstellung bekommen. Programmchefs oder Redaktionsleiter sollten gewählt werden und nach einer Amtszeit auch mal wenigstens eine Amtszeit über pausieren müssen. Das Verhindert eine zu große Distanz von dem Rest der Leute. Journalismus braucht Selbstbewusstsein und eine gewisse Durchsetzungskraft, sonst fehlt es ihm an Glaubwürdigkeit. Jetzt ist die Zeit gekommen, etwas in diese Richtung bei der ganzen ARD zu ändern.

@Skywise
Da sind sehr gute Argumente dabei, vielen lieben Dan für deine Worte. Ich muss da mal drüber nachdenken.
 
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Was sagt uns dieses Zitat aus dem Pressetext des NDR?
Gleichzeitig bekräftigt Rossbach ihre bereits im September getroffene Entscheidung, wegen des verloren gegangenen Vertrauens zwischen ihr und Teilen der Redaktion für einen Neuanfang im Landesfunkhaus Hamburg ihr Amt bereits zum 1. April 2023 zur Verfügung zu stellen.

"Verloren gegangenes Vertrauen zwischen ihr und Teilen der Redaktion", obwohl
"keinerlei Korruptionstatbestände durch Handeln oder Unterlassen"
und obwohl:
"Die Vorwürfe der vergangenen Wochen ... sich somit als falsch herausgestellt" haben?

Wie kann man bei so einer integeren, tadellosen und nicht zu beanstandenen Arbeit als "Teile der Redaktion" das Vertrauen verlieren? Da stimmt doch mit "Teilen der Redaktion" etwas nicht, sollten nicht diese "Teile" ihre Ämter zur Verfügung stellen?
Denn an der "unabhängigen Anti-Korruptionsbeauftragten" und dem von ihr ausgestellten Persilschein wollen wir ja keinerlei Zweifel anlegen.
 
Weiss man auch schon den Namen der vom NDR abhängig beschäftigten Person, die dem NDR bescheinigt, dass alles in Ordnung ist ?
 
Das sind doch Nebelkerzen, wenn von "Korruptionstatbeständen" gesprochen wird. Wenn alle wissen, dass die Chefin es gut findet, wenn Kunden der Agentur ihrer Tochter in Sendungen vorkommen, dann ist das keine Straftat, aber trotzdem ein Armutszeugnis. Und schon gar keine "Entlastung".
 
"Cora Sternsdorff" - Die NDR-interne Beauftragte zum Schutz vor Korruption. Gut, dass es so eine Stelle im NDR gibt. Frau Sternsdorff ist "Juristin" und war auch schon im MV-Landesfunkhaus in ähnlicher Funktion unterwegs. Die interne Untersuchung entlastet NDR von den Vorwürfen. Alles Takko? - Ein kleines Grummeln bleibt: "Her Master's Voice?" - Im Nachlauf der RBB-Schlesinger-Skandale brauchen alle ÖRR-Anstalten mehr: "Obacht!"
 
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Nachtrag zu: "Die NDR-Interne" prüft:
So extern bin ich kein Mäuschen in den Kantinen von RBB, NDR, WDR, ... und anderen Anstalten der ÖRR.
Mein Haussender ist der NDR. Da verfolge ich Meldungen, was da nicht so ganz koscher sein könnte. ...
Zur Erinnerung dieser Link:
Zitat:
"Die Beschuldigungen gegen sie werden von der Anti-Korruptionsbeauftragten Cora Sternsdorff geprüft. Ein unabhängiges Team soll klären, wie die redaktionellen Abläufe waren und dies journalistisch aufarbeiten."
Spontan habe ich das Gefühl, dass die juristischen Abteilungen in den ÖR-Anstalten viel Arbeit haben. Traurig! - Wie viel Energie wird da verbraucht, die besser ins Programm geleitet werden könnte?
 
Am Ende ist es keine Frage des Geldes. Es kommt ja nicht wenig rein. Der NDR müsste es nur umleiten, von seinem Wasserkopf in den produktiv-programmlichen Bereich. Das ist jedenfalls mein Eindruck als Mitarbeiter (nicht NDR), der bald in Rente geht und sich dann damit dankenswerteweise nicht mehr rumärgern muss.

Der daneben wesentliche Punkt ist, daß heutige ARD-Führungskräfte keinen klassischen öffentlich-rechtlichen Stallgeruch haben und denen im Sinne des so wichtigen eigentlichen Programmauftrages überhaupt nichts mehr "heilig" ist. Die begreifen nicht, daß sie nicht in der Tradition von NBC, ABC oder CBS stehen, sondern daß ihr Vorbild die BBC zu sein hat.

Dann spielt hier rein, daß es keine Medienpolitiker mehr gibt, die effektiv darüber wachen, daß öffentlich-rechtliche Standards eingehalten werden. Bei der Einführung des Privatfunks haben sie noch Sodom und Gomorra an die Wand gemalt. Nachdem das Kind nun tatsächlich in den Brunnen gefallen ist, hört man von diesen Politikern gar nichts mehr.
 
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