Schöne Scheiße, das wird hart. Schließlich dürften die meisten Hörer davon ausgegangen sein, täglich eine mittelgroße wissenschaftliche Abhandlungen zwischen Superhits und den meisten Hits von heute hören zu können. Quatsch, das ist natürlich übertrieben: Die meisten Hörer sind ja nicht so blöd. Die sind nur davon ausgegangen, in 2-Minuten-Weltnachrichten und dem einen ernsthaften 1:30er Block pro Stunde ausführlich informiert zu werden. Die Hochgebildeten in der 15-Minuten-Schleife der Inforadios. Das wird hart, wenn diese extrem vielen Info-Junkies, die bislang am Radio hingen, die wirklich sehr intelligent sind und ausführlich informiert werden wollen, und deshalb Radio hören, wenn die plötzlich feststellen, dass sie dafür beim falschen Medium sind!Botschaft 1: Ausführliche Information erhält man nur im Internet! Radio hat dafür keine Zeit.
Das wird die vielen primär auf Zuhören getrimmten Programme killen. Das ist richtig hart. Wenn die so weitermachen, dann gibt's bald Programme, da sind Werbeblock, Promos, Wetter und Verkehr 80 % des Stundenwortanteils. Oder es gibt Programme, die dir fünfmal pro Stunde ihre 200er Rotation als echte Abwechslung verkaufen. Das wird kein Jahr gutgehen!Botschaft 2: Das Thema ist uns für unser Programm eigentlich nicht wichtig genug, im Prinzip braucht man gar nicht zuhören.
Hart ist das natürlich auch für die vielen Leute ohne Internet, wenn man ständig ins Internet verweist. Dieses Internet gibt es für Privatkunden ja erst seit Anfang der 90er, breit durchgesetzt erst Ende der 90er. Und wir haben erst 2022. Da sind ja nicht einmal drei Jahrzehnte! Das heißt, die Leute, die damals 50 waren und im Beruf damit konfrontiert wurden, die sind erst Mitte/Ende 70! Die Leute, die schon ihre Hausaufgaben mit Hilfe von Altavista abgeschrieben haben, die sind erst Mitte 40.
Weitere Rants zu dem Thema erhalten Sie bei mir ganz einfach per Fax-Abruf. Oder schicken Sie einen mit 85 Ct frankierten und an sich adressierten Rückumschlag an...
Zuletzt bearbeitet: