Hochdeutsch(e) in der Schweiz verhaßt - was für ein Armutszeugnis!

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AW: Hochdeutsch(e) in der Schweiz verhaßt - was für ein Armutszeugnis!

Nicht ganz klar scheint mir, ob "der Schweizer" (ich erlaube mir mal diese Verallgemeinerung, obwohl ich sie nicht teile) eher eine Aversion gegen Deutsche oder eher eine Aversion gegen das Hochdeutsch als Sprache hegt. Oder beides?
Jedenfalls habe ich schon beobachtet, zum Beispiel in akademischen Diskussionsrunden mit Kollegen aus der Schweiz, dass in solchen Runden der "Hochdeutsche" immer den Ton angibt. Schwyzerdütsch scheint bei denen, die es sprechen, immer dann Komplexe auszulösen, wenn sie gegen Hochdeutsch anargumentieren müssen. Das wäre eine Erklärung für eine latent lauernde Deutschenfeindlichkeit.
 
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@Hinztriller: Herrlich! Da verstehe selbst ich als dem allemannischen Sprachraum entwachsener fast kein Wort. Aber ist trotzdem a Mordsgaude, das zu lesen!
 
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@ Mannis Fan:

Wäre doch aber immerhin gut verständlich, oder? Wenn jemand in seiner Muttersprache - also mit "Heimvorteil" - auf mich einredet und ich muss mich in einer Sprache wehren, die ich erst übersetzen muss, macht mich das nicht glücklich. Bezogen auf die Situation einer einzelenen Diskussion ist das nachvollziehbar.

Es scheint sich dabei aber nur um einen kleinen Baustein in der Kopfmauer zu handeln. Ich denke, dass gerade die gegenwärtige Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage auch in der Schweiz zu einer heftigen Zuspitzung der Problematik führen dürfte. In dem Zusammenhang wäre es mal interessant zu wissen, in welchen Gebieten der Schweiz gegenwärtig Deutsche wie dicht angesiedelt sind und wie diese Gebiete wirtschaftlich dastehen bzw. wie sich sich in jüngerer Vergangenheit wirtschaftlich entwickelt haben. Welchen Anteil haben die Ausländer an dieser Entwicklung und wie wird das in den Gebieten verstanden, die mit deutschstämmigen Bürgern gar nicht so viel zu tun haben?

Die Kommentare auf den baz-Artikel spiegeln recht deutlich wider, wie viele verschiedene Gründe es geben kann, den Deutschen nicht unbedingt zu mögen. Aber wie heißt es so schön: Die Gründe, die an den Haaren herbeigezogen werden, sind die ersten, die eine Glatze bekommen. Der Satz wäre lustiger, würde das Kopfkino ihn nicht kurzerhand in Bilder aus den Nachrichten oder alte Kriegsfilme umsetzen.
 
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wie viele verschiedene Gründe es geben kann, den Deutschen nicht unbedingt zu mögen

Genau da liegt mein Problem. Es gibt viele verschiedene Gründe, manche Menschen nicht zu mögen, ebenso, wie es viele verschiedene Gründe gibt, andere Menschen zu mögen.
Aber "die Deutschen" oder "die Schweizer" in einer solchen Verallgemeinerung zu mögen oder nicht zu mögen, das trägt doch eine gute Portion Borniertheit, Intoleranz und Stupidität in sich, dass sich eigentlich jede weitere Diskussion erübrigt.
 
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@Radiocat: Dieses großartige Werk von Franz Hohler bedient sich diversester frei erfundener Begriffe, die aber eben sehr stark nach Berndeutschem Dialekt klingen. Es kann also auch von keinem Schweizer "verstanden" werden. ;)

@dea: Zumindest im Raum Basel kann ich - schon der Grenznähe und der immer schon zahlreich existierenden (und akzeptierten!) Grenzpendler wegen - keinerlei Vorbehalte gegenüber "den Deutschen" feststellen. In Zürich, Bern oder Luzern muss man sich hingegen wohl erst noch an diesen Zustand gewöhnen, obwohl es bei Herrn und Frau Schweizer gang und gebe ist, zuhause deutsches Privatfernsehen zu konsumieren (ja manchmal sogar Radiosender in Form von SWR 3 oder Radio Regenbogen) oder mal eben über die Grenze zum billigen Aldi fahren.
Allseits bewährte Rosinenpickerei, wobei ich der deutschen Seite einfach mal unterstelle, viele würden auch picken, hätten sie die Möglichkeit. (hach, wie schön bin ich nix von beidem :D)
 
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Hat es der Schweiz bisher geschadet, nicht in der EU zu sein? Also ich kann bisher keine negativen Auswirkungen feststellen. Im Gegenteil.

Solange das Modell des paneuropäischen diskreten, seeeehr diskreten Finanzplatzes so problemlos funktioniert, natürlich nicht. :p
 
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Das habe ich mir ja fast gedacht, nachdem ich keines der Wörter in einem berndeutschen Lexikon finden konnte. Sie klingen aber sehr authentisch und gar nicht so weit weg vom Schwäbischen, wo es auch einige dieser schönen alten allemanischen Wörter gibt, die leider immer mehr aussterben.
 
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Ich finde es gut, wenn höchstens die Nachrichten auf Schriftdeutsch gesprochen werden. Der Rest muss in einem Schweizer Radio grundsätzlich schweizerdeutsch bleiben. Und da kann halt ein Deutscher schlecht hin, weil schweizerdeutsch bei einem Deutschen meistens peinlich klingt, wenn er's auch erst überhaupt versucht.

Wer meint, für die Schweizer ist schweizerdeutsch "nur" ein Dialekt, muss sich nicht wundern, wenn ihm gegenüber keine Toleranz gewährt wird. Das Schweizerdeutsch unterscheidet sich sehr von der Hochsprache und ist, kulturell bedingt, DIE Sprache der Schweizer.
 
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Aber es ist und bleibt halt eben nur ein Dialekt, keine Sprache.
 
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Ich finde es gut, wenn höchstens die Nachrichten auf Schriftdeutsch gesprochen werden.
Schriftdeutsch... gesprochen? Scheust du dich, den Begriff Hochdeutsch zu verwenden?

Der Rest muss in einem Schweizer Radio grundsätzlich schweizerdeutsch bleiben.
Ob er das muss, ist auch eine ganz andere Frage. Um Nationalstolz und dem Willen bzw. Zwang, sich vom Deutschen unbedingt abzuheben, gerecht zu werden, sicher. Da kann man aber auch gänzlich auf Hochdeutsch verzichten. Dann aber bitte auch auf Einspielungen von Takes hochdeutsch sprechender Korrespondenten innerhalb der Nachrichten oder sonst im Programm.

Und da kann halt ein Deutscher schlecht hin, weil schweizerdeutsch bei einem Deutschen meistens peinlich klingt, wenn er's auch erst überhaupt versucht.
Das mag wohl sein. Klingt genauso albern wie ein Schweizer, der sich Nachrichten auf Hochdeutsch abquält, was möglicherweise auch am inneren Unbehagen liegt, Deutsch wider Willen sprechen zu müssen. Warum hört man es trotzdem immer wieder?

Das Schweizerdeutsch unterscheidet sich sehr von der Hochsprache ...
Tut es nicht.
und ist, kulturell bedingt, DIE Sprache der Schweizer.
Solange Schweizerdeutsch Schweizerdeutsch ist, ist es Deutsch und kulturell bedingt ein gepflegter Dialekt der Schweizer. Somit also kein Grund, dem Deutschen gegenüber Groll zu zollen, den man letztendlich hier und da nicht zuletzt deshalb im Land hat, weil man ihn braucht(e) - sei es für Hör- und Fernsehrundfunk oder andere Bereiche.
 
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Dann möchte ich z.B. mal einen Norddeutschen sehen, bei dem sich bei einer 1:1-Übersetzung eines schweizerdeutschen Textes ins Hochdeutsche ("Schriftdeutsch" ist übrigens der in der Schweiz gängigere Begriff) nicht sämtliche Fußnägel kräuseln. Bestimmte Begrifflichkeiten, Satzstellungen oder Fälle sind im Schweizerdeutschen nun mal anders als im gängigen Hochdeutsch. Das ist nun einmal Tatsache, da werden weder Deutsche noch Schweizer etwas dran ändern können.

Es ist für einen Schweizerdeutsch sprechenden tatsächlich eine gewisse "Verbiegung", wenn er sich auf Hochdeutsch artikulieren soll. Liegt daran, dass es sich hier eben doch um einen sehr starken Dialekt handelt, bei dem ein sprachlich nicht so trainiertes Gehirn teilweise jedes Wort erst einzeln übersetzen muss. In gewissem Maße also tatsächlich eine Fremdsprache.

Ich verstehe nicht, wieso hier jetzt einige meinen, ihre Meinung zum Schweizerdeutsch anderen in dieser Heftigkeit aufdrücken zu müssen. Lasst die Leute doch reden und vor allem lasst ihnen ihre Identität. Ich selber wohne seit vielen Jahren in der Schweiz, spreche keine "Mundart", verstehe sie aber zu 100%. Meine Gegenüber sprechen in aller Regel ebenfalls Schweizerdeutsch mit mir, ich antworte mit meinem Allemannisch-bayerischen Bodenseegemisch und alles ist prima. Mit welcher Kleinkariertheit hier manche darauf eindreschen, ist mir echt nicht mehr verständlich. :confused:
 
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Wer drischt denn? Ich sehe niemanden! Die Frage, warum in der Schweiz der Umgang mit Hochdeutsch oder - bitteschön - Schriftdeutsch ein so gespaltener ist, wird man ja wohl stellen dürfen. Offenbar gibt es aber keine verständliche Antwort darauf.

cym's erhobener Zeigefinger gegenüber bösen Deutschen, die Schweizerdeutsch korrekterweise als das ansehen, was es ist - ein Dialekt und keine eigenständige Sprache - verbunden mit der Rechtfertigung gezielter Abneigung gegen uns "Anderssprechende" ist einzig ein weiterer Beleg für Nationalstolz an der falschen Stelle.

Ich nehme überdies ganz stark an, dass Schweizerdeutsch unter Deutschen in Deutschland und vor allem Deutschen in der Schweiz allgemein weit lieber gehört und angenommen wird, als mancher innerdeutsche Dialekt.

Bestimmte Begrifflichkeiten, Satzstellungen oder Fälle sind im Schweizerdeutschen nun mal anders als im gängigen Hochdeutsch.
Ah ja. Nun, Rechtfertigung für die Definition eines Dialektes zu einer Sprache ist das beileibe nicht.
Wenn ein Dresdener nach Chemnitz fährt, dort hungrig einen Fleischerladen stürmt und eine Bratwurst verlangt, hat er Pech. Was er daraufhin bekommt, wenn er nicht vorher "Und wieviel?" gefragt wird, ist nicht das, was er als Dresdener unter einer Bratwurst versteht. Soviel zum Thema Begrifflichkeiten. Dresden und Chemnitz liegen übrigens nicht einmal 100 km auseinander und beide in Sachsen.
Auch ansonsten gibt es im deutschen Sprachgebrauch allgemein und besonders regional Redewendungen, die grammatikalisch nicht einwandfrei sind. Und? Deswegen bleiben es Dialekte.

Noch einmal und ganz konkret:
Niemand hier hat etwas gegen Schweizerdeutsch oder Schweizer Bürger. Deutliche Antipathien existieren leider eher auf der anderen Seite und die Frage nach einem Warum bleibt offen. Bis jetzt ist nur zu erkennen, dass man sich in der Schweiz bezüglich hochdeutscher Sprache und zugewanderten Deutschen überwiegend reserviert, in Einzelfällen sogar offen feindsinnig aufführt.
Als neugieriger und offener Mensch möchte ich neben anderen gern wissen, wieso das so ist. Offenbar will ich da mal wieder zuviel wissen.
 
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Als neugieriger und offener Mensch möchte ich neben anderen gern wissen, wieso das so ist. Offenbar will ich da mal wieder zuviel wissen.

Da geht's mir nun genauso.

Je länger ich den Faden hier verfolge, desto mehr habe ich das Gefühl, daß die Schweizer selbst nicht genau wissen, warum sie das Schriftdeutsche nicht mögen. Hat das wirklich mit Abgrenzung zu tun?

Zudem hat - glaube ich - noch keiner unserer Schweizer Freunde die Frage beantworten können, warum die Nachrichten (Fernsehen und Radio DRS) eigentlich immer in Schriftdeutsch vorgetragen werden?! Würde mich auch interessieren. Wenn man sich derart mit seinem Dialekt identifizieren und abgrenzen möchte, dann wären doch Nachrichten in Dialekt die logische Konsequenz, oder?

Ebenso verwundert es mich, daß sich das "schriftsprachige" (ich vermeide bewusst "deutschsprachig", weil es das ja per Schweizer Definition nicht sein soll) Schweizer Radio/Fernsehen "DRS" nennt, was nichts anderes als "Deutsche und Rätoromanische Schweiz" heißt. Also schon wieder Deutsch!

Ich dreh' durch! Ich krieg das "Deutsch" nicht aus der Schweiz - so sehr ich mich (und die Schweizer) auch verbiegen :confused:

Ich spreche übrigens oberbayerischen Dialekt und Hochdeutsch - beides gleichermaßen gerne.

Guten Abend!
 
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Eigentlich muß schon von der alemannischen Sprache geredet werden, denn diese zeichnet sich schon auch durch eine ganz eigene Syntax aus. Ich kenne auch unter den älteren Schwaben einige, die sich sehr abmühen müssen, um einen geläufigen Satz korrekt auf Hochdeutsch zu transferieren. Oft steht dann das Verb an der falschen Stelle, und man hätte es ganz anders müssen sagen...äääh...ach so, wie war das nochmal gleich auf schriftdeutsch...hätte sagen müssen???
 
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Hallo zusammen

Als Schweizer habe ich die bisherige Diskussion mit grossem Interesse mitverfolgt und möchte nun zu einigen Aussagen Stellung nehmen / Erklärungsversuche unternehmen.

Tatsächlich gab es in der Schweiz immer wieder tendenziöse Berichte wie z.B. im schweizerischen "Bild"-Pendant "Blick", der einmal fragte: "Wie viele Deutsche verträgt die Schweiz?" (Link: http://www.blick.ch/news/schweiz/deutsche/artikel56129) Solch unverständliche Headlines schüren die Angst vor dem "grossen Nachbarn" beim - aus meiner Sicht - dummen Teil der Schweizer Bevölkerung.
Ich selbst habe ein gutes Verhältnis zu Deutschen in der Schweiz und pflege regen Kontakt mit vielen deutschen Freunden. Und so ist es mit der Mehrheit der Schweizer.
Nun gibt es aber leider auch die politisch rechte Ecke, die sich gegen aussen verschliesst und am liebsten nur Schweizer auf dem unsrigen Arbeitsmarkt hätten. Deutsche Ärzte und neuerdings auch viele Pfarrer nähmen den Schweizern die Arbeitsplätze weg, wird argumentiert - die Wahrheit: es gibt zu wenig Einheimische, welche die Qualifikationen für diese Jobs mitbringen, und man sollte eigentlich froh sein über deutsche "Fremdarbeiter".
Manchmal schlägt die Angst vor den Deutschen in verachtenswerten Fremdenhass um wie bei Katrin Wilde. An dieser Stelle sei aber nochmals betont: Die Mehrheit der Schweizer tickt durchaus noch richtig und sieht die deutschen Nachbarn als liebe Freunde.
Ich denke, es kommt auch auf die Lage an: In Grenzgebieten wie z.B. Basel oder Richtung Bodensee ist die Beziehung zu den Deutschen eher besser, während in der zentralen Schweiz eher deutschenfeindliche Tendenzen zu spüren sind. Ursachen dafür zu finden und aufzuzählen würde die Länge eines Forenbeitrags sprengen.

Bevor ich in einem zweiten Teil darauf eingehen werde, weshalb "Hochdeutsch" am Radio nicht beliebt ist, das aber kaum etwas mit Fremdenfeindlichkeit zu tun hat, möchte ich noch eine Frage beantworten:

Zwerg#8 schrieb:
Nur nebenbei: Auf DRS2 lief heute nach Mitternacht eine Sendung in "Deutsch" (Nachtlese?). Es ist mir beim zappen sofort aufgefallen, daß die beiden Moderatoren (Mann/Frau) "ordentlich" gesprochen haben. Vielleicht war das aber nur eine aus DE importierte Sendung.

DRS2 sendet als Kulturprogramm mehrheitlich hochdeutsche Sendungen. Die Sendung ist nicht aus Deutschland importiert, sondern wird wie alle anderen Sendungen von DRS2 im Studio Basel produziert - wenn's "ordentlich" klingt, können das auch Schweizer mit Schauspielausbildung sein oder eben deutsche Moderatoren, von denen es ja in der Schweiz angeblich keine geben soll.*hirnkratz*

Nun zum Unterschied / Verhältnis Deutsch - Schweizerdeutsch:

Du vergißt dabei, daß Deutsch in beiden Fällen die - linguistisch korrekt ausgedrückt - Standardsprache ist und das Schweizerische lediglich ein Dialekt.

Schweizerdeutsch mag von irgendwem als "lediglich ein Dialekt" aufgefasst werden - so einfach ist es aber nicht: Im deutschen Teil der Schweiz gibt es mit "Züridütsch", "Sangallerdütsch", "Walliserdütsch" etc. zahlreiche Dialekte, die sich stark von einander unterscheiden. Untereinander versteht man diese Dialekte bis auf einige Wörter problemlos.

Nicht ganz klar scheint mir, ob "der Schweizer" (ich erlaube mir mal diese Verallgemeinerung, obwohl ich sie nicht teile) eher eine Aversion gegen Deutsche oder eher eine Aversion gegen das Hochdeutsch als Sprache hegt. Oder beides?

Eine wichtige Frage! Die Schweizer, welche die Schriftsprache erst im Unterricht kennenlernen, mühen sich oft damit ab wie mit einer Fremdsprache. Schriftliche Sicherheit stellt sich bei den meisten mit der Zeit ein, wohingegen die meisten Schweizer ihr Leben lang kein richtiges / akzentfreies Hochdeutsch sprechen können. So erinnert ein perfektes Hochdeutsch im Radio die Schweizer vermutlich an ihre eigenen Probleme beim Sprechen. Das kann sogar soweit führen, dass Schweizer, welche akzentfreies Standard-Deutsch beherrschen, von ihren Kollegen verspottet werden. Diese Aversion gegen die hochdeutsche Sprache auf Grund der eigenen Unfähigkeit ist also latent vorhanden.

Ein wichtiger Aspekt:
Ich denke, im normalen Unterhaltungsprogramm ist es am angenehmsten, wenn man die Sprache hört, in der man denkt. Und das ist nun eben bei den meisten Deutschschweizern nicht Hochdeutsch, sondern Dialekt. So ist es doch durchaus verständlich, dass viele Schweizer Programme zwecks Identitätsbildung / Nähe zu den Hörerinnen und Hörern auch auf Schweizerdeutsch moderiert sind.

Wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel: Talkmaster Ernst-Marcus Thomas, seines Zeichens ein Deutscher, moderiert den "EMT Talk" auf Star TV auf Hochdeutsch, seine Gäste antworten ihm auf Schweizerdeutsch - ich habe noch nie Proteste gegen diese Sendung gehört.
Der Ausbildungssender toxic.fm aus St. Gallen hat immer wieder deutsche Moderatoren und Redaktoren (deutsch: -eure) am Start (Beispiel: http://toxic.fm/index.php?id=45&tx_ttnews[tt_news]=1925&tx_ttnews[backPid]=46&cHash=0f39440ac2). Da kommt doch überhaupt niemand auf die Idee, zu reklamieren.

Bavaria schrieb:
Zudem hat - glaube ich - noch keiner unserer Schweizer Freunde die Frage beantworten können, warum die Nachrichten (Fernsehen und Radio DRS) eigentlich immer in Schriftdeutsch vorgetragen werden?! Würde mich auch interessieren. Wenn man sich derart mit seinem Dialekt identifizieren und abgrenzen möchte, dann wären doch Nachrichten in Dialekt die logische Konsequenz, oder?

Die Schweiz ist ein Einwanderungsland. Von ca. 20 % Ausländern und vielen Touristen (schätze ich jetzt einfach mal) verstehen nur wenige einen Schweizer Dialekt. Deshalb sind alle Informationssendungen (Radio- und Fernsehnachrichten, kurzes Wetter am Ende der Nachrichten, Verkehrsmeldungen, im Fernsehen oft auch Reporter- und Hintergrundsendungen) in den staatlichen Sendern auf Hochdeutsch - schliesslich soll jeder das Gesagte 100-prozentig verstehen. Das Hochdeutsch bietet ganz einfach auch einen grösseren und präziseren Fachwortschatz als der Dialekt.
Die Regionalsender handhaben das mit der Sprache unterschiedlich und bleiben oft auch in den Nachrichten beim Schweizerdeutschen.

Bavaria schrieb:
Ebenso verwundert es mich, daß sich das "schriftsprachige" (ich vermeide bewusst "deutschsprachig", weil es das ja per Schweizer Definition nicht sein soll) Schweizer Radio/Fernsehen "DRS" nennt, was nichts anderes als "Deutsche und Rätoromanische Schweiz" heißt. Also schon wieder Deutsch!

Also das heisst ja nicht deutsch im Sinne von Deutschland! Wie du sicher weisst, hat die Schweiz verschiedene Landessprachen und darauf bezieht sich auf das "deutsch" in DRS. Übrigens hat die rätoromanische Schweiz seit einigen Jahren mit RTR noch eine eigene staatliche Abteilung erhalten. Auch die italienisch- und die französischsprachige Schweiz haben eigenes Radio und Fernsehen.

Gerne erwarte ich eure Nachfragen oder Kommentare und erkläre etwas auf euren Wunsch nochmals genauer - ich hoffe aber, etwas Klarheit in die Diskussion gebracht zu haben.

Liebe Grüsse von eurem Schweizer Nachbarn
flex
 
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Wenn man die Theorie betrachtet, mag man ja Recht haben, zu behaupten, dass das Schweizerdeutsch ein Dialekt zum Hochdeutsch sei.

Aber trotzdem denke ich, dass Deutsche das Schweizerdeutsch unterschätzen. Es ist mehr, als man vielleicht denken möge. (Man beachte Wikipedia auf Allemanisch: http://als.wikipedia.org/wiki/Zürichdeutsch).

Um auf das leidige Thema sprechen zu kommen: Es gibt tatsächlich Menschen in der Schweiz, die die Deutschen nicht mögen. Gründe dafür: Überheblichkeit, Hochnäsigkeit, zu "deutsches" Auftreten, etc. Obwohl die Schweiz seit langem Nachbar von Deutschland, sollte man nicht meinen, dass die Schweizer die Deutschen daher auch mögen.

Die Schweiz ist und bleibt ein anderes Land - für mich gibt es da einige essentielle Unterschiede. Ich empfehle den folgenden Film: http://www.sf.tv/sendungen/dok/index.php?docid=20070125_2000_SF1

Ich pflege eine klare Formulierung meiner Aussagen, trotzdem möchte ich anfügen, dass diese Abneigung gegen gewisse Deutsche auch nur bei gewissen Schweizern besteht. Eine klare Zahl wird es da nie geben - man muss ja Anständig bleiben...

Schlussendlich fände ich es am Schönsten, wenn man das Schweizerdeutsch einfach das Schweizerdeutsch lassen könnte. :)

P.S.: Das Hochdeutsch/Schriftdeutsch wird in der Schweiz eher für formelle Dinge benutzt (Nachrichten, Geschriebenes, etc.) Es ist aber auch Bestandteil des Service Publics der öffentlich-rechtlichen Anstalten (SF/SR DRS). Viele Lokalradios sprechen die Nachrichten auf Mundart. Das Hochdeutsche ist Bestandteil der Schweiz, nur wird es eben nicht im Alltag mündlich gesprochen. Vielleicht kann mich hier ein Deutscher Staatsangehöriger beruhigen: Existiert in Deutschland tatsächlich die Meinung, dass das Schweizerdeutsch sein soll? Dann ist mir alles klar, dass ein Deutscher unseren "Dialekt" natürlich mit der Hochsprache vergleicht.
 
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Dieser Beitrag, der wiederholt gezielt am Thema vorbeischießt, macht lediglich klar, wo der Verfasser bezüglich seiner Gesinnung einzuordnen ist. Schade! Der Oberton "Ich mag die Deutschen schon deshalb nicht, weil sie mir ihre Sprache aufzwingen wollen." zeugt nicht nur davon, dass die hier gestellten Fragen partout nicht verstanden werden, sondern auch davon, dass Abneigungen gegenüber den geografischen Nachbarn offensichtlich aus Unverständnis und Unkenntnis heraus vorgehalten werden. Greifbar begründet dagegen wird nichts.

Aber wie heißt es so schön: Die Gründe, die an den Haaren herbeigezogen werden, sind die ersten, die eine Glatze bekommen.

An dieser Stelle Dank an flexonair, der umsichtig argumentierte und so zumindest einen ungefähren Einblick in die Problematik gab. Entgültige Antworten wird es ohnehin nicht geben, da die Sichtweisen unter den Schweizer Bürgern Gott sei Dank(!) sehr verschieden sind und wir hier keine Statistiken anfertigen können.
Es bleibt zu hoffen, dass Schweizer und Deutsche trotz Wirtschaftkrise und Verständigungsschwierigkeiten offen aufeinander zugehen - egal, auf welcher Seite der Grenze.
 
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Danke, dea, so sehe ich das auch.

Danke auch an flex für viele Erklärungen.

Um auf das leidige Thema sprechen zu kommen: Es gibt tatsächlich Menschen in der Schweiz, die die Deutschen nicht mögen. Gründe dafür: Überheblichkeit, Hochnäsigkeit, zu "deutsches" Auftreten, etc. Obwohl die Schweiz seit langem Nachbar von Deutschland, sollte man nicht meinen, dass die Schweizer die Deutschen daher auch mögen.

Drehen wir den Spieß doch mal um - es gibt viele Deutsche, die auch Schweizer nicht mögen. Gründe dafür: Überheblichkeit, Hochnäsigkeit, zu "introvertiertes" Auftreten, etc.

Ich sehe, man wird wohl nie zusammen kommen...Falsch!

Ich war vergangenes Jahr auf einer einwöchigen Schulung in der Schweiz. In der Schulung gut gemischt Schweizer, Österreicher und Deutsche. Da ich bisher nur immer kurz in der Schweiz war und auch keinerlei Vorurteile gegen Schweizer hatte (und habe), bin ich recht neutral an die Sache rangegangen und habe immer wieder gezielt versucht, mit allen Kursteilnehmern ins Gespräch zu kommen. Ich bezeichne mich weder als hochnäsig oder überheblich, noch wurde ich jemals so von irgendjemandem empfunden (oder man hat es mir verschwiegen).

Mit den Deutschen war es kein Problem, ebenso war der Kontakt mit den österreichischen Nachbarn schnell hergestellt. Da ich aus Bayern bin, ist mir das mit Sicherheit auch etwas leichter gefallen.

Bei sämtlichen Schweizer Seminarteilnehmern bin ich erst mal gegen eine geschlossene und hochsicherheitsgeblockte Kommunikationswand geprallt. Ich hätte das nicht erwartet und denke, daß viele schon hier aufgeben, überhaupt mit den Menschen weiter in Kontakt treten zu wollen.

Nun, ich habe nicht aufgegeben und nach einigen Tagen tatsächlich meine ersten Schweizer Freunde gewonnen.

Fazit für mich persönlich: Sicher führen sich viele Deutsche wie Elefanten im berühmten Laden auf, aber nicht alle. Sicher blocken viele Schweizer erst mal ab und denken, sie seien was Besonderes, aber nicht alle. Hat man diese Schwellen erst einmal aus den Weg geräumt, steht einem Miteinander nichts mehr im Weg.

So nun wieder zur Sprache: Sehr interessant und lustig war für mich auch, daß die Schweizer Kursteilnehmer, bevor sie mich näher kennengelernt haben, peinlichst darauf geachtet haben, mit mir Hochdeutsch zu sprechen. Später, als wir uns beschnuppert und für gut befunden hatten, aber im herrlichsten Dialekt mit mir gequatscht haben. Es war für mich fast so, als würde ich jetzt dazugehören.

Schluß mit Gefasel, versteht Euch und geht aufeinander zu, dann klappt das schon.
 
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Bei sämtlichen Schweizer Seminarteilnehmern bin ich erst mal gegen eine geschlossene und hochsicherheitsgeblockte Kommunikationswand geprallt.

Das Erlebnis kenn ich und kann diese Erfahrungen nur bestätigen.

Ich bin mittlerweile der Ansicht, es handelt sich um einen gepflegten Minderwertigkeitskomplex, der die Schweizer so reagieren lässt, wenn sie mit "Hochdeutschen" zusammengesperrt werden.

In etwas abgeschwächter Form leidet auch der (Süd-) Badener, Schwabe, Pfälzer unter diesem Komplex, wenn er in einer hochdeutschen Runde argumentieren muss. Wohingegen sowohl der Kölner als auch der Hamburger der Ansicht ist, sein Dialekt sei hochdeutsch, alles andere Dialekt. Der Berliner schnoddert in eigener Hoheit und trägt ein sympathisch, unblasiertes eigenes Deutsch auf. Der Sachse - na ja - eignet sich gut für Karl May-Filme!
 
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Auch ich denke - als Deutscher in der Schweiz - dass Gelb mit seiner Argumentation gehörig am Ziel vorbeischiesst. Wobei ausser Frage steht, dass der Vorfall mit Frau Wilde indiskutabel ist.

Mittlerweile bin ich seit mehr als zwei Jahren im Land und stelle unvermindert fest, dass es schwierig ist, mit Schweizern denselben zwischenmenschlichen Kontakt zu etablieren, wie ich es zu meinen deutschen Mitmenschen gewohnt war und bin. ABER...

... und hier stimme ich cym und meinen direkten Vorrednern absolut zu: Die Schweiz ist ein eben anderes Land und nicht Deutschland, was viele meiner manchmal zurecht als überheblich erachteten Mitbürger vergessen. Ich jedenfalls habe mich vor meiner Entscheidung, hierherzuziehen, schlaugemacht, mich darauf eingestellt und kann nun sehr gut damit umgehen. Und siehe da: Es funktioniert. Es braucht etwas länger mit dem Kontakte und Bekanntschaften machen, aber klappt schliesslich problemlos. Alte bekannte in Deutschland meinen, ich "schweizere" mittlerweile beim Reden. Vielleicht lehnt sich meine Umgangssprache etwas dem "schweizer Hochdeutsch" an, und man durchschreitet dadurch damit die ein oder andere Kommunkationswand durch eine Tür, die manch anderer nicht sieht.

Ich denke, das flexonair es in seiner Beschreibung recht gut trifft und möchte hinzufügen, dass der Schweizer - wenn es denn irgendeinen Komplex ob der Sprache geben sollte (ich finde das Wort schon so schrecklich negativ) - demgegenüber ruhig positiver eingestellt sein sollte. Ich persönlich, und damit stehe ich weiss Gott nicht alleine da, empfinde das Schweizerische Hochdeutsch als sehr sympatisch. Vom Zoll beim Grenzübertritt bis hin zum Posten bei Migros. Dadurch hat der Alltag immer etwas von Urlaub. Was mir hin und wieder fehlt: das der jeweilige Gegenüber beim "hochdeutscheln" die Sicherheit eines gesunden Selbstvertrauens zeigt.

Doch auch das muss nicht mal sein: die meisten hier lebenden Ausländer verstehen die verschiedenen Dialekte tiptop. Ich ebenso, bis auf Waliserdütsch, aber damit soll der ein oder andere Basler oder Zürcher auch Probleme haben. Und wenn das noch nicht klappt, muss man sich eben anstrengen. Das andere Land in dem man lebt könnte auch Italien, Türkei oder Indien heissen. Dort wäre es mit der Verständigung sicher nicht so einfach.

Ich gebe zu, dass es nicht einfach ist, sich ein reales Bild von der Schweiz, dem schweizer Alltag und den Schweizern zu machen, wenn man aus dem grossen Kanton herüberschaut. Die Schweizer haben es da ungleich einfacher. Schaltet man den hier Fernseher an, stellen deutsche Sender zu gut 60% das hiesige Medienangebot, nur aufgefrischt durch schweizerische Werbespots. Da bekommt man als Schweizer einen recht guten Überblick über die Facetten des deutschen Alltags, wenn man denn will. Und kann sich eine Meinung bilden.

Man sollte auf beiden Seiten nie den Fehler machen, alles und alle über einen Kamm zu scheren. Das Gasofen-Geschimpfe ist sicher eine abscheuliche, eingeschränkte Sicht eines einzigen oder einiger weniger, aber auch Deine Argumentation, Gelb, lässt vermuten, dass Du Deine Scheuklappen noch nicht abgelegt hast.

Ja, die Schweiz ist nicht in der EU. Hört man sich um, so wird meist argumentiert, man habe mit der internen Politik schon genug zu tun, da bleibt keine Zeit sich um Gemeinschaftsprobleme zu kümmern. Schaut man aber genauer hin, scheint diese "Abschottung" zu fruchten. Die Schweizer Wirtschaft funktioniert annehmbar, die Bauern produzieren die Milch, die ich im Supermarkt kaufe. In Westeurpoa wird hingegen demonstriert, weil osteuropäische Bauern den Milchmarkt mit Billigmilch überfluten und Preise drücken. Nur als Beispiel.

Ich bin recht zufrieden hier in CH, vielleicht weil ich akzeptiert habe, dass ich Ausländer bin und bleibe. Die Schweizer sind ein stolzes Volk und schaut man sich um in diesem Land, so gibt es auch verdammt viel, auf das man richtig stolz sein kann. Umgekehrt würden wir Deutsche uns auch nichts kaputtreden lassen, nur mit "Nationalstolz" in Deutschland ist das so eine Sache. Selbst absolut positiv gemeint schwingt immer etwas negatives mit - nach über 60 Jahren.

In diesem Sinne, en schöne Fyrabig.
Birillo
 
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Heute lief mir nach langer Zeit mal wieder folgende Datei ueber den Weg.
"Wenn wir Hits moeglichst lange haltbar machen wollen, dann 'schweizen' wir sie ein ..."

Mein Beitrag zum Thema Deutsch und Schweiz. :D
 

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Radio Graz: Abstimmung ob Deutscher moderieren darf

bei radio graz ist seit sendestart der Deutsche Felix von Bally dabei. durch hörer-beschwerden wurde nun ein voting eingeführt, ob Bally bleiben darf!!!

www.radiograz.at
 
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Nun wechseln wir nach Österreich - aber gut.
Verallgemeinern wir das eigentliche Thema auf "Hochdeutsch(e) im deutschsprachigen Ausland", so lässt sich feststellen, dass seine Sprache nicht primär das Problem ist. Vielmehr stoßen den Hörern grenzwertige Äußerungen auf, was man allerdings nicht beurteilen kann, wen man das Programm nicht hört. Auch soll er wohl (nach Geschmack einiger Hörer) Probleme mit dem Sprechen haben. Auch das wissen wir nicht.

Auffällig ist trotzdem, dass WENN einer was zu meckern hat, gern die Sprache zuerst angeführt wird, und dann der Rest folgt. Am schönsten fand ich "bundesdeutscher Dialekt", womit einer der Beschwerdeführer offen zeigt, dass er von Sprachen und Dialekten gerade gar nichts versteht. Wenn er schon blubbert, sollte er wenigstens wissen, worüber. ;)

Alles in allem ist es eine beispielhafte Geschichte mit Bezug zum Thread Räson, Loyalität oder Renitenz und Boykott? und es ist ein österreichisches Radio, das aufzeigt, wie man als Sender und Team mit einem solchen Problem durchaus auch mal umgehen kann. Hörer als "Berater" - warum auch nicht?
Dem Kollegen kann man nur wünschen, genügend Fürsprecher zu erhalten. Im Gegenzug vlt. etwas an seinem Stil zu arbeiten, bekommt er sicher auch noch hin und dann sind die Wogen wieder glatt.
 
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Wer nachzuvollziehen will, warum sich ein Teil der Deutschschweizer mit dem Hochdeutschen so schwer tut, sollte hier nachschlagen.
 
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