Hochwasser in NRW: Sondersendungen oder der beste Superdupermix?

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Nach einer Notiz in der heutigen Ausgabe unserer Lokalzeitung will Baerbock ins Krisengebiet an die Ahr fahren, aber ausdrücklich ohne Beteiligung der Medien.
Das kann sie auch genre tun und ist sicherlich auch nicht verkehrt. Nur muss das ganze eben ohne großes mediales Tam Tam passieren.
Herr Lindner war auch z.B. in seinem Wahlkreis der betroffen ist, auch hier ohne mediale Begleitung. Das ist angemessen und in Ordnung.
 
Die ARD-Popnacht wurde von SWR - zuständig auch für das mitbetroffene Rheinlandpfalz - produziert. ...
Grenzwertig, wenn sich WDR damit rausreden will, dass man die Situation einfach unterschätzt hatte.
Ich finde nicht, dass Brandenburg sich herausredet. Es ist zweifelsohne korrekt, dass die Nachtversorgung vom SWR kam. Das ist ja ein Fakt, der nicht unerheblich ist und den der Durchschnittshörer wahrscheinlich gar nicht kennt. Immerhin stellt er sich seit Mittwoch einigen Interviews und gesteht ein, dass der WDR das Programm hätte übernehmen müssen. Und er erklärt auch, wie die Einschätzung der Situation am Vorabend war – er sagt klar und deutlich, dass die Einschätzung falsch war.

Ich finde die Kommunikation durchaus konstruktiv. Kein Herr Buhrow, der alle Kritik weglächelt und mit seiner ganz eigenen nonchalanten Art des Whataboutisms hevorhebt, dass der WDR ja hier vielleicht nicht gut reagiert hat ... ABER der WDR macht ja ganz viel andere tolle Arbeit und daher ist alles supidupi. "Bite gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen!"
 
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Zustimmung. Ich hatte den Link auf das erste Interview zitiert. Dort ging es um die Breitseite des DWDL auf den WDR. Im zweiten Interview die Stellungnahme Brandenburgs. Im Nachlauf zur verkorksten MI-Nacht hat WDR auch 'mächtig gewaltig' aufgerüstet.
Respekt für Brandenburg. Offenbar steht er für den "News-Room" und erklärt, wie es zu den 'Fehlern' kam.
Respekt! - Er beleuchtet die Hintergründe, beschönigt nichts dreist. Rüber kommt ein: "Entschuldigung!" ... Und SO kommuniziert kann man den WDR auch entlasten: "Shit happens!" - "Nobody is perfect!" - und SO kann man darauf vertrauen, dass WDR dazu gelernt hat, die nächste Krise vielleicht besser gemanaged wird.
 
In SWR4 RP gleich keine Schlagerparty, sondern eine Sondersendung, eine Art Redezeit, in der man sich seinen Hochwasser-Kummer von der Seele reden kann. Das Ganze sechs Stunden lang mit Stefan Nink. BW übernimmt die Redezeit, also auch dort fällt heute die Party aus. Auch die Oldieshow war heute balladesker, softer, trauriger, textlich gehaltvoller, chansonesker als sonst.
 
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Ist diese Dangersendung auf 1live gerade live?
Ich frage, weil nicht der Moderator Daniel den Verkehr um halb macht sondern eine Dame.
 
Der Moderator interagiert nicht mit der Verkehrslady. Kein Hinweis, keine Ansage, keine Übergabe.
Der Jingle "Stauschau" grätschte ziemlich unelegant in den letzten Satz des noch laufenden Songs rein, sie liest mit wenig konkreter, nur grober Uhrzeitangabe ("gleich halb Zehn" ) ihre Staus runter, danach Opener.
Dann wieder der Moderator Daniel, der in der Sendung Gespräche mit Betroffenen führt.
Die Gespräche wirken auf mich sehr steril und wenig emotional. Keinerlei Zeitansage vor/nach den Titeln.
Nah am Geschehen, ja. Aber einen Beleg für live finde ich nicht.
 
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Was wäre soo schlimm daran, wenn es nicht live wäre?
Ich verstehe die Frage nicht.

Ich habe nicht geschrieben, dass das schlimm wäre. Ich habe nichts gewertet.
Ich habe gefragt, ob die Sendung live ist, da ich keine Anhaltspunkte dafür finde.
Für mich klingt die Sendung hörbar nicht live, eher wie "zeitnah vorproduziert".
Eine Wertung darüber, oder über die Aktualität der Show habe ich nicht abgegeben.
Es ist rein interessehalber, weil man immer wieder liest "die ARD voicetrackt nicht".
 
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In SWR4 RP gleich keine Schlagerparty, sondern eine Sondersendung, eine Art Redezeit, in der man sich seinen Hochwasser-Kummer von der Seele reden kann. Das Ganze sechs Stunden lang mit Stefan Nink. BW übernimmt die Redezeit, also auch dort fällt heute die Party aus.

Seit 22 Uhr moderiert übrigens Claudia Güsgen.
Als "Kummerkasten" würde ich die Sendung nicht unbedingt werten, auch musikalisch nicht. Das ist eher eine Art Nachbarschaftsbörse mit Vermittlung von Hilfsgütern und -Angeboten (vorhin etwa Ferienzimmern und Wohnwagen zur provisorischen Unterbringung von wohnungslos Gewordenen). Dazu einfach der allgemeine Erfahrungsaustausch und Grüße und Musikwünsche für Helfer und Betroffene.

Erinnert mich lebhaft an Wolfgang Walker und sein "UAWG".
 
Was genau hat der WDR falsch gemacht? Was hat er versäumt? Was hätte er machen sollen, machen müssen?

freiwild hat dazu schon das Meiste geschrieben. Ich möchte noch ein praktisches Beispiel ergänzen, das in meinen Augen ein idealtypisches Vorbild sein könnte:

radneuerfinder schrieb:
"Unsere Journalisten haben ungefähr eine Minute Zeit, um auf das Sonderprogramm umzustellen, aber das klappt. Wir haben rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag, einen Moderator vor dem Studio, der kann jederzeit ins Studio gehen und mit der Live-Sondersendung beginnen."
http://www.deutschlandfunk.de/wir-unterbrechen-das-programm.1380.de.html?dram:article_id=197636

Eine derartige Struktur nicht aufgebaut, ja gar nicht angepeilt zu haben, ist das was ich mit
Arbeitsverweigerung
meine.


Lassen die, der Katastrophennacht nachfolgenden - fast schon zu - üppigen Infostrecken auf schlechtes Gewissen schließen?
 
Ich verstehe die Frage nicht.

Ich habe nicht geschrieben, dass das schlimm wäre. Ich habe nichts gewertet.
Ich habe gefragt, ob die Sendung live ist, da ich keine Anhaltspunkte dafür finde.
Für mich klingt die Sendung hörbar nicht live, eher wie "zeitnah vorproduziert".
Eine Wertung darüber, oder über die Aktualität der Show habe ich nicht abgegeben.
Es ist rein interessehalber, weil man immer wieder liest "die ARD voicetrackt nicht".

Bei 1Live liest keiner an den Reglern den Verkehr selbst und viele interagieren auch nicht mit den Nachrichten-/Verkehrsredakteuren, würde ich auch nicht. Mich nervt schon bei WDR4 dieses "Danke xyz" nach den Nachrichten oder Tag um zwölf, als wenn die- oder derjenige das in Köln hört, was zum Beispiel ein Herr Verhasselt in Dortmund sagt.
 
Derzeit (Nacht von Samstag auf Sonntag) sieht es so aus:

WDR 1live = sendet die eigene "ARD-Junge Nacht"
WDR 2 und WDR 4 = haben ein eigenes "WDR Aktuell" mit eigener Musik (Havanna, Don't you forget about me)
WDR 3 und WDR 5 = übertragen die NDR-Infonacht. 🤔

Somit sind keine Popnacht und keine Hitnacht in NRW über die Frequenzen des WDR zu hören, nur über Einstrahlungen vom NDR, HR und SWR.
Und auch kein Nachtkonzert.

Wozu aber nun die Klassikwelle(!) WDR 3 auch noch die Infonacht durchschleifen muss, zusätzlich zu WDR 5, das begreift doch wirklich kein Mensch. 🧐
 
Auch am Sonntag sendet WDR 2 ab 6 Uhr das Morgenmagazin
Ich habe es mir zwischen 7.45 und 8.45 Uhr angehört (auf die Sendung Sonntagsfragen hat man heute verzichtet) und war positiv überrascht. Moderiert wurde es von Ralph Günther und neben Schalten in die vom Hochwasser betroffenen Gebiete gab es auch ein ausführliches Gespräch mit irgendeinem hochrangigen Vertreter aus der Baubranche, ob überhaupt genug Arbeitskräfte und Baumaterialien (insbesondere Holz) zur Verfügung stehen, um alles wieder aufzubauen. Das Gespräch war für WDR 2 Verhältnisse sehr lang und tiefgründig, sicher 4-5 Minuten. Ergebnis war: An Arbeitskräften und Baumaterial wird es nicht scheitern, eher an zu viel Bürokratie und langwierigen Ausschreibungsverfahren. Da müssen unkonventionelle Wege gefunden werden, die Verfahren erheblich zu beschleunigen und die Verwaltungen personell aufzurüsten.

So ein Gespräch am Sonntagmorgen, alle Achtung, da hatte WDR 2 sich ausnahmsweise wirklich mal gut auf die Sondersendung vorbereitet.
 
WDR4 sendet heute auch aus Dortmund, obwohl man das seit über einen Jahr an Sonntagen nicht mehr macht. Womöglich, weil dort die Redaktion sitzt und man so auf eventuelle Ereignisse eingehen kann.
 
Es passiert gerade das, was ich immer gesagt habe: WDR2 kann im Ernstfall sehr wohl die Ressourcen richtig nutzen und ein angemessenes Programm fahren. Lassen wir die erste Nacht mal aussen vor, so gelingt ihnen durchaus die Balance zwischen Information und Emotionalität. Die Musikauswahl ist auch angemessen. Chapeau.
Nein, ich bin kein Bot und beim WDR arbeite ich auch nicht! :)
 
Man muss auch bedenken, dass zur Zeit Sonmerferien sind und dadurch nicht der volle Personalstamm zur Verfügung steht. Was der WDR nun trotzdem an Personal und Sondersendungen auffährt, auch mit den ganzen Außenreportern, ist schon beachtlich.

Nun müsste der WDR es nur noch hinbekommen, dass man nächstes mal rechtzeitig vorher von Emotion auf Information umschaltet und nicht erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Ob Buhrow dazu der richtige Steuermann ist? Es ist schließlich nicht sein erstes Versagen.
 
Was die Musikauswahl angeht, gerade läuft die Neuauflage von Iko, Iko und der Giesinger. Det muss nu nicht gerade sein, obwohl der Schreyl das moderativ erklärt hat, von wegen 80 Millionen und helfen. Aua.
 
Derzeit (Nacht von Samstag auf Sonntag) sieht es so aus:

WDR 1live = sendet die eigene "ARD-Junge Nacht"
WDR 2 und WDR 4 = haben ein eigenes "WDR Aktuell" mit eigener Musik (Havanna, Don't you forget about me)
WDR 3 und WDR 5 = übertragen die NDR-Infonacht. 🤔
Ins WDR aktuell habe ich heute zwischen 4:30 und 6:00 reingehört.... lassen wir die typische WDR2 Musik mal außen vor, eigentlich schon ein Grund zum abschalten... aber die Sendung selber wirkte eher wie ein, „nach der ganzen Kritik müssen wir ja irgendwas machen“. Nachrichten wie nachts normal gewohnt kurz, und pro halbe Stunde ein Beitrag über die Unwetter. Davon war einer über die ansteigenden Pegel im Osten von Deutschland, und ein O Ton aus dem Kreis Ahrweiler, der zwar bewegend war, aber keinen wirklichen Informationsgehalt hatte. Im allgemeinen also nichts, was man nicht auch in der Hit- oder Popnacht hätte unterbringen können.

SWR1 RP sendet, wie schon erwähnt, den Spendenmarathon auch heute nochmal ab 13-24 Uhr. Bei der Sendung „Leute“ von 10-12 Uhr, wurden kurzfristig zwei Notfallseelsorger eingeladen. Im Tagesprogramm am Donnerstag und Freitag fühlte ich mich bei diesem Sender so wie es der Nachrichtenslogan Aussagt, „fundiert informiert“
 
Der Eindruck ist, dass der WDR es theoretisch kann, aber wenn es drauf ankommt dann doch regelmäßig versagt. Er ist nicht mehr durchgängig zuverlässig oder anders ausgedrückt dringend reformbedürftig.

Langgediente WDR-Mitarbeiter wissen das, sind aber kaltgestellt.

Es ist zu befürchten, dass nach der Berichterstattung über die Überflutungskatastrophe wieder Dienst nach typischen Buhrow/Weber-Vorgaben gemacht wird.

Da ist einfach zu viel Porzellan zerschlagen worden. Die dudeligen Popwellen auf der einen, WDR 5 ohne angemessene aktuelle Berichterstattung außerhalb des Morgenechos auf der anderen Seite, dazu die mangelhaften Nachrichten, die mit emotionalen O-Tönen und kurzen Schlagzeilen aufwarten. Der ganze WDR müsste wieder vom Kopf auf die Füße gestellt werden.
 
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