hr-INFO - aktuelle Entwicklungen

War es schon irgendwo Thema, dass hr-iNFO sein Abendprogramm umgebaut hat - wahrscheinlich nicht?

Jedenfalls übernimmt iNFO die ARD Infonacht nun schon ab 22 Uhr. Dadurch wird montags bis freitags „Der Tag“ von hr2-kultur eine Stunde früher, also von 21 bis 22 Uhr wiederholt. Samstags wird in dieser Zeit „maischberger.der.podcast“ gesendet und sonntags bringt hr-iNFO sein „Funkkolleg“ und ab 21.35 die „Netzwelt“.
Geschichte ist somit die tägliche Tageszusammenfassung von 21.05 bis 21.30 Uhr. Und Nachrichten um 21.30 Uhr hört man nur noch sonntags.

Einfach mal so zur allgemeinen Dokumentation der Veränderungen im hessischen Informationsprogramm…
 
Zu erwarten war ja schon, dass der aus Corona-Not entstandene 30-Minuten-Takt beibehalten bleibt. Der 20er gefiel mit deutlich besser aber das ist sicher "Anwendersache". Ich fand die Kompaktheit gut, unterwegs zumindest einmal komplett die Nachrichten zu erwischen. Wäre vielleicht was für die sogenannte Drivetime, sobald wir wieder in normalen Zeiten sind?
Was ich tatsächlich eine Zumutung finde, ist das News-Loch am Abend. Dort wird seit Monaten geschraubt. Gerade am Sonntagabend finde ich so einen Newsblock ziemlich sinnvoll. Viele bundespolitische Themen der kommenden Woche werden sonntags gesetzt. Als Wochenendpendler vermisse ich die halbe Stunde extrem. Habe das aber nicht mehr verfolgt und bin auf News-, Interview- und Spezialpodcasts vom Deutschlandfunk umgestiegen.

Ich hoffe hr info besinnt sich da wieder, denn ich finde das Programm an sich ziemlich gut gemacht. Habe nur tagsüber wenig Zeit und hoffe für die Randzeiten wird die aktuelle Information nicht komplett vergessen. Allein auch wegen der regionalen News aus Hessen.
 
Im hr-Text steht noch „Nachrichten alle 20 Minuten“
Da steht auch, bei hr3 und youfm gibt es jeweils eine „Der schöne Nachmittag“ Sendung.
 
Wer mal an einem Tag durch die Republik fährt und hört, bemerkt wie anders die jeweiligen Infowellen im Programm sind, weil sie eben ihre Zuhörer mit ganz unterschiedlichen Lebenswelten bedienen. Und das gilt nicht nur für regionale Themen, sondern gerade auch für Bundes-, Europa- und sogar internationale Themen. SWR AKTUELL hat beispielsweise stets einen ganz anderen, intensiveren Blick nach Frankreich oder in die Schweiz, als etwa der rbb oder NDR.

Negativbeispiel ist doch das Fernsehen: Die Tagesschau ist durch und durch norddeutsch geprägt.

Wieso nicht schon wieder diese Diskussion? Die dürfte doch wohl mehr als überfällig sein. Das Argument der Doppel- bzw. Vielfachstrukturen wird doch gerade bis zum Exzess ausgeschlachtet, um den Öffentlichen Rundfunk zusammenzustutzen!

Die Infowelle, die ich in Mainz höre (SWR Aktuell) ist eine andere als in Wiesbaden (HR-Info). Wo da große Unterschiede sein sollen, erschließt sich mir allerdings nicht. Der Pfälzer oder Eifler ist natürlich näher am Ausland dran, als der Mainzer, den wiederum nicht die Bohne interessiert, was sich gerade in Luxemburg oder im Elsass tut. Ist doch alles relativ! Und gäbe es morgen unterschiedliche Info-Radios in Bonn (fürs Rheinland) und Dortmund (für Westfalen) würden die sich genauso viel oder wenig unterscheiden.

Verschiedene Lebenswelten? Ein großer Begriff für eine nicht eindeutige Sache. Ein nationales Programm, durchbrochen von regelmäßigen, ausführlichen Regionalfenstern (in denen dann auch Bezug auf den Nachbarn im Ausland genommen werden kann) macht durchaus Sinn. Mir ist überhaupt nicht aufgefallen, dass beispielsweise in den Informationsprogrammen des SWR besonders auf die französische Innenpolitik eingegangen wird. Ausnahme ist höchstens Antenne Saar, ein sehr seltsames Programm, das eigentlich gar keins ist...sondern nur die Aneinanderreihung von Produktionen anderer Sender.

Gleiches lässt sich allerdings noch viel mehr über die üblichen Dudelwellen sagen. Die größten Hits, und vor allen Dingen die überall nervenden 80er (TV-Shows eingeschlossen) langweilen im Bayrischen Wald genauso wie an der Nordfriesischen Küste. Wirklich regionale Inhalte abseits der Verkehrsmeldungen haben meist Seltenheitswert, man könnte sie bequem in zwei Stunden am Morgen oder Nachmittag zusammenfassen. Unterschiedlich sind höchsten noch die verschiedenen Akzente der Moderatoren, die mal eben 20 Sekunden reden dürfen, ehe der nächste Hit der ach so tollen 80er über uns hereinbricht.

Und ob der Sprecher, der uns mit der überaus wichtigen Nachricht erfreut, dass dem Sänger XY der nächste Song beim Kartoffelschälen oder beim Autowaschen - ach wie toll - eingefallen ist, nun in Kiel oder München sitzt, ist mir ehrlich gesagt mehr als egal.
 
und sonntags bringt hr-iNFO sein „Funkkolleg“
Das war einmal, denn das Funkkolleg wurde dieses Jahr einfach nicht mehr weitergeführt. Es endete in der Saison 2020/2021 mit dem Funkkolleg Mensch und Tier, eine Fortsetzung wurde nicht angekündigt und ist auch sonst nicht ersichtlich. Es gibt nicht einmal eine Erklärung zur Einstellung, und das ist immerhin eine Sendereihe, die seit 1966 ununterbrochen bestand.
 
Von hr2 auf hr-iNFO verschoben, um es dann stillschweigend wegzusparen. Nicht die erste Sendung, die einen vergleichbaren Weg genommen hat.
 
Seit der neuen Infonacht ab 22 Uhr ist der Sender eh völlig ausgedünnt worden. Die "Podcasts" am Sonntag sind stark ausgedünnt worden und wiederholen sich bis zu dreimal + einmal unter der Woche die neue Folge. "Fit und gesund" gibt es nicht mehr und ob es die Wirtschaftssendung noch gibt, muss ich erstmal nachgucken. Dazu die Abschaffung des 20-Minuten-Taktes. Ich mag die Sender mit den festen Stundenuhren und den festen Rubriken wie Sport, Wirtschaft, Kultur, Regional mehr, also BR, RBB und der viel gescholtene NDR. Selbst der MDR (ohne feste Rubriken) bietet mehr. Leider muss ich aber hr hören, wenn ich Sachen aus meinem Bundesland hören will.
 
Das war einmal, denn das Funkkolleg wurde dieses Jahr einfach nicht mehr weitergeführt. Es endete in der Saison 2020/2021 mit dem Funkkolleg Mensch und Tier, eine Fortsetzung wurde nicht angekündigt und ist auch sonst nicht ersichtlich. Es gibt nicht einmal eine Erklärung zur Einstellung, und das ist immerhin eine Sendereihe, die seit 1966 ununterbrochen bestand.
Ich habe nun aber doch erfahren, dass das Funkkolleg fortgeführt werden soll. Das ist doch eine gute Nachricht. Ich berichte es hier, damit keine Gerüchte entstehen.
 
Von hr2 auf hr-iNFO verschoben
Das Funkkolleg lief noch früher bei HR 1, jeden Sonntag ab 9:30 Uhr. Die Wiederholung lief nachmittags am selben Tag ab 16:30 Uhr bei HR1 Plus und am Donenrstag darauf ab 20:30 Uhr bei HR 2. Z.B. die Reihe "Sucht und Sehnsucht - Rauschrisiken in der Erlebnisgesellschaft" oder auch "Die Zukunft des Denkens - Zwischen Hirnforschung und Elektronengehirn".



Heute sind denkende Hörer im HR nicht mehr erwünscht, diese weichen besser zum DLF, zu WDR 5 oder BR2 aus.
 
Das ist nicht so. Wird weitergeführt, siehe oben. N.B. Ich habe an jedem Funkkolleg teilgenommen seit Humanökologie und Literarische Moderne, mal mehr, mal weniger intensiv. Die anderen Sender, die du nennst, hatten sich übrigens schon ganz lange aus dem Funkkolleg ausgeklinkt.
 
Mit dem Vorziehen der Wiederholung von "Der Tag" von 21 auf 19 Uhr spart man sich auch eine Stunde Liveprogramm. Bis zur ARD-Infonacht kommen nur noch Podcasts, Übernahmen und vorproduzierte Sendungen.
 
Ich schalte besonders Abends immer öfter auf BR24 wenn ich ausserhalb von Der Tag in Hessen informiert werden möchte.
 
Und jetzt ist es noch offizieller:
Herr Steiner (hr-iNFO) und Herr Pleimfeldner (Arbeitskreis Rundfunk und Schule) stellen das neue Konzept für das Funkkolleg vor. Die erste Staffel ab November beschäftigt sich mit dem Thema "Klimawandel". Es richtet sich erstmals als Zielgruppe an SchülerInnen und Lehrkräfte. Zum ersten Mal ist es primär als Videoformat für Youtube angelegt, zusätzliche Verwertungen wird es in Mediathek und Fernsehen (hr-fernsehen, tagesschau24) geben; mit einer zusätzlichen Audiofassung für Audiothek und Radio sowie für tagesschau.de werden weitere Zielgruppen mit diesem Bildungsformat angesprochen. Es bleibt dabei: eine sehr fundierte Recherche, multiperspektivisch, hintergründig und fächerübergreifend. Neu ist die Einbeziehung der Zielgruppen bereits bei der Formatentwicklung. Als weiterer Distributionskanal werden spezifische Wissens- bzw. Lernplattformen der Bundesländer anvisiert. Als Host konnte hr-Moderatorin Jennifer Sieglar gewonnen werden, die durch bisherige Tätigkeiten (z.B. Logo und Wunderwigwam) bei der Zielgruppe bereits über Bekanntheit verfügt. Geplant sind in der ersten Staffel 12 Videos mit einer Länge von 10 bis 15 Minuten, in denen dialogische Elemente mit Wissenschaftlern stattfinden. Frau Holzner ergänzt, dass der hr mit dem Traditionsformat Funkkolleg eine komplette Neuorientierung eingehe, um hochwertigen Bildungscontent anzubieten, der bei der Zielgruppe nach ersten Befragungen gut ankomme, aber eben auch eine hohe Nutzung auch durch andere Zielgruppen verspricht, weil komplexe Zusammenhänge wie im Piloten der ökologische Fußabdruck erklärt würden.
 
Früher (TM) waren es professionelle Sprecherinnen und Sprecher, die das Funkkolleg an die Menschen gebracht haben. Jetzt sind es Hosts, und was sie auf das Volk werfen, ist Content. Und wie heißt es jetzt? Radio College? Video College? Telekolleg? :cool:
Na, wenn's hilft.
 
Ich vermute mal, dass es da um Einspahrungen geht. Der hr schaut gerade wahrscheinlich, welche Sender verhältnismäßig viel Geld kosten, deren Nutzen aber eher gering ist. Und da gehört die 99,2 MHz aus Gießen durchaus dazu. Hohe Mietkosten, da der Standort nicht dem hr selbst gehört in Verbindung mit einem guten Empfang auf DAB+ und von umliegenden Sender auf UKW, wobei in der Gegend wohl auch noch Rimberg und Aßlar aushelfen dürften, je nach Lage. Ich selbst fahre zwar ziemlich häufig durch Gießen, kann aber leider eher wenig zu den dortigen Empfangsgegebenheiten sagen. Ein halbwegs vernünftiger Empfang sollte aber wohl meistenteils möglich sein, in diesem Fall tut es dem Programm ja auch keinen Abbruch, wenn es nur in mono läuft.
Mich freut es auf jeden Fall, dass mir passend zu meinem Geburtstag eine freie Frequenz geschenkt wird. Jetzt gibt es in Mittelhessen freie Bahn für Langenberg und Coburg.
 
Ich vermute mal, dass es da um Einspahrungen geht.
Das ist ja ganz klar. Was anderes hatte ich auch nicht vermutet. Aber erstmal 10 Jahre Parallelbetrieb? Mein lieber Scholli. Das erste was ich nach einem Frequenzwechsel erstmal machen würde wäre zu gucken welche Frequenzen jetzt überflüssig sein könnten.

Der hr schaut gerade wahrscheinlich, welche Sender verhältnismäßig viel Geld kosten, deren Nutzen aber eher gering ist.
Da habe ich noch einen ganz heißen Tipp für den hr: Frankfurt (hr-Funkhaus, 87.9 MHz, 0,1 kW. Das dürfte wohl die überflüssigste hr-Frequenz überhaupt sein.
 
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