• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

hr plant massive Kürzungen bei seinen Radiosendern

Maschi

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meldet DWDL.de und das scheint heftig zu werden:
Konkret soll bei HR1 und HR4 der Fokus auf den Frühsendungen liegen, während originärer Content danach reduziert werden soll. Am Abend will man verstärkt auf ARD-Kooperationen setzen, wie man sie jüngst schon bei HR1 zusammen mit SWR1 umsetzte - was schon hier, am vergleichsweise unbedeutenden Programmrand, einige Kontroversen nach sich zog. Auch bei HR2-Kultur liegt der Fokus künftig auf der Frühsendung. Hier soll es im Anschluss daran nach dem Willen der Verantwortlichen sogar nur noch ein Klassik-Musikprogramm ohne originären Content zu hören geben - ein bitterer Einschnitt. Gleichzeitig sollen Wortformate zweitverwertet und die aktuelle Kulturberichterstattung zu HR-info verlagert werden.

Während bei der Popwelle HR3 vor 21 Uhr keine wesentlichen Veränderungen geplant sind, steht hinter der Zukunft der Jugendwelle You FM ein dickes Fragezeichen. Wörtlich heißt es: "You FM kooperiert entweder mit anderen jungen ARD-Programmen oder es wird zu deutlich reduzierten Kosten eigenständig weitergeführt." Die eigenständige Weiterführung klingt dabei eher nach einem unliebsamen Plan B. Keine Zukunft haben darüber hinaus die Radio-Apps des HR, die stattdessen in der ARD-Audiothek aufgehen werden.
Kommt die Klassik-Dudelwelle also im 2. Anlauf wohl doch :thumbsdown::thumbsdown:

Im Folgenden heißt es dann ferner:
Tatsächlich ist schon jetzt klar, dass es bei den jetzt angekündigten Einschnitten nicht bleiben wird. So sieht das aktuelle Szenario des HR nach 2028 nur noch drei Vollprogramme mit eigenproduzierten Inhalten vor. Weitere Wellen könnten demnach jedoch im ARD-Verbund oder durch interne Zusammenarbeit weiter bestehen. "Natürlich können wir nicht so weit in die Zukunft schauen. Es ist uns dennoch wichtig, mit dieser Annahme unsere stetigen und umfassenden Veränderungen im HR voranzutreiben", sagte HR-Programmdirektorin Gabriele Holzner. "Denn wir müssen weitere langfristige Entscheidungen, zum Beispiel zu Produktions- und Redaktionsflächen sowie der personellen Ausstattung, treffen."

Hier auch noch die Original-PM mit geradezu höhnischer Überschrift:

Ergänzend zum bisherigen dabei der Satz zu hr1 und 4:
es kann längere Moderationsstrecken geben

Da fällt mir spontan echt nur noch dieses ein:

 
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Dann können SWR und hr ja gleich fusionieren.

Das meine ich durchaus ernst. Wenn der hr ansagt, dass er ab 2028 nur noch drei Wellen selbst betreiben möchte (zwei populäre und eine gehobene), und es beim SWR in die gleiche Richtung geht, könnte durch eine Fusion das bisherige Programm gerettet werden. Jeweils ein gemeinsames Programm für Kultur, Info, Pop, Ü60, Jugend, und getrennte Landesprogramme für die Boomerbespaßung. Und natürlich ein gemeinsames Drittes im Fernsehen mit Landesmagazinen am Vorabend. Bei einer solchen Angebotsverflechtung würde eine getrennter Anstaltsunterbau kaum Sinn ergeben.

Wer wettet mit mir, dass es noch dieses Jahrzehnt zur Fusion kommt?
 
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Das wäre auch beim MDR wünschenswert.
Den wickeln die evtl. neuen poltischen Machthaber vielleicht sowieso ab via Aufkündigung des Staatsvertrages. Schade wäre es aus meiner Sicht um den MDR nicht. Und um den hr auch schon lange nicht mehr. Das war mal anders, als die hr-Hörfunkprogramme bis hin zu hr XXL bemerkenswerte Einschaltimpulse boten. Das ist aber nun über 2 Jahrzehnte her.

Schlimm ist für mich, wie sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk selbst abwickelt, indem er seine Programme durch Ausdünnung überflüssig macht. Dabei wäre öffentlich-rechtliche Substanz heute wichtiger denn je.
 
Wahrscheinlich gibt jede Unit ein Vollprogramm auf, dass es bei der Pop-Unit YOU FM träfe klingt ja schon durch, hr4 wäre sicher allenfalls durch besagte "Kooperationen" zu halten, Aktuelles aus Hessen gibts dann halt im Infoprogramm welches man anscheinend ja sogar der Kulturwelle überordnet.
 
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Was sind denn beim HR die 4 Popular und die 2 Wortwellen?
Ich würde es schade finden, wenn man You FM einfach abschaltet ohne vorher HR3 neu aufzustellen.
 
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Eigentlich bin ich ja gegen eine Schwächung des ÖRR.
Da sich die Formate von hr1+3+You doch zu sehr überschneiden, haben wir in diversen Foren ja bereits die Abschaffung einer Welle oder die Spezialisierung einer dieser Programme gefordert.
UKW abschalten und auf DAB+ so etwas wie SwissJazz, ARD-Podcast-FM etc laufen lassen, fände ich OK.
 
"Das junge Angebot You FM findet sein Publikum bei den Dreißig- bis Neunundreißigjährigen (ist also gar nicht so jung)"

Ich könnte hier noch mehrere Zitate aus den o.g. Links einfügen, aber ihr wisst um was es geht. Denn seit der Einführung von YouFm bemängeln wir, dass das Programm viel zu alt ist für die anvisierte Zielgruppe. Es verwundert nicht, wie dreist man jetzt ganz bequem diese vorhersehbare Entwicklung als Begründung nehmen kann, um das Portfolio auszudünnen.
Andere Beispiele: Sky zeigt nun die neue Staffel von House of the Dragon nicht linear, weil sie wissen, dass das zu hohen Quoten wie 2023 führen wird. Dann hätte man keine Begründung mehr, weitere lineare Kanäle einzusparen.
Oder Media-Saturn lässt die Regale leer laufen um sagen zu können: Seht her, die Leute gehen lieber online einkaufen.

Damit ich es aber richtig verstehe: der HR möchte von 6 auf 4 Programme reduzieren und diese 4 im Prinzip nur noch morgens bzw. vormittags besetzt halten? Danach nur Dudelfunk und Abends läuft die ARD aus Baden-Baden und Co?
 
Sollte es wirklich der Plan des hr sein, dass am Ende nur noch drei Wellen aktiv mit eigenem Content bespielt werden, dann sollte der hr mindestens eine bis drei Frequenz-Ketten an den Privatfunk abgeben, anstatt auf ihnen sitzen zu bleiben.
 
Damit ich es aber richtig verstehe: der HR möchte von 6 auf 4 Programme reduzieren und diese 4 im Prinzip nur noch morgens bzw. vormittags besetzt halten? Danach nur Dudelfunk und Abends läuft die ARD aus Baden-Baden und Co?
3 sogar und im Wesentlichen korrekt:
YOU FM kooperiert entweder mit anderen jungen ARD-Programmen oder es wird zu deutlich reduzierten Kosten eigenständig weitergeführt. 
Bei hr3 sind keine wesentlichen Programmveränderungen geplant. Ab 21 Uhr soll es in die ARD-Kooperation gehen.
Bei hr1 und hr4 liegt der Fokus auf der Radio-Primetime, also den Frühsendungen der einzelnen Wellen. Originärer Content nach den Primetime-Strecken soll reduziert werden, es kann längere Moderationsstrecken geben. Am Abend geht es verstärkt in die ARD-Kooperation.
Bei hr2-kultur liegt der Fokus ebenso auf der Frühsendung. Danach geht es in ein hr2 Klassik-Musikprogramm ohne originären Content. Wortformate werden zweitverwertet. Die aktuelle Kulturberichterstattung wird zukünftig primär für hr-iNFO produziert– dort, wo die Nutzer*innen aktuelle Informationen erwarten.
hr-iNFO bleibt das verlässliche Informationsangebot des hr. Bei überregionalen Themen verstärkte Kooperationen in ARD-Verbund.
(hr-PM)

Bei hr3 braucht das mit der Primetime nicht erwähnt zu werden, ist ja jetzt schon so, stündliches Backselling inklusive.

Und ausgerechnet dieser Flachfunk wird sicher bleiben, vom Rest bleiben dann maximal noch Gerippe einst von Machern wie Zuhörern sehr geschätzter Programme.
 
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Oder man hat eine andere "Konkurrenz" im Blick (an der man so oder so nicht vorbeikommen wird).

Ich bin mal gerade so im Groben das aktuelle Werktagsschema durchgegangen, über hr3 braucht man nicht groß zu reden, hat der Abendmoderator künftig (da soll es ja schon Anfang 2025 losgehen) früher Feierabend.

Bei hr1 und 4 dann wohl 2 große Tagesstrecken a la 9-14/14-19/20 oder 10-15 und 15-20 und dann im 1. durchgehend die Übernahme des Musik Klub aus BW, immerhin fällt man da noch relativ leicht.
Im 2. dagegen würde nach diesen Plänen der Doppelkopf verschwinden und Der Tag der ja jetzt schon eine Übernahme vom Infoprogramm ist eventuell bleiben. Das jetzt erst aufgewertete Nachmittagsprogramm mit wortlastigeren Formaten von 15 bis 16 Uhr würde hinfällig, was am Tag noch an Wort bleibt wird wohl dann ggf. auch vom SWR oder anderen (Podcasts ggf.) zugeliefert...
 
Und ausgerechnet dieser Flachfunk wird sicher bleiben, vom Rest bleiben dann maximal noch Gerippe einst von Machern wie Zuhörern sehr geschätzter Programme.
Die Inhalte sollen ja "ins Digitale". Also online irgendwo verbuddelt und damit gleichwertig auffindbar wie die aktuelle Gebetsstunde eines US-amerikanischen Missionars oder die neueste Autounfall-Dashcam-Show aus Russland bei Youtube oder was auch immer.

Das Gerippe, das dabei als lineares Programm übrig bleibt, soll nun halt offenbar einen Tagesauftakt-Wohlfühl-Musikteppich liefern, so dass sogar die Kulturberichterstattung in die Infowelle rübergeschoben wird (womit man dort freilich auch nicht mehr so viele Minuten mit anderen Informationen füllen muss).
 
Kann dem gesetztlich eigentlich ein Riegel vorgeschoben werden?
Wär vielleicht doch besser, wenn wir in Deutschland Staatsfunk hätten. Der kann nämlich nicht kaputt gespart werden.
 
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