• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

hr plant massive Kürzungen bei seinen Radiosendern

Meiner Meinung nach, ist der Ton im offenen Brief noch zu soft formuliert. So eine sanfte Reaktion ist in einem "Konzernumbau" doch längst mit einkalkuliert und führt meist nur zu einem "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und man habe stets die Mitarbeiter im Fokus, ABER......."
 
Was würde der hr unternehmen, wenn alle Redakteure und Moderatoren kollektiv kündigen, eine Gesellschaft für Arbeitnehmerüberlassung gründen und sich dann dort zusammenschließen? Sitzt die Macht wirklich in der Chefetage?
 
Wär vielleicht doch besser, wenn wir in Deutschland Staatsfunk hätten. Der kann nämlich nicht kaputt gespart werden.
Bis vor 30 Jahren hatten wir in Deutschland auch noch eine Staatsbahn. Darunter leiden wir heute noch. Warum machen wir es nicht wie in den Niederlanden? Bundesweit ausgestrahlte Hörfunkwellen, die im Timesharing von den einzelnen Landesrunkfunkanstalten mit Programm und Content versorgt werden. Für Information und Kultur haben wir ja schon das Deutschlandradio mit seinen zwei Programmen. Beim DLF juckt es weder den Hörer auf Baltrum noch den Hörer in Passau, dass das Programm aus Köln kommt. Die ARD produziert dann Radio 1 (z.B. als eigenstädige Landeswelle für jedes Bundesland im Tagesprogramm und einem geneinsamen Rahmenprogramm mit Bundesligakonferenz sowie erhöhtem Wortanteil und Musikfarbe Softpop-AC), Radio 2 als bundesweite Kultur- und Infowelle, Radio 3 als bundesweite Info- und Servicewelle und Radio 4 als bundesweite Schlager- und Oldiewelle. Bedarfsweises Zusammen- und Auseinanderschalten ist ja technisch kein Hexenwerk.
 
Was würde der hr unternehmen, wenn alle Redakteure und Moderatoren kollektiv kündigen, eine Gesellschaft für Arbeitnehmerüberlassung gründen und sich dann dort zusammenschließen? Sitzt die Macht wirklich in der Chefetage?
Er würde sofort einknicken. Und der Intendant wäre sofort weg. Und der hr besudelt für Ewigkeiten.

Aber Freie würden wohl eher weniger mitmachen.
 
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Kurzer Blick in die von der HR-Geschäftsleitung aufgeführte ARD-ZDF-Medienstudie:

Nutzungsdauer "lineares Audio" nach Altersgruppen


14-29: 46 Min/Tag
30-49: 98 Min/Tag
50-69: 149 Min/Tag
70+: 144 Min/Tag

Meine Interpretation (nicht ohne Ironie, aber auch nicht ohne Ernst!):

In der ersten Gruppe ist es das Küchenradio während der Mahlzeiten, vor allem bei denen, die noch bei den Eltern wohnen.
Bei den Menschen im Berufsleben könnte es zusätzlich das Autoradio während der Fahrt zur Arbeit und zurück sein.
Die Senioren verbringen täglich viel mehr Zeit in der Küche (u.a. für "ordentliches" Kochen), da macht das Küchenradio noch mehr aus. Und die Vormittags-Call-In-Sendung läuft, während Hausarbeit gemacht wird, möglicherweise im Bügelzimmer/Hauswirtschaftsraum.

Ich vermute, gezielte Einschaltimpulse, um während des Tages das Radio zu einer vom Sender festgelegten Zeit für eine bestimmte Sendung anzuschalten, gibt es bei allen Bevölkerungsgruppen kaum noch.
 
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Ich vermute, gezielte Einschaltimpulse, um während des Tages das Radio zu einer vom Sender festgelegten Zeit für eine bestimmte Sendung anzuschalten, gibt es bei allen Bevölkerungsgruppen kaum noch.
Die gibt es, aber die sind schon sehr laaange in der Minderheit. (Diese Gruppe sollte aber die Wertschätzung bekommen, die sie als Fans und Intensivzuhörer verdient.)

Schon lange ist es üblich im Radio nicht mehr Sendungen, sondern Sender einzuschalten. Ein Beispiel, wo die Macher sich darauf eingestellt haben, wären die Inforadios. Daher hoffe ich auf der Audioplattform, auf die die ARD in Zukunft setzt, ein möglichst vielfältiges Senderangebot zu finden! Deshalb auch mein Vorschlag für nicht weniger als 25 Sender, aka Programme - nicht weniger, aber auch insgesamt nicht viel mehr.

Ob sich die dann Spartenprogramme schimpfen oder nicht ist mir dabei wurscht. Wichtig wäre dass es nicht viele male das Gleiche gibt und das Inhalte, die es nicht zu einem 24-Stunden-Angebot schaffen, dann nonlinear in gebührendem Umfang zu finden wären. Sagen wir mal, es würde nicht für ein 24h ARD Jazz Programm reichen, dann eben als "Podcast".

Könnte ne super Sache werden und etwas Schwung in die öffentlich-rechtliche Radioveranstaltung bringen.

14-29: 46 Min/Tag
Gibt es für Bremen Next eigentlich irgendwo Einschaltquoten oder Hördauer dieser Altersgruppe? RB Next ist meiner Meinung nach das einzige lineare Radioprogramm der ARD, das diese Altersgruppe nicht nur auf dem Papier adressiert. Zieht ein entsprechendes Angebot junge Leute heutzutage noch zum Radio?
 
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Stellungnahme des Rundfunkrats zur Radiostrategie:
Ein bizarrer Text, u.a. von Lehrervertretern, Doktoren und einer Professorin. Aber mehr als "Essentials" kann man bei einer schmalen monatlichen Aufwandsentschädigung von 500 Euro und Sitzungsgeld von 75 Euro pro Sitzung wohl nicht verlangen.
 
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Geringverdiener können mit Bürgergeld aufstocken und werden dann vom Rundfunkbeitrag befreit.
Es ging mir eher darum, dass die Elite, die offenbar beim Rundfunk mitreden darf, aber eben nicht der Einzelhandelsverkäufer von nebenan, sich froh schätzen kann über diesen Betrag, der immerhin von uns allen gestellt wird. Es gibt genug Menschen, die konstruktiv am ÖR mitwirken würden, aber wenn eben nur die obere Bildungsschicht herangezogen wird, braucht man sich nicht wundern über Spaltung und Verfall.
500€ sind viel Geld. Alleine das Privileg, mitbestimmen zu dürfen, sollte ausreichen.
 
Es ging mir eher darum, dass die Elite, die offenbar beim Rundfunk mitreden darf, aber eben nicht der Einzelhandelsverkäufer von nebenan
Entsendet werden Menschen dorthin durch Organisationen und Gruppen. Warum sollte nicht ein Einzelhandelsverkäufer dorthin entsendet werden können, wenn er z.B. über die Gewerkschaft oder über den Handelsverband oder über den Landeselternbeirat (so Kinder im Haushalt sind) entsendet wird? Dazu müssen sich Menschen aber halt eben von sich aus bewegen und ihre Stimme erheben - und sich in solchen Gruppen / Organisationen einbringen. Tun sie es nicht, hört sie auch niemand.

Da ist doch generell ein großes gesellschaftliches Problem, aus dem dann gerne das "die da oben..." folgt. Deshalb gibt es ja auch neuerdings solche erstmal skurril wirkenden Konstrukte wie BürgerInnenräte, bei denen die Teilnahme per Los entschieden wird und nicht per "Ich will! Ich will! Ich will immer, lasst mich vor, ich will!". Damit werden Menschen eingeladen, die sonst ihre Stimme eher nicht erheben. Und die werden auch erstmal fit gemacht bezüglich des Themas, damit sie kompetent mitreden können.

Ein Interview zu solchen Verfahren:


Wer sichs antun will, hier noch ein Imagevideo dazu (das NICHT von der Bundesregierung kommt):


Vielleicht sollte man die Aufsicht über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch ähnlich gestalten bzw. erstmal überhaupt damit anfangen, aus solchen Strukturen Empfehlungen zu generieren. Mir schwant, dass es zwischen den heutigen Rundfunkräten und solchen BürgerInnenräten neben der Herkunft der dort aktiven Menschen auch noch einen weiteren entscheidenden Unterschied gibt: die Ausgelosten werden fachlich aufgegleist, werden kompetent gemacht für diese Arbeit. Wissen die Rundfunkräte eigentlich immer, worum es geht und was auf dem Spiel steht?
 
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aber eben nicht der Einzelhandelsverkäufer von nebenan, sich froh schätzen kann über diesen Betrag, der immerhin von uns allen gestellt wird. Es gibt genug Menschen, die konstruktiv am ÖR mitwirken würden
Was würde dieser Einzelhandelsverkäufer oder sonstige Durchschnittsbürger Deiner Meinung nach wohl am ÖR ändern?

Es gab und gibt ja noch immer vereinzelt Öffentliche Kanäle usw. - da ist aber das Interesse an einer Teilnahme wohl ziemlich gering.
 
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