• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

hr plant massive Kürzungen bei seinen Radiosendern

Eher ist mit einer Zentralisierung der gesamten Anstalten zu rechnen. Ich seh es schon kommen, dass dann einst große Funkhäuser zu Regionalzweigstellen umgebaut werden, jede Menge Personal eingespart wird und auch die Gesetze dann dafür geschaffen werden.
Die Neugestaltung der Abendprogramme ist da nur ein kleiner Anfang, womit es noch lange nicht getan ist. Langfristig sieht es für die jeweiligen Landesanstalten jedenfalls sehr düster aus.
Am Ende dominiert dann der Rundfunk aus den größten Häusern (Köln, Hamburg) und versorgt ganz Deutschland.
 
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Kann dem gesetztlich eigentlich ein Riegel vorgeschoben werden?
Wär vielleicht doch besser, wenn wir in Deutschland Staatsfunk hätten. Der kann nämlich nicht kaputt gespart werden.
Der könnte noch besser kaputtgespart werden…
„Ihr berichtet nicht positiv genug über den Staat? OK, dann erstmal Chor weg, Orchester weg, Frequenzplan straffen (Erschwerung des Empfangs).“ - „So, gefällt und immer noch nicht, also: sämtliches Geld weg, hahaha, höhöhö!“

Gibt‘s nicht? Dann schaut mal nach Osteuropa - oder nach Belgien in den 1990ern und 2000ern, wo staatsnähere, öffentlich-rechtliche Konstrukte quasi total gegängelt wurden.
Es trifft dann immer zuerst den Kern, die Kultur und die Information.

Ganz schlechte Idee.
 
Im Grunde nur der Anfang einer Reihe von Sparmaßnahmen, die die kleineren ÖR Anstalten durchführen müssen. Starke Sender wie WDR und NDR wird es sicher weniger treffen, den Weg des HR könnte ebenfalls der SR einschlagen.

In Hessen gibt es mit Planet ein weiteres Jugendradio, daher eben auch eine starke Konkurrenz. Theoretisch könnte man tatsächlich DasDing oder auch 1Live in Hessen aufschalten. Beide wird man über UKW sicher teilweise schon empfangen.
Sollte man es stark einschränken wird YouFM sicher so enden wie MDR Sputnik - mit nur noch 2 moderierten Strecken.

Aber so schade es wahrscheinlich ist, so kostenintensiv sind so viele Sender für eine kleine Anstalt wie den HR sicherlich.

Aber was erwarten wir. Die Menschen beschweren sich über die Gebühren, die Kosten steigen, die privaten klagen bei zu viel Werbung im ÖR. Ohne Geld kein Programm.
 
Was habt ihr denn anderes erwartet? Alles wird teurer, nur der ÖRR erhält nicht mehr Geld trotz steigender Kosten. Die Umschichtung ins Digitale muss eben auch finanziert werden und der generelle Spardruck ist hoch wie nie. Das ist nur der Anfang.
 
Ich möchte hier jetzt selber einmal meinen Brei dazugegeben. Ich habe an mancher Stelle ja schon durchscheinen lassen, dass ich für den HR arbeite bzw. für eine der hier angesprochenen Hörfunkwellen.

Ich möchte am Anfang aber noch einmal klarstellen, dass ich nicht für den HR oder die betroffene Redaktion rede. Ich bin hier nur als Privatperson mit großer Leidenschaft fürs Radio. Außerdem schließe ich hiermit AUSDRÜCKLICH aus, dass mein Beitrag durch Kollegen der privaten und öffentlich rechtlichen Medien für die Berichterstattung genutzt wird. Ich spreche rein als Privatperson.

Um ehrlich zu sein, der heutige Tag ist ein sehr sehr dunkler für den öffentlich rechtlichen Rundfunk. Die von vielen geforderten Sparmaßnahmen sind beschlossen und werden in den Programmen ankommen. Nicht heute, nicht morgen, aber in den nächsten Jahren. Die mediale Vielfalt in Hessen wird stark darunter leiden. Auch ich habe erst heute davon erfahren. Mich persönlich hat das sehr stark getroffen. Ich habe in dieser Welle eine (meine) Zukunft gesehen.

Das zusammen Gehen mit anderen Wellen sehe ich ab diesem Zeitpunkt UNABDINGBAR. Mit den Kürzungen, welche der HR angesetzt hat, lässt sich einfach kein vernünftiges Programm mehr stemmen. Dann lieber ein ARD Radio, welches diesen Bereich abdeckt und in dem sich regionale Fenster öffnen lassen.

Auch wenn ich nicht viel geschrieben habe, dann merkt man wie unglaublich frustriert ich bin. Vielleicht melde ich mich noch einmal in diesen Thread rein, ich glaube aber, dass ich zu emotional geladen bin, um darüber sachlich zu diskutieren. In diesem Sinne: Ich mache mir jetzt eine Flasche Rotwein auf.
 
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You FM könnte man komplett durch Dasding ersetzen
Dann können SWR und hr ja gleich fusionieren.

Ich möchte es noch etwas zuspitzen: Würde man ähnlich Deutschlandfunk Nova einige neue bundesweite Wellen schaffen, z.B. in der Art von SWR3 und DasDing, gäbe es in jeder Sendeanstalt Einsparungspotential. Jede Menge öffentlich-rechtlicher Dudelwellen verschiedenster Coleur könnte man dafür streichen.....
 
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Jede Menge öffentlich-rechtlicher Dudelwellen verschiedenster Coleur könnte man dafür streichen.....
Ich würde wirklich gerne mal eine Aufschlüsselung der jährlichen Kosten einer ARD-Dudelwelle sehen. Wie viel geht da wirklich "ins Programm", wenn es doch teils schon lange kaum noch Programm gibt? Also: Personalkosten und Kosten für Arbeitsplätze in der Redaktion. Und wie viel geht in die Verbreitung, also Energiekosten für Sender, ggf. Miete von Antennen, Montagefläche für Antennen sowie den Kollokationsraum am Senderstandort?

Dann könnte man als Außenstehender mal abschätzen, was das Zusammenlegen von Dudelwellen sparen würde. Wenn bei einem "Nichts-Programm" heute schon die technischen Verbreitungskosten maßgeblich wären würde sich nicht allzuviel ändern durch eine Fusion - man müsste fast überall die Sender weiter betreiben. Nur dort, wo räumlich nahe (ein Beispiel wäre z.B. Torfhaus vs. Brocken) zwei Anstalten bislang getrennt ausstrahlten, reicht ggf. künftig eine Ausstrahlung. Sobald man aber zeitweise regionalisieren will oder evtl. für Notfallinformationen regionalisieren muss, hat man auch diese Einsparung nicht.
 
Machen wir uns doch nichts vor: YOU FM ist komplett überflüssig geworden. Eine Jugendwelle für eine Jugend, die kein Radio mehr hört, braucht es nicht (gilt im Grunde für alle Jugendwellen, weswegen YOU FM nicht die letzte Jugendwelle sein wird, die von der Bildfläche verschwinden wird) und da sie offenbar seit einiger Zeit auf ein älteres Publikum schielen, befinden sie sich dazu noch in hr3-Gefilden und haben sich quasi selbst abgeschafft. Dieses Programm wird also niemandem fehlen. hr3 ist als Marke nicht zuletzt für Werbetreibende zu stark, um sie fallen zu lassen, die Zielgruppe von hr4 stirbt immer mehr weg und so werden am Ende wahrscheinlich hr3 (was seine aktuelle und insgesamt letzte noch verbleibende Radio-Zielgruppe ins Grab begleiten wird, also das nächste hr4 sein wird), hr-Info und hr-Klassik übrig bleiben. Letztere für den öffentlich-rechtlichen Informations- und Bildungsauftrag. Ansonsten wird es immer mehr auf bundesweite ARD-Radio-Wellen mit Regionalfenstern rauslaufen, weil es das ist, was von den Kritikern in der Politik gefordert wird. Wozu braucht jedes Bundesland eine Popwelle, wenn eh alle die selben Sachen spielen? Wobei es diese Radiowellen nur für die Erfüllung des Auftrags und die Älteren geben wird, weil die nachwachsenden Generationen eh kein Radio mehr hören werden. Und das war es dann mit Radio. Machen wir uns nichts vor: Die Zeiten des Radios sind im Grunde vorbei. Wir dürfen ihm noch etwas beim Sterben zusehen, aber das, was hier im Forum immer wieder zurückgefordert wurde und wird, wird es nicht mehr geben. Der hr hat den Anfang gemacht und andere werden folgen. Mach’s gut, Radio. Es war schön mit Dir.
 
Ernsthaft: Ich höre schon mehrere Wochen vorwiegend französisches Radio. So ein Programm, wie es France Inter und France Culture rund um die Uhr auf die Beine stellen, gibt es in DE gar nicht. Selbst der Deutschlandfunk ist schwächer aufgestellt. Das einzige, das mich an den Reformen hierzulande ärgert ist, dass dabei keine besseren Programme herauskommen, sondern noch schlechtere Programme als derzeit schon. Und dem Niedergang sehe ich jetzt schon – aufgrund meines großen Interesses am Hörfunk – seit den 1980er Jahren zu. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, was für eine Qualität und was für eine Menge an Hörspielen, Radiofeatures und musikjournalistischen Sendungen es früher gab. Allein über die seitdem eingestellten Sendungen könnte man ganze Bibliotheken an Erinnerungen schreiben. Für das, was wirklich gehaltvoll ist, zahle ich nur Cent-Beträge täglich. Ich zahle sie gern, aber da wäre viel Luft nach oben, wo sich der bleue Himmel über dem Radiogerät und meiner Antenne wölbt.
 
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für eine Jugend, die kein Radio mehr hört
Es gibt schon noch welche die Radio hören, nur eben nicht diese Sender. Teilweise gab es sogar eigene Bewegungen direkt aus dieser Gruppe heraus. Ein Sender der dadurch entstand, sendet heute in Leipzig und spielt die Musik des lokalen Clubs, wo jede Woche viele junge Leute feiern gehen.
Andere Initiativen gibt es meist auf nichtkommerzieller Basis. Wenn die Jugend im Radio landet, dann meist dort.
Ansonsten hören viele diverse Streams über Apps.
 
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Was die Jugendwellen angeht, so waren es doch meistens Ausweichwellen für die Älteren, die etwas anderes gesucht hatten als die Autofahrerprogramme hr1, 3 und 4. Man landete bei YouFM, weil es über Antenne sonst nichts anderes gab. Aber heute gibts Streaming aus der ganzen Welt. Freilich geht dabei so ein Programm wie YouFM unter. Von Spotify und YouTube (ich bevorzuge eher Deezer) ganz zu schweigen.
 
Es gibt schon noch welche die Radio hören, nur eben nicht diese Sender. Teilweise gab es sogar eigene Bewegungen direkt aus dieser Gruppe heraus. Ein Sender der dadurch entstand, sendet heute in Leipzig und spielt die Musik des lokalen Clubs, wo jede Woche viele junge Leute feiern gehen.
Andere Initiativen gibt es meist auf nichtkommerzieller Basis. Wenn die Jugend im Radio landet, dann meist dort.
Ansonsten hören viele diverse Streams über Apps.
Da reden wir aber nicht von klassischen Radioprogrammen, die eine möglichst breite Masse an Menschen erreichen müssen, um wirtschaftlich zu sein. Das sind im Grunde moderierte musikalisch monothematische Playlists, die dazu auch nur bei denen funktionieren, die damit leben können, dass eben nicht direkt ihr Lieblingslied läuft, wenn sie ins Auto steigen. Oder anders gesagt: Es gibt auch Menschen, die sich heute noch Vinyl und Tapes kaufen und in der Gen-Z sind zum Beispiel die guten alten Dumbphones wieder beliebt - aber das sind Nischenphänomene. Klar wird es immer irgendwelche Jugendlichen geben, die Radio cool finden, aber das ist eben nicht die breite Masse. Die breite Masse der Jugendlichen will mit ihrem Mobilgerät dann doch mehr machen können als Snake spielen und SMS verschicken und sie wollen dann eben doch „ihre“ Musik jetzt sofort hören und nicht erst dann, wenn irgendein Musikredakteur sie eingebucht hat.
 
Wenn man das Programm noch mehr ausbaut und viel auf sozialen Netzwerken wie TikTok wirbt? Die Musik kann ja einem Jugendlichen gefallen und wird von den Musikredakteuren sorgfältig gewählt.
 
Ich glaube ein landesweites SWR3 oder ähnliches werden sicher nicht alle ÖR Anstalten so unterschreiben.

Das YouFM Programm kann ich nicht beurteilen, aber die doch geringen Hörerzahlen sagen ja einiges aus. Das die Jugend kein Radio mehr hört ist schwierig, 1Live hat zuletzt zugelegt und immer noch Hunderttausende Hörer.

Vielleicht ist es auch einfach der Tatsache geschuldet, dass das „kleine“ Hessen eine eigene Anstalt hat - ebenso das Saarland. Das hatte sicher alles mal seine Berechtigung, doch die Zeiten ändern sich. Vielleicht ist die Zeit gekommen mal über das Konstrukt nachzudenken.
In den Niederanden geht das ÖR System ja nach Bevölkerungsgruppen.
 
Schade, dass man das Projekt Jugend so einfach aufgeben möchte. Von mir aus hätte man das furchtbare HR3 anstatt YouFM einstellen können. Mal im Ernst, YouFM weiter laufen lassen, HR3 einstellen und HR1 mit ein bisschen modernere Musik aufstellen und fertig. HR4 könnte man auch mit mehr Oldies, die jetzt bei HR1 laufen, befahren. Darüber sollten die nochmal nachdenken. Ich denke auch das ein Deutschland-weites SWR3 nicht bei allen Hörern gut ankommen würde. Das jetzige SWR3 ist im Vergleich zu anderen ARD POP Wellen zu unmodern und man hat zum Beispiel im Osten eine ganz andere Hör Kultur als im Südwesten. Das würde nicht passen.
 
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