hr3: Mike Leon Grosch Interview-Fake

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Grenzwelle

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Wozu ein Stau manchmal gut sein kann:

Heute morgen wurde angekündigt, der o.g. Künstler sei gleich im hr3-Studio. Wegen DLF-Hörens habe ich keine Ahnung, wie lange das bereits geteast wurde, nach nur einem weiteren Musiktitel um kurz nach neun war es soweit.

Es gab eine holprige Begrüßung, zwei Fragen der Moderatoren (Münch & Co.) und zwei offensichtlich eingespielte Antworten vom virtuellen Studiogast. Sehr gewieft versuchten die Moderatoren, durch sehr gekünstelt klingendes Lachen akustische Interaktion zum andekdotenerzählenden Einspieler herzustellen.

Jaja, ich weiß: Alles völlig normal, kein Hörer merkt das und überhaupt...

Meine Meinung: Peinlich peinlich, hr3.... Eure Gebühren sollte man auch mal mit Falschgeld zahlen.
 
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Logisch ist es gang und gäbe. Trotzdem sollte man bei gefakten "Studiobesuchen" doppelt vorsichtig sein. Wenn's dann so offensichtlich ist, ist es fast schon mehr als peinlich. Was würde gegen eine etwaige vorherige Formulierung à la

"Gestern/Heute hatten wir von hr3 die Möglichkeit, mit xy über z zu sprechen und im exklusiven hr3-Interview hat er sich folgendermaßen dazu geäußert: ..."

sprechen? Verkauft sich gut und ist obendrein noch ehrlich.
 
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Solange man das gut macht, kann es doch ganz lustig sein....

Ich selbst hatte mal Nena als aufgezeichneten "Live" Studiogast. Im Original Interview ist mir beim schneiden aufgefallen, dass sie sehr oft Gemurmel wie "mhm" "ähä" oder einfach nur tiefes Atmen von sich gegeben hat.
In der Sendung hab ich das dann à la Stefan Raab auf die einzelnen Carts gelegt. Ihr glaubt gar nicht, wie lange man sich so mit Nena unterhalten kann, ohne dass sie wirklich was sagt :wow:

Aber nur, um eventuellen Kommentaren vorzubeugen: Nein, ich habe nichts sinnentfremdet, sondern nur eine Live Atmo damit erzeugt...als Teaser funktioniert das nämlich gut, man hat das Gefühl, die sitzt wirklich da....
 
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Es ist halt vieles gefakt im Radio, leider hört man die imaginären Interviews vielfach raus.
Obwohl Schnorrers Tipp ist gar nicht so schlecht:D
 
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Grenzwelle schrieb:
Jaja, ich weiß: Alles völlig normal, kein Hörer merkt das und überhaupt...

Meine Meinung: Peinlich peinlich, hr3.... Eure Gebühren sollte man auch mal mit Falschgeld zahlen.

Tja, traurig aber wahr: Das Radio lügt! Aber: Welcher Sender macht das nicht? Sie alle bescheißen ihre Hörer wo sie nur können. Und die meisten davon erkennen das noch nicht mal, weil sie alles glauben, was im Radio gesagt wird. Das sind schließlich die Medien! Die lügen nicht! Von wegen.
 
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Und die meisten davon erkennen das noch nicht mal, weil sie alles glauben, was im Radio gesagt wird. Das sind schließlich die Medien! Die lügen nicht!
Naja, andere wiederum sind der Meinung, dass sie von den Medien nur belogen werden. Ich weiß nicht so recht, was diese Lamentiererei soll und das war auch nicht die Intention meines Themas.

Ich wollte nur zeigen, dass man völlig ohne Not bei einer ehemals guten ARD-Popwelle Fake-Beiträge ins Programm baut und das noch grottenschlecht.

Aber im letzten Satz ist die Antwort schon versteckt, wenn man genau hinguckt.
 
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Grenzwelle schrieb:
Naja, andere wiederum sind der Meinung, dass sie von den Medien nur belogen werden. Ich weiß nicht so recht, was diese Lamentiererei soll und das war auch nicht die Intention meines Themas.

Meiner Meinung nach ist eines der Hauptprobleme, dass die Radiomacher in diesem Land jeden Respekt vor ihren Hörern verloren haben. Hörer sind nicht mehr die unterwürfigen Wesen, die vor Ehrfurcht erstarren, wenn sie ihr Radioprogramm hören und alles toll finden, was aus den Boxen kommt, sondern sie meckern über Programminhalte, über Musik, über Moderatoren - eigentlich über alles. Entsprechend haben die Radioleute auch nicht mehr das Gefühl, diesem notwendigen Übel "Hörer" etwas hochwertiges bieten zu müssen, was qualitativ etwas taugt, sondern es geht nur darum, die definierte Zielgruppe möglichst zufrieden zu stellen, damit die Quote stimmt. Qualität ist dabei nebensächlich - und dann lügt man den Hörer eben auch mal an, um möglichst aktuell und "nah an den Stars" zu erscheinen.
 
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wenn man sowas macht, dann bitte auch so das es nicht auffällt! denn dann ist es gut gemacht =)

bei ndr 2 war letztens jasmin wagner im studio zu gast, da hörte man wirklich das es live war... ein blick in die webcam hat mir das auch bestätigt. das war ein recht lockeres interview, wenn auch die interviewführung von jochen becker etwas wackelig war... aber er macht sich mittlerweile gut bei ndr 2!
 
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Qualität ist dabei nebensächlich - und dann lügt man den Hörer eben auch mal an, um möglichst aktuell und "nah an den Stars" zu erscheinen.
Das Geld der Gebührenzahler hat aber eine reale Qualität, für das gefälligst ein Gegenwert geboten werden soll. Auch auf einer Popwelle. Das ist übrigens kein Hirngespinst von mir - in der ARD gibt es Leute, die Qualitätskriterien für die produzierten Programme inzwischen für dringend notwenig halten.
 
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Sorry Leute, aber das ist nun wirklich eine dämliche Diskussion. Die Aufzeichnung eines Interviews hat nun gar nichts mit Fake zu tun. Man kann nun mal nicht jeden Gast live zu der geplanten Sendezeit bekommen und im Falle von Herrn Grosch war das Interview vielleicht nur am Abend oder so möglich, nur mal so als Beispiel.

Die Frage lautet, ob es sehr geschickt ist, so zu tun als ob, wenn die Aufzeichnungsqualität auch in der Anmutung nicht dem eines wirklichen Studiobesuchs entspricht (weil z.B. die Moderatoren das Interview nicht selbst geführt haben). Wenn es dadurch stümperhaft klingt, ist es schlicht schlecht gemachtes Radio.
 
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Keek:

Die Aufzeichnung eines Interviews hat nun gar nichts mit Fake zu tun.

Das Interview im konkreten Fall war nicht aufgezeichnet, geschweige denn wurde es so angekündigt. Ich dachte, ich hätte das eindeutig herausgestellt.

Die Frage lautet, ob es sehr geschickt ist, so zu tun als ob, wenn die Aufzeichnungsqualität auch in der Anmutung nicht dem eines wirklichen Studiobesuchs entspricht (weil z.B. die Moderatoren das Interview nicht selbst geführt haben)

Genau das ist auch die Frage, wobei sie sich meiner Meinung nach selbst beantwortet.
 
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Gut, zu der Frage: Es ist überhaupt nicht geschickt, so zu tun. Es ist dann schlecht gemachtes Radio.

Ich stimme absolut zu, dass man so etwas nicht machen sollte, wenn man die tatsächliche Live-Anmutung nicht hinbekommt. Man sollte es aber deshalb nicht tun, weil klar sein muss, dass doch ein paar Hörer mehr dies in solch einem Fall merken (übrigens längst nicht alle). Hier aber von Betrug etc. zu reden, ist nun wirklich dämlich. Niemandem entsteht durch den Umstand, dass MLG das Interview höchstwahrscheinlich mit hr3, aber nicht konkret mit diesen beiden Moderatoren geführt hat, irgendein Nachteil.

Selbst das Wort Fake würde deshalb ich eher in anderem Zusammenhang verstanden wissen.
 
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Niemandem entsteht durch den Umstand, dass MLG das Interview höchstwahrscheinlich mit hr3, aber nicht konkret mit diesen beiden Moderatoren geführt hat, irgendein Nachteil.
Das sehe ich anders:

Fakt 1: Das Interview wurde sonstwo von sonstwem geführt.
Fakt 2: On Air wurde absichtlich der Eindruck erweckt, das Interview wurde im Studio mit den Moderatoren geführt.

Der Hörer zahlt also Gebühren für eine Leistung, die er nicht erhält, sondern die ihm lediglich vorgetäuscht wird. Somit entsteht ihm ein Nachteil.
 
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Vermutung 1: Das Interview wurde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei hr3 für hr3 geführt.

Vermutung 2: Es wurde mit an Sicherheit an grenzender Wahrscheinlichkeit genau zu dem Zweck der Ausstrahlung in eben jener Strecke mit den beiden Moderatoren geführt.

Der Hörer zahlt seine Gebühren für die Leistung, dass auch eine Aufzeichnung gut gemacht ist. Wenn ein Interview für eine Nachrichtensendung aufgezeichnet wird, wie zum Beispiel häufig für Tagesthemen und Heute Journal, hat der Zeitpunkt der Aufzeichnugn eventuell eine journalistische Relevanz. Deshalb ist die Erwähnung in einem solchen Zusammenhang notwendig. Bei einem Boulevard-Interview ist das wirklich irrelevant. Viele Talks werden aus unterschiedlichen Gründen aufgezeichnet, auch im TV wie zum Beispiel bei Beckmann, Kerner oder diversen anderen Talkshows. Ich wüßte in keiner Weise, warum sich jemand betrogen fühlen sollte, nur weil bei soften Themen der Umstand einer Aufzeichnung nicht explizit erwähnt wird (das, was´du vortäuschen nennst).

Hier war es einfach schlecht gemacht, und in dem Fall sollte man dann auch nicht versuchen, es als live zu verkaufen.
 
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Ich weiß nicht, was da so schwer zu verstehen ist. Es wurde kein aufgezeichnetes Interview abgespielt, sondern die Moderatoren übten sich daran, sich mit einem Tonband (bzw. dem digitalen Pendant davon) zu unterhalten und taten explizit so, als wäre das real. Ob softes Thema oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Vielleicht ist es für ein Fan durchaus relevant, ob der Mann gerade in Frankfurt im Studio sitzt. Der Fan wird sich sehr freuen über das, was er bei genauerer Nachfrage zu hören kriegt.

Hier war es einfach schlecht gemacht, und in dem Fall sollte man dann auch nicht versuchen, es als live zu verkaufen.
Zumindest auf diesem Nenner können wir uns einigen.
 
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Grenzwelle schrieb:
in der ARD gibt es Leute, die Qualitätskriterien für die produzierten Programme inzwischen für dringend notwenig halten.


Erzähl mal bitte genaueres zu diesen "Leuten" und über diese "Leute"!
 
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towe61: Das war zum einen auf einer Podiumsdiskussion, die vor einigen Wochen auf BR alpha lief. Ich war selber überrascht. Den Namen von dem NDR-Vertreter weiß ich leider nicht mehr.

Die andere Quelle werde ich nicht nennen.
 
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