Immer mehr Radiosender verzichten auf Uhrzeitansagen

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Beim nächsten Ton ist es 20 Uhr 0 Minuten und 20 Sekunden... Piep.
Man könnte ja über DAB einen Bundesweit ausgestrahlten Zeit Sender ausstrahlen.
Braucht man das?
Um halb und zur vollen Stunde reicht es mir völlig aus.
 
Jedes DAB-Radio zeigt die aktuelle Uhrzeit an.
Nein.


Und zur vollen Stunde nennt meines Wissens jeder Sender die aktuelle Uhrzeit.
Meistens, wenn nicht gerade VT den Programmablauf durcheinander bringt.


Voicetracking erkenne ich immer daran, ob es einen Verkehrsservice gibt. Wenn es einen gibt, wer spricht ihn dann.
Absolut Hot bspw. war/ist auch tagsüber live, aber die haben grundsätzlich keinen VS, zumindest nicht, als ich ihn das letzte Mal gehört habe.
 
Das ist schon kurios: Da ist man, ganz gleichgültig welchen man Sender früher hörte, ob Radio Luxemburg, WDR II, NDR/WDR I oder SWF III, mit den regelmäßigen Zeitansagen in den Frühsendungen groß geworden. Und dann, 40 Jahre später merkt man nicht einmal, daß dieser damals als Usus geltende Service heute praktisch nicht mehr existent ist. Man muß erst in diesem Forum explizit mit der Nase drauf gestoßen werden.
Es stimmt: Ich höre morgens in aller Regel DLF Kultur. Aber abgesehen von wenigen Ausnahmen wie z.B. der Ankündigung des werktäglich gesendeten kulturellen Feuillletons um etwa 7:20 Uhr kommt die Zeitansage nicht mehr vor. Das war vor einigen Jahren in der "Ortszeit" mit der alten RIAS Moderatoren-Riege noch ganz anders. Es handelt sich hier wohl um einen schleichenden Prozeß.
Da wird man langsam alt und merkt nicht einmal, daß einem, zumindest im Radio, die geschlagene Stunde vorenthalten wird.
 
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Die Zeitansagen sind ganz nett - gerade morgens, aber doch nicht der Lebensinhalt des Radios. Sie stammen aus einer Zeit, als viele Gegenstände des täglichen Lebens im Verhltnis zum Einkommen noch teurer waren. Damals hatte nicht mal jedes Auto eine Uhr eingebaut und zu Hause hing eine Wanduhr im Wohnzimmer (aka der "guten Stube"). Für die Hausfrau in der Küche war die Zeitansage also ein netter Service.

Dazu kam, dass die privaten Uhren durchweg mechanische waren. Die auch mal am Tag 2 oder 3 Minuten Abweichung erreicht haben. Das Radio war dann die Quelle, dieses "Zeiteisen" wieder korrekt einzustellen. "Beim letzten Ton des Zeitzeichens ist es 8 Uhr.". Punkt. Boing. Und das hat dann auch auf Sekundenbruchteile gestimmt, da hat keine digitale Modulationsleitung irgendeine Verzögerung reingebracht. (Nur am Rande: Die 200 kHz der BBC-Langwelle wurden auch als Freuqenznormal genutzt...). Die einzige andere Art, eine genaue Zeit zu erhalten,war damals entweder die Bahnhofsuhr oder die Zeitansage für 23 Pfennig pro Anruf.

Ein Radioprogramm ohne Zeitansagen ist nicht der Untergang des Mediums - wenn die anderen Inhalte stimmen.
 
Ja......, aber wo bitte ist da das Problem?

Ich persönlich sehe auch kein Problem darin, nicht mehr stündlich Nachrichten zu senden. Lieber nur noch alle paar Stunden Nachrichten, dann aber mit mehr Substanz, also nicht die stündlichen 2-Minuten-Weltnachrichten-Sendungen, wie sie heute schon viele Sender bringen, z.B. auch Hitradio Ö3 bei mir in Österreich. Wenn es nach mir geht, braucht man auch keine minutenlangen Stau-Meldungen im Radio zu bringen. (Geisterfahrer-Meldungen natürlich schon und sofort). Deutschlandfunk ist das beste Beispiel, dass es auch ohne geht. Seinerzeit waren hier noch gefühlt 5-minütige Staumeldungen an der Tagesordnung.
 
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Jedes DAB-Radio zeigt die aktuelle Uhrzeit an. Es ist ein nettes nice-to-have wenn die Radiosender die Uhrzeit ansagen, aber dringend nötig ist es nicht mehr.
Wenn man seinen Sender gut kennt, kann man aber auch anhand der Programmstruktur erkennen, wie viel Uhr es ungefähr ist, wenn zum Beispiel immer zur selben Zeit ein Werbespot oder News/Wetter/Verkehr kommen. Und zur vollen Stunde nennt meines Wissens jeder Sender die aktuelle Uhrzeit.
Bei den meisten kann man auch die Uhrzeit anhand der Musiktitel erraten. Wenn Du zum zweiten Mal Ed Sheeran hörst, ist wieder eine Viertel Stunde um.
 
Die Zeitansagen sind ganz nett - gerade morgens, aber doch nicht der Lebensinhalt des Radios. Sie stammen aus einer Zeit, als viele Gegenstände des täglichen Lebens im Verhltnis zum Einkommen noch teurer waren. Damals hatte nicht mal jedes Auto eine Uhr eingebaut und zu Hause hing eine Wanduhr im Wohnzimmer (aka der "guten Stube"). Für die Hausfrau in der Küche war die Zeitansage also ein netter Service.

Dazu kam, dass die privaten Uhren durchweg mechanische waren. Die auch mal am Tag 2 oder 3 Minuten Abweichung erreicht haben. (...)
Da muß ich Dir entschieden widersprechen! Das mag in den 50er Jahren noch so gewesen sein. Doch seit Ende der 60er Jahre traf dieser von Dir ins Feld geführte Umstand sicherlich nicht mehr zu.
So kostete z.B. eine für diesen geringen Preis relativ hochwertige Uhr, die "Seiko 5 Automatic" Mitte der 70er Jahre lediglich DM 60-. Die sogenannte "Quarzkrise" hat den Preis für gute mechanische Uhren im Consumer-Bereich in den Keller sinken lassen. Dabei besaß diese mechanische Qualitäts-Uhr aus Japan gerade einmal eine Abweichung von ca. 10 Sekunden. pro Tag. Und der zur senkundengenauen Einstellung der Armbanduhr notwendige Anruf bei der Zeitansage der Post kostete nur eine Gebühreneinheit, also 20 Pfennige.
Daneben wurden Quarzuhren spätestens zu Beginn der frühen 80er Jahre geradezu lächerlich billig. (Ein Blick in den im Web zugänglichen Quelle Katalogen [Stichwort "Meisteranker"] dieser Zeit wird diese Aussage untermauern.)
Nein, an den Uhren kann es nicht gelegen haben, daß dieser selbstverständliche Service der Radiomacher zum Teufel ging.
Es waren wohl eher einige der kaputtformatierenden Programmodelle die sich Ende der 80er etablierten, die der Zeitansage den Garaus machten. Denn jede sprichwörtliche Sekunde zu viel Wort waren damals nach Vorstellung vieler "Radioberater" ein mutmaßlicher Grund zum Abschalten, bzw. zum Senderwechsel.
 
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Ahaa! Danke für die Aufklärung. Als Klugscheißer hätte ich nämlich gesagt, Versprecher seien immer unbewußt, sonst sind es keine.
 
Mit dem Internet oder moderneren Radios kann man das nicht begründen, auch vor 10 Jahren hatten Uhren schon einen hohen Verbeitungsgrad 😄
Grade morgens wenn man es eilig hat, hat die Ansage der Uhrzeit noch ihre Berechtigung. Hingegen, wenn der Moderator abends ohne weiterem Bezug auf irgendwas sagen würde "es ist 19 Uhr 48" würde mir das auch ein wenig merkwürdig vorkommen.
 
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