Moin Junx & Mädelz
Also, ich oute mich jetzt mal jemand, der sowohl Inselradios gehört als auch dort gearbeitet hat.
Darum folgendes:
@cybermikka:
RadioEuropa auf Lanzarote hat nix mit Geld zu tun - wurde und wird betrieben von einem wahnwitzigen deutschen Bäckermeister, der versucht, über seine penetrante Werbung "mmmmhhh, lecker - Backparadies......" bei deutschen Urlaubern deutsche Brötchen zu verkaufen. Haufen Schulden, schlechtes Ansehen, inzwischen wieder in Deutschland, aber sein Sohn sitzt noch auf Lanze. Darüberhinaus ist er der "Durchlauferhitzer" für jeden zweiten Deutschen, der ohne Ahnung auf die Insel kommt.
ABER ABGESEHEN VON DIESEN UMSTÄNDEN machts einfach Spaß dort zu arbeiten - Frühprogramm (nicht Morningshow!!!!) ab 08 mit Blick auf den Strand - was will man denn mehr? Einflussmöglichkeiten auf Musik und Mod, die Möglichkeit öffentlich-rechtlich und privat zu verbinden (bspw. Nachrichten von der DW, Nachtprogram SWF, Sportschalte - und andererseits trotzdem Werbung [die allerdings mehrheitlich geklaut war zu meiner Zeit und nicht wirklich bezahlt wurde *fx])
UND WAS HATS GEBRACHT? On-Air-Erfahrung und die Möglichkeit, sich in sonniger Athmosphäre auszutesten, Grenzen oder Horizonte zu erschließen.
@schluß jetzt:
Nunja, nun gut - da magst Du mit der Crew auf Malle unter Daniel Vulic recht haben - aber um Einschaltquoten geht’s da mal gleich gar nicht - weil die dort in deutschem Sinne einfach mal nicht erhoben werden. Darüber hinaus arbeitet das Inselradio Malle mit dem NDR zusammen, bekommt auch NDR-Gelder in Maßen und abgelegte Jinglepakete - und damit geht’s den Leutchen dort vergleichsweise gut. Die erfolgreichen und bekannten Moderatoren - das sind im Normalfall "Moderatoren auf Urlaub" - oder Freie, die hier ihre Auszeit haben bei den ÖR's.
Und rechtliche Schwierigkeiten? Die meisten deutschen Miniprogramme - egal ob Gran Canaria, Lanzarote oder Fierteventura - haben irgendwann mal nen Sendemast auf einen Berg getragen und angefangen zu senden. Und die meisten von ihnen arbeiten nach wie vor nicht nur am finanziellen Rand, wenn kein Stützgewerbe dahinter steht, sondern auch am Rande der Legalität. Das wiederum liegt daran, daß es dort einfach mal keine eindeutigen Kompetenzen gibt: Sowohl Madrid als auch Regionen wie Gemeinden erheben prinzipielle Ansprüche auf ihre "Lufthoheit", und solange es kein Rundfunkgesetz gibt, geht das auch. Aber wenn eins kommt und die Frequenzen wie auch immer verteilt werden, (sollte schon 1998 der Fall sein), kanns ganz schnell aus sein für einige Sender - leider.
Aber eins stimmt allemal: Mit viel Liebe dabeisein - das ist schon so. Für wenig Knete viel arbeiten - das geht deshalb, weil man dort im Normalfall auch machen DARF und sich nicht nur durchs Program claimt, jingelt, trailert etc.
@stress28 - hört sich vielleicht blöd an für dich, aber radio wird dort unten ebensowenig für die Menschen gemacht wie hier - leider;-( und genau deswegen halten sich eben auch schlechte Programme - ebenfalls leider;-((
ABER BEIM SPASSFAKTOR STIMME ICH DIR UNEINGESCHRÄNKT ZU!!!
Erst nach der Erfahrung auf den Inseln weiß ich, was ich hier habe - an guten wie an schlechten Dingen
...und damit hasta luego amigos
