Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

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Meine traurige Erfahrung nach vielfältigen Einblicken hinter die Kulissen verschiedener Internetradios ist, dass die Sache mit eigenen und fremden Titeln auf eine zu leichte Schulter genommen wird.
Der Tausch von Lieden ist gang und gäbe, ja, er wird zum Teil sogar eingefordert.

Ein neuer Höhepunkt lief mir neulich über den Bildschirm, und zwar in Form einer Messenger-Statusmeldung (typischer Fall von "Modi" mit "Messi" :rolleyes:).
Sinngemäßes Zitat: "Wenn mir eine bestimmte Person diese Woche nicht die Festplatte bringt, gehe ich einen Schritt weiter".
Da es sich um einen internetradio-Moderator handelt, ist ein anderer Zweck als der Musiktausch mittels Festplatten-Überbringung kaum vorstellbar.

Da fragt man sich echt, wie weit die Dreistigkeit (oder ist es Dummheit?) gehen darf.
Dass ganze Alben über senderinterne Intranets geschoben werden oder dass Hörer ihre gewünschen Titel dem Moderator zuschicken, muss leider als "üblich" hingenommen werden. Aber dass solche "Probleme", statt sie mit einer E-Mail, PN oder direktem Messenger-Kontakt zu klären, öffentlich breitgetreten werden, hat - zumindest für mich - eine neue Qualität.

Gehört das zur Branche, sich selbst so vorzuführen?
:wall: Grüße
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

@Uli,

das ist aber ganz schön Oberflächlich was Du hier in den Raum wirfst, pauschalierung pur.

Lediglich auf den Fall bezogen magst Du im Recht sein das ist mehr als Dumm, aber alles andere ist reine Interpretation von Dir.
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

ich denke die "dreistigkeit" liegt vorallem daran, das es mittlerweile und traurigerweise zur Normalität geworden ist, dass man mal eben eine MP3 über ICQ verschickt. Das dadurch eine Straftat begangen wird, ist den meisten nicht einmal wirklich bewusst, daher keinerlei Schuldgefühle. Oder man denkt sich "Na und, das merkt doch eh keiner" - und darauf verlassen sich diese Leute dann auch.
Ein Bekannter von mir dachte das auch und hat mal eine MP3 auf seinen Server hochgeladen. Kurz darauf bekam er Strafe von 300 € vorgesetzt und sein Server wurde vorrübergehend beschlagnahmt (was daraus dann letztendlich noch geworden ist, weiß ich allerdings nicht)
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Würde ich Namen nennen, würde ich Interna ausplaudern.

Du musst Dich auf das verlassen, was ich selber erlebt habe und bezeugen kann. Und ich kenne die Beteiligten (Fremde haben in meinem Messenger nichts zu suchen).
Es ist heftig.

Nun habe ich nur deshalb Wort ergriffen, weil diese Nummer eine neue, kaum zu glaubende Variante darstellt.
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Nun habe ich nur deshalb Wort ergriffen, weil diese Nummer eine neue, kaum zu glaubende Variante darstellt.
Nein, keine neue Nummer.
Solche und aehnliche Sachen sieht man leider immer und immer wieder bei manchen Webradingens in den Messengern.
So hatte sich in den letzten Tagen eine Bekannte von mir auf einem meiner Rechner mit ihrem MSN-Messenger angemeldet und dort war ein aehnlich formulierter Text zu lesen.
Allerdings bekam ich auch vor einigen Jahren bereits Anfragen ueber Statusmeldungen zu lesen, als mein entsprechender Bekanntenkreis in der Szene noch etwas groeßer war.
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Die Dummheit einzelner ist für mich bei weitem nichts neues. Ich habe in den letzten 9 Jahren mehr als genug kennen lernen dürfen.

Dennoch möchte ich noch einmal auf einen Punkt eingehen der mir im Magen liegt.

Einen zentralen Musikserver eines Internetradios als illegal hinzustellen ist schlichtweg falsch. Sicherlich bedarf es größter Sorgfalt des Betreibers darüber zu wachen was dort passiert. Zum Schutz kann man entsprechende Verträge schließen und kann durch Paswortvergabe nach jeder Sendug das ganze stark eingrenzen. Aber es liest sich hier als wäre dies illegal und das ist es absolut nicht, solange dies ausschliesslich dem Zwecke des Senders dient und dieser (der Betreiber) die Titel ordnungsgemäß erworben und die fälligen Gebühren abführt.

@Uli, alle Varianten sind möglich, da gerade jugendliche sich da keinen Kopf machen das dies nicht legal sein könnte, weil diese sagen ja und ist doch nur für meinen Kumpel. Medienkompetenz ist leider etwas was für die meisten böhmische Dörfer sind, dennoch schützt auch hier Unwissenheit vor Strafe nicht.
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Einen zentralen Musikserver eines Internetradios als illegal hinzustellen ist schlichtweg falsch.
Das hat, außer Dir, bislang auch noch keiner in dieser Debatte so dargestellt. Darum geht es, zumindest mir, ursprünglich auch nicht.
Du lenkst ab.

Sicherlich bedarf es größter Sorgfalt des Betreibers darüber zu wachen was dort passiert.
Meinst Du jetzt den Musikserver des Senders oder das Intranet?
Wird das Intranet des Senders von einzelnen Moderatoren als Tauschbörse missbraucht, sieht's zappenduster für den Betreiber aus. Ein rachsüchtiger Ex-Moderator reicht da schon .... zum Glück gehöre ich nicht zu der Sorte. Aber wen man mal bedenkt, dass ich mit keinem der Betreiber verwandt oder verschwägert bin, dann gibt es für mich als Zeugen kein Recht auf Aussageverweigerung (von der Selbstbelastung mal abgesehen).

Aber es liest sich hier als wäre dies illegal und das ist es absolut nicht, solange dies ausschliesslich dem Zwecke des Senders dient und dieser (der Betreiber) die Titel ordnungsgemäß erworben und die fälligen Gebühren abführt.
Nochmals: Wir reden hier über hin- und hergeschickte Titel, die unter dem Deckmantel der Privatkopie in Wirklichkeit für die öffentliche Aufführung im Internetradio gedacht sind.
Im konkreten Fall drohte jemand öffentlich :eek: mit "weiteren Schritten" :eek: wenn eine bestimmte Festplatte nicht innerhalb einer bestimmten Frist ... :wall:

@Uli, alle Varianten sind möglich, da gerade jugendliche sich da keinen Kopf machen das dies nicht legal sein könnte, weil diese sagen ja und ist doch nur für meinen Kumpel.
Das mit den Jugendlichen behandle ich an anderer Stelle. Die Betreiber und die Moderatoren, über die ich hier schreibe und mit denen ich bislang zu tun hatte, sind ausnahmslos erwachsen (und waren es zum damaligen Zeitpunkt auch schon).

Ein Sendeleiter (!), jenseits der 30, am Telefon wörtlich zu mir: "Ja, ich hole mir die Lieder aus dem Netz, aber ich lade ja nichts hoch, also ist das legal. Wenn das nur zu Radiozwecken ist, ist das völlig okay."
Nein, er hat nicht dafür bezahlt .... er hat gesaugt.

Das ist es, worum es mir hier geht.
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Ok dann habe ich da etwas falsch verstanden, zumindest hatte ich das so gelesen und oftmals liest man es anders als der Ersteller es meint. Sorry..

Bei dem von Dir genannten Beispiel ist es dann auch nicht mehr Dummheit (nach den ergänzenden Angaben von Dir) sondern da hoffe ich doch schon das die Gesichte mal für denjenigen in die Hose geht.

Besonders der letzte Satz jedoch zeigt doch gleichermaßen das er sicherlich nicht die vertraglichen Inhalte der GVL kennt.

bleibt doch wirklich nur eins ...:wall:
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Was spricht dagegen, sein Musikarchiv zu spiegeln und den Moderatoren zu übergeben, sofern man die Gesamtzahl der kopierten Titel an die GVL meldet und für jede weitere Kopie eines Titels erneut die Jahresgebühr von € 0,0125 abführt?
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Studio Rebstock

Ich bin auch deiner Meinung, dass so etwas völlig verwerflich ist aber es scheint so Gang und gebe zu sein. Wenn man sich in manchen Webradios umschaut. Nicht nur dass Musik illegal gesaugt wird, NEIN es wird Wasser gepredigt und Wein gesoffen!
Ich kenne Beispiele, da bezieht man Harz IV, mietet Server unter gefakten Adressen und sobald die Rechnungen eintrudeln wechselt man eben den Anbieter, das Spiel geht unendlich da diese Leute schließlich eine eidesstattliche Versicherung abgegeben haben. Wichtig ist halt auch dass diese Leute den ganzen Tag sich in ihrer psychischen Krankheit wälzen und sich selbst dadurch profilieren wollen, endlich in Ihrem Leben doch etwas zu bewirken zu können obgleich sie in der realen wie auch in der virtuellen Welt völlig versagen.
Aber diese von dir angesprochene „Low Coast“ Mentalität ist traurige Wirklichkeit..
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Ich habe nochmal eine reine Verständnisfrage zur Legalität - wie sähe da die genaue Rechtslage aus:

Die Moderatoren eines bestimmten Webradios tauschen untereinander die rein legal erworbenen Stücke aus, um immer einen gemeinsamen Stand zu haben, verwenden die Stücke nicht außerhalb des Radios (außer für sich selbst) und verpflichten sich mittels eines "Sendevertrages", die fremden Stücke zu löschen, wenn sie mit dem Radio mal aufhören.


Wäre in diesem Scenario der Betreiber auf der "sicheren Seite"?


Liebe Grüße,
Thomas
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Ich habe nochmal eine reine Verständnisfrage zur Legalität [...]

Moin Thomas,

weder ist ein Betreiber durch einen „Sendevertrag“ auf der sicheren Seite, noch glaube ich wirklich daran, dass sich Moderatoren, die den Sender verlassen haben, auch von den „ausgeliehenen“ Titeln trennen werden. Gebe ich als Betreiber keine Titel an die Moderatoren weiter, habe ich nach dem Ausscheiden des Moderators auch keinen Stress damit, mich mit solchen Themen befassen zu müssen. ;)

Die Legalität kann im Zweifelsfall nur von höherer Instanz entschieden werden. Und über diese, teils gegenteiligen Entscheidungen wundert man sich manchmal schon etwas.

LG,
Oddy
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Also vorweg als Erklärung: ich selber bin kein Moderator, oder Betreiber (und ich glaube, die Hörer würden auch schreiend weglaufen). Aber ich habe viel Kontakt zu Moderatoren und kümmere mich bei dem einen oder anderen um seine "Sendetechnik".

Daher interessiert mich die juristische Situation, weil sie (indirekt) damit auch mich betreffen könnte, oder einfach, um "Lieschen Müller" zuhause entsprechende Fragen beantworten zu können...


Wo ich denke, daß das Hauptproblem ist: kaum jemand hat eine Plattensammlung, die ausreicht, als Moderator (vielleicht noch mit Musikwünschen) ein abwechslungsreiches Programm zu spielen. Von daher sehe ich schon den "Zwang" der kleinen, privaten Moderatoren auf Musikaustausch.

Nehmen wir mal an, ich habe um die 300 CDs, vielleicht noch 100 Schallplatten und möchte moderieren. Was kann ich tun, um mit privaten Mitteln meine Sammlung zu erweitern, ohne allzutief in die juristische Grauzone zu rutschen?


Liebe Grüße,
Thomas
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

@ Tasse,

und dafür machst Du dir die Mühe sich Nacht anzumelden. Denn mit dem Thema hat das eigentlich nichts zu tun. Ist schon etwas skuril diese nicht belegte Aussage auf einen Betreiber hier als eine Veralgemeinerung zu nehmen.

Es gibt da nicht nur die Fraktion der Betreiber sondern auch der Moderatoren und die sind in der Überzahl.

@ Oddy,

ja leider gibt es aus allen Lagern die unterschiedlichsten Meinungen zu dem Thema und ein rechtsverbindliches Urteil ist mir noch nicht bekannt. Wobei dies einiges für alle erleichtern würde.

Der Mißbrauch von Daten (nichts anderes sind MP3 ja eigentlich) wird glaube ich nie zu verhindern sein.

LG

Steve
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

[...]
Nehmen wir mal an, ich habe um die 300 CDs, vielleicht noch 100 Schallplatten und möchte moderieren.

Nun, nehme ich die von dir erwähnten 400 Tonträger, habe ich schon cirka 5000 Titel. Damit kann man schon abwechslungsreiche Sendungen fahren, man muss sich nur einige Gedanken zur Sendung machen.

Einen Musikwunsch muss man nicht zwingend sofort erfüllen. Diesen Musikwunsch können auch die Kollegen erfüllen, die im Besitz des gewünschten Titels sind; vielleicht in einer der nachfolgenden Sendungen. ;)

Was kann ich tun, um mit privaten Mitteln meine Sammlung zu erweitern, ohne allzutief in die juristische Grauzone zu rutschen?

Diverse Flohmärkte besuchen, einen Abstecher in die Schnäppchenecke von Kaufhäusern machen oder in der Bucht die Augen offen halten. Somit hat sich das Thema mit der juristischen Grauzone erledigt und man besitzt im laufe der Zeit viel eigenes Material für abwechslungsreiche Sendungen.

LG
Oddy
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

kaum jemand hat eine Plattensammlung, die ausreicht, als Moderator (vielleicht noch mit Musikwünschen) ein abwechslungsreiches Programm zu spielen.
Dann sollte er es, kurz und knapp, bleiben lassen oder sich um seinen Musikbestand kümmern. Life sucks!

Genau da trennt sich doch die Spreu vom Weizen.
Ich habe vor meiner Internetradiozeit als selbständiger DJ gearbeitet, nichts gesaugt, gezogen oder kopiert - ich war mit CD-Koffern unterwegs, und die waren original und aktuell bestückt. Sonst hätte mich der Kunde zum Teufel gejagt.

Beim Internetradio sieht man diese Notwendigkeit offenbar nicht. Dabei sollte man, sowohl als selbstfahrender Moderator wie auch als DJ mit Tanzfläche im Blick, seine Sets parat haben, musikalische Spannungsbögen aufbauen können und trotzdem reagieren können. Das setzt aber eine Kenntnis des Archivs voraus. Hier ist der DJ im Vorteil, denn der kennt sein Material - oder sollte es zumindest.
Festplatten zur Wunscherfüllung sind Käse; wenn ich den Titel nicht kenne, dann kann ich auch 'ne Jukebox laufen lassen. Für Wunscherfüllungs-Sendungen mit Abfolgen "Abba - Cascada - Axl Rose" brauche ich keinen Moderator.

Zur Musikbeschaffung: D'accord mit Oddy. Im Laufe der Zeit duzt man sich mit "seinem" DHL-Mann.
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Danke für die Antworten - wie ich schon schrieb: ich selbst werde nie Webradio moderieren, aber wenn "Lieschen Müller" mal wieder fragt, hab ich durch meine Neugier immer häufiger die passenden Antworten parat... :)


Liebe Grüße,
Thomas
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Moin zusammen,

ich kann nicht so ganz verstehen, warum der Medienpool für Moderatoren hier so in die illegale Ecke gedrängt wird und gefordert wird, dass hier ein "Urteil" hermuss, um die Sache eindeutig zu klären.

Ich kann nur jedem empfehlen, die Verträge, die man mit der GVL und Gema abschliesst, mal genau zu lesen, dann ist man schon ein wenig schlauer.

Die meisten Webradios werden die Standardlizenz bei der Gema haben. Und da kann man im Internet folgendes nachlesen :


GEMA schrieb:
Von den Webradio-Lizenzen umfasst sind das Recht zur Sendung im Internet sowie das Recht, die Musikwerke zu Sendezwecken zu vervielfältigen.


Weiterhin gibt es die GVL, die die Rechte der CD-Hersteller vertritt. Dort gibt es 2 Paar Schuhe.

1. Tarif für Nichtkommerzielle Webcaster

GVL schrieb:
Für die Vervielfältigung zum Zwecke der Webcast-Verbreitung beträgt die Vergütung € 0,125 pro Titel und Jahr.

Auf Anfrage hat mir Herr Abraham übrigens einmal mitgeteilt, dass es sich hierbei um "Titel im Schnitt handelt", also man sollte 4 Mal im Jahr zählen und das Ergebnis mitteln.
Wenn ich also z.B. 1000 Titel auf 10 Moderatoren verteile, kostet mich das 10 x 1000 x 0.125€ = 1250 € pro Jahr.

2. Tarif für kommerzielle Webcaster

GVL schrieb:
Hier werden die Kosten für die Vervielfältigung nur dann erhoben, Wenn Erlöse über 500.000 € / Jahr erzielt werden. Dann allerdings 0.25 € / Titel und Jahr. (Anm.: Muss man zweimal lesen, aber irgendwann findet man das raus :)

Daher braucht hier keiner irgendeinen Rechtstreit vom Zaun zu brechen, um ein Urteil zu erhalten :D. Die Texte der Verträge sind m.E. nach eindeutig.



Ich als Betreiber eines komemrziellen Webradios habe mich zusätzlich noch durch unseren Moderatorenvertrag abgesichert, in dem ich auf die Regelungen Hinweise.

Bei uns ist das wie folgt geregelt.

1. Wenn Moderator A das Team verlässt, muss er die Musikstücke von allen Moderatoren aus unserem Team löschen.

2. Die im Team verbliebenen Moderatoren müssen alle Stücke von Moderator "A" löschen.

Ich bin mir allerdings noch nicht mal sicher, dass der zweite Teil tatsächlich notwendig ist. Durch die Gebühren an Gema und GVL zahle ich ja dafür, dass ich die Titel zu Sendezwecken kopieren darf, d.h. die Kopie, die ich nach Ausscheiden von Moderator "A" auf meiner Platte habe ist nach wie vor vertragsgemäß lizenziert.

Interessanterweise steht dort ja auch nichts davon, dass ich die originale CD im Schrank liegen haben muss. Wäre ja auch ziemlicher Unsinn, denn sicherlich verwenden die meisten von uns ja auch Titel, die man bei Musicload & Co. etc. erhalten kann.

Ein Verstoß gegen den Vertrag ist es dagegegen, wenn Moderator "A" seine Kopien noch behält, wenn er aus dem Team ausscheidet, da ich als Radiobetreiber nun natürlich keine Lizenzen mehr für seine Kopien bezahle.

Aus meiner Sicht ist es daher nicht erforderlich, dass jeder Moderator sich selbst jede CD besorgt, sofern er diese nur für den Zweck der Sendung verwenden will. Ich selbst habe inzwischen einen ziemlich ausgewachsenen Pool von CD's, LP's und Singles, da ich mich früher - Wie Ulli auch - mit großen Flightcases abgeschleppt habe, in denen die Originaltonträger für Veranstaltungen verstaut waren :D

Liebe Grüße

Achim
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

[...]
Bei uns ist das wie folgt geregelt.

1. Wenn Moderator A das Team verlässt, muss er die Musikstücke von allen Moderatoren aus unserem Team löschen.

2. Die im Team verbliebenen Moderatoren müssen alle Stücke von Moderator "A" löschen.

Ich bin mir allerdings noch nicht mal sicher, dass der zweite Teil tatsächlich notwendig ist. Durch die Gebühren an Gema und GVL zahle ich ja dafür, dass ich die Titel zu Sendezwecken kopieren darf, d.h. die Kopie, die ich nach Ausscheiden von Moderator "A" auf meiner Platte habe ist nach wie vor vertragsgemäß lizenziert.

Ob du dich damit nicht auf dem Holzweg befindest(?)
Für diese Titel wurde zwar eine Vervielfältigungsgebühr entrichtet, damit bist du aber nicht automatisch der rechtmäßige Inhaber dieser Titel. Hat Moderator A den Sender verlassen, fehlen dir damit sämtliche Eigentumsrechte an den Titeln.

Möge es Jeder für sich selbst entscheiden, wie er mit diesem Thema umgeht. ;)


LG
Oddy
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Die Vervielfältigung beim Internetradio ist die Weiterverbreitung mittels Sendung. Das Recht zur Privatkopie greift in dem Fall nicht mehr und ist auch nicht durch die GVL-Lizenzierung abgedeckt.
Andernfalls würden ja alle deutschen Internetradiosender mit je einer CD von einem Moderator auskommen, die auf Basis Deiner These umhergereicht wird. Das kann nicht im Sinne der GVL sein.
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

@Oddy
Da ich mir beim zweiten Teil nicht sicher war, habe ich den zweiten Teil noch aufgenommen.

@Ulli
Bei der Gema magst Du Recht haben, da diese sich ja um die Rechte der Künstler kümmert, d.h. Vervielfältigung = Sendung.
Die GVL kümmert sich um die Rechte der Label / CD-Hersteller. Bei denen geht es um das Recht, von der CD eine Kopie in elektrischer Form auf einem Rechner abzulegen, um diesen dann in der Sendung zu verwenden.
 
AW: Internetradio-Moderatoren und der Liedertausch

Achim, nimmst Du mich mal bitte bei Deinem Sender auf?
Wir synchrionisieren dann unsere Archive und ich scheide dann aus Deinem Sender wieder aus.

Ich soll jetzt eure Dateien löschen aber ihr behaltet meine? Ich glaub' es hackt!
 
Ulli, kannst Du lesen ?

Stofftier schrieb:
Die im Team verbliebenen Moderatoren müssen alle Stücke von Moderator "A" löschen.

Ich habe hier keine moralischen Dinge diskutieren wollen, sondern die Detailfragen, die sich aus den Lizenzen der GEMA und GVL ergeben.

Bisher habe ich hier dazu noch keine Fakten gefunden, also z.B. jemand, der mir hierzu Lesetips gibt. Leider komme ich aus dem technischen bereich und habe keine juristische Ausbildung.

Mit dem jetzt bei uns praktizierten Verfahren haben wir jedenfalls kein Problem, da wir den sicheren Weg gewählt haben.

Die Frage ist also ob die Kopien eines ausgeschiedenen Moderators nach den Lizenzbestimmungen der Gema / GVL gelöscht werden müssen oder eben nicht.

Liebe Grüße

Achim
 
Sendezwecke

Diese Beitrag wollte ich eigentlich schon vergangenes Wochenende einstellen, aber das Forum war unerreichbar.

Der Mißbrauch von Daten (nichts anderes sind MP3 ja eigentlich) wird glaube ich nie zu verhindern sein.

@ Steve Wilson: Du meinst die missbräuchliche Nutzung der Dateien. Datenmissbrauch ist ganz was anderes :)

Man bezahlt für jede zu Sendezwecken erstellte Kopie jährlich eine Gebühr gemäß Webcasting-Tarif (siehe https://www.gvl.de/pdf/webcasting-tarif.pdf) - die Kopien wurden somit, nach meinem Rechtsverständnis, zumindest rechtmäßig erstellt.

Vergleicht man die Vorgehensweise professioneller Rundfunkbetriebsgesellschaften, werden auch dort Kopien von Musiktiteln erstellt und einzelnen Funkhäusern digital zur Verfügung gestellt.

Hier sind die Gesellschaften durch Gesellschafterverträge, etc. bereits untereinander abgesichert. Und mit den Mitarbeitern existieren eindeutige, rechtlich relevante Arbeitsverträge. Würde hier ein Moderator mit der Senderfestplatte durchbrennen, könnte man ihm auf dem Rechtsweg beikommen.

Das Problem beim Webradio liegt meiner Ansicht nach darin, dass man sich innerhalb eine Hobby-Projektes nicht problemlos, eindeutig bzw. ausreichend gegen die missbräuchliche Nutzung dieser Kopien durch seine Hobby-"Kollegen" absichern kann.

Mir ist jedenfalls nicht klar, ob es innerhalb eines solchen Hobby-Konstrukts überhaupt zulässig ist, die Daten (obgleich legal erstellt) auf diese Weise zu verbreiten.
 
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