jetzt muss ich aber schon mal grinsen vor lauter echtradio-lobeshymnen... bis vor kurzem konnte jeder der selbst schon mal einen shoutcast-server hatte und sich mit der admin-oberfläche auskannte, bei echtradio.de nach den hörerzahlen schauen. teddy, war ja nett gemeint mit den 100 gleichzeitigen streams, aber davon waren die jungs in weiterstadt leider weit entfernt. egal wann man mal stichprobenartig auf die shoutcast-serverseite geschaut hatte, nie waren es mehr als 20 streams gleichzeitig - eher so zwischen 2 und 6! während andere sender zur selben zeit ständig aktuelle Zahlen (und auch nicht gefakete, da direkt vom mediaserver abgefragte!) von 160 - 190 gleichzeitigen streams hatten, denke ich nicht, dass echtradio.de das erfolgreichste webradio sein kann. aber eigentlich ist das auch nicht der punkt, der erfolg eines einzelnen senders... zusammenfassend kann man nämlich sagen: vergleichbar mit "echtem" radio ist (und war) momentan noch kein websender, egal ob aus weiterstadt oder berlin, aus münchen oder früher mal einer aus hamburg.
man hat ja gemerkt, was die herren schwenk und hopp vor einem jahr bei ihrem pr-trächtigen start und angeblichen durch millionen finazierten und dutzenden mitarbeitern ausgestattetem webradio erreicht haben: nix. heute sind sie pleite, und der sender dudelt seit mehreren monaten die selbe langweilige schleife, in der immer noch vom größten webradio deutschlands gesprochen wird. und warum? weil man eben nichts anderes gemacht hat, als ein für ukw/kabel formatiertes radio ins web gestreamt hat. schwenk und hopp wären besser beraten gewesen einen jugendsender für berlin zu machen, und den unter der domain daswebradio.de ins web zu streamen...
wenn man aber anfangs kleinere brötchen backt, so wie cyberchannel.de, echtradio.de oder intersurfradio.de, und ein programm für webuser macht, dann kann man es vielleicht auch irgendwann zu etwas bringen. es geht halt nicht mit gewalt oder nur mit vielen millionen, es geht auch nur mit dem richtigen konzept! und: es geht auch nur mit viel spucke und einem langen atem!
den machern von daswebradio.de oder cyberradio.de ging es aber von anfang an nur um große worte, superlativen und das fette geld verdienen. das dürften demnach also auch die gründe fürs scheitern sein... cyberchannel.de z.b. startete im märz 99 kurz nach cyberradiotv.de... ein paar monate später ging der hamburger laden pleite, der plötzlich zum webtv-sender wurde, während cyberchannel.de noch ein konzept fuhr, wie es heute u.a. intersurfradio noch immer fährt (livesendung nur abends für ein paar stunden). cyberchannel.de überlebte. auch nach dem umzug nach berlin und einem plötzlichen big-mitbewerber aus dem funkhaus berlin mit angeblich vielen millionen auf dem konto, angeblichen 80 prof. mitarbeitern und, und, und blieb cyberchannel.de bei seinem konzept, bis man silverster 2000/2001 sein konzept veränderte, fast 2 jahre nach dem start. auch wird hier heute zwar 24/7 gesendet, dennoch aber nicht mit hunderten mitarbeitern und hochmodernen und toll designten studios u.ä. vielmehr wurde in ein webspezifisches programm, bestehend aus mehrern channels (von techno über ebm bis mainstream) investiert. es wird wert auf starke hörerintegration auf webspezifischen wegen gelegt...
abschließend, und nach einem viel länger gewordenem als geplantem posting, möchte ich nur sagen: die zeit und akzeptanz (natürlich auch die techn. verbreitung und infrastruktur) für webradios wird kommen... bis dahin ist es aber noch ein langer und steiniger weg für alle beteiligten auf dem markt. gesehen haben wir aber auch, dass es nicht unbedingt die radioprofis mit den millionen auf dem konto sein müssen, die es schaffen werden!
[Dieser Beitrag wurde von cybermikka am 30.10.2001 editiert.]