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Intressantes Interview über HR von Jungelworld

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Radiostart

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Hier ein sehr intressantes Interview von der jungel world mit einem von HR der den eigenen Sender kritiesiert.

Radio aus- oder einschalten: Darf man immer nur Hits spielen?

jW fragte den Musikjournalisten Klaus Walter vom Hessischen Rundfunk

* Seit 20 Jahren moderiert Walter im Hessischen Rundfunk die beste deutsche Antimainstream-Radiosendung »Der Ball ist rund«, die nun den Sendeplatz wechselt.


F: Warum zieht »Der Ball ist rund« zum zwanzigjährigen Jubiläum von HR 3 nach HR 2 um?

Weil HR 3 eine Popwelle ist, die immer stärker auf die sogenannte Durchhörbarkeit setzt. Die Robbie-Williams-Klientel soll mit dem Hitprogramm HR 3 aufstehen und ins Bett gehen, ohne durch andere Musik gestört zu werden. Man hat Angst, daß die Leute auch um 23 Uhr zur privaten Konkurrenz umschalten, wenn man mal keine Hits spielt. HR 2 ist als eine Kulturwelle zum gezielten Einschalten, die nicht den ganzen Tag von einer einzigen Musikfarbe dominiert wird.

F: Das Diktat der Durchhörbarkeit ist nichts neues.

Für den HR schon, der baut jetzt auch andere Pogramme um. Das bisherige Informationsradio HR 1 wird demnächst in Richtung Durchhörbarkeit umgebaut, aus dem Jugendradio XXL wurde YouFM, im Zuge dieser Umbenennung wurden popjournalistische Formate eingestellt. Zusammen mit HR 3 und dem eher für Senioren gedachten HR 4 hat man dann vier durchhörbare Programme, die sich zeitweise auch gegenseitig Konkurrenz machen. Mit dem Argument der Durchhörbarkeit wurden beim HR in den letzten 2, 3 Jahren eine Reihe von speziellen, qualifizierten, durchaus von größeren Minderheiten gehörten Sendungen abgeschafft. Dr. Helmut Reitze, der Indendant des HR, hat öffentlich erklärt, daß die Quote ein demokratisches Instrument sei, um Popularität zu ermitteln. In der gegenwärtigen Debatte um die Rundfunkgebühren gibt es nun zwei konträre Argumentationen: Die eine behauptet, daß es sich mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag nicht verträgt, Sendungen zu machen, die nur einige tausend Hörer haben und daß man größere Zielgruppen erreichen muß. Die andere Seite fragt, warum man noch Rundfunkgebühren zahlen soll, wenn sich die öffentlich-rechtlichen Sendungen von denen der Privaten nicht mehr unterscheiden lassen? Man kann sich vorstellen, auf welcher Seite ich und auf welcher Seite mein Intendant steht.

F: Was hat in den letzten 20 Jahren für Sie verändert?

Vor 20 Jahren hatte man noch mehr Einfluß, da gab es noch kein MTV. Und es gab noch keine Alterspyramide, nach der die Hörer definiert werden. So nach dem Motto: Wer Ende 30 ist und Kinder hat, der hört Robbie Williams und noch ein bißchen was aus seiner Jugend, ist also HR-3-Publikum. Oder wenn ich ein House-Stück spiele, dann gehört das per definitionem ins Jugendradio und nicht in meine Sendung. Das ist natürlich Schwachsinn. Außerdem hat sich das Tempo der Sendungen beschleunigt und die Technologie verändert. Man befindet sich jetzt als Moderator in einem sogenannten Selbstfahrerstudio, das für intensivere Live-Gespräche kaum noch geeignet ist. Deswegen hört man immer: ich heiße Oliver und grüße alle, die mich kennen. Aber das wird in HR 2 anders, das ist Kulturradio.
 
AW: Intressantes Interview über HR von Jungelworld

Nö, aber da sind so die letzten der Mohikaner, die in ihr Reservat abgeschoben werden. In der Bertramstraße heißt das offenbar hr 2.
 
AW: Intressantes Interview über HR von Jungelworld

Ist dass nicht erschreckend was sich da beim HR3 abspielt, was hat HR3 für einen Auftrag wenn es versucht wird die Privaten Hörer abzujagen.
 
AW: Intressantes Interview über HR von Jungelworld

''was hat HR3 für einen Auftrag wenn es versucht wird die Privaten Hörer abzujagen.''

Eben genau diesen und sonst keinen anderen.
 
AW: Intressantes Interview über HR von Jungelworld

Der HR ist tief gesunken, jetzt haben die Hörer eine Aktion gestartet in der man spenden kann damit der HR nicht seinen öffentlichen rechtlichen Auftrag verliert ist sehr lustig was diese Hörer da veranstallten, ob dass was bringen wird.

Siehe selbst. http://www.rettetdertag.de/


Rette dein Radio - hr in der Kritik
(13.04.2004)

Diesen Artikel habe ich beim tonspion.de gefunden.

Der Hessische Rundfunk hat mit seinen beschlossenen Programmreformen zahlreiche Stammhörer gegen sich aufgebracht. Mit der geplanten Abschaffung der renommierten Sendungen "Der Tag" und "Schwarz Weiss - Musik in Farbe" verschwindet nach und nach die Musik abseits der Charts aus dem Radioprogramm des gebührenfinanzierten Senders.

Mit der Initiative "Rette dein Radio" versuchen einige engagierte Hörer gegen den Kulturkahlschlag bei den öffentlich-rechtlichen Radioprogrammen vorzugehen. Dafür wurde eine Website ins Netz gestellt, die über Spenden eine Anzeigenkampagne finanzieren will, um auf die bedenkliche Entwicklung beim HR aufmerksam zu machen.

Nicht nur beim HR, auch bei anderen öffentlich-rechtlichen Sendern ist eine zunehmende Kommerzialisierung und Vereinheitlichung des Programms festzustellen, was vielen Labels und Musikern mehr und mehr die Existenzgrundlage entzieht, da ihre Musik nicht mehr gespielt wird.
 
AW: Intressantes Interview über HR von Jungelworld

Daumen hoch für die Macher von http://www.rettetdertag.de/. Ich zolle ihnen meinen Respekt dafür, dass sie ihren Arsch hoch kriegen um zu protestieren. Egal wie es ausgeht, allein der Versuch etwas zu bewirken zählt.
Sorry für die theatralischen Worte, aber ich habe leider zu oft "das bringt doch nix" gehört, auch aus meinem Munde.

Gute Nacht!





www.beautifulsounds.de
 
AW: Intressantes Interview über HR von Jungelworld

Diese Aktion gab es auch von Radio Bremen Hörer die hieß Hörsturz oder so ähnliche, hat aber bei der Reform von Radio Bremen so gut wie gar nichts bewirkt. Die Aktion ist aber zu einer Kulturveranstalltung herangewachsen. Nach der Reform blieben die Leute trotzdem zusammen und veranstallten Kulturveranstalltungen der kein Mainstream ist.
 
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