Ist Privatradio langweilig?

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Dennis,

Du sagst: "Ich glaube nicht daran, das die Entscheider gewisse Möglichkeiten nicht nutzen; ich bin vielmehr davon überzeugt daß sie, auch nach 14 Jahren Privatfunk, diese Möglichkeiten überhaupt nicht kennen!!"

Volle Zustimmung.

Stimmst nun wiederum Du zu, wenn ich behaupte, in den USA ist dem nicht so?
 
Privatradio ist garnichts! Und die Öffis auch nicht mehr. Undiskutabel <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> : <img border="0" title="" alt="[Ha!]" src="tongue.gif" /> : <img border="0" title="" alt="[Ha!]" src="tongue.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Boah!]" src="eek.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Boah!]" src="eek.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Boah!]" src="eek.gif" /> :eek:nfused: :cool:
 
@Intendant
(Ursprunsfrage des Threads)
Ja, in D fast überwiegend.

@stultus:
Ja.

@Tom2000 und Dennis King

Amerika als Beispiel zur Begründung eigener Theorien/Ideen in jeder beliebigen Hinsicht herzunehmen klappt fast immer und ist fast immer irreführend, weil das Land wesentlich größer ist.
Auf Deutschland übertragen müßte ein überwiegend spendenfinaziertes NPR mit einem Bruchteil des Budgets auskommen und wäre nie und nimmer in der Lage, auch nur ansatzweise die gewohnte Qualität zu bieten.
Und weil es in vielen Metropolen in den Staaten vielfältige Spartenprogramme gibt, heißt das noch lange nicht, daß das dort in der Pampa genauso ist.
 
Guten Morgen, "Monotonie"!

"Auf Deutschland übertragen müßte ein überwiegend spendenfinaziertes NPR mit einem Bruchteil des Budgets auskommen".

Naja, das wäre immerhin noch ein Drittel. Ausserdem werden mit den Spenden auch lokale Programme finanziert; deren Anzahl wäre nach dieser Berechnung dann auch um 2/3 niedriger. Aber NPR finanziert sich ja auch aus einem Bundeszuschuss. Der wäre bei uns entsprechend höhrer anzusetzen.

"Und weil es in vielen Metropolen in den Staaten vielfältige Spartenprogramme gibt, heißt das noch lange nicht, daß das dort in der Pampa genauso ist."

Ich habe das Land mehrfach mit dem Auto durchkreuzt. Selbst in dünner besiedelten Landstrichen sind immer noch die unterschiedlichsten Sparten empfangbar. Du musst schon sehr weit rausfahren, bspw. in die kalifornische Wüste. Aber selbst da strahlten immer noch um die zehn FM-Stationen rein, allerdings mit Aussetzern. Und das gilt auch nur für UKW. Schon seit einiger Zeit decken satellitengestütze, digital und portabel empfangbare Programmbouquets von um die hundert Programmen jedes Sendeloch ab. Darin enthalten sind erfolgreiche UKW-Stationen sowie reine Musik-und Wortkanäle.
<a href="http://www.xmradio.com/programming/full_channel_listing.jsp?sort=number" target="_blank">http://www.xmradio.com/programming/full_channel_listing.jsp?sort=number</a>

Es geht auch gar nicht um die 1:1 - Abbildung amerikanischer Verhältnisse. Ich wäre schon froh, wenn es hier nur annäherend soviel Abwechslung gäbe.
 
Hallo Tom,

dann probier doch mal Worldspace, da ist im Prinzip ähnlich wie XMRadio, nur eigentlich nicht für Mitteleuropa bestimmt und mit einem etwas kleineren Angebot. Leider gibt es nur ein halbes deutschsprachiges Word-Programm...
Bei XMRadio mußt Du wohl 20 $ oder so im Monat Abogebühren abdrücken (gibt glaub ich auch noch 'ne Konkurenzveranstaltung namens Sirus oder so, allerdings ist/war da ein Zusammenschluß/Aufkauf im Gange der noch irgendwelche kartellrechtlichen Hürden hat...)

Was spendenfinanziertes Radio in D angeht, könnte Dir dessen schwierige Situation hierzulande bekannt sein. Das ist aber nicht Schuld des öffentlich rechtlichen Rundfunks als solchen, sondern der kleinstaaterischen Landesmedienpolitiken, in dessen Aufsichtsbehörden die Parteienvertreter je nach regionalen Machtverhältnissen das Sagen haben und die ursprünglich vorgesehene Staatsferne ad Adsurdum führen und aushöhlen.
Deshalb mal ein kurzes Spotlight auf die hierzulande gerne sogenannte dritte Säule des Rundfunks werfen:
In manchen Bundesländern gibt es z.B. freies oder Bürgerradio, das teilweise spendenfinanziert und teilweise auch staatlich subventioniert wird (letzteres am meisten wohl in Niedersachsen...). Anderswo ist das schwieriger. In manchen Bundesländern gibt es gar nichts dergleichen, in Berlin z.B. schieben sich Landesmedienpolitiker und Aufsichtsbehörde gegenseitig die Bälle zu, um entsprechende Initiativen zu blockieren. Einen vorbildlichen Eindruck macht aus der Ferne das Musterländle. In Bayern ist die Lage ziemlich komplex und verworren, und es wurde dann vor 5 oder 6 Jahren zusätzlich eine politisch besser kontrollierbare Konkurenzveranstaltung namens Aus- und Fortbildungskanal erfunden, der die medienstaatsvertragliche staatliche 2%-Förderung und einiges kreative musikalische und Unterstützer-Potential gebunden hat... Sachsen scheint die medienpolitische Strategie aus Bayern zu kopieren...

Es ist also wenig hilfreich, auf den ö.-r. Rundfunk pauschal einzuhämmern, Ansatzpunkt sind die Mediengesetze und Strukturen der Aufsichtsbehörden, die gerne Macht und politische Kontrolle haben wollen, egal ob öffentlich rechtlich, privat-kommerziell oder sonstwie unabhingig. Vielleicht täte deshalb etwas weniger Regulierung gut, aber kreative Veranstaltungen sind auch bei ehrenamtlicher oder Hobby-Tätigkeit nicht zum Nulltarif zu haben, und wenn es dann um die Kohle, fragen die Verwalter der Futtertöpfe sehr genau und bürokratisch nach und entscheiden meist im Interesse ihrer Lobby (was eben meist die Parteienvertreter sind)...

<small>[ 04-01-2003, 20:15: Beitrag editiert von monotonie ]</small>
 
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