Johnny Cash is dead

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Einer der weltbesten Musiker ist heute gestorben - Johnny Cash. Erst vor 4 Monaten starb seine Ehefrau June Carter Cash. Nicht nur die Countrymusikszene hat einen ihrer größten musikalischen Vertreter verloren - auch die gesamte Musikwelt trauert den "Man in black". Gibt es noch Radiosender, die vielleicht Specials, einen Nachruf oder irgendetwas in dieser Form senden ? Ich werde heute Abend zuhause einen Whisky trinken und sämtliche Johnny Cash Platten hören.....
 
@ CUWarren starb doch schon am Sonntag (?). Jedoch nicht an Parkinson, sondern Lungenkrebs.
@ Schwabe : Auf WDR2 kam der Nachruf gegen 12Uhr20. Ergiebig, wie das Leben und Thema Johnny Cash nuneinmal ist ( war ), keine 1:30, sondern eben alles wichtige in gut 3 Minuten, inkl. ein paar Einspielungen und O-Töne aus Interviews. Danach lief "Ring Of Fire" in natürlich kompletter Fassung.
 
"Es war zu befürchten."

Habe die Nachricht morgens um sechs im Autoradio gehört, genau wie vor einigen Monaten die Meldung vom Tod seiner Frau June Carter-Cash.

Am Nachmittags gab es ein Interview mit seinem Drummer, das war hübsch, aber irgendwie ein wenig hilflos, verharrte in Geschichten über seine Zeit in den 50ern und 60ern, die Zeit, in der Cash für die Amerikaner eigentlich stattgefunden hat.

In Deutschland hat Cash seit den Neunzigern wegen seiner letzten drei Alben eine neue, völlig andere Bedeutung erhalten. Ich bin neugierig, was radio eins heute/gestern gesendet hat. Undoder noch senden wird.

Ich mußte mich heute daran erinnern, wie ich Johnny Cash`s Park-Konzert 1997 in Hamburg NICHT gesehen habe, weil ich mich -- im Besitze schöner Backstage-Karten -- mit der wunderbaren Sabine Otto verquatscht hatte, die mich später darüber hinweg trösten sollte, indem sie mir zum Abschied aus Hamburg ein wunderschön gewidmetes "America"-Album schenkte. Das ich gerne laufen lasse. (Wegen der archaischen Gestaltung des Werkes allerdings eher allein)

Kurioserweise habe ich den ersten, sehr ausführlichen Cash-"Nachruf" (war natürlich keiner, Tage vor seinem Tod) schon Anfang der Woche gehört, nachts auf Deutschlandradio oder Deutschlandfunk, mit herrlichen Aufnahmen aus seiner Frühzeit, präsentiert von einem Redakteur, der wie Johannes Pätzold klang, ich weiß aber nicht, ob er`s war.

Auch für heute abend habe ich mich für klassischen Cash entschieden, ""At Folsom Prison" :
Cash wird begleitet von den Tennessee Three, ich werde begleitet von einem kleinen Evan Williams (Kentucky Sour Mash, sehr räudig).

Deason

When I was just a baby
my mother told me : son
always be a good boy
don`t ever play with guns
 
@ Deason


Ich bin neugierig, was radio eins heute/gestern gesendet hat. Undoder noch senden wird.

Eine "Experience"-Sonderausgabe, moderiert übrigens von Jens Molle. Hab es mitgeschnitten, aber noch nicht angehört. Schiebe es gerade durch den Player, es gibt halt viel Musik aus den unterschiedlichen Schaffensperioden, bin gerade über die Covers von "Mercy Seat" und "Personal Jesus" gestolpert. Und dbei seinem "Personal Jesus" ist Johnny Cash ja nun angekommen...
 
Schlagzeilen sind auch Gefühlssache....

Gefunden auf der Website vom RBB-Inforadio :

"Chronik der Woche
Nachrichtenüberblick vom 6.9. - 12.9.2003

Schwedens Außenministerin ermordet
Abbas zurückgetreten - Kurei wird Nachfolger
EU-Gericht wertet Ärzte-Bereitschaft als Arbeitszeit
Londons Polizei simuliert Anti-Terror-Einsatz
Wieder Aufregung um_Äußerung Sarrazins
Eishockey-Spieler auf freiem Fuß
Leni Riefenstahl und Johnny Cash tot"

(http://www.inforadio.de/magazin.php)
 
Wiglaf Droste schreibt :

Großer Tröster in dieser an Tröstern armen Welt
_
Zum Tod des Sängers Johnny Cash
_
Johnny Cash hatte sich schon verabschiedet. Auf seiner letzten CD »The Man comes around« sang er »Hurt«; das Video dazu zeigte einen steinalten, todkranken Mann, das Gesicht eine zerklüftete Gebirgslandschaft, von der aus auf ältere Bilder von Cash geschnitten wurde, die ihn als jüngeren Mann zeigten. Der kurze Film zum Song war eine Reise durch das Leben des Sängers John Carter Cash: Das war ich, sagte Cash. Kuckt mich noch einmal an, hört mir noch einmal zu. Ich gehe.

Es war todtraurig, und es kam noch härter. June Carter Cash starb, die Frau, ohne die Cash nichts war als ein fahrender Sänger, und ohne die er schon lange nicht mehr am Leben gewesen wäre. »Wo ist zu Hause, Mama?«, heißt ein Lied, das Cash auf deutsch sang. Das Lied stellt die zentrale Frage im Leben eines Mannes und verweigert eine eindeutige Antwort: »Vielleicht auf der großen Straße, vielleicht hinter blauen Bergen, vielleicht bei den hellen Sternen.« Johnny Cash war ein Suchender, und er fand June Carter Cash – Liebe hieß die Antwort. Johnny Cash, das macht ihn singulär, wußte, daß die Antwort für alle, die sie nicht finden können, manchmal Mord heißt. Davon handeln seine Lieder: von Liebe, Gott und Mord. »I shot a man in Reno just to watch him die«, sang er, und in in einer frühen Folge von »Columbo« spielte er sehr überzeugend einen Mörder.

Seine Frau starb vor ihm, und so war man, wie es so heißt, darauf gefaßt, daß er ihr bald folgen werde. Er war krank, er war allein, es war abzusehen, und trotzdem tut es weh. »The whole life is vive la merde«, schrieb Joachim Ringelnatz.

Johnny Cash ist tot, ein großer Tröster in dieser an Tröstern so armen Welt. In der Schmierwelt des Nashville-Mainstream-Country war Cash ein berserkernder Außenseiter – er zeigte dem Establishment den Finger, und, auch das macht ihn einzigartig: Er meinte es genau so. Simuliertes Rebellentum kann man an jeder Ecke haben, die Gestik des Dagegenseins ist im Pop eine unerläßliche verkaufsfördernde Maßnahme. Nicht so bei Cash – der Mann war echt, ein hochexplosives Gemisch aus Widerspüchen.

Johnny Cash war eine Primzahl, teilbar nur durch sich selbst und durch eins. Was man von ihm hören muß, gibt es bei American Recordings und bei Bear Family, was man über ihn wissen muß, hat Franz Dobler in seinem Buch »The Beast in Me – Johnny Cash und die seltsame und schöne Welt der Countrymusik« aufgeschrieben. Über das Sterben hat Johnny Cash gesungen: »I’m just a poor wayfaring stranger / travelling through this world below / there is no sickness, no toil, no danger / in that bright land to which I go.« Johnny Cash ist am Freitag nach Hause gegangen.

(http://www.jungewelt.de/2003/09-13/022.php)
 
(All)
This the last cowboy song:
The end of a hundred year waltz.
The voices sound sad as they're singin' along.
Another piece of America's lost.

(Waylon Jennings)
He rides the feed lots, clerks in the markets,
On weekends sellin' tobacco and beer.
And his dreams of tomorrow, surrounded by fences,
But he'll dream tonight of when fences weren't here.

(Kris Kristoferson)
He blazed the trail with Lewis and Clark,
And eyeball to eyeball, old Wyatt backed down.
He stood shoulder to shoulder with Travis in Texas.
And rode with the 7th when Custer went down.

(All)
This the last cowboy song:
The end of a hundred year waltz.
The voices sound sad as they're singin' along.
Another piece of America's lost.

(Willie Nelson)
Remmington showed us how he looked on canvas,
And Louis Lamour has told us his tale.
Me and Johnny and Waylon and Kris sing about him,
And wish to God we could have ridden his trail.

(Johnny Cash Verse Spoken Over Chorus:)
The old Chisolm trail is covered in concrete now,
They truck it to market in fifty foot rigs.
They roll by his markings and don't even notice,
Like living and dying was all he ever did.

(All)
This the last cowboy song:
The end of a hundred year waltz.
The voices sound sad as they're singin' along.
Another piece of America's lost.

(All)
This the last cowboy song:
The end of a hundred year waltz.
The voices sound sad as they're singin' along.
Another piece of America's lost.

1992/TheHighwaymen

... mehr gibts dazu nicht zu sagen;)
PotA.
 
Einer der letzten Großen ...

... ist von uns gegangen! Einziger Trost: In der Hall of Fame gibt's jetzt wahrscheinlich eine Party nach der anderen - weil endlich einer dabei ist, der "Ghostriders in the sky" singen kann.

Der König ist tot, es lebe der König!
 
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