Jugendwahn und Kaufkraft der Alten

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German

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In den letzten zwei Wochen habe ich sehr viele Artikel gelesen, dass die Werbetreibenden erkenn, dass Menschen ab 50 Jahren eine sehr attraktive Zielgruppe sind, da sie viel Geld zur Verfügung haben und anders als die 'Alten' früher auch gerne Neues ausprobieren. Zudem können gezielt Dinge beworben werden, die im Alter wichtiger werden (Wellness-Produkte, Gesundheit).
Denkt ihr, dass sich diese Erkenntnis auch im Radio irgendwann niederschlägt und Sender wie RPR2 oder die Oldiewellen die Renner werden. MAN BEACHTE DIE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG!!! Die Fixierung auf die Gruppe der 14-49jährigen als Zielgruppe wird nicht mehr lange relevant sein, oder? In 20 Jahren sind wohl die meisten Menschen über 50. Wird dann das Radioprogramm nur für die Minderheit der jungen Menschen gemacht oder wie vermutet ihr die Entwicklung?
 
wird sich der Musikgeschmack bei den 30 Jährigen in 20 Jahre insoweit ändern, dass dann alle nur noch gerne Schlager hören??

Und hören die über 50-Jährigen allesamt gerne Schlager??

Also ein Oldiesender in 20 Jahren wird dann sicher Phil Collins, Tina Turner und Madonna spielen ! ;)
 
Das ist schon klar, aber meine Frage ist: Wenn der Jugendwahn anhält, ist ein Sender mit 'unserer' Musik (Phil Collins, Madonna usw.) nicht finanzierbar, weil wir dann über 50 sind und nach heutigen Gesichtspunkten für die Werbeindustrie unbrauchbar. Also läuft diese Musik dann nur noch in den öffentlich-rechtlichen Sendern, die heute Schlager spielen und im Privatradio gar nicht mehr. ODER?
 
?

Madonna, Phil Collins und Tina Turner laufen doch heute schon bei sogenannten Oldiesendern. Bei OLDIE95 und Radio Nora laufen die noch häufiger, als die Stones oder Beatles.


Phil
 
Hallo German,

ich kann Dir sehr leicht vorhersagen, ab wann wir Programme machen, in denen wir die Zielgruppe 50+ sehr begrüßen werden: Genau dann, wenn die Werbeindustrie zum großen Teil genau diese Zielgruppe fordert, damit sie Werbung bei uns schaltet. Mag sein, dass es ein langsames Umdenken gibt, ich würde mich nicht auf einen genauen Zeitpunkt festlegen wollen (nehme Wetten - gegen guten Rotwein - aber gern entgegen). Nichtsdestowenigertrotz: Wir diskutieren über das Thema fast wöchentlich hier. Unsere eine Argumentationsseite schmort also schön im eigenen Saft. Vorschlag: Such Dir ein Forum der Werbeindustrie und poste dort. DIE musst Du nämlich überzeugen, nicht uns. Ganz abgesehen davon, dass ich äußerst skeptisch bin, dass sich an den Programmen dann groß etwas ändern würde. Wir würden wohl doch nur die gleiche Masse der gleichen Leute ansprechen, die vor 10 Jahren 45 waren und nun eben 55 sind.
 
Zumindest würden diverse Musiktitel aus den Rotationen fliegen, und zwar ganz ganz schnell !

Ich gebe Dir, Vorgänger, aber recht : Es wird noch eine lange Zeit dauern, bis man die "Alten" als Geldbringer erkennt. Erfreuen wir uns bis dahin am Genuschel der Superstars und an denen, die hier im Forum die 80er-Jahre-Meinung vertreten, dass alle Leute ab 50 nur noch Schlager hören :)
 
typisch

Ich finde das klasse, das die Radiomacher (zumindest hier) anscheinend auf die Werbeindustrie warten .... Sieht so privat finanzierter Rundfunk aus ? Ihr habt das Medium, Ihr müsst die Werber aus der Reserve locken !! Bietet den finanzkräftigen Käuferschichten (ab 40, ab 50, ab 60) Sendeformate an. Dann dürfte der Rest ja wohl nicht mehr so schwierig sein. Verteilt die Tagessendezeit wieder Altersgruppen orientiert. Morgens für Alle, Vormittags mehr das ältere Publikum (weil die Jüngeren in Schule, Ausbildung und Beruf stecken), Nachmittags was für die Schüler, Ab 16 Uhr wird es dann wieder etwas älter. Und ab 18 Uhr geht Ihr in Euch und bietet altersgruppengerecht (Ihr habt 7 Wochentage !!!) Themenradio an. Hörspiele beispielsweise sind ein ungemein beliebter Bestandteil des ÖR, warum sowas nicht mal auf einem Privatsender ? Macht doch ruhig wieder Hitparaden, Intelligente Quizshows (eine ganze Stunde lang), Musikfeatures. Die Werbenden & Hörer werden es Euch danken, denn endlich gibt es Sendeflächen die zum gezielten "Schalten" einladen.

Warum das nicht funktioniert ? Weil Niemand mehr bei den privaten Stationen über wirkliche Konzepte nachdenkt. Wenn ein Konzept kommt, dann ist es garantiert kopiert. Und ab 20 Uhr sitzen eh alle vorm Fernseher, daher lasst Ihr die Automaten rotieren ... Im wahrsten Sinne des Wortes ....
Es hat aber noch keiner beim Flachfunk begriffen, dass TV auch immer langweiliger wird. Gerade um 20 Uhr machen alle das Gleiche. Entweder Krimis oder Reportagen, oder irgendwelcher Castingmist. Radio könnte (wie früher) eine so schöne Alternative sein.


Ich sage nur ... selba schuld ... und wartet mal schön auf die Werbeindustrie .... Und nochmal ... "Ihr habt das Medium", falls das schon wieder beim Zusammenstellen der nun folgenden Absagen vergessen worden ist.
 
Heute gab es bei den Münchner Medientagen eine Diskussionsrunde zu diesem Thema. 'Gesellschaftlicher Wandel und Radio der Zukunft-Welche Programme erreichen die Kernzielgruppe von morgen'. Weiß jemand, ob es da Berichte/Zusammenfassungen über die Diskussionsrunden auf den Medientagen gibt?
 
@rias4ever

ich gebe dir mal wieder recht, nur in einem punkt nicht. gerade in der letzten zeit, sehe ich mir sehr interessiert die castingshows an, weil da ist etwas greifbares drin, da kann der zuschauer etwas bewegen. da werden aus null8/15 menschen ansehliche interessante vorzeigbare menschen gemacht. also muss man soetwas mit dem radio was du meinst vereinigen. wie weiss ich
noch nicht.
 
@ German

Unter www.medientage-muenchen.de kannst du Pressemitteilungen mit Zusammenfassungen der Diskussionsrunden abrufen. Offensichtlich gibt es etwas Bewegung.

- Gesellschaftlicher Wandel und Radio der Zukunft: Welche Programme erreichen die Kernzielgruppen von morgen? Frequenzen neu vergeben und Zielgruppen neu definieren.
- Werbung mit Falten: Abkehr vom Jugendwahn oder Reaktion auf die Alterspyramide? Werbung entdeckt "Best Agers" und "Age Fusion".

Gruß postit
 
@79er Motzbeutel

Ist doch ganz einfach ... Casting im Radio.

Geht in "freie Musikbörsen". Holt Euch dort 20 Titel regelmässig raus. Stellt diese vor. Lasst die Hörer abstimmen. Die TOP5 kommt weiter ... bis letztlich eine Band / Titel übrig bleibt. Und die Band / Interpret bekommt dann einen "Plattenvertrag".

oder

macht ein Moderator- / Stationvoice Casting

oder

einen Wettbewerb für Programmkonzepte mit Probesendungen (die über den Sender gehen). Der Zuhörer wählt das Format, was er weiter hören möchte ....

Man kann das sehr wahrscheinlich spannend gestalten. Nur bedeutet das wieder Aufwand. Aufwand ist gleich Geld. Geld hat keiner ... (oder nur für Gewinnspiele) ...
 
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