Beziehungen halfen schon früher ganz gut. Wer keine hat, ist schonmal "halb raus". Schleimspur half auch bereits früher, in der vor-LinkedIn-Zeit, schon. Wer dazu aufgrund seiner Persönlichkeitsstruktur nicht in der Lage ist, wem die entsprechenden Schleimdrüsen fehlen, muss sich nicht wundern, wenn er weitgehend gemieden wird im Beruf, vor allem von denen, die es ins höhere Management geschafft haben, ohne Ahnung vom Fachlichen ihres Autoritätsgebietes zu haben - also von denen, die die Entscheidungen treffen.Das Perverse ist, das funktioniert einwandfrei.
Ich kann das aus allererster Hand bestätigen, und zwar aus einem nicht-Medien-Umfeld. Bestätigen anhand dessen, was ich im Personalumfeld beobachten konnte und auch bestätigen anhand dessen, was ich an und mit mir selbst erlebt habe. Schleimer durften aufsteigen, die wurden gefördert von schwachen Chefs, die treue Begleiter brauchten. Hochqualifizierte Fachleute, die erkennbar den Überblick, den Detailblick und den Einblick in die methodischen Abgründe hatten, zogen es in solchen Umfeldern vor, gleich aus eigener Entscheidung wieder abzuspringen, weil sie sahen, wie der Karren auf die Wand zusteuert. Der Zynismus, mit dem mein einst intelligentester Kollege Personalentscheidungen des Flachpfeifen-Managers kommentierte, hatte bei aller Tragik etwas äußerst unterhaltsames. Auch im Angebot: Bedrohung und Erpressung, wenn man sagte, was man sah.
Das ist also keine Besonderheit der Medien, sondern leider offenbar rein menschlich: sich in seiner Wohlfühl-Blase aus Unfähigkeit und Selbstgerechtigkeit von devoten Speichelleckern bedienen zu lassen. Schadet halt leider nur massiv dem Unternehmen.