Kann "Radio Aladin" auf Dauer überleben?

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ontheair

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mich wundert ein bisschen, das hier noch nicht über einen kleinen sender namens "radio aladin" diskutiert wurde. für diejenigen, die die station noch nicht kennen: zu hören im ballungsraum nürnberg - fürth - erlangen, täglich von 02 bis 14 uhr auf 95,8.
ich für meinen teil halte diesen sender für nicht dauerhaft überlebensfähig. hier mal einige infos, die ich in erfahrung bringen konnte: bis mitte letzten jahres hatte "aladin" samstags, sonntags und feiertags jeweils vier stunden sendung; auf der frequenz von charivari (98,6) und auch aus den charivari-studios im nürnberger funkhaus. seit letztem jahr ist "aladin" jeden tag zwölf stunden auf sendung, jetzt aus dem keller (!) des wohnhauses (!) von chef werner pfefferlein in ammerndorf (!)(landkreis fürth). das war im prinzip schon alles, was ich weiss.
wenn man sich mal die werbung-breaks anhört, wird man bemerken, dass der größte teil blw-spots sind (die ja bekanntlich nicht sooo die große kohle bringen) und kaum lokale spots gesendet werden. irgendwelche off-air-veranstaltungen: fehlanzeige! und erst seit kurzem gibt es einen internet-auftritt: www.radioaladin.de
sicher zeugt es von großen idealismus, wenn "aladin"-chef pfefferlein den "anspruch" höher stellt als die finanzielle seite. aber ob diese rechnung im privat-radio aufgeht ist wieder eine andere frage. und: "anspruch" kann man sehr verschieden auslegen. ich würde einen blr-beitrag pro stunde nicht als "hochwertiges wortprogramm" betiteln. aber da gehen die meinungen wohl auseinander.
um wilden spekulationen vorzubeugen: ich bin kein mitarbeiter von "radio aladin". wo ich die infos her habe? die nürnberger radiomacher-szene ist jetzt nicht so groß, dass man sich nicht unterhalten und austauschen würde...
ich freue mich auf rege und sachliche diskussion!
 
ich denke aladin hat schon einen großen schritt gemacht. oder besser veränderung? sie haben immerhin eine größere frequenz als bisher bekommen, bzw. mehr sendezeit als sonst. ob allerdings der richtige frequenzpartner mit auf der welle ist, dass ist die nächste frage.
mit der neuen freuqunez ist natürlich auch ein senden aus dem fh nicht mehr möglich gewesen. klar... und somit ist nun der keller vom chef eben das studio. wenn der chef damit keine probleme hat.
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das mit der werbung wird sich zeigen. ob man mit dem frequenzpartner die richtigen werbekunden findet ist fraglich. (vgl. energy vor 05/01)
 
maaahlzeit!
na ich hab ja befürchtet dass irgendwer mal auf den sender stoßen wird.
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nunja, also ich bin ja quasi betroffener. hab damals schon auf 98.6 ausm funkhaus gesendet und musste dann auch nach dem freuqenzwechsel ne etage tiefer in den keller. beachtenswert dass sogar solche details die runde machen. was gibt es zu der sache zu sagen:
nunja, ich war morningman...hmm, es ist schon sehr beklemmend wenn man nicht mal weiss wie das wetter draußen ist, weil keine fenster vorhanden sind. außerdem ist das mit dem boxen-lautstärkenpegel so ne sache wenn der chef im nachbarzimmer schläft. lauter solche sachen und eine absolut engstirnige einstellung des chefs brachte eben mich und diesen sender auseinander. im nachhinein wars bereue ich diesen schritt nicht. man konnte es echt nicht mehr aushalten. es war ne klasse zeit, zumindest im funkhaus. und die 3 kollegen aus denen aladin eigentlich besteht waren echt spitze! sie werden wohl genau verstehen was ich meine, wenn sie das hier lesen. vielleicht sind auch viele sachen hier subjektiv geprägt, aber ich denke auch nicht dass aladin sich halten wird können. schon zu meiner zeit waren die werbeeinahmen nicht der rede wert. außerdem sollte mal wenn man schon auf niveau baut eine redaktion einsetzen und nicht nur die BLR kaufen. stichwort: lokalbezug.
bin auf jeden fall auf die FA gespannt.
hoffe ich bin hier nicht zu sehr ins detail gegangen und habe niemanden persönlich angegriffen. klar, der chef gibt mit seinem geringen budget sein bestes... aber ob´s reicht wage ich zu bezweifeln.

gruss,
konni
 
Der Homepage nach zu urteilen scheint das ja der reinste Familienbetrieb zu sein!
Der Herr Pfefferlein scheint eben sein Konzept durchzuziehen.
Angesichts der musikalischen Alternative und einem der wenigen Nicht-Funkhaus-Sender in Nürnberg ist es ihm schon zu gönnen.
Sonst kann ich dazu nix sagen. Nur BLR-Beiträge wäre aber schon etwas schwach.

Konni: Was sind denn die Beweggründe von Pfefferlein, dieses Programm so durchzuziehen?
 
er will eben ein "niveauvolles" programm gestalten und musik "mit stil" spielen. das ist für ihn nunmal sowas wie jazz, soul, funk etc. ganz vorne dran künstler wie al jarreau, inga rumpf etc.
ihm sind die anderen sendern mit ihren morningshows zu anspruchslos. so nach dem motto: dumm labern kann jeder.
er will halt anders sein, des anders seins wegen, wenn du verstehst was ich meine. gepaart mit einem ehrgeiz der fast schon in ne art wahn ausartet. ich will da jetzt aber nicht noch konkreter werden, wäre ja sonst unfair ihm gegenüber...

gruss,
konni
 
Konni:
Einerseits finde ich es ja immer beachtlich, wenn es solche Einzelkämpfer gibt.
Wenn ich die Kohle hätte und vor fünfzehn Jahre schon etwas älter gewesen wäre, hätte ich so etwas bestimmt auch gemacht.
Man kann es aber auch übertreiben. Ein Patriarchat ist bestimmt das Falsche für einen Radiosender. Das sollte schon mit einer Redaktion arbeiten, die dann über die Themen entscheidet.
Die Morningshows sind ja wirklich oft nicht das obere Ende der Fahnenstange.
Daß jemand on air seinen persönlichen Musikgeschmack verwirklicht, Peter Bertelshofer tuts ja in München auch seit 17 Jahren. Die beiden Sender sind in dieser Hinsicht ja durchaus vergleichbar.
Ein positives Beispiel für so einen Exoten war meiner Meinung nach z.B. Studio live, ein 6-Stunden-Wochenendprogramm von jungen Leuten , auch geführt von einer GbR, bestehend aus zwei Einzelpersonen, die aber den redaktionen fast alle erdenkliche Freiheit ließen.(heute machen die Lokalfernsehen: RTF1)

Ach ja, in Waiblingen kannte/kennt man, so viel ich mitbekam, diesen von Dir angesprochenen Ein-Mann-Führungsstil auch ganz gut.

Ach ja, ich fände es ja mal ganz witzig, ncoh über die anderen Nürnberger Mini-Sender zu diskutieren: Jazztime, Don Camillo etc.
Naja, bei letzteren dürfte die Motivation klar sein.
 
@ radiocat:

sicherlich ist das, was pfefferlein auf die beine gestellt hat bemerkenswert. nicht jeder privatmann stellt sich mal eben das neue mediatron-hard-disc-system in den keller und das master-control-zeugs in den heizungsraum... wie gesagt, pfefferleins engagement verdient sicher beachtung. aber ich habe das (bestätigte) gefühl, dass er einfach ZU selbstsicher ist:

- wie kann sich aladin als ein sender mit zielgruppe 40plus auf einer frequenz mit einer links-alternativen, quasi-nicht-kommerziellen station etablieren?

- wie soll aladin aufmerksamkeit in der öffentlichkeit bekommen? pfefferlein scheint das wenig zu stören.

- was ist das für ein image, wenn die komplette belegschaft aus einer family plus 2 externen leuten besteht? und das auch noch auf den internetseiten propagiert wird?

- was ist das für eine eingängige hotline? 09127 570 97 80 pfffff...

mir stellt sich nur die frage, ob pfefferlein nach der veröffentlichung der quoten das ruder herumreisst, oder ob er weiter "alles anders macht um des anders machens willen", wie konni so schön geschrieben hat.

es bleibt spannend ;)
 
... hmm ... ich finde diesen idealismus des werner pfefferlein einfach nur klasse. warum muss man unbedingt ein formatradio senden? na klar, einerseits sind dadurch vielleicht sichere quoten gewährleistet, aber andererseits läuft man grosse gefahr, dass man hinter dieser formatierung nicht stehen kassen, so wie bei werner pfefferlein. radio aladin spricht mit seinem stil nicht die breite masse an, aber als zwischendurch-reinhören-radioprogramm ist es klasse. die musikauswahl ist o.k. einige titel könnten sogar bei charivari oder gong platz finden, aber die spielen ihre rotationen streng ab. einziger kritikpunkt an aladin dürften die moderatoren sein! hier muss noch einiges passieren; es gibt massenhaft fehler. eigentlich nur schade, dass immer die gleichen fehler passieren, und hier nicht daraufgeachtet wird, dass diese nicht noch einmal passieren... ansonsten anhörbar! und vielleicht wird aus dem hässlichen entlein "radio aladin" irgendwann auch mal eine schöne 24-h-frequenz für franken, vgl. n1 oder nrj. ganz abwegig sicherlich nicht, wenn man den ganzen lizenzierungspoker in bawü genauer anschaut, kann dies sicherlich auch mal in bayern passieren. ich finde, dass werner pfefferlein wirklichen respekt verdient; über das ganze programm jetzt schon was zu sagen ist gegenüber dem ganzen team nicht fair. bis das alles steht braucht man mind. 1 1/2 jahre... und dann könnten wir uns alle nocheinmal zusammentun und dann radio aladin analysieren, was wir besser machen würden und da wird uns sicherlich was einfallen, denn vor anderen haustüren zu kehren ist eine leichtigkeit. und wann beginnt ihr mal in eurem sender mal zu kehren oder anzusprechen was euch nicht passt an programmgestaltung, spiele, playlist usw ... na also!
 
@tomo:
das format von pfefferlein ist seit sendebeginn das gleiche... er wird sich auch nicht auf ne änderung einlassen. kritik nimmt er eh nicht an, auch wenn sie konstrukiv ist. ich gebe dem sender keine 24-h-chance und wenn ja, dann finden sich keine moderatoren, denn schon jetzt sind die gehälter ein witz.
und die sache mit respekt... gut, respekt dafür dass er sich so lange durchsetzen konnte, das waren aber vor der 95.8 nur 8 stunden in der woche, die kann jeder gestalten. und ob man dann ein 12 stunden programm mit 4 leuten insgesamt ausfüllen kann wird sich ja zeigen...

konni
 
Lassen wir es ihn versuchen. Wird sich ja zeigen, ob er damit durchkommt.
ontheair: 40 plus? Ich denke eher, aladin spricht weniger eine altersmässig abgetrennte Zielgruppe an, als ein Publikum, das eine bestimmte Musikrichtung bevorzugt.
Im Charivari-Programm fiel mir das sonntägliche Aladin gar nicht negativ auf, da es durchaus noch mit deren Musikfarbe kompatibel war.
Das mit Radio Z ist schon ein starker Bruch, der da um 14.00 hörbar ist, allerdings gheört Radio Z noch zu den etabliertesten und strukturiertesten der freien Radios.
Vielleicht würde sich Aladin durchaus mit Vil-Radio vertragen, das auf 91,0 sendet.
Wie gesagt, es ist eben immer eine Frage, welches Konzept man mit einem Sender versucht. Und wenn Herr Pfefferlein eben eine Mission darin sieht, den Leuten in Nürnberg ein Programm anzubieten, das aus seiner persönlichen musikalischen Vorliebe und seinen Vorstellungen von Qualität besteht, dann soll er eben zuschauen, a) Mitarbeiter zu finden, die diese Philosophie unterstützen und b) Hörer, die dies dankbar annehmen.
Dabei kann ihm, so wie Konni ihn schildert, auch niemand helfen.
 
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