Ich glaube, das ein ganz wesentlicher Aspekt bei der Auswahl des Mischpultes einer ist, der hier noch gar nicht besonders beachtet wurde:
Das Pult, das Du Dir selber für dein privates Hobby anschaffst, sollte schlicht zu dir und deiner Arbeitsweise passen. Da kommt es weder auf den Markennamen noch darauf an, ob es neu oder gebraucht ist oder oder oder.
Letztlich musst Du das durch ausprobieren herausfinden.
Das Pult, hinter dem ich mein Geld verdiene, steht in einem professionellen UKW-Studio und ist in Summe wahrscheinlich in der selben Preiskategorie unterwegs wie ein Familienauto. Mindestens. Mit allem was dran hängt schon eher Richtung Eigentumswohnung.
An diesem Pult gibt es Funktionen, die ich nach drei Jahren hinter genau diesen Knöpfen immer noch nicht in der Tiefe durchschaue - weil ich kein Techniker bin, sondern Anwender.
Mir stehen da insgesamt 14 Kanäle zur Verfügung, die alle bis zu dreifach belegt werden können. Und wenn das nicht reicht, kann ich zwei weitere baugleiche Studios mit identischer Ausrüstung dazuschalten.
Wie viele dieser Kanäle brauche ich aber tatsächlich standardmäßig "zum Senden"? Vier. Vier von 3*42 möglichen, plus Mikrofonkanal. Und das auch nur, weil ich beim Fahren relativ "bequem" bin; es gibt Kollegen*innen, die fahren alles aus Player 1 und 2 und nutzen damit noch weniger als ich.
Faderstart passt überhaupt nicht zu meinem Workflow; auch wenn der natürlich vorhanden ist, ich brauche ihn schlicht nicht.
Dementsprechend soll mein Hobby-Pult auch nicht mein Arbeitsumfeld spiegeln, sondern nur das bieten, was ich wirklich brauche.
Hieß für mich: Ich brauchte 6 Kanäle (2x Mic (man weiß ja nie), drei Player, 1x Carts). Tatsächlich sind es ein paar mehr geworden, aber die übrigen liegen ungenutzt da (könnte man vielleicht mal für Telefon, Skype etc. nutzen...vielleicht). Hotstart kann es, Faderstart nicht. Leuchtende Knöpfe? Fehlanzeige. Funktionabel, akustisch sauber und zu meinem Workflow passend: Jawollja.
Ich würde also gar keine Kaufempfehlung abgeben, sehr vor jedem warnen, der dir sagt was Du UNBEDINGT brauchst - sondern empfehlen, dich ein wenig umzusehen, und auszuprobieren. Vielleicht gibt es Freunde mit ähnlichen Hobbies, vielleicht gibt es in deinem Umfeld jemanden, der schon bei einem Webradio sendet und bei dem Du mal zuschauen/mitmachen kannst, vielleicht gibt es (nach der Pandemie...) auch die Möglichkeit, mal bei einem UKW-Radio in deiner Region zu hospitieren oder so und einfach mal Dinge anzufassen und auszuprobieren.
Und dann das Fazit zu ziehen: Was brauche ich unbedingt, und wie hoch muss dafür das Budget sein. Und nicht umgekehrt. Und im Zweifel: Darauf sparen. Das muss man auf verschiedene Dinge im Leben sowieso, auch wenn die Werbung und der Zeitgeist Anderes behaupten.
P.S.: Das alles braucht Zeit, und geht nicht von heute auf morgen. Nimm dir diese Zeit, sieh sie als Teil des Weges und deines Hobbies, und nicht als Hindernis. Bleib am Ball.
