Kai Gniffke und die Reformen im öffentlich-rechtlichen Hörfunk

Dann spätestens kann man Radioszene und Radioforen einstellen. Denn das wäre das Aus für das Medium Radio.

Auch wenn nicht lineares Audio immer wichtiger wird, so fehlt mir die Phantasie, dass Hörer sich tatsächlich morgens nach dem Aufstehen und erst recht auf dem Weg zur Arbeit ihre Inhalte mühevoll in einer App zusammenschustern. Morgens gilt: Einschalten und es läuft. Abends mag das anders aussehen, daher verzichten viele abends künftig auf Moderation.
 
Dieses Zusammenschustern erledigt Spotify ganz automatisch. Inklusive Nachrichtenbeiträgen. Nur irgendjemand muss sie bei Spotify zur Verfügung stellen
 
Im Büro können und dürfen wir Radio laufen lassen, aber das Netz dazu nutzen um Podcast, Videos und andere online-Inhalte zu konsumieren ist nicht gestattet.
 
Das Programm SWR Info abzuschaffen ist wohl das dümmste was dem SWR jemals eingefallen ist. Gut, ein Grund mehr auf den DLF umzuschalten. Beim SWR denkt man sich die letzte Zeit immer mehr "quo vadis" oder "SWR auf Irrwegen".

Die UKW Funzel von SWR Info kann der SWR getrost abdrehen, sie ist selbst kaum in Stuttgart richtig zu empfangen.

Ich denke, wenn der SWR etwas reformieren sollte, ist dies SWR 2, und dies nicht in "Kultur" umzubenennen, sondern aus SWR 2 ein reines Klassik und ein separates reines Wortprogramm zu machen, bzw. die SWR 2 Wort-Kultur-Nachrichten-beitraege in SWR Info zu integirieren.
 
Gniffke will signifikant sparen & als Cheffe der ARD das vorleben. Finde, das ist ein guter Weg, damit in der ARD nicht nur gequatscht wird, sondern sich tatsächlich was bewegt. Deine Idee in Ehren. aber nicht umsetzbar. Befürchte.das ist erst der Anfang! Aber er muss diesen Weg gehen & wird Respekt ernten.
 
Ich denke, wenn der SWR etwas reformieren sollte, ist dies SWR 2, und dies nicht in "Kultur" umzubenennen, sondern aus SWR 2 ein reines Klassik und ein separates reines Wortprogramm zu machen, bzw. die SWR 2 Wort-Kultur-Nachrichten-beitraege in SWR Info zu integirieren.

Meiner Meinung nach keine gute Idee. Kultur ist auch musikalisch viel mehr als Klassik.
 
der DLF ist keine Alternative. Es ist nur vormittags ein Infoprogramm und bietet keine regionalen Informationen.

Das ist nicht richtig, der DLF hat Informationen am Morgen, am Mittag, am Abend und eine 43 minütige Tageszusammenfassung vor Mitternacht. Und wenn man den Informationsbegriff etwas weiter fasst, dann steckt auch das restliche Programm voller Inforamationen, durch Sendungen mit thematischen Schwerpunkten: Wirtschaft, Forschung, etc.

Die regionalen Infos sind beim SWR in SWR 4 angesiedelt: 16 bis 17 Uhr gibt es Regionalmagazine (mit der in SWR 4 üblichen Musik für Ü70), sowie regionale Nachrichten Mo-Fr zu jeder halben Stunde von 6.30 bis 17.30 Uhr, Samstag von 6.30 bis 12.30.
 
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Das ist nicht richtig, der DLF hat Informationen am Morgen, am Mittag, am Abend und eine 43 minütige Tageszusammenfassung vor Mitternacht. Und wenn man den Informationsbegriff etwas weiter fasst, dann steckt auch das restliche Programm voller Inforamationen, durch Sendungen mit thematischen Schwerpunkten: Wirtschaft, Forschung, etc.
Stimme dir vollkommen zu. Aber nochmal genauer: Tagesaktuelles gibt es sogar von 5.00 bis 9.30 ("Informationen am Morgen", "Europa heute"), oft von 10.00 bis 11.30 ("Journal am Vormittag", Diskussionen zu aktuellen Themen), von 12.00 bis 14.30 ("Informationen am Mittag", "Wirtschaft am Mittag", "Deutschland heute"), von 18.00 bis 18.40 ("Informationen am Abend") und von 22.50 bis 0.00 ("Sport heute", "Das war der Tag").
 
Kleiner Schönheitsfehler: 50% wiederholte Korrespondenberichte oder Kollegengespräche mittags und abends.
Habe ich was verpasst? Ich höre die Informationen am Mittag und Abend nicht regelmäßig, aber ich habe dort noch nie wiederholte Korrespondenten- oder Kollegengespräche gehört - alle diese Gespräche werden vom jeweiligen Moderator der Sendung geführt. U. U. vor der Sendung aufgezeichnet, aber keine Wiederholung aus einer vorigen Sendung.

Außerdem werden in den "Informationen am Mittag" sowie in "Das war der Tag" jeweils Interviews geführt.
 
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Kleiner Schönheitsfehler: 50% wiederholte Korrespondenberichte oder Kollegengespräche mittags und abends.

Ja. Wenn das Thema mittags noch so aktuell ist, wie morgends, dann ist das (nur) für Hörer, die morgends und mittags ausführliche Nachrichtenmagazine hören ein kleiner Schönheitsfehler. :)

Und 50 % sinds bei Weitem nicht.
 
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Zurück zum SWR. Bälle flach halten.
Wie schon erwähnt, ist dieser neben SR und RB der einzige Sender, der kein eigenes Infoprogramm auf UKW hat (Stuttgart Funzelhaus mal außen vor). WDR hat, wie meine, was besseres mit dem 5. und Bremen hat NDR Info.
Die mögliche Abschaltung von SWR Aktuell aus dem linearen Ausspielweg ist für den SWR zwar peinlich, aber schon bisher hatte er im Gegensatz zu allen anderen ARDs (Ausnahme SR) keinen wirklichen Nachrichtenkanal. Nur ein DAB-Ding, das einst mit dem bescheuerten Namen cont.ra hingeschmissen wurde. Bedeutung SWR Aktuell schon wegen der überwiegenden Nichtpräsenz auf UKW in Richtung Null.
Ich denke, wenn der SWR etwas reformieren sollte, ist dies SWR 2, und dies nicht in "Kultur" umzubenennen, sondern aus SWR 2 ein reines Klassik und ein separates reines Wortprogramm zu machen, bzw. die SWR 2 Wort-Kultur-Nachrichten-beitraege in SWR Info zu integirieren.
Ich bin jetzt kein Freund von Phantasien bezüglich bundesweites ARD-Radio.
Aber sämtliche überproportional in den sog Kulturwellen vorhandene Klassik in einen bundesweiten DAB+-verbreiteten Sender legen und dann die davon "befreiten" Kulturwellen eben Kulturwellen sein lassen. Ohne Klassik.
Oder sich mit dem DLR abstimmen. Landeswellen = Klassik, DLF Kultur = Kultur ohne Klassikstrecken und Nachtkonzert.
 
Der terrestrische Ausbreitungsweg anno 2023 ist aber digital und damit DAB+. Warum der SWR keine vollwertige Infowelle hinbekommt...ich verstehe es auch nicht. Dabei ist er bei anderen Programmen doch oft besser aufgestellt als seine Nachbaranstalten.

Liebe @Gegenstromanlage: Ja, die Passivität ist zugleich Vor-wie Nachteil des Mediums. Aber jetzt stell Dir vor, die künstliche Intelligenz lernt hinzu und reagiert auf Dein Nutzerverhalten und stellt Dir genau das zusammen, was Du haben wilst...auf Knopfdruck.
 
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Dabei ist er bei anderen Programmen doch oft besser aufgestellt als seine Nachbaranstalten.
Mag bei SWR 2 und ggf.3 sein. Beim TV rangelt man sich mit hr und rbb um die letzten Plätze der 3. Fernsehliga. Zumindest was die Quote angeht. Und schon aus S3-Zeiten.
Der terrestrische Ausbreitungsweg anno 2023 ist aber digital und damit DAB+.
Nein. Der ist noch UKW. Bei mir nicht, da alle UKW-Wellen per DAB+ kommen zwar schon, aber z.B. noch in NDS oder Sachsen ohne Nieder davor. Oder das Umland von Mühlen-Eichsen.
 
Kollege Gniffke jubilierte derweil: »Die ARD ist Europameister bei YouTube. Die ARD stellt da mehr Inhalte rein als jeder andere Anbieter.«

Was soll man dazu sagen?

Noch was absurdes aus https://www.spiegel.de/kultur/tv/ar...-wagen-a-26b728f2-0bfb-4576-ae8c-982d6a1ef338:

Die kleine Gangsterserie »Asbest«, mitentwickelt und inszeniert vom deutsch-libanesischen »4 Blocks«-Star Kida Khodr Ramadan , soll in der Mediathek fast sieben Millionen Mal abgerufen worden sein. Sie handelt von libanesischen und albanischen Clans, deren junge Mitglieder in Berlin um die Macht auf dem Kiez ringen und ist mithin das, was man sich bei dem als schwer reformierbar geltenden Senderverbund als divers, jung und relevant vorstellt. Strobl schwärmt: »Es ist uns gelungen, in eine neue Gruppe vorzustoßen.«

What? In was für eine Gruppe? Die Clanmitglieder sind also jetzt die Zielgruppe? Vielleicht haben das auch nur Rentner geschaut haben, die mal wissen wollten, wie es bei den bösen Jungs so läuft.

Ach herrlich:

"Überhaupt bleibt es viel beim Futur, bei PR-Agentursprech, und ich werde das Bild von Schülern beim Referat nicht los, die die nächtlich-eiligen Wikipedia-Copy-Paste-Ergüsse wortreich vor der Klasse präsentieren, während sie sie selbst das erste Mal lesen."

 
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»Die ARD ist Europameister bei YouTube. Die ARD stellt da mehr Inhalte rein als jeder andere Anbieter.«
Das wird Youtube aber freuen.

Ich als Beitragszahler hätte gerne Invest in Programminhalte und in hochwertige und kompatible, barrierearme Übertragungswege. Ist offenbar beides zuviel verlangt.

Das ist jetzt dann wohl wirklich der Endzustand: Überbietungswettbewerb im Bullshitbingo innerhalb der ARD-Führungsriege. Dem öffentlich-rechtlichen System dienen sie damit - zumindest meiner Auffassung nach - nicht, im Gegenteil: sie zersetzen, zerbullshitten und zerstören es.
 
Das wird Youtube aber freuen.
Richtig, denn die verdienen an den Klicks (Werbung und vorgeschlagene=gesponserte Videos). Es ist aber nicht primäre Aufgabe, vom deutschen Gebührenzahler finanzierter Medien, Zeit und Geld für Produktionen auf den US-amerikanischen Servern von externen Drittanbietern zu verplämpern!

Wie "erfolgreich" man damit war, zeigt doch Fritz mit seiner YT-Präsenz.
 
Das mit Youtube ist unterm Strich aber nur eine Nebelkerze, denn alles das was da reingestellt wird, findet man ja auch in den Mediatheken wieder, selbst die Funk-Inhalte. Es wird nichts extra nur für Youtube produziert. Wenn man so will ist Youtube neben der Mediathek nur ein weiterer "nonlinearer Ausspielweg", mehr nicht. Warum Gniffke da jetzt so eine Riesenwelle drum macht, weiß er vermutlich selbst nicht.
Der eigentliche Knackpunkt ist, wie hier schon ganz richtig angemerkt, das Problem mit der Youtube-Selbstverwertung, weil die Inhalte bei entsprechenden Klickzahlen natürlich auch für die Eigenwerbung von Youtube genutzt werden. Da sollte man in der ARD-Führungsetage mal nachdenken, denn da darf dann völlig zu Recht die Frage erlaubt sein, ob das eigentlich Sinn der Sache ist. Streng genommen dürfen die ÖR im Netz keine Werbung in Form von Spots und Artverwandtem machen. Wenn Youtube aber nun von sich aus Werbespots vor Clip XY schaltet, ist es genau das - an sich verbotene Werbung vor einem ÖR-Inhalt. Ob diese Werbung nämlich von den ÖRs selbst kommt oder von Youtube, kann der Durchschnittskonsument in dem Moment weder lokalisieren noch irgendwie einordnen, zumal auch dort die vorgeschriebene klare Trennung zwischen Werbung und Inhalt fehlt, sprich es gibt keinerlei Abgrenzung zwischen Spot und Inhalt. Insofern sollte man da vielleicht nicht ganz so laut jubilieren. Nicht das irgendein übermotivierter Medienanwalt diesbezüglich noch auf Ideen kommt....
 
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Streng genommen dürfen die ÖR im Netz keine Werbung in Form von Spots und Artverwandtem machen.

Das gilt aber nur für die eigenen Telemedien (also, wenn ARD/ZDF bzw. deren Tochtergesellschaften Werbeflächen in ihren eigenen Angeboten vermarkten würden). Das tun sie hier aber nicht, weil Youtube ihnen nicht gehört.

Wenn Youtube aber nun von sich aus Werbespots vor Clip XY schaltet

...dann hat Youtube die Werbung davor veranlasst und nicht der einstellende Sender.

zumal auch dort die vorgeschriebene klare Trennung zwischen Werbung und Inhalt fehlt, sprich es gibt keinerlei Abgrenzung zwischen Spot und Inhalt.

Natürlich kennzeichnet Youtube die Werbeanzeigen als Werbung. Weil es vorgeschrieben ist. Außerdem dürften die regelmäßigen Zuschauer von Youtube die Werbeanzeigen auch von anderen Videos gewohnt sein und das nicht mit ARD/ZDF verbinden.
 
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das sieht der Nutzer an welcher Stelle?

Wenn ich mir auf Youtube ein Musikvideo angucke: Wer hat dann die Werbung wohl veranlasst? Die Künstler aus dem Video? Wohl nicht. Irgendwelchen Amateuren, die dort verwackelten Low-Quality-Content einstellen, würde man auch nicht andichten, dass sie dicke Werbeverträge mit internationalen Markenartiklern abschließen.

Zudem gibt es so etwas wie die Youtube-Nutzungsbedingungen aus denen schon deutlich hervorgeht, dass sie Inhalteanbieter und Werbetreibende auf der Plattform zusammenbringen. Kann man mit ein bißchen Recherche alles nachlesen - und braucht dann nicht so zu tun, als wäre alles verboten und schwer illegal. Ganz davon ab: Wenn es hier ein medienrechtliches Problem gäbe (!), meint ihr nicht, dass die Privaten schon eine Klage auf den Weg gebracht hätten? Ist aber nicht bekannt. Von daher, alles OK.
 
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