Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten

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Wo nun hier schon mehrfach die "Quote" angeführt wurde: Hat jemand dazu Fakten, ob Ken Jebsens Sendung eine "gute" Quote hatte? Ich kenne seine Sendung kaum, ich habe das immer als so etwas für "Liebhaber" eingeschätzt und dabei nicht groß an Zahlen gedacht.

Ich meine das jetzt völlig wertfrei, Qualität hat natürlich nicht zwingend etwas mit Quote zu tun. Aber wenn hier unterschwellig damit argumentiert wird, dass allein der Quote wegen gewisse Abstriche gemacht wurden, sollte die Faktenlage doch stimmen. Sonst reden wir am Thema vorbei.
 
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Das viele in Deutschland meinen Radio/Rundfunk müsste von Journalisten gemacht werden, ist der eigentliche Fehler! Auch die BBC beschäftigt als "Presentatoren" auf Radio 1 und 2 für ihre Sendungen nur wenige Journalisten. Und wie hier auch schon mal angeführt, aber natürlich überhört/lesen wurde, der Name des Programms KenFM sagt doch ganz deutlich, daß es sich hier um eine Personality-Show auf Radio Fritz handelt, der sich selbst bestimmt nicht als News-Sender oder ähnlichem versteht....
 
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FFFR, auch wenn der Moderator nicht immer ein Redakteur ist (oftmals schließt es sich aus, da Redakteur viel Arbeit ist und du dann nicht genug Zeit hättest für die Vorbereitung deiner Moderationen. Außerdem gutes Check und Recheck, wenn der Moderator merkt: "Irgendwie ist der Beitrag noch nicht fertig", kann ers mit dem Redakteur noch besprechen und der Beitrag wird ausgebessert, das geht natürlich nicht so gut wenn man alles ist, denn man ist ja selbst meist blind für viele Fehler), hinter KenFM steht eine Redaktion! Und die hat den Moderator zu kontrollieren, dass er nicht irgendeinen Mumpitz erzählt. Wenn sie das akzeptieren, heißt dass das sie diese Moderation tolerieren und sind somit Mitschuld.

Außerdem hat der Ken Jebsen auch selbst Sachen für seine Sendung "recherchiert", seiner Ansicht halt nach. Und genau die haben ja den Ausschlag gegeben, nicht die Recherche zu den Musikbands, die dort auftraten. Und wie gesagt, auch bei einer "Personality-Show muss der Charakter der Sendung klar erkennbar sein, es ist ENTWEDER Satire ODER Magazin, nicht beides, das geht nie gut.
 
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Aha! Ein Satire-Magazin kann es folglich nicht geben. Immer wieder diese Schwarz-Weiß-Malerei....herrlich. :wall:
 
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FFFR schrieb:
Das viele in Deutschland meinen Radio/Rundfunk müsste von Journalisten gemacht werden, ist der eigentliche Fehler!

Oh ja, das ist natürlich ein kolossales Missverständnis.
Radio wird von Beratern, Juristen, Volkswirten und begnadeten Selbstdarstellern gemacht, aber dochnicht von Journalisten. Wie haben wir das auch bloß verwechseln können?
 
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Genau du akzeptierst nur ein Progamm, das auf deiner Linie liegt, politisch, musikalisch und in der Art wie es in Deutschland gemacht wird. Du willst ja hier auch mitreden, wolltest dir aber die Sendung selber nicht mal anhören, das sagt doch schon genug! Und klar für ein gutes Programm siehe Ausland, Niederlande, Belgien, Frankreich, England usw. brauche ich "Sidekicks" und je mehr ich mit ihnen auf einer "Wellenlänge" liege, umso besser für die Atmosphäre die ich rüber bringen möchte. Aber sowas ist dir ja völlig fremd. Und klar die Redaktion hat den Moderator zu kontrollieren, schreibt SaschaPascal! Kontrolle statt Freiheit und Vielfalt! Hatten wir ja alles schon mal..
 
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Kontrolle statt Freiheit und Vielfalt! Hatten wir ja alles schon mal..

Freie Radios mit freier Meinung (= Verschwörungstheorien) passen prima ins Internet. Der Heimat von Verschwörungstheorien. In seriösen Medien haben sie nichts verloren.
 
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Aha! Ein Satire-Magazin kann es folglich nicht geben. Immer wieder diese Schwarz-Weiß-Malerei....herrlich. :wall:

Nur das das eben keine Satire-Magazin war. Viel zu viele Hörer haben diesen Unsinn ernst genommen. Und sich entsprechend geäussert. Und wenn ich die letzte "Stellungnahme" von KJ mir anhöre glaube ich auch kaum, das er es als Satire-Magazin gesehen hat. Er wollte wohl eher, dass seine kruden Theorien ernst genommen werden. Und sieht sich jetzt als Opfer, das mundtot gemacht wurde. Und genau das ist das Problem und der eigentliche Skandal an dieser Geschichte. Da wurde 10 Jahre etwas gesendet, dass niemand beim rbb scheinbar gehört hat oder - was noch schlimmer ist - das niemanden gestört hat.
 
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Das wäre grundsätzlich erstmal ne tolle Sache und sie hätte hoffen lassen, weil es wäre für dieses Land und seine Rundfunkstrukturen eine völlig unübliche Sache bzw. Sendung!
 
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Das viele in Deutschland meinen Radio/Rundfunk müsste von Journalisten gemacht werden, ist der eigentliche Fehler! Auch die BBC beschäftigt als "Presentatoren" auf Radio 1 und 2 für ihre Sendungen nur wenige Journalisten.

Apropos BBC Radio 1: Dort spielten sich vor Jahren Dinge ab, die schon gewisse Parallelen mit dem in diesem Thread Diskutierten aufweisen. Die Boulevardpresse rief wegen einiger Äußerungen seitens Chris Moyles laut und deutlich "SACK MOYLES". Passiert ist dergleichen allerdings nicht, Moyles' Kontrakt wurde im Juli diesen Jahres bis Januar 2014 verlängert.
 
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Hast du für diese Theorie auch irgendeinen Anhaltspunkt?

Wurde prompt geliefert: http://www.radioforen.de/showthread...auf-GEZ-Kosten&p=586657&viewfull=1#post586657


Und möchtest du nicht eigentlich auch gerne jüdische Lobby sagen? Oder lieber zionistische?

Es war mir eigentlich klar, daß dieser Anwurf kommt.


Wenn nicht, an was für eine Lobby denkst du da?

An die Lobby derer, die Wert auf unkritische, kapitalismusfreundliche Medien legen.


Kein Wunder, dass du meine Interpretation für fantasievoll hältst, wenn du das da reinliest. Von Faschismus hab ich nichts geschrieben. Antisemitismus ist kein Synonym für Faschismus.

Mein Fehler. Da sollte eigentlich "Antisemitismus" stehen.

Und hat diese Gesamtheit der Menschen jüdischen Glauben etwa tatsächlich Führer? Eben nicht, weil es sich nicht um ein organisiertes Kollektiv handelt. Wenn man jetzt nur die jüdischen Israelis meint, so haben die zwar Führer, aber sie das "die Juden" zu bezeichnen ist unsinnig und Kissinger etc. als ihre Führer aufzuzählen ebenfalls. So oder so, Jebsen faselt dummes Zeug.

Auch Juden haben Führer, wenn auch nicht alle die gleichen, und wenn es auch welche geben mag, die keine haben. Du versuchst dich in semantischen Spitzfindigkeiten. Hätte sich das Zitat auf Christen bezogen, hätte sich vermutlich keiner aufgeregt.


Nachdem er eben von den jüdischen Führern gesprochen hat. Willst du ersthaft behaupten, er bringe hier Kissinger nicht als Beispiel für eben diese?
Genau. Warum sonst hätte er den Zusatz "selbst Jude" hinzufügen müssen, wenn er sich auf Kissinger als "jüdischen Führer" bezogen hätte?

Weil er sagte, das Problem der Juden seien ihre Führer, wie es das Problem auch aller anderen Gruppen auch sei. Und als Beispiel bringt er einen US-amerikanischen "Führer", der zwar auch im jüdischen Glauben verwurzelt ist, aber "von Juden nichts hält". Also gerade der Antityp der "jüdischen Ostküstenverschwörung".


Ja, das hat er überaus deutlich gemacht. Aber wie kommt bitte dazu, Kissinger bezüglich eines erneuten Massenmordes an Juden ökonomische Bedenken zu unterstellen? Wie soll man sich die überhaupt vorstellen? Machen die USA finanzielle Verluste, wenn die Sowjetunion Juden vergast? Was geht in Jebsens Kopf hier vor?

Wie ich bereits schrieb: Jebsens Assoziation "ökonomisch" wird aus seiner Einstellung rühren, daß es in der Politik nur um Geld und Macht geht, nicht um Humanität. Diese Einschätzung hat er mehrfach in dieser Email deutlich gemacht. Ihm wird dieser Lapsus ebenso passiert sein, wie ich oben anstatt "Antisemitismus" das Wort "Faschismus" geschrieben habe. Jebsens Email ist ja nun wirklich kein durchdachtes Statement.

Dieselbe klaffende logische Lücke in Jebsens Denken zeigt sich in seinen Ausführungen zum Holocaust und 2. WK, die er auch nur als Ergebnis wirtschaftlicher Interessen sehen kann. Worin sollen die bitte schön bestanden haben? Die im oben verlinkten Video von ihm angebotene Geschichte mit dem amerikanischen Ölmonopol das von verbrauchten Sprit profitierte ist schlicht bescheuert.

Ich bin ja nun kein Verfechter der Theorie, daß Ken Jebsen generell ein Ausbund reinster Logik sei, erst recht nicht seine hier zitierte Email. Ich bin nur der entschiedenen Meinung, daß Jebsen kein Antisemit ist. Und natürlich gibt es amerikanische Konzerne, die gut am WK II verdient haben. Daneben gibt es ökonomische und im Wirtsachaftssystem liegende Gründe für die Entstehung und Durchsetzung des deutschen Faschismus. Jebsen hat sicher in dieser Email höchst schlampig formuliert, aber damit ist er kein Antisemit.


Ja schön, dann sind es eben Freiheitskämpfer. Jebsens hat allerdings behauptet, von ihnen hätten höchstens 1-2 Blut an den Fingern.

Wenn ich mich aber recht entsinne, war von Mördern die Rede. Wie dem auch sei, die einen wiegeln ab, die anderen bauschen auf. Blut an den Händen haben beide Seiten im israelisch-palästinensichen Konflikt, ein israelischer Bomberpilot nicht weniger als ein palästinensischer "Terrorist". Die einen üben Terror mit Drohnen, Bombern, Panzern und Bulldozzern aus, die anderen - mangels High-Techwaffen - mit Selbstmordattentätern. Aber selbst wenn Jebsen hier - im Gegensatz zu Uri Avnery - die richtigen Argumente nicht einfallen und er nur abwiegeln kann, macht ihn das nicht zu einem Antisemiten.
 
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Wenn die Angaben von Jebsen stimmen, ist der Rauswurf reine Willkür. In einer Sendung die vorproduizert und die "Zensur" des rbb problemlos durchlaufen hatte, soll letztlich ein Titel von Knorkator der Auslöser gewesen sein? Das erkläre doch mal bitte jemand so, dass man es nachvollziehen kann.
 
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Wir stricken also jetzt an der Märtyrer-Legende. Bin echt mal gespannt, wie es weitergeht.
 
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Ken ist väterlicherseits Perser. Und der Iran bekommt gerade massive Probleme wegen ihres Atomprogrammes. Israel steht Gewehr bei Fuß um die iranischen Anlagen zu pulverisieren. Da ist es, denke ich, nicht zu weit hergeholt, wenn sich ein Iran-Sympathisant von seinen Gefühlen ins Abseits führen läßt.
Politisch unkorrekt. Wäre im freien Radio nicht passiert, aber da arbeitet man ja nicht für Geld.
 
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Wir stricken also jetzt an der Märtyrer-Legende. Bin echt mal gespannt, wie es weitergeht.

Kann ich Dir sagen: Er wird sich einreihen in die unendliche Menge von Quartals-, Halb- und Vollzeitspinnern, die das Internet überschwemmen. In diesem riesigen Sandkasten kann er dann weiterbuddeln am Tunnel zu seiner ganz eigenen Wahrheit. Kann sein, dass ihm jemand dabei Gesellschaft leistet, kann auch nicht sein. Das hängt von seinen Marketingfähigkeiten in eigener Sache ab.

Hier in Berlin lief vor hundert Jahren im Schlossparktheater mal ein Stück mit dem Titel "Ich steig aus und mach ne eigene Show!" Das handelte von einer Musicaltante, die keinen Bock mehr hatte auf choreografischen Einheitsbrei und immer dasselbe singen. Deshalb legt sie sich mit allen möglichen Regisseuren und Produzenten an, und weil ihr keiner von denen zuhört, stellt sie ihren eigenen Act auf die Bühne.

Ich weiß nicht mehr, wie das Ding ausging - ob sie einen Riesenerfolg hat oder am Ende vor drei Leuten singt. Keine Ahnung. Aber so ähnlich kommt mir der Fall hier vor.

Herr Jebsen kann jetzt im Internet sein eigenes Ding machen und nach Lust und Laune vor sich hinfabulieren, wie und was er will. Er kann behaupten, dass nächstes Jahr zu Weihnachten die Marsmännchen die Weltherrschaft übernehmen und keiner wird sagen: "Na hör mal, willste das nicht erstmal nachrecherchieren?"

Die Frage ist natürlich, ob er damit so viele Zuhörer erreicht wie bei Fritz. Weiß man nicht. Vielleicht wird er ja auch so populär wie seinerzeit Herr Drudge mit seinem Drudgereport, der fast einen US-Präsidenten zu Fall gebracht hätte.

Schaun wir mal.
 
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Ken ist väterlicherseits Perser. Und der Iran bekommt gerade massive Probleme wegen ihres Atomprogrammes. Israel steht Gewehr bei Fuß um die iranischen Anlagen zu pulverisieren. Da ist es, denke ich, nicht zu weit hergeholt, wenn sich ein Iran-Sympathisant von seinen Gefühlen ins Abseits führen läßt.
Politisch unkorrekt.

Ich halte nichts von Jebsens Sendung (wie man in meinen Beiträgen lesen konnte) Die oben zitierte Aussgage von doglife ist nicht nur "politisch inkorrekt" sondern Jebsen gegenüber auch absolut verleumderisch und untragbar.
 
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Wenn die Angaben von Jebsen stimmen, ist der Rauswurf reine Willkür.

Wenn sie stimmen - was bei Jebsens Faible für Viertelwahrheiten nicht unbedingt gesagt ist. Ausserdem ist der Rauswurf so oder so berechtigt. Dass (und wenn) er seltsam begründet wird, hat das vermutlich auch allem arbeitsrechtliche Gründe.

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Das andere auch Theorien über irgendeine Lobby verbreitet, ist ein Beleg dafür, dass sie stimmen? Oder wie? Verstehe ich nicht.

Es war mir eigentlich klar, daß dieser Anwurf kommt.

Das war kein Anwurf sondern eine notwendige Nachfrage. Aber nun weiss ich wenigstens, was für eine Lobby da deines Erachtens am Werke war:

An die Lobby derer, die Wert auf unkritische, kapitalismusfreundliche Medien legen.

Du meinst also, Jebsen sei wegen seiner "Kapitalismuskritik" gegangen worden. Kritik an unserem Wirtschaftssystem ist zur Zeit nun wirklich nicht tabuisiert. Vor ein paar Jahren sah das noch anders aus, auf Höhepunkt der Internetblase war Kapitalismuskritik etwas für ewiggestrige Ideologen. Heute zeigst du dich eher als Ideologe, wenn du die damals völlig hegemonialen neoliberalen Positionen predigst.

Nun meinte angeblich schon August Bebel, der Antisemitismus sei der Antikapitalismus der dummen Kerle. Egal ob das Zitat stimmt, die enthaltene Analyse ist jedenfalls richtig. Im Bild des reichen, raffgierigen, amoralischen Judens wird die Wut über negative Aspekte des Wirtschaftssystems unserer Gesellschaft personalisiert und ethnisiert. Aus strukturellen Problemen wird persönlichen Boshaftigkeit. Und weil man die Schuldigen identifiziert hat, kann man sich weiteres Nachdenken über den Kapitalismus ersparen.

Selbst wenn man die direkten antisemitischen Aussagen von Jebsen ausser Acht lässt, bleibt die Struktur seiner Kapitalismuskritik dieselbe. Irgendwo sitzen für ihn reiche Mächtige Menschen, die amoralisch und geldgierig sind und die Weltgeschichte steuern. Weil dieses Weltbild nicht deutlich anders und intelligenter als das des klassischen Antisemiten ist, nur weil die Juden nicht so eine überragende Rolle spielen, nennt man es auch strukturellen Antisemitismus. Besser, da weniger missverständlich, wäre "strukturell wie Antisemitismus". Und so eine wenig kritische Denkweise müssen sich neben Jebsen auch die ganzen anderen Truther und Verschwörungstheoretiker vorwerfen lassen.

Genau. Warum sonst hätte er den Zusatz "selbst Jude" hinzufügen müssen, wenn er sich auf Kissinger als "jüdischen Führer" bezogen hätte?

Zur Verdeutlichung, weshalb er jetzt mit Kissinger kommt?

Weil er sagte, das Problem der Juden seien ihre Führer, wie es das Problem auch aller anderen Gruppen auch sei. Und als Beispiel bringt er einen US-amerikanischen "Führer", der zwar auch im jüdischen Glauben verwurzelt ist, aber "von Juden nichts hält". Also gerade der Antityp der "jüdischen Ostküstenverschwörung".

Deine Interpretation ist abwegig. Du lässt den Satz mit Kissinger da völlig ohne jeden inhaltlichen Zusammenhang mit dem Text vorher und nachher stehen. Das wäre tatsächlich nur noch wirr. Wofür soll Kissinger da stehen, als Beispiel eines guten oder schlechten amerikanischer Führer? Ist er für Jebsen ein schlechter amerikanischer Führer, weil er sich nicht für Israel Interessen einsetzt? Dass er "von Juden nichts hält" hat übrigens nicht mal Jebsen behauptet.

Wie ich bereits schrieb: Jebsens Assoziation "ökonomisch" wird aus seiner Einstellung rühren, daß es in der Politik nur um Geld und Macht geht, nicht um Humanität. Diese Einschätzung hat er mehrfach in dieser Email deutlich gemacht. Ihm wird dieser Lapsus ebenso passiert sein, wie ich oben anstatt "Antisemitismus" das Wort "Faschismus" geschrieben habe. Jebsens Email ist ja nun wirklich kein durchdachtes Statement.

Antisemitismus und Faschismus zu assoziieren, liegt nahe. Ökonomisch und humanitär hingegen eher nicht. Du schreibst ja selbst, dass dies seinem Weltbild eher entspricht. Er hat sich also nicht verschrieben, sondern sich das Zitat bewusst oder unbewusst so zurechtgelegt, dass es ihm in den Kram passt.

Ich bin ja nun kein Verfechter der Theorie, daß Ken Jebsen generell ein Ausbund reinster Logik sei, erst recht nicht seine hier zitierte Email. Ich bin nur der entschiedenen Meinung, daß Jebsen kein Antisemit ist.

Ich weiss nur immer noch nicht, wie du zu diesem Glauben kommst. Ich vermute aus dem Glauben, ein doch irgendwie linker Kapitalismuskritiker könne kein Antisemit sein. Das ist einfach falsch und ein Blick in die Geschichte zeigt das überdeutlich. Ein Beispiel, die KPD in der Weimarer Republik: http://phase2.nadir.org/rechts.php?artikel=630&print=#o3

Und natürlich gibt es amerikanische Konzerne, die gut am WK II verdient haben. Daneben gibt es ökonomische und im Wirtsachaftssystem liegende Gründe für die Entstehung und Durchsetzung des deutschen Faschismus. Jebsen hat sicher in dieser Email höchst schlampig formuliert, aber damit ist er kein Antisemit.

Doch, das ist er. Sonst würde er die ökonomischen Gründe nicht ausgerechnet in den USA suchen, sondern in Deutschland. Sonst würde er nicht wieder die historischen Fakten zurechtbiegen und sich aus dubiosen geschichtsrevisionistischen Quellen bedienen (und diese noch überbieten). Und er analysiert nicht das Wirtschaftssystem, sondern personalisiert schon wieder. Und er ernennt einen Juden zum Erfinder der Nazi-PR (und das ist schon die für ihn günstigste Interpretation). Und dann noch Rockefeller, Gottbeiuns aller VT'ler, gleichrangig neben den Rothschilds.

Wenn man sich einmal durch rechtsextreme revisionistische Texte gequält hat, dann erkennt man wessen Geistes Kind Jebsen ist. Und das ist doch keine Wunder, die ganze Trutherszene aus der er seine Inhalte schöpft bedient sich bei der extremen amerikanischen Rechten.

Wenn ich mich aber recht entsinne, war von Mördern die Rede.

Jebsen nannte die natürlich nicht Mörder, er sprach ganz wertfrei von höchstens 1-2 der Gefangenen, die einen Menschen getötet hätten. Wenn ich mich recht erinnere, das Video wurde aus dem Verkehr gezogen.


Wie dem auch sei, die einen wiegeln ab, die anderen bauschen auf.

Jebsen wiegelt nicht ab, der lügt einfach. Das ist nicht ganz dasselbe.

Aber selbst wenn Jebsen hier - im Gegensatz zu Uri Avnery - die richtigen Argumente nicht einfallen und er nur abwiegeln kann, macht ihn das nicht zu einem Antisemiten.

Es macht ihn nur zu einem chronischen Lügner. Und das ist eben der Unterschied zwischen legitimer Kritik an der israelischen Politik wie Avnery sie betreibt und dummer Hetze Marke Jebsen. Ersterer hält sich an die Tatsachen, letzterer phantasiert sie sich passend zusammen. Aber für Jebsens Fans geht das wohl als künstlerische Freiheit durch.
 
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Wo nun hier schon mehrfach die "Quote" angeführt wurde: Hat jemand dazu Fakten, ob Ken Jebsens Sendung eine "gute" Quote hatte?

Da Fritz sonntags keine Werbung sendet, stehen außer der Tagesreichweite leider keine Hörerzahlen öffentlich zur Verfügung.
 
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Also dass wir beim Freien Radio NUR Verschwörungstheorien senden, dem widerspreche ich jetzt mal total. Die meisten Sendungen sind genauso nachrecherchiert und die Sender die zum Freien Radio Verband gehören bieten nicht nur Seminare zum journalistischen Arbeiten an, sie sind sogar Pflicht. Aber ja, es gibt einige Kollegen, die ihre Verschwörungstheorien verbreiten, aber das ist aus mehreren Gründen ok: zum einen gilt die Meinungsfreiheit, zum zweiten sprechen auch die ihre Sendung mit der Leitung ab und zum dritten: Beim Freien Radio bist du eigenverantwortlich. Wenn du Mist baust, dann bist du allein selbst schuld, da gibts keine überstehende Redaktion, die das koodiniert, wie es bei dem ÖR ist, außer es gibt Radio-eigene Magazine. Und: du zahlst für deine Medienöffentlichkeit und kriegst nicht noch Lohn aus Gebühren.

Und bei dem was ich so lese habe ich echt das Gefühl als wär dem Jebsen sein Ruhm zu Kopf gestiegen. Eitelkeit kommt vor dem Fall!
 
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Habt ihr euch mal den Spaß gemacht auf die Facebookseite zu schauen. Seehr lustig.... man hat das Gefühl der RBB kann jetzt gar nichts mehr richtig machen!!
 
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Da Fritz sonntags keine Werbung sendet, stehen außer der Tagesreichweite leider keine Hörerzahlen öffentlich zur Verfügung.

Ich muss Dich leider korrigieren. Reichweitendaten werden erhoben und liegen auch dem Sender auf Basis Hörer/gestern vor. Nur diese Daten werden nicht veröffentlicht sie sind rein senderintern.

Eines sollte man jedoch immer bedenken: Auswertungen einer Sendung, die nur auf einem Wochentag und Timeslot beruhen haben sehr schnell Fallzahlprobleme. Grund: Die MA ist eine Studie, die nicht auf die Auswertung von Einzelstunden/-tage hin, konzipiert wurde. Die Folge: Sehr hohe Schwankungen, gerade kleinere Sender, in diesem Fall zählt Fritz dazu, können nicht sauber ausgewiesen werden.

Normalerweise werden Einzeltage/-stunden von der Marktforschung unter Verschluss gehalten. Die Gefahr einer Fehlinterpretation durch "Experten" ist einfach zu groß.

Also, Vorsicht mit Quotenargumenten - die ist für einen ö/r Sender i.d.R. tendenziell sekundär.
 
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