Kinderradio "kira" In Berlin

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OlafBenz

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Habe gerade mitbekommen, dass in Berlin hefftig nach Machern für ein Kinderradio (Zielgruppe 4-13) gesucht wird.
Hat jemand ähnliches gehört oder weiss sogar näheres?

Ausserdem interessiert mich, was Ihr überhaupt von einem Kinderario haltet.
Ich selbst kann kaum glauben, dass sowas aufgeht.
Kinder sind nicht geschäftsfähig und in sofern keine potentiellen Käufer - was ja bei komerziellen Radios wichtig ist.
 
Und warum verkaufen die privaten Fernsehanbieter Werbeflächen zum Anlocken genau dieses "Kundenkreises". Es muss also Potential vorhanden sein. Und selbst wenn Mama und Papa dann das Zeugs kaufen gehen.

Zudem ist es eine neue Werbekundenecke und die hat heute im Radio keinen Grund "zu schalten".


Greetz !
 
Also, angesichts des intellektuellen Anspruches der Programme und des Wortschatzes vieler Moderatoren scheint mir die Stadt bereits voller Kinderradios zu sein... :(
 
Von wegen Ohrenbär und Domino ---

was wir bekommen werden, ist RTL II, Super RTL etc. im Radio. Laut, kreischend bunt und hyperkommerziell.

Kinder sind das dankbarste Webepublikum überhaupt, und ihre Macht beim einkauf zusammen mit Mama und Papa darf nicht unterschätzt werden. Schon vor Jahren haben es die Marktfotscher von den Dächern gepfiffen, dass vielfach die Kinder entscheiden, welche Cornflakes etc. auf den Frühstückstisch kommen. Entscheiden heißt hier so lange quengeln bis Mami die Schnauze voll hat.

Dazu kommt noch das Taschengeld + Geburtstag - Weihnchten - Tante Erna kommt zu Besuch - Finanzpotenzial, welches immerhin in die Milliarden geht.

Toys'R'Us, Mc Donald's, Ferrero, Playstation Two....

Was ich hier so lapidar schildere, sind allerdings harte Fakten der Marktforschung, auch wenn ich jetzt keine konkreten Quellen nennen kann.

Eigentlich wundert es mich, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, diese sehr lukrative Zielgruppe ach im Radio zu bedienen.

In den USA gibt es das schon längst, Disney betreibt ein Network für Stationen mit dem Kids-Format. Angeschlossen sind vor allem kleinere MW-Stationen in größeren Ballungsgebieten.
 
OlafBenz: Kinder sind nicht geschäftsfähig und in sofern keine potentiellen Käufer - was ja bei komerziellen Radios wichtig ist.

Verehrter Olaf, offensichtlich hast Du noch keinen Nachwuchs und folglich auch noch nie mit ihm an einer Kasse gestanden:D
Anbei noch eine Reuters-Meldung vom 9.Juli zum geneigten Studium:

Noch nie waren die Kinder und Jugendlichen in Deutschland so finanzkräftig wie heute.

Die Kaufkraft der Sechs- bis 19-Jährigen sei in den letzten zwei Jahren um 24 Prozent gestiegen, ergab die am Mittwoch veröffentlichte, repräsentative KidsVerbraucherAnalyse 2003. Die Jungen und Mädchen nähmen monatlich im Schnitt 73 Euro an Taschengeld, Geldgeschenken oder Lohn für erste Jobs ein. Hinzu kämen noch einmal rund 180 Euro an Geburtstagen und Weihnachten sowie ein durchschnittliches Sparguthaben von 762 Euro.

Bei den Sechs- bis Zwölfjährigen stünden Süßigkeiten und Eis bei den Ausgaben hoch im Kurs, während bei den 13- bis 19-Jährigen Zeitschriften und Zeitungen, gefolgt von CDs, an erster Stelle lägen, hieß es in der Studie. Die Hälfte der über 13-Jährigen bezahlten auch einen Teil ihrer Handy-Kosten mit ihrem Taschengeld. 79 Prozent in dieser Altersgruppe nennen bereits ein Mobiltelefon ihr eigen, bei den unter Neunjährigen sind es schon sieben Prozent.

Dabei legten schon die Kleinsten Wert auf die Marken, so Olaf Hansen, Anzeigenleiter beim Egmont Ehapa Verlag, der die Studie zusammen mit den Hamburger Verlagen Bauer und Axel Springer präsentiert. "Ob Essen, Handy, Kleidung, Sportschuhe oder Accesoires: Die Kids achten heute so stark wie nie zuvor auf Marken".
 
Zitat: Dabei legten schon die Kleinsten Wert auf die Marken, so Olaf Hansen, Anzeigenleiter beim Egmont Ehapa Verlag, der die Studie zusammen mit den Hamburger Verlagen Bauer und Axel Springer präsentiert. "Ob Essen, Handy, Kleidung, Sportschuhe oder Accesoires: Die Kids achten heute so stark wie nie zuvor auf Marken".

Und genau das ist der Grund, warum ich beim Aktien-Kauf auf Aktien von trendigen Markenartiklern setze! Okay, gehört jetzt vielleicht nicht unbedingt hier ins Forum, aber die Jungend bestimmt die Trends und somit auch das Kaufverhalten der Eltern, die für die Kiddies einkaufen!

Früher wurden die Kiddies auf dem Schulhof gehänselt, weil sie stotterten oder fett waren. Heute werden sie gehänselt, wenn sie Turnschuhe von Aldi tragen!

So sieht die Realität nunmal aus! Ich bin Vater von 2 Kindern, kann das also ganz gut beurteilen ;)
 
@ Olaf Benz

Kinder sind nicht geschäftsfähig und in sofern keine potentiellen Käufer - was ja bei komerziellen Radios wichtig ist

Das ist, direkt gesehen, vielleicht richtig, aber indirekt auch wieder nicht!

Ich stimme in diesem Fall Berlinreporter und Simon zu!

Kinder sind zwar nicht die direkten Käufer, aber sie sind die Impulsgeber für den Kauf! Kinder werden durch die Werbung gezielt dazu animiert, die Marken-Artikel oder Spielzeuge unbedingt haben zu wollen! Somit geben sie diesen Wunsch an die Eltern weiter, die dann letztendlich oft durch den Kauf dafür sorgen, dass ihre Kinder das gewünschte Produkt erhalten.

Gruß in die Szene!

Markus
 
Habe mir noch mal die vom Radiotoren verlinkte Website angesehen und fest gestellt, dass es sich ja bei diesem Projekt um eine ARD-Geschichte handelt - also spielen Werbung und Kaufkraft möglicher Weise gar keine Rolle. Oder ist das von Olaf Daimler angesprochene Kira ein anderes, privates Projekt?
 
In Berlin hatte sich bei den letzten Ausschreibungen das private Projekt "Radio Teddy - kleine ganz groß" (oder ähnlich) beworben.
Bei KIRA, das zum einen auf medienpädagogischen Empfehlungen zum anderen auf dem Wunsch der ARD jüngere Zielgruppen wieder ans Radio heranzuführen (wir erinnern uns: die heutigen Jugendlichen sind die Zielgruppe mit der geringsten Hör- und Verweildauer, Tendenz weiter sinkend) fußt, handelt es sich um ein öffentlich-rechtliches Projekt, wie im übrigen die Titelanalogie zu KIKA bereits impliziert.

Das Thema kommerzielles Kinderradio wurde hier bereits ergebnislos diskutiert.

Ein Punkt der in diesem Thread angesprochen wurde, berührte den Punkt: MA-Methodik und Kinder. Es wurde angezweifelt, dass sich Kinderradiohörverhalten durch Cati sauber abbilden läßt. Dazu gab es bereits eine Studie vorletzten Jahr eine Studie in Bayern. Wenn ich mich recht erinnere war das Ergebnis, dass Kinder zwischen 8-13 genauso via CATI befragbar sind.

Und jetzt mal ein persönliches Statement von mir: Ich habe als Kind die öffentlich-rechtlichen Kinder-Sendungen im Radio genossen. Hörspiele und Magazine - teilweise mit erhobenem Zeigefinger, aber kreativ, unterhaltsam und wertvoll. Ich habe auch Kassetten und Schallplatten gehört (Drei Detektive und vieles mehr).
Und jetzt das ABER: Ich möchte für meine Kinder kein kommerzielles Kinderradio, das nur Mainstream-Hörspielmarken wie Bibi Blocksberg, TKKG, Benjamin Blümchen und Co präsentiert. Ich will keine kommerziellen Kindertümler wie Metti und den Lilalaunebär, keine Mareike Wonnepropen Amado und bei aller Liebe auch nicht, dass Justus, Bob und Peter mein Kind auffordern sich die neue Folge der drei ??? zu kaufen (direkter Kaufimpuls und Vertrauenspersonen, die im Umfeld ihrer redaktionellen Sendungen werblich auftreten, sind zwar in Deutschland verboten, aber wer weiß, wie lange man sich soviel Jugendschutz noch leisten wird, wenn beispielsweise Konzerne wie Bertelsmann, Viacom und Disney beginnen, gegen solche Regelungen Lobbyarbeit zu machen).

Kinderradio (und speziell solches, dass sich an unter 8jährige richtet) geht nur mit einer ethisch-moralischen Grundlage, mit Anspruch und mit inhaltlichen und eben nicht kommerziellen Zielen. Und aus diesem Grund muss ein Kinderradio auch dem Gründungsslogan des Kinderkanals folgen: "Gewaltfrei, Werbefrei, frei ab drei".

Legt die Jasemine mal für sich und ihre ungeborenen Kinder fest.

PS: Frage an OlafBenz: um wen geht's denn nun? Magst Du uns verraten wer Mitarbeiter sucht? KIRA, Teddy oder der unbekannte Dritte?
 
Wenn Kinder zwischen 6 und 13 einen solch starken Einfluß auf das Kaufverhalten der Eltern haben (das sie unter anderem, wie man lesen konnte, für die Auswahl des Urlaubs eine wichtige Rolle spielen, Markenklamotten der Eltern, was gegessen usw., sollte man sich doch fragen, ob nicht in der Erziehung der Eltern irgendwas verkehrt läuft. Vielleicht liegt es daran, daß die 68er ihren Kindern alles und jeden Scheiß durchgehen lassen und sich wunderbar in der Funktion opportunistischer Arschkriecher eingenistet haben, für die Erziehung ein Schimpfwort ist. Oder aber es handelt sich um Eltern, deren Kinder man wohl besser ins Heim steckte, weil sie mit ihrer Rolle überfordert sind.

Anders ist ein kommerzielles Kinderradio wohl kaum zu erklären. Ein Seniorenradio wie 50 plus ehemals macht weit eher Sinn, da schlummern die Millionen!

Wenn Eltern sich von ihren Kindern diktieren lassen, was sie zu kaufen haben, sollten sie sich wegen Blödheit und Unfähigkeit von ihrer Funktion entbinden lassen.
 
ich gebe olafbenz recht: wenn es ör wird kann es sinnvoll sein. aber an ein privates kinderradio voller barbiepuppenwerbung will ich nicht mal denken.
 
@Alle: Na, dann lasst uns den Thread doch mal weiter drehen: Was müsste ein Kinderradio überhaupt bieten? Was für Sendungen? Welche Musik? Ab welchem Alter hören Kinder eigentlich selbständig Radio? Und ist Radio nicht zu schwer für Kinder, wenn es laut PISA schon mit dem Lesen nicht klappt:D?
 
Kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Die wollen auf den nächsten IFA nach Sponsoren suchen.
Der Sendestart ist also (wenn er jemals kommt) in weiter Zukunft.
 
Erstaunt mich irgendwie schon, dass offensichtlich keinerlei Meinungen zu Inhalten eines Kinderradios existieren. Wahrscheinlich ist die Frage einfältig, weil ja so viele Sender schon Kinderrado machen:D
 
@ berlinreporter:

Soll ich Dir meine Kontonummer schicken, damit Du die Gebühren für die Verwendung meines Gags überweisen kannst (siehe oben, dritter Eintrag)? :D
 
Zonendödel, entweder hattest du nie Mathe oder ich verstehe dich nicht:
Zonendödel: "Vielleicht liegt es daran, daß die 68er ihren Kindern alles und jeden Scheiß durchgehen lassen und sich wunderbar in der Funktion opportunistischer Arschkriecher eingenistet haben, für die Erziehung ein Schimpfwort ist."

Die 68er waren 1968 ~20-30 Jahre alt und sind heute also 55-65, also das ideale Zilepublikum für einen 50+-Sender. Ihre Kinder sind heute zwischen 20 und 30 und produzieren derzeit die Zielgruppe für ein Kinderradio. Jetzt erklär mir deine Logik. Mein Hirn packt das nicht alleine.

berlinreporter:
Denke immer wieder darüber nach, was Kinder an einem Radio toll finden könnten. Ich denke, es sind Geschichten und einfache Lieder, die sie verstehen und mitsingen können (die machen dann maximale Deutsch-Quote im deutschen Radio :D), wenn wir mal von der Altersgruppe 5 bis 10 reden. Wobei die 10-Jährigen schon gerne auch ein bisschen "informiert" werden wollen über das, was in ihrer Welt passiert. Entweder auch in Form von Geschichten oder in Form vorstellbarer Faktenlieferung, wie sie in den tollen "Was-ist-was"-Büchern geschieht. Aber mache bloß keiner die 10-Jährigen zu kleinen Erwachsenen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was du selbst 12-Jährigen noch für Bären aufbinden kannst.
Wer's kriegt, höre mal am Sonntagmorgen ~8:45/50 SWR1 "Pinguin - die Sendung mit Frack". Eine 5-Minuten-Geschichte für Kinder.
 
Berlinreporter: Erstaunt mich irgendwie schon, dass offensichtlich keinerlei Meinungen zu Inhalten eines Kinderradios existieren.

Hallo Berlinreporter,
mein Tipp: lies den Thread nochmal von Anfang an. Da sind durchaus Meinungen zu Inhalten eines Kinderradios zu finden, weiß die Jasemine.
 
Nu isses raus - und morgen stehts auch in allen Zeitungen; z.B. in der Welt:
Daniel Barenboim ist Pate für erstes deutsches Kinderradio

Radio für Kinder? Bislang weitgehend Fehlanzeige. Obwohl die achteinhalb Millionen Kleinen im Alter von drei bis 13 Jahren gerne Radio hören, werden sie allenfalls mit Programmfenstern abgespeist. "Wir ändern das jetzt", sagt der Journalist und Soziologe Thomas Röhlinger (33), der Deutschlands erstes bundesweites, ganztägig sendendes Kinderradio auf die Beine stellt. Sendestart von "Radijojo!" ist am 25. August.

Unterstützung kommt von Kulturstaatsministerin Christina Weiss bis Lord Dahrendorf, Bestsellerautorin Judith Hermann und Kindermusiker Rolf Zuckowski. Stardirigent Daniel Barenboim hat die Schirmherrschaft übernommen. Und sogar Bundespräsident Johannes Rau stellt sich zum Interview.

In den USA, Frankreich oder Großbritannien gibt es solche Angebote schon länger, "allerdings dort meistens kommerziell ausgerichtet". "Radijojo!" sendet auf Grundlage einer GmbH, die Gemeinnützigkeit ist beantragt.

Von 6 Uhr morgens bis zur Schlafengehzeit um 21 Uhr werden bei "Radijojo!" ohne Werbeunterbrechung Hörspiele, Magazine, Talkshows und Musik gesendet, vormittags eher für die Kleinen, nachmittags dann für alle bis 13. Dabei dürfen die Macher - derzeit ein Team von etwa 70 erfahrenen Journalisten, Technikern und Pädagogen - auf Inhalte von Verlagen, anderen Sendern und Musikfirmen zurückgreifen.

Einen Haken gibt es noch: Vorerst ist das neue Angebot nur per Digitalradio (DAB) und im Internet unter www.radijojo.de hörbar. UKW, Satelliten- und Kabelfrequenzen sind zwar geplant, aber zunächst noch nicht bezahlbar. Das aus Berlin sendende Kinderradio finanziert sich aus Spenden und Subventionen von Privatunternehmen und Geld aus Stiftungen und öffentlichen Quellen. dpa
 
Heute um 11 Uhr soll Radijojo an den Start gehen. Die Märkische Allgemeine weiß mehr:
Alle mal herhören!

TILMANN P. GANGLOFF

Es blieb lange ein Traum, das Radioprogramm nur für Kinder. Unmöglich zu realisieren, hieß es, keine Frequenzen, keine Finanzen. Doch nun wird der Traum wahr: Rechtzeitig vor Beginn der Internationalen Funkausstellung wird heute in Berlin das Kinderprogramm Radijojo auf Sendung gehen. Bloß über den Namen ist vermutlich kaum jemand glücklich. Ursprünglich sollte der Sender analog zum Kinderkanal KiKa "KiRa" heißen. Die ARD, stets darauf bedacht, dass niemand ihr die "1" streitig macht, sah auch hier eine Verwechslungsgefahr und erwirkte eine einstweilige Verfügung. Thomas Röhlinger, geistiger Vater und Geschäftsführer des jungen Senders, macht gute Miene zum bösen Spiel: Er hofft, in Zukunft mit der ARD kooperieren zu können.

Streng genommen hätte die ARD längst selbst ein "KiRa" ins Leben rufen müssen. Doch ihre Hörfunkangebote für Kinder, bemängelt die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), seien der Mehrheit der Zielgruppe gar nicht bekannt. Tatsächlich geben laut einer GMK-Studie bloß zehn Prozent der Kinder an, sie wüssten, dass es im Radio spezielle Sendungen für sie gebe. Fünf Prozent nutzten dieses Angebot auch regelmäßig.

Röhlinger will sein Programm trotzdem keinesfalls als Konkurrenz zur ARD verstehen. Ohnehin ist es zunächst nur begrenzt zugänglich, denn das Problem mit den Frequenzen konnte auch er nicht lösen. In Berlin wird Radijojo zunächst digital via DAB verbreitet, im Rest der Republik ist es nur übers Internet zu hören (www.radijojo.de). Röhlinger hofft allerdings, sich bald mit Kabelnetz- und Satellitenbetreibern einigen zu können .

Auch am Geld sollte das Unternehmen nicht scheitern. Mit fünf Millionen Euro pro Jahr bewegt sich der Etat in einem überschaubaren Rahmen (zum Vergleich: Kika kostet das Zehnfache). Da Radijojo selbstredend werbefrei bleiben soll, ist man auf Spenden, Subventionen und Länderförderungen angewiesen. Daher sitzt zum Beispiel auch DaimlerChrysler tv.media mit im Boot. Natürlich hätte Röhlinger am liebsten auch einen Anteil an der Rundfunkgebühr, doch das wird wohl ein Wunsch bleiben: Radijojo hat zwar einen gemeinnützigen Ansatz, doch es bleibt ein privatrechtliches Medium und damit von den Gebührentöpfen ausgeschlossen.

Zum Start hat das Radijojo-Team ein vier bis fünf Stunden langes Programm produziert, das als Schleife regelmäßig wiederholt wird. Aber schon jetzt sind die Grundzüge der angestrebten Struktur erkennbar: Den Auftakt sollen künftig 30 Minuten mit Musik, Beiträgen, Moderationen, Witzen machen, gefolgt von einer weiteren halben Stunde mit Geschichten, Märchen, Hörbüchern oder Hörspielen. Die Schleife beginnt mit dem Angebot für Drei- bis Sechsjährige: Kinderlieder, ein Besuch in der Oper, Lesegeschichten, Tipps für das Verhalten bei Gewitter oder eine Reportage aus dem Legoland. Die Moderation übernimmt die Sprechwissenschaftlerin Anne-Kathrin Berger gemeinsam mit der zwölfjährigen Jamie-Lee Jarret. Im zweiten Teil wird die Musik schon deutlich abwechslungsreicher: Auf Hip-Hop folgt auch schon mal Joseph Haydns "Sinfonie mit dem Paukenschlag". Es gibt ein Interview mit MTV-Moderatorin Anastasia, ein Porträt der Uno und Geschichten, die die Zielgruppe (7 bis 13 Jahre) selbst geschrieben hat. Moderiert wird dieser Teil vom 16-jährigen Fabian Dippel. Richtig neu aber ist der halbstündige dritte Teil, der sich mit Themen wie Schrei-Babys oder Übergewicht bei Kindern an die Erzeuger der Zielgruppe richtet.

Spätestens ab 2005 soll Radijojo als Regelprogramm auf Sendung gehen - je nach Finanzlage auch schon früher .
 
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