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Klassik vs. elektronische Musik (Techno, House, Lounge...): Welche Zielgruppe ist größer?

192kbps / DAB+

Benutzer
Hallo.

Als Hörer sowohl von elektronischer, als auch klassischer Musik habe ich mir zunehmend die Frage gestellt, wie beliebt diese beiden Musikrichtungen in der Gesellschaft oder bei Radiohörer*innen eigentlich sind.

Ein paar Aspekte wundern mich nämlich etwas:
Klassische Musik bekommt z. B. in unseren ÖR Sendern sehr viel Raum, in ganzen (UKW)Vollprogrammen oder mehrstündigen Sendungen.
Mit Klassik Radio gibt es sogar ein privates Programm, das diese Sparte ganztägig bedient, an vielen Orten auch (noch) über UKW.

Elektronische Musik (Techno, House.. ) ist im ÖR dagegen eher unterrepräsentiert. Es gibt zwar einige Spezialsendungen, aber die muss man erst einmal finden. Nicht jede Anstalt bietet da etwas an, während man mit Klassik dagegen förmlich überschüttet wird.
Immerhin gibt es hier von privater Seite etwas mehr Angebote im Radio.

Wenn man das so miteinander vergleicht könnte man meinen, dass die Zielgruppe der Klassikhörenden deutlich größer ist, als die, die sich für elektronische Musik begeistern lässt.
Ist das wirklich so, oder täuscht das nur?
Falls es täuscht, wieso bekommt dann die Klassik im ÖR so viel Raum?

Ich dachte immer, dass pop-orientierte Musik (wo elektronische Musik ja dazu gehört) ein größeres Publikum findet, als anspruchsvolle klassische Musik, die ja eher gewissen Eliten zuzuordnen ist. Einfach aus dem Grund, weil sie ja eigentlich viel einfacher gestrickt ist und einen gleichmäßigen Rythmus aufweist.

Gibt es hier Leute, die sich vielleicht schonmal ähnliche Fragen gestellt haben oder vielleicht sogar mehr dazu wissen?

Ich bin sehr auf eure Antworten zu dem Thema gespannt.

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, Klassik war halt zuerst da und wurde als erstes gesendet.
Alle anderen Genre kamen später und wurden zu meist im deutschen Radio verpönt.
Mehr als leichte Unterhaltungsmusik welche am Anfang zunächst von den Rundfunk Orchestern gespielt wurde gab es ja in den Anfangsjahren nicht zu hören neben Klassik, Nachrichten, Politik, Hörspiel und andere Wortbeiträgen.

Bei den Pop/Servicewellen war halt eben schon immer Schlager, Mainstream Pop und Oldies zu hören da man einfach eine größere Anzahl von Leuten erreicht.

Alle anderen Genre sind halt zu speziell um genügend Umsatz zu erzielen oder ein größeres Publikum zu erreichen.
Die privaten können damit nicht überleben auf Dauer und die ÖR Anstalten haben schon immer aktuelle Trends verschlafen oder geblockt.

Ich glaube nicht das Klassik ein größeres Publikum erreicht als Techno, Trance und dergleichen.
Es war halt zuerst verfügbar und daran wird bis heute strikt dran festgehalten unter den Deckmantel Kultur.
Würde Klassik mehr Leute erreichen hätten wir wesentlich mehr private Klassik Sender.
 
Ich dachte immer, dass pop-orientierte Musik (wo elektronische Musik ja dazu gehört) ein größeres Publikum findet, als anspruchsvolle klassische Musik, die ja eher gewissen Eliten zuzuordnen ist. Einfach aus dem Grund, weil sie ja eigentlich viel einfacher gestrickt ist und einen gleichmäßigen Rythmus aufweist.
Hm. Eigentlich sind das zwei ziemlich falsche Sätze ... die klassische Musik ist meiner Meinung nach keinesfalls zwangsläufig so "elitär" und es gibt eine Menge klassische Lala, die eher einfach gestrickt ist und einen gleichmäßigen Rhythmus aufweist, und umgekehrt muß elektronische Musik auch nicht zwangsläufig einfach gestrickt sein oder einen gleichmäßigen Rhythmus haben. Jetzt mal abgesehen davon, daß es auch Überschneidungen in beide Richtungen gibt ...

Aber ich glaube durchaus, daß es eine ganze Reihe Leute gibt, die sich lieber vom Radio mit klassischer Musik versorgen lassen als mit elektronischer Musik in Deinem Sinne. Unter anderem weil ich mir vorstellen kann, daß klassische Musik ganz allgemein erstens schon mal ganz gut zur Hintergrundbeschallung taugt, sofern man zeitlich irgendwo um 1920 rum einen Strich zieht und nicht wesentlich weiter in die Moderne geht, und zweitens auch aktiv über einen längeren Zeitraum gehört werden kann. Ich gehe davon aus, daß es immer noch Leute gibt, die sich zu geeigneter Zeit mit einem oder mehreren Instrumenten herumschlagen, egal ob freiwillig oder gezwungenermaßen, und daß bei der Auseinandersetzung damit vor allem die klassische Musik im Vordergrund steht, meint: daß da wenigstens Ansätze vorhanden sind, auf denen man aufbauen kann. Elektronische Musik à la Techno oder House ist halt eher Tanzmusik. Keine Ahnung, wie viele vor dem Radio abhotten wollen, ich vermute aber auf jeden Fall, daß auf Dauer bei einem stumpfen Rhythmus das Nervpotential enorm hoch ist, Gut, erfahrungsgemäß hab' ich auch keine Probleme damit, mich auf Drei-Stunden-Sendungen mit elektronischer Musik einzulassen, aber dann muß da schon etwas mehr kommen als Utz-Utz, und meine Motivation, unvermittelt mit Plombenvibratoren wie Skrillex konfrontiert zu werden, hält sich bei mir ohnehin arg in Grenzen. Muß man halt in Stimmung sein.

Gruß
Skywise
 
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