Kreativität

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Ruedi

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Muß Radio kreativ sein ?
Oder reicht die ständige Wiederholung der Phrasiologien wie Positionierung etc. ?
Hören die Hörer zu ?
Oder benutzen sie das/ihr jeweiliges Radioprogramm nur als Hintergrundmusikteppich ?
Braucht man überhaupt Moderatoren ?
Kann man es nicht so machen, wie auf großen Bahnhöfen, wo die Ansagen sich längst aus vorher aufgenommen Teilen zusammensetzen ?
Dies professionalisiert erspart evtl. den Moderator ?
Wie denkt ihr ?
 
Interessanter Beitrag, reudiger Ruedi! Bis auf die Morningshow und die Drivetime, sehe ich die Zukunft genau so. Kann ein Moderator denn in 30 Sekunden so viel Emotionen wecken, gute Laune rüberbringen und die Station in den Vordergrund stellen, wie ein professionell produziertes Promo? Nein! Hier bringt das Promo eben alles auf den Punkt: 30 Sekunden und nicht mehr, Earcatcher zum Einstieg, SFX und andere kreative Produktionselemente, die Kernaussage auf den Punkt gebracht, mindestens 3 Mal die Station genannt und am Schluss sich selbst auch noch positioniert. Nenne mir einen Moderator, der das auch schafft! Und den Rest der Zeit: viel Musik, am besten in the mix, und vielleicht - aber nur vielleicht - stündlich KURZE Newsbreaks, wo der News-Anchor dann auch noch den Kurz-Service (Wetter, Verkehr, Blitzer) macht. Gesamtlänge des Newsbreaks inkl. Service: maximal 2 Minuten. Und danach wieder Musik in the mix. Liebevoll vorproduziert. Spart Geld und bringt vermutlich auch noch mehr Hörer.
 
Ich hör hier immer nur Automatisierung!

Was ist denn mit den Moderatoren in der Welt los, daß wir denken, wir könnten sie durch Promos und Computer ersetzen!

Eine Studie hat gezeigt, daß eine Moderation, auch wenn sie denselben Wortlaut hat, wie das Promo, immer besser im Ohr hängen bleibt.

Ich moderier und bau Promos und wenn ich was für ein Promo nicht gebrauchen kann, dann mach ich ne Mod draus! Nicht gegen das Format, aber machmal einfach gegen die Konventionen!

Ein intelligenter Mann hat mal gesagt: Schickt mir Lehrlinge, keine Experten. Experten wissen was möglich ist!

Vielleicht sollte wir alle mal was anderes tun. Seid doch bitte mal krank, anders und wieder Kind. In 30 - 60 Sekunden - kreativ und unterhaltsam.

Das müßte doch gehen, denn ich werd es mir nicht gefallen lassen, mit wegzuautomatisieren.
 
Warum eigentlich läuft das so ?
Weil eine bestimmte Politik die Macht will !
Weil verdummte Menschen/Radiohörer sich leichter manipulieren lassen !
Weil uns die USA das gerade so vormachen !
Weil platte Emotionalisierung als Manipulationsinstrument schon bei Goebbels funktioniert hat !
Weil Leute wie Leo Kirch genau dies uns demonstrieren : Berieselung als Denkbremse !
Wir agieren nicht mehr, reagieren nur noch : Schliessen Jugendzentren und geben dann das gesparte Geld für die Erweiterung der Jugendknäste aus.
Das passt alles ins Gesamtbild : Statt über die Gnadenlosigkeit der amerikanischen Konzerne in Afrika ( siehe Buch Scholl-Latour )uns aufzuregen , reden wir über eine Figur wie Dieter Bolen, der seine Freundin schlägt.
Wann wachen wir auf ?
Aber ich glaube es ist schon zu spät.
Deshalb sind Leute wie Herr Schröder so erfolgreich und Leuten wie Herrn Merz hört man aufmerksam zu.




[Dieser Beitrag wurde von Ruedi am 24.10.2001 editiert.]
 
Ruedi: hahahahahahaha. Wusstest Du eigentlich auch, dass die Amerikaner nie auf den Mond geflogen sind, dass Kennedy gar nicht tot ist, sondern mit Marilyn in der Südsee wohnt und dass die gelben Schilder an den Strassen in Deutschland gar nicht für unsere, sondern für die russischen Soldaten aufgestellt wurden, damit die uns leichter überrennen können?
Weitere Weltverschwörungstheorien gerne auf Anfrage.
 
Ich glaube Ruedi hat da einiges erkannt, auch wenn es vielleicht etwas "off-topic" ist.
Aber die USA haben es nicht erst seit Herrn Bush junior verdient, sehr sehr kritisch beobachtet zu werden.
Statt filtrierter Kriegsberichterstattung wünsche ich mir Hintergünde und satirische Aufbereitung des Ganzen!
Da liesse sich so viel machen! Gut, Bohlen taugt natürlich auch immer für einen hämischen Gag, siehe Elmi, Harald Schmidt & Co, aber man darf und soll sich ruhig auch mal an heisse Themen ranwagen. Keine Tabus!
 
Ein dickes Lob für diesen Denkansatz, Ruedi! Deine Theorie über die Automatisation der Radios teile ich zwar nicht ganz, aber mit der Goebbels-Idee liegst Du nicht ganz falsch.

Zwischen den Anschlägen und dem Krieg hat die BILD nur Titelzeilen wie "War Hitler schwul" oder das gebrochene Herz eines Schlagersternchens thematisiert. Warum? Selbst beim oberflächlichem Lesen fällt die politisch einseitge Berichterstattung auf.

(Und jetzt kommt ein für's Radio viel zu langer Satz
smile.gif
Wer schützt die Hörer, die bewußt keine BILD lesen davor, dass der Moderator, den sie gut finden, Ihnen den Schund aus der BILD vorliest?

Ich habe schon PD's gehört, die ihren Morgenstars die Rezitation von BILD wärmstens ans Herz gelegt haben, "weil die von der Masse gelesen wird".

Selbst wenn BILD jeden Tag zehn Millionen Zeitungen verkaufen würde(!) und sich vier Mann eine Zeitung teilen, dann wären das erst 40 Millionen Menschen -> also nichmal die HÄLFTE aller Deutschen. Und die kommen dann noch nichtmal aus einem "werberelevanten Besserverdiener-Haushalt". %-)

Lasst Euch um Gottes Willen nicht so einlullen, liebe Moddies!

Ein "Bravo" für's Nachdenken, Ruedi!
 
Da die Diskussion ja hier abgleitet in eine völlig andere Richtung, hier doch mal der Beweis, daß es das Radioprogramm gibt, daß ihr Euch alle wünscht:

Es heißt Bayern 5 info - Radio 5 in NRW - F.A.Z.-Radio und in allen anderen dürfte es auch einen vergleichbaren Sender geben!

Jetzt verlangt doch bitte nicht immer von der Privaten das, was die öffentlich-rechtlichen sehr gut besetzen und besser besetzen, als es viele kleine Privat-Locals jemals könnte.

Ich verlang doch auch nicht von einem Mercedes S 600, daß er 3 Liter verbraucht und von einem Lupo Diesel, daß er 250 fährt.

Es gibt die Information, die Menschen müssen sie nur nutzen! Also nutzt!!

Weltenfieber
 
Jeder bekommt was er/sie verdient...

Die Amerikaner wollen halt mehrfach am Tag ihre Nationalhymne hören, während wir Deutsche lieber im Privat-Meif selbsternannter VIPs wühlen wollen.
 
Einige Vergleiche hinken hier, finde ich. Während die Bild-Zeitung "niveaumäßig" wenigstens stehengeblieben ist, haben sich doch manche Radioprogramme ziemlich abwärts entwickelt. In Deutschland gibt´s im Printbereich eigentlich wenig zu bemängeln, einige Radiosender (und TV-Programme) hingegen können nicht mal mehr mit der Bildzeitung mithalten.

Und was bitte spricht dagegen, sich darüber zu informieren, was Millionen andere tagtäglich lesen? Ein guter PD sollte seinen Leuten nahelegen, das zu lesen, was viele Leute lesen und bewegt (natürlich sollte auch ein oligatorischer Blick in die FAZ, Süddeutsche und Die Welt nicht fehlen - allein schon der Medienseiten wegen...).

Und Radiocat, satirische Aufbereitung eines Terroranschlages und seiner Folgen? Da steht mir nun wirklich nicht Sinn nach - und vielen anderen Menschen wohl auch nicht. Oder meinst Du investigativen Journalismus?

[Dieser Beitrag wurde von AdamCurry am 25.10.2001 editiert.]
 
Den Anschlag selbst satirisch zu betrachten ist antürlich geschmacksache.
Aber um den geht es mittlerweile ja gar nciht mehr. Es geht um den Umgang der Menschen, der Medien mit der ganzen Geschichte, um den (unsinnigen) Rachefledzug, der jetzt in den Gang gesetzt wird.
Allein Bush ist doch schon eine Karikatur!
Und wenn plötzlich so ein deutscher Hansel sagt, in dieser Stunde seien wir alle Amerikaner, dann lache ich lieber, als daß ich heule!
 
Nochmal Radiocat, so pauschal von ´den Medien´ zu sprechen, als wären diese gleichgexxx, verdient abslouten Widerspruch. Wir haben Pressefreiheit, Du kannst von taz bis FAZ lesen, Radio von DLF bis BFBS (übrigens haben auch letztere als Soldatenradio differenzierte Beiträge über die derzeitige Lage) hören, TV usw., natürlich auch ausländische Medien nutzen.

Im übrigen neigen auch deutsche Medien zu einer zunehmenden monothematischen Berichterstattung. Heute wird in epischer Breite über ein Thema berichtet, in 14 Tagen dominieren bereits andere Themen.

Nun aber zurück zum Thema Kreativität:
Ja, wir brauchen absolut kreatives Radio (denke ich als Linkshänder sowieso)! Um das zu machen, bedarf es einer gewissen ´Freiheit´ (nicht nur im Kopf, sondern auch im täglichen Arbeiten), die bei vielen Stationen fehlt. Und tschüss.
 
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