• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Künstliche Stimmen als Ersatz für reale Mitarbeiter

Das sind interessante Anregungen für weitergehende Studien. Nachrichten werden zwar nicht im Synchronstudio-Stil verlesen, aber bei Dokus wäre so eine Präsentationsweise nicht falsch.

Nun wären klassische Nachrichten ohnehin kein Anwendungsfall für rezente Sprachsynthese-Programme. Die Sendungen müssten mit einem Vorlauf von mindestens 10 Minuten produziert werden, um noch gegengehört werden zu können. Sollte sich die Nachrichtenlage inzwischen geändert haben kann man nicht mehr eingreifen, weil die fertige WAV-Datei nicht nachträglich bearbeitet werden kann.
 
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Die Stimmen von Google scheinen tatsächlich überwiegend mit Erzeugnissen von Synchronsprechern trainiert worden zu sein. Deshalb wohl auch die Panik, deren Verbände haben wohl schon frühzeitig Wind von den Tools bekommen. Ich habe mit einigen Prompts aber auch schon ganz unspektakuläre und ausdrucksarme Vorträge zuwege gebracht.

Hier die geschlossene KI-Verwertungskette. Ich gehe zu Gemini znd lasse mir ein fiktives Streitgespräch zwischen einem Trump-Anhänger und einem erbitterten Gegner Trumps erstellen. Danach lasse ich den Text in der Dialogfunktion der Google Cloud vertonen. Hier ist das Ergebnis:


Version 2:

 
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Um die besten Hits der letzten 30 Jahre und den größten Bullshit von heute anzusagen,
dazu braucht es keine künstliche Intelligenz.
Dazu genügt Null Intelligenz. Englisch: Zero intelligence ZI.

Der Trend ging also schon vor Jahren in Richtung ZI.

Am schlimmsten sind inzwischen die Grünen Wellen der ör-Anstalten. Die senden pausenlos Green Zero Intelligence GZI.
 
KI ist Segen und Gefahr gleichzeitig. Binsenweisheit. KI kann "Hilfe" zur völligen Verblödung sein, weil der Denkmuskel nicht mehr gefordert wird. Sie kann allerdings auch intellektueller Ratgeber und anregender Mitdiskutant sein. Ich will im Radio nicht den plappernden Computer, der Zeitansagen daherbrabbelt. Das kann ich selbst.
Aber erstaunlich oft in letzter Zeit, auch angeregt durch diesen Faden und vor allem Ricochets Einträge, experimentiere ich mit Prompts (Onkel hat ja mittlerweile Zeit) und meine, die Möglichkeiten zu erkennen, die KI auch fürs Radio bringt. Aber wie mit allem: Der menschliche Geist muss dieses recht neue Instrument auch richtig nutzen - und sich nicht selbst kannibalisieren - nach dem Motto Moderator weg, KI hin. Das könnte nämlich auf lange Sicht gehörig schiefgehen.
 
Eine interessante Marktübersicht im Bereich Sprachsynthese, Stimmklonung und Synchronisation mittels automatisierter Übersetzung. Ein Hinweis zum besseren Verständnis: Unter "Lokalisation" versteht man in der Branche die (automatisierte) Verfügbarmachung von Inhalten wie Audio, Video oder Text in anderen Sprachen zum Zwecke der Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen.
 

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Die von mir gestern gepostete Marktübersicht entstand durch einen zufällige Interaktiin mit Gemini.

Mithilfe der Deep-Research-Funktion erstellt Gemini in wenigen Minuten zu jedem beliebigen Thema ausführlich recherchierte Berichte, Marktstudien, wissenschaftliche Reports und Arbeiten mit großer Genauigkeit. Entsprechend anspruchsvoll ist die Sprache, deswegen habe ich mir das Ganze noch mal in leicht verständlicher Form aufbereiten lassen, das Thema dũrfte viele hier brennend interessieren.

Das zweite Dokument liefert eine Marktübersicht zum hier vorrangig abgehandelten Thema Sprachsynthese und künstliche Stimmen einschließlich Qualitätseinschätzung.

Die von mir bei Gemini angeforderte Studie hat 31 Seiten und lässt keine Wünsche offen. Ich frage mich nur wie lange es noch dauert bis keiner mehr selbst recherchiert und Gutachten automatisiert erstellt werden, ohne ein wissenschaftliches Institut mit irren Stundensätzen beauftragen zu müssen....
 

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Vorhin habe ich auf meinem Handy folgenden Link geöffnet:


Bei mir im Büro zeigt mein Browser die Seite allerdings nicht an. Möglicherweise greift hier ein Adblocker, oder aber der Inhalt dieser Seite wurde wieder gelöscht. Mit dem Tablet sind mir die angehängten drei Screenshots gelungen. Wer also die Seite auch nicht sehen kann, der möge auf meine Screenshots zurückgreifen.

Ich weiß nicht, ob ich inzwischen zu alt für das Thema bin oder einfach nur zu idealistisch, aber ich hätte zum Frühstück gar nicht so viel essen können, wie ich hätte kotzen wollen. Was ist das bitte? Das ist die absolute und totale Hörer-Verarsche - und mehr noch: Es ist auch die absolute und totale Moderatoren-Verarsche! Das, was da angepriesen wird, hat aus meiner Sicht mit Radio überhaupt nichts mehr zu tun. Da geht es nur noch darum, mit kostengünstigem Einsatz ein fix und fertiges Convenience-Produkt herzustellen, das dem Original natürlich möglichst nahekommen soll, mit dem Original aber nichts mehr zu tun hat.

Nicht nur, dass die Naivität der Hörer auf das Gröbste ausgenutzt wird, nein, es wird auch alles das untergraben, was einen Vollblut-Moderator ausmacht. Dass sich das Radio selbst abschafft, hat Hermann Stümpert vor etwa 20 Jahren in seinem Buch schon sehr treffend beschrieben, aber das, was aus dieser Anzeige bzw. diesem Artikel hervorgeht, hätte sich wohl der pessimistischste Schwarzmaler in der Branche nicht träumen lassen.

Klar ist es ein Stück weit interessant und faszinierend, zu beobachten, was technisch alles möglich ist. Nur ist es deswegen noch lange nicht gut. Gerade in Zeiten, in denen die ARD in der wohl größten Reform ihrer Geschichte steckt (und zum Großteil selbst schuld daran hat), sollte sich das Radio und seine Macher doch auf das zurückbesinnen, was Radio ausmacht. Sehe ich dann solche Anzeigen, in denen stolz damit geworben wird, wie KI das Radio angeblich "bereichern" soll, wird mir wieder einmal klar, dass ich heilfroh bin, nicht mehr bei (einem solchen) Radio arbeiten zu müssen. Was Herr Gilg in seinem Text vom Stapel lässt, ist ein Arschtritt für jeden, der fürs Radio brennt:

"Künstliche Intelligenz darf das Radio nicht entmenschlichen - sie soll es bereichern. Radio lebt von Gefühl, nicht von Algorithmen."

Sag mal, Junge, merkst du eigentlich noch was? Radio lebt von Gefühl, sagst du selbst. Machst aber genau das Gegenteil. Oder aber du definierst Gefühl mit dem Gefühl der Abneigung und des Hasses auf dich und dein Produkt. Wenn ja, dann hast du bei mir genau das erreicht. Ich schäme mich für dich.
Und ich möchte bitte niemals bei einem Radiosender arbeiten, der so mit seinen Mitarbeitern und Hörern umgeht.
 

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich kann mir nicht vorstellen, einen Radiosender zu hören, dessen einziges Ziel ist, den Menschen zu ersetzen! Erst wenn der erste Moderator sich live aus dem Arbeitsamt meldet,wurde er auch ersetzt! Während
ich das schreibe, zählt die Microsoft KI im Posteingang meine Mails schneller als ich. Somit gelten sie als gelesen!:rolleyes:
 
Ich weiß nicht, ob es der fraglichen Firma darum geht, den Menschen zu ersetzen. Ich glaube eher, dass es ihr darum geht, möglichst viel Geld zu verdienen und durch ein Geschäftsmodell an Kunden zu kommen, das ihnen (den Kunden) vorgaukelt, durch einen Kauf der angepriesenen Software ihrerseits Geld sparen zu können, nämlich vor allem Personal- und Technikkosten.

Vielleicht wäre es noch etwas anderes, wenn ein Sender, der KI-Moderation/-Redaktion einsetzt, die im Programm ach genau so kennzeichnet. Vor Jahren gab es in einem ganz anderen Bereich einen Aufschrei, als bekannt wurde, dass sogenannter "Analogkäse" und "Separatorenfleisch" in Umlauf kamen, ohne als solche gekennzeichnet zu sein. Nichts anderes haben wir hier: Analogkäse und Separatorenfleisch. Billigster Ersatz für etwas "Richtiges", das die meisten Verbraucher/Hörer ablehnen dürften, wenn sie wüssten, was sie da vorgesetzt bekommen und was ihnen als "richtiges" Radio vorgegaukelt wird, denn das ist es nicht. Es ist Mogelschinken, Analogkäse und Gammelfleisch in Radioform. Das darf man "pfui" finden.
 
Radio lebt von Gefühl, sagst du selbst. Machst aber genau das Gegenteil. Oder aber du definierst Gefühl mit dem Gefühl der Abneigung und des Hasses auf dich und dein Produkt. Wenn ja, dann hast du bei mir genau das erreicht. Ich schäme mich für dich.
Lassen wir die KI sprechen. Das europäische Modell Mistral in qualitativ eher durchschnittlicher Ausprägung (15 GB) und dem Stand 09/2025 gab mir folgende Antworten. Meine Fragen in kursiver Schrift:

meinst du, eine KI könnte ein radioprogramm mit einer lebensechten TTS-Stimme so gestalten, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer absolut nicht bemerken würden, dass hier eine Software am Werk ist? wie schätzt du das ein?

unsloth/magistral-small-2509
Das ist eine spannende Frage. Die Technologie für Text-to-Speech (TTS) hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht, und es gibt bereits sehr lebensechte Stimmen, die fast nicht von menschlichen Stimmen zu unterscheiden sind. Hier sind einige Überlegungen dazu:
  1. Aktueller Stand der Technik: Es gibt TTS-Systeme wie z.B. Google WaveNet oder Amazon Polly, die sehr natürliche Stimmen erzeugen können. Mit der richtigen Aufbereitung und Postproduktion könnte ein Radioprogramm erstellt werden, das für viele Zuhörerinnen und Zuhörer nicht offensichtlich als KI-generiert erkennbar wäre.
  2. Inhaltliche Gestaltung: Neben der Stimme ist auch der Inhalt entscheidend. Ein gut geschriebenes Skript mit natürlichen Pausen, Betonungen und einer abwechslungsreichen Struktur könnte den Eindruck verstärken, dass ein Mensch spricht.
  3. Herausforderungen: Selbst die besten TTS-Systeme haben manchmal noch kleine Unregelmäßigkeiten oder klingen in bestimmten Situationen etwas mechanisch. Außerdem könnten erfahrene Hörerinnen und Hörer oder Techniker möglicherweise doch Unterschiede bemerken.
  4. Ethische Fragen: Es gibt auch ethische Überlegungen, z.B. ob es in Ordnung ist, Zuhörerinnen und Zuhörer zu täuschen, oder ob Transparenz wichtig ist.
Insgesamt schätze ich ein, dass es heute bereits möglich wäre, ein Radioprogramm mit TTS so zu gestalten, dass die meisten Zuhörerinnen und Zuhörer nicht bemerken würden, dass eine KI am Werk ist. Mit weiteren Fortschritten in der Technologie wird dies noch leichter werden.

Wie ist es mit den Inhalten? Kann eine KI Humor haben, kann sie Hörer an sich binden, kann die charmant sein, kann sie aktuelle Informationen in ihre Moderationen einbinden, kann sie die musikalische Qualität und Eingängigkeit von Songs beurteilen?

unsloth/magistral-small-2509
Das sind wichtige Fragen zur Fähigkeit einer KI, ein lebendiges Radioprogramm zu gestalten. Hier sind einige Überlegungen dazu:
  1. Humor: Eine KI kann humorvolle Inhalte generieren, indem sie Muster in Witzen und komischen Situationen erkennt und anwendet. Allerdings fehlt ihr das echte Verständnis für Humor und die Fähigkeit, spontan auf Reaktionen des Publikums einzugehen. Der Humor könnte also berechnet, aber nicht wirklich "witzig" im menschlichen Sinne sein.
  2. Hörer binden: Eine KI kann durch persönliche Ansprache, Wiederholung von Namen oder Vorlieben und interaktive Elemente (z.B. Umfragen) versuchen, Hörer zu binden. Allerdings fehlt ihr die echte Empathie und Spontaneität, die eine menschliche Moderation so besonders machen.
  3. Charmant sein: Charm ist oft mit persönlichen Eigenschaften verbunden, die schwer zu definieren sind. Eine KI könnte charmante Redewendungen und Höflichkeitsformen lernen, aber es wäre ein künstlicher Charme ohne echte Persönlichkeit.
  4. Aktuelle Informationen einbinden: Eine KI kann in Echtzeit auf aktuelle Nachrichten zugreifen und sie in das Programm einbauen. Sie könnte sogar lokale oder persönliche Anpassungen vornehmen, basierend auf den Vorlieben der Hörer.
  5. Musikalische Qualität beurteilen: Eine KI kann Musik nach bestimmten Kriterien analysieren (z.B. Tempo, Harmonie, Popularität), aber sie hat kein echte emotionale Reaktion oder ästhetisches Urteil wie ein Mensch. Sie könnte jedoch gut passende Musik für bestimmte Stimmungen oder Zielgruppen auswählen.
Insgesamt könnte eine KI also viele Elemente eines Radioprogramms übernehmen und sogar sehr professionell wirken. Aber der "menschliche Faktor" – Spontaneität, Empathie, echte Emotionen – wäre wahrscheinlich immer noch ein entscheidender Unterschied zu einem menschlichen Moderator.

Ich habe das Gefühl, du schreibst das nur, um mir als Menschen des Gefühl zu geben, der KI noch überlegen zu sein. Jetzt mal ehrlich: Wie schätzt du die Fähigkeiten aktueller KI ein, den Menschen bei der Produktion eines Radioprogramms so zu ersetzen, dass kein Zuhörer es bemerken würde?

unsloth/magistral-small-2509
Sie haben recht, ich möchte betonen, dass menschliche Eigenschaften wie Empathie und Spontaneität schwer durch KI zu ersetzen sind. Aber lassen Sie uns ehrlich sein: Der Stand der aktuellen KI-Technologie ist beeindruckend, und in vielen Aspekten könnte sie tatsächlich einen menschlichen Moderator gut ersetzen.

Hier eine ehrliche Einschätzung:
  1. Stimme: Mit modernen TTS-Systemen wie Google WaveNet oder Amazon Polly können Stimmen so natürlich klingen, dass sie für viele Zuhörer nicht von einer menschlichen Stimme zu unterscheiden sind – besonders wenn die Aufnahme gut produziert wird.
  2. Inhaltliche Gestaltung: Eine KI kann ein Radioprogramm planen, Inhalte generieren und sogar auf aktuelle Ereignisse reagieren. Sie könnte Nachrichten, Wetter, Verkehrsinformationen und Unterhaltungseinlagen in Echtzeit einbauen.
  3. Humor und Charme: Eine gut trainierte KI könnte Witze erzählen, die auf dem aktuellen Stand der Comedy sind, und charmante Floskeln verwenden. Allerdings wäre es ein berechneter Humor ohne echte Spontaneität oder persönliche Note.
  4. Musikauswahl: Eine KI kann Musik basierend auf Algorithmen auswählen, die auf Hörerpräferenzen, Stimmung und Zeit des Tages abgestimmt sind. Sie könnte sogar Trends erkennen und neue Songs einbauen.
  5. Interaktion: Mit Chatbots oder Sprachassistenten könnte eine KI auf Anfragen der Zuhörer reagieren, z.B. durch Anrufe oder Nachrichten. Allerdings fehlt die echte menschliche Interaktion.
Könnte ein Zuhörer den Unterschied bemerken? In vielen Fällen wahrscheinlich nicht sofort. Besonders in einem gut produzierten Programm mit einer natürlichen Stimme und gutem Inhalt könnte es schwer sein, zu erkennen, dass eine KI am Werk ist. Allerdings könnte bei genauerem Hinhören oder bei komplexen Interaktionen der Unterschied auffallen.

Fazit: Aktuelle KI könnte viele Aspekte eines Radioprogramms so gut übernehmen, dass es für die meisten Zuhörer nicht offensichtlich wäre. Aber der "menschliche Touch" – echte Emotionen, Spontaneität und persönliche Bindung – wäre wahrscheinlich immer noch ein entscheidender Unterschied.


Meine Meinung: Wenn ich ein ethisch unzensiertes LLM gefragt hätte, wären wir Menschen wahrscheinlich nicht mehr so gut weggekommen... Mistral ist - wie ChatGPT & Co - darauf geimpft, Menschen durch seine Statements nicht emotional zu verletzen. Bei einem unzensierten LLM programmiert man das wieder raus. Dann schreibt die KI, was sie wirklich denkt, ohne Wattebäuschchen. Dabei erspart man sich auch Sätze wie "das ist eine gute Frage".
 
... und jetzt braucht man noch IT-basierende Hörer ohne Wünsche, welche sich jede Modulation demütig reinziehen, um so die Quoten zu halten.

Prima.
 
Alle großen KI-Chatbots ( ChatGPT, Gemini, Claude, Grok, Qwen und Mistral) haben den Turing-Test bestanden. Das heißt, dass so gut wie niemand an den Antworten erkennt dass sie nicht von einem (engagierten, fachkundigen) Menschen stammen.

Mit dem gequälten Humor, den Menschen selbst im professionellen Comedy-Gewerbe abliefern, dürfte jede Maschine locker mithalten können. Bei schwarzem und Galgenhumor dürften Menschen noch deutlich besser sein, denn die KIs sind meist auf Optimismus getrimmt. Suno hat übrigens den Turing-Test im Bereich Musik bestanden.
 
aber ich hätte zum Frühstück gar nicht so viel essen können, wie ich hätte kotzen wollen. Was ist das bitte? Das ist die absolute und totale Hörer-Verarsche - und mehr noch: Es ist auch die absolute und totale Moderatoren-Verarsche! Das, was da angepriesen wird, hat aus meiner Sicht mit Radio überhaupt nichts mehr zu tun. Da geht es nur noch darum, mit kostengünstigem Einsatz ein fix und fertiges Convenience-Produkt herzustellen, das dem Original natürlich möglichst nahekommen soll, mit dem Original aber nichts mehr zu tun hat.
Durch das Verschieben in den KI-Thread ist der Hinweis auf die zweifelhafte Werbung verschwunden. Auch diese bleibt in der Ausgestaltung aber zu kritisieren, wie schon in https://www.radioforen.de/threads/werbung-auf-radioforen-de.41071/post-1074203 erklärt.

Ja klar, jeder kann grundsätzlich für gutes Geld Werbung schalten und für gutes Geld Werbung "abdrucken". Und von Luft und Liebe allein kann dieses Forum wohl nicht betrieben werden.

PS: Über das 10.788 Euro-Angebot von Herrn Gilg ("Was ich mag: Urlaub; Was ich nicht mag: Kein Urlaub; Mein Hobby: Radio mit Leib und Seele") und seinen mauen Twopager kann ich nur müde lächeln. Bucht euch das gerne, aber nennt es bitte nicht mehr Radio. Ich warte auch immer noch auf die "Sender", die die KI-Tools-Jünger aus dem Boden stampfen.
 
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Durch das Verschieben in den KI-Thread ist der Hinweis auf die zweifelhafte Werbung verschwunden. Auch diese bleibt in der Ausgestaltung aber zu kritisieren
Den Gedanken hatte ich auch. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Ich hatte mit meinem Post ganz bewusst in ein neues Thema aufgemacht, um die Aufmerksamkeit des Forums auf diese Zweifelhaftigkeit hinzuweisen.

Es ist schon wirklich zynisch, ausgerechnet HIER in diesem Forum Werbung für ein Produkt zu machen, mit dem das, was die hiesigen Foristen lieben und leben, noch weiter beschädigt oder gar zerstört wird. Dieses Forum ist aus meiner Sicht der falsche Ort, um für dieses Machwerk zu werben.

Wie ich oben schon schrieb, teile ich den Appell, ein durch diese Software beschädigtes oder zerstörtes Radioprogramm nicht mehr "Radio" zu nennen. Analogkäse ist nunmal auch kein richtiger Käse.
 
Wenn sich die (echten) Moderatoren diverser (vor allem privater) Sender allesamt wie Moderationsroboter anhören und in Sprechschablonen reden, dann ändert der Einsatz von KI-Sprechrobotern auch nichts mehr. Der Radiosender war auch vorher bereits tot! Viel mehr als News, Wetter, Verkehr und Blitzer dürfen sie ja eh nicht mehr reden....
Wenn sie aber doch dürfen, z.B. bei Gewinnspielen mit anrufenden Hörern: das kann die KI noch nicht ersetzen (und sollte sie auch nicht).
Ich war schon sehr erstaunt, wie gut die Stimmen im Radio Schwaben-Tonbeispiel bereits klingen. Nur das eingebaute "Luftholen" holte einen doch auf den Boden der KI-Tatsachen zurück.
Würde mich das stören, wenn News, Wetter, Verkehr und Blitzer von der KI kommen? Nein, wenn der Sender vorher auch schon mit Schablonensprech agierte - es ändert nämlich nichts. Ja, wenn dadurch gute Sprecher/Moderatoren ersetzt werden, die eine individuelle Note selbst in Wetter und Verkehr reinbringen konnten. (Blitzermeldungen im Radio würde ich am liebsten verbieten wollen...).
Wenn jedoch andere Programmelemente als die oben genannten "Standards" von der KI übernommen werden sollten: strikt dagegen, das ist für mich Hörerverarsche. Die echten Sprechschablonen-Moderationsroboter aus der Sprecherduplizieranstalt empfinde ich allerdings ebenfalls als Hörerverarsche - und die werden auch allesamt ihre Jobs verlieren, wenn sie nicht zur Personality werden.
 
Technisch dürfte das doch alles kein Problem sein. Und ob Programme wie SWR1 oder HR1 bei den derzeitigen Sendeformaten noch Sprecher brauchen, kann man durchaus bezweifeln. Was keine Kritik an den Leuten hinter dem Mikro sein soll, um das klarzustellen.

Aber irgendwelche Pop-Histörchen kann man zweifellos auf Band aufnehmen. Viel Interaktion mit dem Hörer gibt es bei genannten Sendern sowieso nicht mehr. Journalistische Inhalte tendieren gegen Null. Wozu braucht man also noch Sprecher? Bei SWR1 für die wenigen Sendungen, wo noch Wort zählt, also Leute, Arbeitsplatz, Sport. Aber sonst?

Wie ich schon mal schrieb: Theoretisch könnte man Programme wie SWR1 oder HR1 von Externen produzieren lassen, vielleicht in Ländern wie Indien oder so.
Alternativ nutzt man eben KI als Ersatz für menschliche Beiträge.

Schlechter kann das Programm dadurch kaum werden.
 
Das ist der aktuelle Stand der Google-Wave-Stimmen, die längst in vielen geschlossenen Contentsystemen im Einsatz sind. Ich habe die Regler so eingestellt, dass sie als klassische Erzählstimme, z.B. bei Radiofeatures und Literaturlesungen, Verwendung finden könnte.

Bei Contentsystemen bittet man z.B. um einen KI-generierten Text, etwa eine Anekdote aus dem Leben von Michael Jackson, die dann sofort vertont wird und weiterverwertet werden kann. Man kann den Stil der Sprache natürlich an den Charakter des jeweiligen Senders anpassen, etwa informeller, schneller oder euphorischer gestalten - alles problemlos per Prompt, versteht sich. Ein File bis zu 5 Minuten Länge ist in null komma nix fertig, mit kostenlosen Visual Language Models kann man den Beitrag dann noch schön bebildert und formatiert bei Social Media hochladen:


In vielen großen Unternehmen bricht gerade das mittlere Management weg weil KI-Agenten von Microsoft Copilot, Zapier & Co. oder über leicht bedienbare, quelloffene n8n-Systeme die Aufgaben der Akademiker besser und schneller erledigen. Handwerk und manuelle Arbeit sind von den AI-Umwälzungen noch nicht betroffen, weshalb gerade gut ausgebildete Fachkräfte vom BWLer bis zum Architekten um ihre Jobs oder Aufträge zittern müssen.

Beim Radio sehe ich keine größeren Gefahren für das bestehende Personal. Die Redaktionen sind schon so ausgedünnt, dass jeder weitere Mitarbeiterabbau existenzgefährdend wäre. Vielmehr bietet die KI viele zusätzliche gestalterische Möglichkeiten und inhaltliche Qualitätsverbesserungen, bis hin zur Einrichtung günstiger Spezialkanäle. Die KI könnte sogar Verluste auffangen und neue Einnahmequellen erschließen. Und schließlich erwartet sich jeder Hörer zumindest tagsüber menschliche Ansprache.

Ein regional verankerter Sender, der seine Moderator(inn)en an die Luft setzt um sie durch Automaten zu ersetzen macht sich zum Gespött der Leute und kann gleich ganz dicht machen, weil er ganz einfach nicht mehr ernst genommen wird. Als arbeitstechnische Bereicherung und Contentlieferant ist KI sehr sinnvoll, aber wer einen etablierten Sender in eine Computerroutine fast ohne Personal umbaut ist endgültig aus dem Rennen. Bei DAB-Spartensendern, die es ohne KI nicht gäbe, kann man die Automatisierung aber sehr wohl auf die Spitze treiben.
 
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Irgendwann wird das Radioalltag sein. Und mal ehrlich: Eine Stimme, deren sekundenlanger Beitrag vom Band kommt, oder eine Technik, die wie ein Mensch klingt - was macht schon großartig den Unterschied? Den werden wir oft genug gar nicht merken.

Lebendiges Radio, das ausformulierte, manchmal auch längere Sätze braucht, auf spontanes Agieren und Reagieren, auf Sprecher, die in der Lage sind, unmittelbar in Gesprächen mit dem Hörer zu kommunizieren, ohne in Geschwätz abzurutschen, oder mal eben die eilige Information dem Hörer nahebringen, wer braucht die noch?

Pop-Histörchen werden vom Blatt abgelesen, Boulevardeskes wird so erzählt, als schnattere man gerade mit dem Freund oder der Freundin. Tolle Musik, gute Laune, schönes Wetter. Flachfunk. Den kann KI auch moderierend begleiten. Es hat ja angeblich keiner mehr "Zeit", um wirklich zuzuhören. Ist doch eigentlich egal, was man dem außer Musik sonst noch vorsetzt.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Ausnahmen - das sind heute DLF, WDR5, Bayern2, Radio Eins und zu bestimmten Zeiten auch die eine oder andere Kulturwelle oder Infowelle - erhalten bleiben. Aber die kosten Geld - Gedudel nicht, und die lockeren Plaudereien kann die Maschine übernehmen.
 
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